Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

«Gott ist so anders, dass er sich selbst zu einem von uns macht»

29. Dezember 2019 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Predigt des Pariser Erzbischofs Michel Aupetit in der Heiligen Nacht 2019 im Zirkus Grüss in Paris.


Paris (kath.net)
„Wir haben gerade das Kind Jesus in die Krippe gelegt, und diese Nacht feiern wir den Geburtstag dieses außergewöhnlichen Kindes. Wie viele Kinder werden heute Nacht geboren? Wird die Welt von diesen Geburten überwältigt sein? Die einzigen, die überwältigt sein werden, sind die Eltern dieser kleinen Kinder, die geboren werden.

Warum also sollen wir diese Geburt nach 2000 Jahren feiern? Dieses Kind, das wir gerade in die Krippe gelegt haben, ist der Sohn Gottes, es ist Gott selbst, der in unserer Mitte erscheint. Das erstaunt uns, nicht wahr?

Wir sehen, dass, wenn die Menschheit das Bild Gottes ist, Gott allerdings nicht das Abbild des Menschen ist. Wenn wir unsere Präsenz niedereren Wesen, die wir geschaffen hätten, offenbaren wollten, hätten wir ihnen unsere Kraft und unsere grenzenlose Macht offenbaren wollen. Oder letztendlich das, was wir für endlose Macht halten: Donner, Lärm, blendendes Licht, kurz gesagt: Hollywood! Wir hätten unsere Muskeln gezeigt.


Nun, Gott handelt aber nicht so wie wir. Gott, der den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, kommt, um bei den Menschen zu wohnen, indem er den Weg des Menschen geht, um aufgenommen, empfangen zu werden, um im Leib einer Mutter zu wachsen, wie wir, um nackt geboren zu werden, wie wir.

Man muss ein einfaches Herz haben, um diese wunderbare Offenbarung zu verstehen: Gott ist so groß, dass er sich selbst zu einem kleinen Kind macht. Gott ist so mächtig, dass er verwundbar und zerbrechlich wird. Gott ist so anders, dass er sich selbst zu einem von uns macht. Das ist das Wunder der Größe und der Liebe Gottes. Ein sehr kleines Kind, das gerade geboren wurde, das, wenn sich niemand um es kümmert, sehr schnell an Kälte und auch an Hunger oder Durst sterben würde. Gott hat die Allmacht seiner Liebe im Stall von Bethlehem offenbart, dort, wo er sich in die Hände der Menschen gibt.

Gibt es eine größere Liebe, als sich der Liebe anderer hinzugeben und zu wissen, dass diejenigen, denen man sein Leben schenkt, nicht so lieben können wie man selbst? Auch heißt niemand dieses verletzbare Kind willkommen. Es gibt für dieses Kind keinen Platz im gemeinschaftlichen Raum. Es wird in einem Stall für Tiere geboren. Aber da ist Maria, da ist Joseph. Die Liebe des Herzens von Maria und die Arme Josephs reichen aus, damit Gott sich hingibt, sich aus Liebe schenkt. Das Wort Gottes wurde in einem kleinen Kind Fleisch. "Enfant" (das französische Wort für „Kind“) bedeutet im Lateinischen: "ohne Worte", noch nicht sprechend, unberedt. Gott drückt sich nicht in menschlichen Worten aus, sondern durch seine Gegenwart.

Dann machte Maria eine prophetische Geste: Sie legte das Kind in eine Krippe. In eine Krippe legt man die Nahrung. Jesus wird später sagen: "Mein Leib ist die wahre Speise". Er ist das Brot des Himmels, das Brot des Lebens, das Brot, das ewiges Leben gibt: "Wer mein Fleisch isst, der hat das ewige Leben".

Heute Abend, wie jedes Mal, wenn wir die Messe feiern, schenkt sich Gott uns in seinem Sohn, in seinem Wort, gibt er sich uns hin. Wie Maria und wie Joseph, die das kleine Kind der Krippe auch heute noch mit Freude und Dankbarkeit willkommen heißen, braucht man geöffnete Hände, um es zu empfangen, ein Herz voller Zärtlichkeit, um es zu lieben.
Die Welt will Gott nicht. Die Welt will Gott nicht mehr. Wie in Bethlehem ist kein Platz für ihn.

Andere verunstalten das Antlitz Gottes, indem sie es nach ihrem Bild ausrichten: gewalttätig, grausam, voll Rache und den Tod säend. Aber Ihr, liebe Brüder und Schwestern, Ihr seid da, um Gott in diesem verwundbaren kleinen Kind willkommen zu heißen und ihn zu erkennen. Mögen Eure Hände heute die Krippe werden, die diesen Gott der Liebe willkommen heißt.“

+ Mgr Michel Aupetit, Erzbischof von Paris

Homélie de Mgr Michel Aupetit – Nuit de Noël, Cirque Grüss – Mardi 24 décembre 2019 – Homélies - Diocèse de Paris. Übersetzung: Dr. Juliana Bauer für kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 31. Dezember 2019 
 

Pariser Erzbischofs Michel Aupetit - WEIHNACHTSPREDIGT

Danke, lieber Erzbischof Aupetit!
Sie sprechen eine schlichte, begreifliche und zu Herzen gehende Sprache! Der Herr segne Sie, die Gläubigen Ihrer Stadt und alle, die Gott suchen!


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Weihnachten

  1. ‚Stille Nacht’ am Times Square in New York
  2. Weg von Schall und Rauch hin zum eigentlichen Wesen eines Festes
  3. Bischof von Odessa: "Echter Friede" als Weihnachtswunsch
  4. Angst vertreiben — das ist Weihnachten!
  5. Ukrainisches Stahlwerk als Krippe im Vatikan
  6. Papst erinnert an Wert des Weihnachtsfestes
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Italienischer Bischof: ‚Den Weihnachtsmann gibt es nicht’
  9. Stammt die Komposition zu „Stille Nacht“ aus dem Volkslied „In an kloan Haus“?
  10. Christmette mit Papst Franziskus im Petersdom vorverlegt







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz