
Kirchensteuer - Wie beim Ablasshandel im Mittelalter22. Juni 2019 in Weltkirche, 15 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Bernhard Müller, der Herausgeber des katholischen PUR-Magazins, hat vor einigen Tagen in einem Gastkommentar der Zeitung "Die Welt" eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert
Berlin (kath.net) Bernhard Müller, der Herausgeber des katholischen PUR-Magazins, hat vor einigen Tagen in einem Gastkommentar der Zeitung "Die Welt" eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert. Diese führe laut Müller dazu, dass es den Kirchenoberen nur noch um jährlichen Millioneneinnahmen und nicht mehr um die Gläubigen gehe. Der Publizist kritisierte in dem Zusammenhang eine stabile Ökumene der Finanzen. Von keinem Interesse für die Kirchen sei, ob die Menschen dem Evangelium glauben und die Gebote halten, sondern nur noch, ob sie die Steuer entrichten, die der Staat als Inkassobüro für sie einziehe. Für evangelische und katholische Christen sei laut Müller in diesem System nicht mehr die Taufe, sondern die Kirchensteuer zum entscheidenden Kriterium ihrer Mitgliedschaft geworden. Für Müller sei dies mit dem Ablasshandel im Mittelalter vergleichbar. 
Die evangelische und die katholische Kirche sollte die Mahnung Jesu ernst nehmen, dass man nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen könne. Für Müller wäre eine Kultursteuer, wie sie in Italien erhoben werde, eine Alternative. Um die Frohe Botschaft wieder zum Mittelpunkt der deutschen Kirche werden zu lassen, brauche es laut dem Publizisten eine Befreiung aus dem engmaschigen Finanzsystem, das die Kirchen einschnüre und vielen Gläubigen die Freiheit nehme, sich für den Glauben zu entscheiden, so Müller.
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