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Ohne das tiefste Sich-Verlieren gibt es kein Leben!

7. März 2019 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: das anthropologische Wesen der Kreuzesnachfolge. Liebe verlangt immer das Weggehen aus sich selbst, verlangt immer, sich selber zu lassen. Worauf es im Leben ankommt... Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Die rastlose Gier nach Leben, die die Menschen heute umtreibt, endet in der Öde des verlorenen Lebens.“

„Alles Wissen der Erde nützt uns nichts, wenn wir nicht zu leben lernen, wenn wir nicht erlernen, worauf es im Leben wahrhaft ankommt.“

Am Donnerstag nach Aschermittwoch:

„Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?“ (Lk 9,22-24).


Joseph Ratzinger – Benedikt XVI., Jesus von Nazareth I, Freiburg-Basel-Wien 2007, 334:

In allen drei synoptischen Evangelien erscheint als wichtige Markierung auf dem Weg Jesu seine Frage an die Jünger, was die Leute von ihm halten und wofür sie selbst ihn ansehen (Mk 8,27—30; Mt 16,13—20; Lk 9,18—21). In allen drei Evangelien antwortet im Namen der Zwölf Petrus mit einem Bekenntnis, das sich deutlich von der Meinung der „Leute” unterscheidet. In allen drei Evangelien kündigt Jesus daraufhin seine Passion und Auferstehung an und führt diese Ankündigung seines eigenen Geschicks weiter mit einer Belehrung über den Weg der Jüngerschaft, die Nachfolge hinter ihm, dem Gekreuzigten, ist.


In allen drei Evangelien legt er aber auch diese Kreuzesnachfolge grundsätzlich anthropologisch aus als den für den Menschen nötigen Weg des Sich-Verlierens, ohne den es dem Menschen nicht möglich ist, sich zu finden (Mk 8,31—9,1; Mt 16,21—28; Lk 9,22—27). Und schließlich folgt in allen drei Evangelien darauf der Bericht von der Verklärung Jesu, der noch einmal das Bekenntnis des Petrus auslegt und vertieft und zugleich mit dem Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu verbindet (Mk 9,2—13; Mt 17,1—13; Lk 9,28—36).


Benedikt XVI. in seiner Predigt bei der heiligen Messe im Stephansdom, Wien, 9. September 2007:

Wenn wir uns aber nun von neuem dem Evangelium zuwenden, können wir wahrnehmen, daß der Herr darin doch nicht nur von einigen wenigen und ihrem besonderen Auftrag spricht; der Kern dessen, was er meint, gilt für alle. Worum es letztlich geht, drückt er ein anderes Mal so aus: „Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selber verliert und Schaden nimmt?“ (Lk 9, 24f).

Wer sein Leben nur haben, es nur für sich selber nehmen will, der verliert es. Nur wer sich gibt, empfängt sein Leben. Anders gesagt: Nur der Liebende findet das Leben. Und Liebe verlangt immer das Weggehen aus sich selbst, verlangt immer, sich selber zu lassen.

Wer umschaut nach sich selbst, den anderen nur für sich haben will, der gerade verliert sich und den anderen. Ohne dieses tiefste Sich-Verlieren gibt es kein Leben. Die rastlose Gier nach Leben, die die Menschen heute umtreibt, endet in der Öde des verlorenen Lebens.

„Wer sein Leben um meinetwillen verliert...“, sagt der Herr: Ein letztes Loslassen unserer Selbst ist nur möglich, wenn wir dabei am Ende nicht ins Leere fallen, sondern in die Hände der ewigen Liebe hinein. Erst die Liebe Gottes, der sich selbst für uns und an uns verloren hat, ermöglicht auch uns, frei zu werden, loszulassen und so das Leben wirklich zu finden.

Das ist die Mitte dessen, was uns der Herr in dem scheinbar so harten Evangelium dieses Sonntags sagen will. Mit seinem Wort schenkt er uns die Gewißheit, daß wir auf seine Liebe, die Liebe des menschgewordenen Gottes, bauen können. Dies zu erkennen ist die Weisheit, von der die erste Lesung uns gesprochen hat. Denn wiederum gilt, daß alles Wissen der Erde uns nichts nützt, wenn wir nicht zu leben lernen, wenn wir nicht erlernen, worauf es im Leben wahrhaft ankommt.

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Lesermeinungen

 St. Hildegard 7. März 2019 
 

Kontrolle aufgeben

Es ist ungeheuer schwierig für uns verkopfte "Selbstmacher", beispielsweise in einer schwierigen Situation alles ganz bewusst und vertrauensvoll Gott zu übergeben. Meist denken wir doch: Was ich nicht selbst unter Kontrolle habe, das kann nichts werden. Auch, wenn wir dabei "von Pontius zu Pilatus" rennen und keine Lösungen haben.
Die Liebe, die sich selbst vergisst, gilt auch den Mitmenschen, und darin liegt meist das Kreuz: Oft eifern und belehren wir, sind beleidigt, haben das Gefühl, zu kurz zu kommen. Die Autorin Beile Ratut formuliert es in ihrem neuen Buch "Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche" so: Liebe ist das "Ringen um den Mitmenschen".


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 beertje 7. März 2019 
 

loslassen

Dieses Wort ist heute fast in aller Munde: aber loszulassen, wenn's erst wird - das ist gar nicht so einfach; wir klammern und hängen an so vielem ...


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