Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. „Sind wir noch katholisch?“
  7. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  11. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  12. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  13. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  14. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  15. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'

Nach der Vollversammlung der DBK: Deutscher Katholizismus am Abgrund?

18. März 2019 in Kommentar, 61 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"In der Frühjahrs-Vollversammlung hat sich der deutsche Wille zu einem Sonderweg vollumfänglich durchgesetzt." Gastkommentar von Mathias von Gersdorff


Bonn (kath.net/Blog Mathias von Gersdorff)
Die Stellungnahmen und Beschlüsse, die die deutsche Bischofskonferenz anlässlich ihrer Frühjahrs-Vollversammlung gefasst hat, sind höchst besorgniserregend. Denn sie sind imstande, die schwerwiegendsten Entwicklungen der katholischen Kirche in den letzten Jahrzehnten zu beschleunigen und zu verstärken und damit zum endgültigen Bruch mit der Weltkirche führen.

In der Frühjahrs-Vollversammlung hat sich nämlich der deutsche Wille zu einem Sonderweg vollumfänglich durchgesetzt.

Dies soll an den folgenden Punkten verdeutlicht werden:

Von der Auflösung der Sexualmoral zur Auflösung des gesamten Lehramtes

Am einfachsten lässt sich dies an den Personalien erkennen. Wie in diesem Blog schon erklärt, ist insbesondere die Wahl von Bischof Franz Josef Bode (Osnabrück) als Verantwortlicher für das Forum „Sexualmoral“ die denkbar schlechteste Entscheidung.

Diese Tatsache konnte den in Lingen versammelten Bischöfen nicht entgangen sein. Sie wählten also bewusst den Bischof, der am rabiatesten seit Jahre gegen die katholische Sexualmoral agitiert. Die Botschaft aus Lingen ist: Das ist jetzt so und Basta! So wollen wir es!


Wichtigster Ansprechpartner Bodes soll zudem das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)“ sein. Bode und das ZdK haben noch nie verheimlicht, was sie anstreben: Die Einführung der Maximen der 1968er-Revolution in die katholische Kirche. Also Akzeptanz Wilder Ehen, moraltheologische Unbedenklichkeit von praktizierter Homosexualität etc.

Das Ziel des Reformkatholizismus ist also eine Auflösung der Sexualmoral und eine Abkehr des Naturrechts als moraltheologischer Grundlage hin zu einer liberalen und zeitgeistorientierten Situationsethik.

Besonders deutlich wird dies an den Forderungen, die die Ehe betreffen.

Auf dem „synodale Weg“ zu einer egalitären Kirche „voranschreiten“

Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat den Rechts- und Zeitrahmen des „Synodalen Wegs“, in welchem die Gespräche über Sexualmoral, priesterliche Lebensform und innerkirchliche Machtstrukturen stattfinden werden, nicht festgelegt.

Für das „synodale Voranschreiten“ hat er aber als einzigen Ansprechpartner das ZdK genannt. Sicherlich werden sich an diesem „synodalen Dialog“ andere kirchliche Gruppierungen beteiligen, die von einem ähnlichen Geist durchweht werden wie das ZdK.

Das Ziel scheint festzustehen: Aufweichung der kirchlichen Hierarchie, Etablierung einer laiendominierten Kirche, die von pseudo-demokratischen Strukturen geleitet wird.

Jüngst stellte das ZdK folgenden Reformvorschlag vor: „Klerikale Machtstrukturen sollen aufgebrochen werden. Zum einen durch Einbindung von gewählten Laienvertretern auf allen Entscheidungsebenen, zum anderen durch die stärkere Einbeziehung von Frauen „auf allen Ebenen“.“

Fazit

In seiner Stellungnahme erklärte Kardinal Marx: „Die Kirche in Deutschland erlebt eine Zäsur. Der Glaube kann nur wachsen und tiefer werden, wenn wir frei werden von Blockierungen des Denkens, der freien und offenen Debatte und der Fähigkeit, neue Positionen zu beziehen und neue Wege zu gehen.“

In diesem Satz sind die obigen Punkte subsumiert: Gründung einer Kirche ohne verbindliches Lehramt und ohne klar festgelegte Hierarchie.

Das eine folgt dem anderen: Die Kirche fordert von ihren Gläubigen, dass sie an der Wahrheit und am Lehramt festhalten. Hüterin des Lehramtes ist die Kirche mit ihrer Hierarchie. Wird das Lehramt zu einer Art Ratgeber für bessere Lebensführung degradiert, braucht es auch keine Hierarchie mehr, die auf die Reinheit der Lehre achtet.

Es geht aber nicht nur um die Vermittlung der Wahrheit, sondern um die übernatürliche Natur der Kirche an sich. Eng mit der Hierarchischen Verfassung der Kirche ist auch ihre objektive (im Gegensatz zur subjektiven) Heiligkeit verbunden. Diese entspringt unmittelbar der Tatsache, dass Priester geweihte Personen sind, die „in Persona Christi“ (an der Stelle Christi) handeln: In der Eucharistie vollzieht Christus selbst die Wandlung; die Absolution in der Beichte erfolgt durch Christus selbst etc.

Die höhere Rangstellung von Priestern in der Kirche entspringt der Tatsache, dass sie am Priestertum Christi aufgrund des Sakraments der Weihe in besonderer Weise teilnehmen. Dies unterscheidet sie von Laien oder von Personen mit niedrigeren Weihegraden. Deshalb sind Priester auch sakrale Personen (ohne dass sie aufhören, Sünder zu sein).

Die angestrebte Egalisierung will im Grunde das Sakrale in der Kirche verdecken und die Kirche zu einem säkularen Verein reduzieren.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutsche Bischofskon

  1. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  2. Bischof Bätzing "vom Teufel geschickt"?
  3. Bischof Timmerevers bei DBK-Vollversammlung: „Ich frage mich, woher kommen diese Taufberufungen?“
  4. Nuntius: „Der erste große Wunsch von Papst Leo XIV.: die Verwirklichung der Einheit der Kirche“
  5. Kritik am Bericht der Deutschen Bischofskonferenz an die Weltsynode
  6. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  7. "Auf dem Berg Golgota ist es nicht unsere Aufgabe, einen Stuhlkreis zu machen“
  8. Ablehnung der AfD? - „Eine wenig überzeugende Einstimmigkeit der Deutschen Bischofskonferenz“
  9. Gericht verbietet Falschbehauptung! - Müssen deutsche Bischöfe AfD-Papier zurückziehen?
  10. ‚Polithetze gegen die einzige Opposition’ – AfD kritisiert Grundsatzpaper der deutschen Bischöfe






Top-15

meist-gelesen

  1. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  2. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  3. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  4. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  5. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  6. "Die Macht der Dummheit"
  7. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  8. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  9. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  10. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  11. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  12. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  13. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  14. Und sie glauben doch
  15. „Was diese drei Tage hier geschehen ist, hat der Dom vermutlich noch nicht sehr oft erlebt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz