Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. ,Wir dienen immer irgendeinem Herrn!‘

Die demütige Tugend der Hoffnung: die Atemluft christlichen Lebens

29. Oktober 2019 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: in Spannung hin zum anderen Ufer leben und den Geist wirken lassen, um nicht korrupt zu werden. Wenn wir Menschen der Hoffnung sein wollen, müssen wir arm sein, arm und an nichts gebunden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Hoffnung stand im Mittelpunkt der Betrachtungen von Papst Franziskus bei der Messe am Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“.

Die Hoffnung sei, als ob man den Anker zum anderen Ufer auswerfe. Papst Franziskus benutzte dieses Bild, um uns zu ermutigen, „in Spannung“ hin zur Begegnung mit dem Herrn zu leben. Andernfalls riskierten wir, korrumpiert zu werden, und das christliche Leben laufe so Gefahr, zu einer „philosophischen Lehre“ zu werden

Der Papst ging von der ersten Lesung der heutigen Liturgie aus, die dem Brief des heiligen. Paulus an die Römer (Röm 8,18-25) entnommen ist, in der der Apostel „eine Hymne auf die Hoffnung singt“. Sicherlich hätten sich einige Römer beschwert und Paulus fordere sie auf, nach vorne zu schauen. „Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“, sage er und spreche auch von der Schöpfung, die auf die Offenbarung ausgerichtet sei.

„Das ist die Hoffnung: ausgerichtet auf die Offenbarung des Herrn zu leben, hin zur Begegnung mit dem Herrn“, betonte der Papst. Es könne Leiden und Probleme geben, aber „das ist morgen“, während „du heute die Anzahlung dieser Verheißung hast“, die der Heilige Geist ist, der schon von diesem Moment an „auf uns wartet“ und „wirkt“. Die Hoffnung sei in der Tat so, „als werfe man den Anker zum anderen Ufer“ und halte sich am Seil fest. Doch „nicht nur wir“, die gesamte Schöpfung „wird in der Hoffnung befreit werden“, sie werde in die Herrlichkeit der Kinder Gottes eingehen. Und auch wir, die „wir die Erstlingsfrüchte des Geistes“, die Anzahlung besitzen, „stöhnen innerlich und warten auf die Annahme“:


„Die Hoffnung besteht darin, immer in dieser Spannung zu leben. Zu wissen, dass wir hier nicht nisten können: das Leben des Christen ist 'in Spannung'. Wenn ein Christ diese Perspektive verliert, wird sein Leben statisch und die Dinge, die sich nicht bewegen, werden korrumpiert und gehen schlecht. Denken wir an das Wasser: wenn das Wasser still ist, nicht fließt, sich nicht bewegt, dann wird es schlecht. Einem Christen, der es nicht vermag, sich auszustrecken, zum anderen Ufer hin gespannt zu sein, fehlt etwas: er wird korrumpiert, verdorben. Für ihn wird das christliche Leben eine philosophische Lehre sein, er wird es so leben, er wird sagen, es ist Glaube, aber ohne Hoffnung ist es das nicht“.

Der Papst merkte dann an, dass es „schwierig ist, die Hoffnung zu verstehen“. Wenn wir vom Glauben sprächen, bezögen wir uns auf „den Glauben an Gott, der uns geschaffen hat, an Jesus, der uns erlöst hat, und auf das Beten des Glaubensbekenntnisses, und wir kennen konkrete Dinge des Glaubens“. Wenn wir über die Liebe sprächen, dann gehe es darum, „dem Nächsten Gutes zu tun, den anderen, viele Werke der Nächstenliebe, die dem anderen getan werden“. Doch die Hoffnung sei schwer zu verstehen: sie sei „die bescheidenste der Tugenden“, die „nur die Armen haben können“:

„Wenn wir Männer und Frauen der Hoffnung sein wollen, müssen wir arm sein, arm und an nichts gebunden. Arm. Und offen für das andere Ufer. Die Hoffnung ist niedrig, und sie ist eine Tugend, an der – sagen wir es so – jeden Tag gearbeitet wird: jeden Tag müssen wir sie wieder aufnehmen, jeden Tag müssen wir das Seil nehmen und sehen, dass der Anker dort befestigt ist und ich ihn in meiner Hand halte. Jeden Tag muss man sich daran erinnern, dass wir die Anzahlung haben, die der Geist ist, der in uns mit kleinen Dingen arbeitet“.

Damit die Menschen verstehen, wie man Hoffnung leben solle, verwies Franziskus auf die Lehre Jesu im heutigen Abschnitt aus dem Evangelium (Lk 13,18-21), in dem er das Reich Gottes mit dem ins Feld geworfenen Senfkorn vergleiche. „Wir warten darauf, dass es wächst“, wir gingen nicht jeden Tag, um zu sehen, wie es gehe, denn sonst „wird es nie wachsen“, betonte der Papst mit dem Hinweis auf die „Geduld", denn wie Paulus sage: „die Hoffnung bedarf der Geduld“. Es sei „die Geduld zu wissen, dass wir säen, aber dass es Gott ist, der das Wachstum schenkt“. „Die Hoffnung ist handwerklich, klein“, fuhr er fort, sie bestehe darin „ein Korn säen und darauf zu warten, dass die Erde ihm Wachstum schenkt“.

Um von Hoffnung zu sprechen, benutze Jesus im heutigen Evangelium auch das Bild des „Sauerteigs“, „ den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war“. Ein Sauerteig, der nicht im Kühlschrank aufbewahrt, sondern „im Leben verknetet“ werde, so wie das Korn unter der Erde vergraben werde:

„Aus diesem Grund ist die Hoffnung eine Tugend, die man nicht sehen kann: sie arbeitet von unten. Sie bringt uns dazu, von unten zu schauen. Es ist nicht leicht, in Hoffnung zu leben, aber ich würde sagen, dass es die Luft sein sollte, die ein Christen atmet, eine Luft der Hoffnung. Andernfalls wird er nicht gehen können, er wird nicht weitergehen können, weil er nicht weiß, wohin er gehen soll. Die Hoffnung – ja , natürlich – sie gibt uns Sicherheit: die Hoffnung enttäuscht nicht. Nie. Wenn du hoffst, wirst du nicht enttäuscht werden. Wir müssen uns dieser Verheißung des Herrn öffnen, ausgestreckt hin zu dieser Verheißung, doch in dem Wissen, dass da der Geist ist, der in uns arbeitet. Möge der Herr uns allen diese Gnade schenken, in Spannung zu leben, in Spannung, aber nicht wegen der Nerven, der Probleme, nein: in Spannung wegen des Heiligen Geistes, der uns hin zum anderen Ufer wirft und uns in Hoffnung hält“.

Dem Autor auf Twitter folgen!

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 FJansen 31. Oktober 2019 
 

Gute Worte

Diese Katechese ist gut, weil sie gewisse Aspekte der Hoffnung einmal aus dem Blickwinkel von Gläubigen ausleuchtet, die aufgrund schwieriger Umstände immer wieder neu um Hoffnung ringen müssen. Der Wurf eines Ankers zum anderen Ufer oder das gespannte Seil, an dem man sich festhält, sind schöne Bilder für die Tugend der Hoffnung. Papst Franziskus erwähnt zudem auch die Befreiung der Schöpfung in der Hoffnung und deren Eingehen in die Herrlichkeit der Kinder Gottes.


0
 
 Zeitzeuge 30. Oktober 2019 
 

Zur Vertiefung im Link der Abschnitt über die

drei göttlichen Tugenden

Glaube, Hoffnung und Liebe!

Ich wünsche gute Lesefrüchte!

www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6C.HTM


1
 
 matthieu 29. Oktober 2019 
 

verstehe ich wieder nicht

sorry, aber da kommt leider nicht viel bei mir an. Von unten schauen? Ich bin so froh, dass ich die Heilige Therese kennengelernt habe, die auch auf Erden alles vom Himmel aus betrachtet hat. Und das ist für mich die richtige Perspektive: Die irdischen Dinge schon von der himmlischen Seite betrachten, das bringt erst Sinn und hilft (zumindest mir) ungemein, richtig zu handeln. Und dann ist die Hoffnung fast automatisch da.


8
 
 elisabetta 29. Oktober 2019 
 

Welcher Geist herrscht im Vatikan?

In Spannung hin zum anderen Ufer leben und den Geist wirken lassen.... Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dort der Heilige Geist durch dämonische Geister ersetzt wird.


8
 
 Stefan Fleischer 29. Oktober 2019 

Apropos Hoffnung

wäre meines Erachtens in unserer heutigen Zeit und Situation noch unbedingt Paulus zu zitieren. "Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen." (1.Kor 15,19)


8
 
 Bernhard Joseph 29. Oktober 2019 
 

Ich frage mich, welche Hoffnung meint da Papst Franziskus

In der ganzen Predigt wird nicht einmal das Jenseits erwähnt. Worauf hoffen wir aber als Christen, doch auf ein Leben NACH dem Tod.

Die hier vom Papst vorgestellte Hoffnung bleibt für mich diffus und unbestimmt, ja dem Diesseits verhaftet.

Warum ziert sich der Papst so, unsere wahre Hoffnung auf Erlösung klar aufzuzeigen?


10
 
 CALIFAX 29. Oktober 2019 

Oft wird meine Hoffnung gerade wegen ihm geschwächt!

Zu Johannes Paul II - Zeiten war das umgekehrt :-)


16
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  14. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz