Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Du liebst Gott und nicht den Bruder? Du bist ein Lügner!

10. Jänner 2020 in Aktuelles, 26 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: Gott hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Die Notwendigkeit, sich die Hände schmutzig zu machen und kein destilliertes Wasser zu trinken. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die erste Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Johannes (1 Joh 4,19-5, 4): sie handelt von der Liebe. Darauf konzentrierte Papst Franziskus seine Aufmerksamkeit in der Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am 10. Januar in der Weihnachtszeit:

„Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 4 Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.“

Der Apostel habe verstanden, was die Liebe sei, er habe sie erfahren, und als er in das Herz Jesu eingetreten sei, habe er verstanden, wie sie sich offenbart habe. In seinem Brief erzähle er uns daher, wie wir liebten und wie wir geliebt worden seien.

Es gebe da zwei Aussagen, die der Papst als „klar“ definierte. Die erste sei die Grundlage der Liebe: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“. Der Anfang der Liebe komme von ihm. „Ich fange an zu lieben, oder ich kann anfangen zu lieben“, so der Papst, „weil ich weiß, dass er mich zuerst geliebt hat“. Und er fuhr fort: „Wenn er uns nicht geliebt hätte, könnten wir sicher nicht lieben“. Franziskus machte dann ein Beispiel:


„Wenn ein neugeborenes Kind, das nur wenige Tage alt ist, sprechen könnte, würde das sicherlich diese Realität erklären: ‚Ich fühle mich von den Eltern geliebt’. Und was die Eltern mit dem Kind machen, ist das, was Gott mit uns gemacht hat: er hat uns zuerst geliebt. Und dies gebiert und erhöht unsere Fähigkeit zu lieben. Das ist eine klare Definition von Liebe: wir können Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“.

Das Zweite, was der Apostel ohne Umschweife sage, sei das Folgende: „Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner“. Der Papst wies darauf hin, dass Johannes nicht sage, er sei „unhöflich“ oder „einer, der sich irrt“, er sage „Lügner“, und auch wir müssten dies lernen:

„Ich liebe Gott, ich bete, ich trete in Ekstase... und dann lehne ich die anderen ab, ich hasse die anderen oder ich liebe sie einfach nicht, oder ich bin gleichgültig gegenüber den anderen... Er sagt nicht: ‚du hast dich geirrt’, er sagt: ‚du bist ein Lügner’. Und dieses Wort in der Bibel ist klar, denn ein Lügner zu sein ist die Art des Teufels: er ist der große Lügner, sagt uns das Neue Testament, er ist der Vater der Lüge. Das ist die Definition des Satans, die uns die Bibel gibt. Und wenn du sagst, du liebst Gott und hasst deinen Bruder, bist du auf der anderen Seite: du bist ein Lügner. Darin gibt es keine Zugeständnisse“.

Viele könnten Rechtfertigungen dafür finden, nicht zu lieben, einige könnten sagen: „Ich hasse nicht, Pater, aber es gibt viele Menschen, die mich verletzen oder die ich nicht akzeptieren kann, weil sie unhöflich oder grob sind“. Und der Papst kommentierte die von Johannes angedeutete Konkretheit der Liebe, wenn er schreibt: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht“, und bekräftigte: „Wenn du nicht fähig bist, die Menschen zu lieben, von denen, die am nächsten sind, bis hin zu den fernsten, kannst du uns nicht sagen, dass du Gott liebst: du bist ein Lügner“.

Doch es gebe nicht nur das Gefühl des Hasses, es könne auch der Wille vorhanden sein, sich nicht in die Dinge der anderen „einzumischen“. Aber das sei nicht gut, denn die Liebe „drückt sich aus, indem man Gutes tut“:

„Wenn ein Mensch sagt: ‚Ich trinke nur destilliertes Wasser, um sauber zu sein’, wirst du sterben, denn das nützt dem Leben nichts. Wahre Liebe ist nicht destilliertes Wasser: es ist das Wasser des Alltags, mit Problemen, mit Zuneigungen, mit Liebe und mit Hass, aber es ist dies. Die Konkretheit lieben, die konkrete Liebe: es ist keine Laboratoriumsliebe. Das lehrt uns mit diesen klaren Definitionen den Apostel. Aber es gibt einen Weg, Gott nicht zu lieben und ein wenig versteckt unseren Nächsten nicht zu lieben, das ist die Gleichgültigkeit. ‚Nein, das will ich nicht: Ich will destilliertes Wasser. Ich mische mich nicht in die Probleme anderer Leute ein’. Du musst, um zu helfen, um zu beten“.

Papst Franziskus zitierte dann einen Ausdruck des heiligen Alberto Hurtado, der sagte: „Keinen Schaden anzurichtgen ist gut. Aber wenn man nichts Gutes tut, ist das schlecht“. Wahre Liebe „muss dazu führen, Gutes zu tun, dazu, sich die Hände mit den Werken der Liebe schmutzig zu machen“.

Dies sei nicht leicht, aber durch den Weg des Glaubens gebe es die Möglichkeit, die Welt zu überwinden, die Mentalität der Welt, „die uns an der Liebe hindert“. Das sei der Weg: „hier treten nicht die Gleichgültigen ein, diejenigen, die sich ihre Hände von den Problemen waschen, die sich nicht in Probleme einmischen wollen, um zu helfen, um Gutes zu tun. Die falschen Mystiker treten nicht ein, diejenigen mit einem wie Wasser destillierten Herzen, die sagen, sie lieben Gott, aber von der Nächstenliebe absehen“.

Franziskus beendete seine Betrachtungen: „Möge der Herr uns diese Wahrheiten lehren: die Gewissheit, zuerst geliebt worden zu sein und den Mut, unsere Brüder und Schwestern zu lieben“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz