Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  9. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘

Dieser Karfreitag war tatsächlich "Friday for Future"!

4. Jänner 2020 in Deutschland, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wenn wir in drei Jahrzehnten CO2 neutral sind, aber nicht mehr fähig sind, echte Beziehungen zu haben, sterben wir auch aus" - Bericht von der #Mehr2020 aus Augsburg über die drei Gießkannen des Johannes Hartl von Roland Noé


Augsburg (kath.net/rn)
Am Tag 2 bei der #MEHR-Konferenz in Augsburg thematisiert Johannes Hartl, der Augsburger Theologe und Leiter des Gebetshauses mit der Ökologie ein heißes Thema der Gegenwart. Hartl zeigt sich erstaunt, dass bei dieser Omnipräsenz ein Aspekt nie thematisiert werde, nämlich die Ökologie des Herzens. „Wenn wir drei Jahrzehnten CO2 neutral sind, aber nicht mehr fähig sind, echte Beziehungen zu haben, sterben wir auch aus. Darüber wird wenig gesprochen.“

Kritisch zeigte sich Hartl zu ökologischen Bewegung. Er sehe dort eine Verachtung des Menschen. Sogar ein freiwilliges Aussterben sei ein Thema. Damit werde der Mensch auf ein Tier reduziert. Der Theologie erinnert in dem Zusammenhang daran, dass man in Deutschland 50.000 Euro zahlen müsse, wenn man das Ei eines Steinadlers kaputt mache und gleichzeitig die Krankenkasse eine Abtreibung bezahle, wenn man sein behinderten Babys kaputt mache lasse. „Wie geht es uns eigentlich mit der Bewahrung der menschlichen Schöpfung? Ich glaube, wir brauchen eine Ökologie des Herzens.“

Anschließend stellte der Theologie drei Gießkannen vor, die für diese Ökologie wichtig seien: Verbundenheit, Sinn und Schönheit. „Wenn diese drei in das Herz hineinfließen, fängt es an, zu leuchten.“ Dies treffe auf Einzelpersonen und die Gesellschaft zu.

Die erste Gießkanne der Verbundenheit sei ein entscheidend wichtiges Thema in der ganzen ökologischen Bewegung. „Du bist mit Mutter Erde verbunden, aber vorher schon verbunden mit anderen Menschen. Die Mutter Erde wird Dich nicht trösten.“ Der Mensch sei laut Hartl schon lange mit anderen Menschen verbunden, bevor er sich selbst als Subjekt erkenne. „Im Gegensatz zu den Tieren ist der Mensch viel abhängiger von allen Verbindungen.“ Diese Bindung passiere wesentlich über Berührung und Blickkontakt.


Mit tausenden Facebookfreunden berühre man oft nur die Glasoberflächen. Hartl erinnert in dem Zusammenhang auch US-Studien und warnt: „Ungesunder als 15 Zigaretten am Tag ist Einsamkeit.“ Einsame gehen viel häufiger das Risiko eines früheren Todes ein. „Wer warnt uns vor einer Gesellschaft, in der Herzensnähe immer seltener wird, weil wir einfach keine Zeit dazu haben.“

In dem Zusammenhang sei auch die Verbundenheit mit den eigenen Kindern in den ersten Jahren sehr wichtig, da diese Zeit nie wieder komme. Verbundenheit habe auch mit Bündnis zu tun. Unsere Zeit sei laut Hartl eine Zeit, die Bündnisse vorzeitig beende. „Wir brauchen dringend Menschen, die Bündnisse halten. Unser Gott ist ein Bündnis-Gott, einer der Bündnisse hält. Wir brauchen mehr Berührung.“ Religio sei laut Hartl eine Bindung nach oben und eine Bindung nach Gott.

Die zweite Gießkanne, die wir brauchen, sei der Sinn. „Es gibt weniges, was der Mensch so dringend zum Leben braucht, wie Sinn. Der Mensch ertrage jedes WIE, wenn er das WARUM dahinter versteht, habe Victor Frankl einmal gemeint. Die Frage von Sinn hänge laut Hartl an Frage der Wahrheit. „Sinn wird nicht erfunden, sondern aufgefunden.“ Mit dem Thema „Wahrheit“ haben wir es heute „ein bisschen“ schwer. Toleranz könne es laut Hartl aber nur geben, wenn man sich darauf einigt, was gilt: „Am Thema Wahrheit kommt man nicht vorbei.“

Hartl erinnert anschließend an den Journalisten Friedrich Gerlich, der sich den Nazis nicht gebeugt hat und dafür sterben musste. „Warum hat er das getan? Er hat es getan, weil er ein gläubiger Mensch war. Er wusste, es gibt noch was Höheres als die Ehre Deutschlands. Wer die Knie beugt vor dem höchsten Gott, der braucht keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen. Wenn wir aufhören von der Wahrheit zu sprechen, geht uns das Thema Sinn flöten.“

Für Hartl gehören die Themen Anbetung und Meinungsfreiheit innerlich zusammen. „Menschen dürsten nach Wahrheit und Orientierung. Für jeden Menschen ist irgendwas das Höchste. Das ist das, was Du anbetest.“ Der Theologie betonte dann, dass man nicht alles neu erfinden müsse. In dem Zusammenhang erinnert er an das Verbot von künstlichen Verhütungsmitteln durch die Kirche in den 60er-Jahren. Wenn er jetzt in die Frauenzeitschriften blicke, sehe er, dass die natürliche Verhütung inzwischen völlig trendig sei und man sich mit dem natürlichen Zyklus der Frau beschäftige. „Ihr seid ja spät dran. Was uns ein bisschen fehlt, ist ein dankbarer Blick auf das, was da ist, bevor ich es manipuliere. Wenn dieser dankbare wertschätzende Blick zuerst mal da ist, was da ist.“

Die dritte Gießkanne ist für Hartl die Schönheit. „Es gibt auch ästhetische Umweltverschmutzung. Das ist nicht unwichtig. Wenn wir unsere Umwelt hässlich machen, rauben wir ihr auch den Grund, sie zu bewahren.“ Es gebe mehr Kriminalität in Stadtteilen, die hässlich seien. „Nur durch Schönheit bleibt die Welt ein menschenfreundlicher Lebensraum. Es ist wichtig, dass wir Sachen schön machen und nicht nur den liebevollen und guten Gott sondern auch vom schöne Gott predigen. Nur dann bleibt die Welt ein menschlicher Wohnort. Er will, dass Du aufstehst und leuchtest. Du musst keine graue Maus sein. Dazu ist Jesus gekommen. Wir dürfen ganz kühn das Leben feiern.“ Menschen, die Gott kennen, müssen laut Hartl unbedingt Feierexperten sein. „Das ist die beste Nachricht der Welt.

Laut Hartl gebe es auch drei Gegenkräfte sei Adam und Eva. Diese wollen Spaltung und Scham. „Das menschliche Herz wird vergiftet von diesen drei Dingen. Auch das Ökosystem des Menschen kann umkippen, das ist die Hölle. Es ist vergleichbar mit einer radioaktiven Katastrophe. Das kann auch auf Herzensebene passiere.“

„Es gibt einen, der hineingeht. Er stirbt. Das ist tödlich. Menschen sterben an Scham. Genau das hat Jesus am Kreuz getan, nicht abstrakt, sondern für Deine Lüge, für Deinen Scham, für Dein Abgespaltensein“. In diesem Reaktorblock des menschlichen Herzens ist laut Hartl das Blut geflossen. „Wenn Du auf diesen Gekreuzigten blicken kannst, inmitten der Lüge, der Scham , der Spaltung der Menschen, auf einmal sogar Schönheit sehne kannst, dann passiert was mit Deinem Herzen, was ein Wunder ist.“

Am Ende erinnert Hartl an das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung de Johannes. „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, / Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, / Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob (Off 5,12). „Dieser Karfreitag war tatsächlich ‚Friday for Future‘, auf eine umfassendere und vollständiger Weise, was je ein Mensch und ein Gesetz je verbringen könnte.“

„Steh auf und werde Licht, Dein Licht kommt. Das kann zu Deiner Lebensbotschaft werden“, ermutigte der Theologe am Ende die Teilnehmer.

Video: Der Vortrag in voller Länge



kath-Net: Linda Noé Live Video aus Augsburg von Samstag Mittag





Mega-Stimmung beim Lobpreis




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 zeitblick 4. Jänner 2020 

Hervorragende Wiedergabe des Vortrags. Danke. Inhaltlich wesentlichts. Ich nehme mich selbst so richtig "beim Krawatl! (sagt man bei uns in Tirol!) - ins Visier.


4
 
 Steve Acker 4. Jänner 2020 
 

klasse was Hartl hier bringt

richtig gut


6
 
 Stefan Fleischer 4. Jänner 2020 

Dieser Karfreitag war tatsächlich "Friday for Future"!

Ja, das ist es, was in der Verkündigung heute gerne vergessen geht:
"Und wäre Christus tausendmal geboren,
aber nicht für unsere Sünden gestorben,
wir wären rettungslos verloren."


7
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ökumene

  1. „Brückenbauer für die Einheit der Christen“
  2. "Einstellung von Patriarch Kyrill irritiert und erschüttert!"
  3. Kardinal Koch: Papstreise war Gewinn für Ökumene
  4. Churer Bischof Bonnemain möchte ‚Konfessionelle Eigenarten’ zugunsten der Ökumene ‚redimensionieren’
  5. Protest lehramtstreuer Katholiken: ‚Das kann nicht die echte Ökumene sein’
  6. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“
  7. Bewegendes Foto von rosenkranzbetendem Arzt in Corona-Krankenhaus geht viral!
  8. Bloße Aussage, Corona ist keine Strafe Gottes, völlig unzureichend
  9. Einheit ist nicht hauptsächlich das Ergebnis unseres Handelns, sondern Gabe des Heiligen Geistes
  10. 'Das Virus zeigt, dass wir so vieles nicht in der Hand haben'







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  8. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  9. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  12. Der Teufel sitzt im Detail
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz