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In die Sünde abgleiten...

31. Jänner 2020 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: die geistliche Atmosphäre des mangelnden Sündenbewusstseins und die Notwendigkeit der richtigen Ohrfeige des Lebens. Der Geist der Weltlichkeit, der verdirbt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus kommentierte in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der dritten Woche im Jahreskreis, Festtag des heiligen Johannes Bosco, die erste Lesung aus dem zweiten Buch Samuel (2 Sam 11,1-4a.c.5-10a.13-17): ein normales, ruhiges Leben, ein Herz, das sich nicht einmal im Angesicht der schwersten Sünden bewegt, eine Weltlichkeit, die der Fähigkeit beraubt, das Böse zu sehen, das getan wird.

Im Mittelpunkt der Lesung stand die Gestalt des „heiligen Königs David“, der in ein bequemes Leben abgleite und dabei vergesse, dass er von Gott erwählt worden sei. David, wie so viele Männer und Frauen heute, Menschen, die gut zu sein scheinen, „die jeden Sonntag zur Messe gehen, die sich christlich nennen“, die aber „das Bewusstsein der Sünde“ verloren hätten: eines der Übel unserer Zeit, so habe Pius XII. gesagt. Eine Zeit, in der alles getan werden könne, „eine geistliche Atmosphäre“, ob derer man sich vielleicht dank des Vorwürfe von jemandem oder dank einer „Ohrfeige“ des Lebens reuen könne.

Franziskus dachte über die Sünden Davids nach: die Volkszählung und die Geschichte mit Urija, den er töten lasse, nachdem er dessen Frau Batseba geschwängert habe. Er wähle den Mord, weil sein Plan, die Dinge nach dem Ehebruch wieder in Ordnung zu bringen, kläglich scheitere. „David“, so der Papst, „setzte sein normales Leben fort. Ruhig. Sein Herz hat sich nicht bewegt“:


„Aber wie konnte der große David, der heilig ist, der so viele gute Dinge getan hatte, der so sehr mit Gott vereint war, das tun? So etwas tut man nicht von einem Tag auf den anderen. Der große David ist langsam abgerutscht, langsam. Es gibt die Sünden des Augenblicks: die Sünde des Zorns, eine Beleidigung, die ich nicht kontrollieren kann. Aber es gibt Sünden, in die man langsam abrutscht, mit dem Geist der Weltlichkeit. Es ist der Geist der Welt, der dich dazu bringt, diese Dinge so zu tun, als wären sie normal. Einen Mord...“.

„Langsam“ war das Adverb, das der Papst in seiner Predigt oft wiederholte. Es erkläre die Art und Weise, wie die Sünde langsam den Menschen erfasse und seine Bequemlichkeit ausnutze. „Wir sind alle Sünder“, fuhr Franziskus fort, „doch manchmal sündigen wir im Moment. Ich werde wütend, ich beleidige. Dann bereue ich“. Manchmal ließen wir uns stattdessen „in einen Zustand des Lebens abgleiten, in dem... es normal erscheint“. Normal sei es zum Beispiel, „das Dienstmädchen nicht so zu bezahlen, wie man es bezahlen sollte“, oder dass diejenigen, die auf dem Land arbeiteten, nur die Hälfte von dem bekämen, was ihnen zustehe:

„Doch dem Schein nach sind es gute Leute, die dies tun, die jeden Sonntag zur Messe gehen, die sich Christen nennen. Aber warum tust du das? Und andere Sünden? Das ist alles, was ich sage... Ja, weil du in einen Zustand abgerutscht bist, in dem du das Bewusstsein für die Sünde verloren hast. Und das ist eines der Übel unserer Zeit. Pius XII. hatte es gesagt: das Bewusstsein der Sünde verlieren. ‚Aber, man kann alles tun...’, und am Ende verbringt man ein Leben lang damit, ein Problem zu lösen“.

Dies seien keine alten Sachen, erklärte der Papst und erinnerte an einen Vorfall in Argentinien, bei dem einige junge Rugby-Spieler nach einer Nacht der „Movida“ einen Kameraden erschlagen hätten. Jungs, die wie „ein Rudel Wölfe“ geworden seien. Ein Vorfall, der Fragen über die Erziehung junger Menschen, über die Gesellschaft aufwerfe. Es bedürfe „oftmals einer Ohrfeige des Lebens“, um einzuhalten, um das langsame Abgleiten in die Sünde zu stoppen. Es brauche jemanden wie den Propheten Natan, der von Gott zu David gesandt worden sei, um ihm seinen Irrtum zu zeigen:

„Überlegen wir mal ein wenig: wie ist die geistliche Atmosphäre meines Lebens? Bin ich aufmerksam, brauche ich immer jemanden, der mir die Wahrheit sagt, oder nicht, glaube ich, dass dem nicht so ist? Höre ich mir den Vorwurf eines Freundes, des Beichtvaters, des Ehemannes, der Ehefrau, der Kinder an, der mir ein wenig hilft? Wenn wir diese Geschichte Davids – des heiligen Königs David – betrachten, dann fragen wir uns: wenn ein Heiliger so fallen konnte, dann sollten wir vorsichtig sein, Brüder und Schwestern, das kann auch uns passieren. Fragen wir uns auch: in welcher Atmosphäre lebe ich? Möge der Herr uns die Gnade schenken, uns immer einen Propheten zu schicken – es kann der Nachbar, der Sohn, die Mutter, der Vater sein –, der uns ein wenig ohrfeigt, wenn wir in diese Atmosphäre abgleiten, in der alles rechtmäßig zu sein scheint“.

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Lesermeinungen

 Bernhard Joseph 1. Februar 2020 
 

Lieber Zeitzeuge!

Die Predigt passt auch gut auf die Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Zölibats, der zunehmend in der Kirche in D als rein äußerlich, also vom Wesen des priesterlichen Dienstes für Gott abgetrennt, aufgefasst wird.

Spätestens seit Sigmund Freud, dessen Theorie ja gerade bei Jesuiten eine hohe Wertschätzung genießt, wird der Entfaltung der Triebe ein absoluter Stellenwert zugemessen. Das Wissen, dass im Trieb immer auch das Böse sich manifestiert, ist in der Tat, auch in der Kirche heute großteils verloren gegangen.

Entsprechend wird das, was dem christlichen Leben immanent sein sollte, zur bloßen Äußerlichkeit.

Die Auswirkungen sind im schrecklichen sexuellen Missbrauch von Kindern sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche in bedrückender Deutlichkeit zu sehen.

Die Verpflichtung zur Enthaltsamkeit des Priesters erscheint dann schon als unmenschliche Zumutung, die man so schnell wie möglich durch Abschaffung des Zölibates aus der Welt schaffen muss.


7
 
 Zeitzeuge 31. Jänner 2020 
 

Die Predigt passt aber gut auf auch auf die

Verächter/innen der christlichen
Ehe- und Sexualmoral, deren Geisteshaltung
hier (sicher unbeabsichtigt) treffend
beschrieben ist.

Leider wurde "Humanae Vitae" z.B.
in Königstein sogar fast einstimmig
von der DBK relativiert, die Folgen
sehen wir tagtäglich zum Schaden des
Seelenheils Vieler!

Das könnte man durchaus als moraltheologisches Schisma bezeichnen!

Im Link befindet sich die auch bei
Fachleuten nahezu vollständig in Vergessenheit geratene Ehe-Enzyklika
Papst Pius XI. "Casti connubii" von
1930, die das unaufgebbare Fundament
von "Humanae Vitae" und der kirchlichen
Ehemoral ist.

www.kathpedia.com/index.php?title=Casti_connubii_(Wortlaut)


6
 
 Tonika 31. Jänner 2020 
 

Einen Nathan, der dem Papst die Leviten liest, würde man aus dem Vatikan herauswerfen.

Vigano ist Nathan, der Franziskus wachrütteln will und bei ihm kein Gehör findet. Der Papst hält eine gute Predigt aber anders als David duldet er nicht ernsthaft Kritik an seinem Kurs oder seiner Person.


12
 
 gebsy 31. Jänner 2020 

Umkehrunfähigkeit

ist der SuperGAU für die Seele …
In diesem Zustand kann die Kommunion nur Gottesraub sein, was die seelische Not in das Unermessliche treibt; da braucht der Mensch DAUERNDE Ablenkung ...


3
 
 Aschermittwoch 31. Jänner 2020 
 

Eigenartig

Wieso rufen die Exorzisten am 6. Dez. 2019 wegen der Pachamama zum Sühnegebet auf und PF macht in den vatikanischen Gärten bei der Verehrung der Pachamama-Figuren mit? Da stimmt doch etwas nicht!
Exorzisten versus PF ???


8
 
 paul_1 31. Jänner 2020 
 

Teil 2

nur ein Auswandern, kein Verloren Sein; ein Übergang vom Schlechten zum Bessern.


3
 
 Diadochus 31. Jänner 2020 
 

Ohrfeige

In der katholischen Kirche bräuchten viele eine "Ohrfeige" des Wachrüttelns. Papst Franziskus scheint sich davon gänzlich auszunehmen. Die "geistliche Atmosphäre" im Vatikan ist auch unterirdisch.


9
 
 paul_1 31. Jänner 2020 
 

Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß!

Offenbarung 3:15, Wenn wir jemanden sündigen sehen, dann sollten wir ihn mit Sanftmut ermahnen so lange er noch lebt, damit er wieder auf geraden Weg wandelt. Einen Sünder nicht zu ermahnen hat keine Güte, sondern führt nur zu Gleichgültigkeit. Eine Solche Gleichgültigkeit lässt die Liebe zum Sünder aber nicht zu. Aber auch den Verstorbenen sollen wir zu Hilfe kommen, nicht mit Tränen, sondern mit Gebet und Flehen, mit Almosen und Opfern. Denn nicht ohne Grund ist das eingeführt; nicht umsonst gedenken wir bei der Feier der göttlichen Geheimnisse der Verstorbenen und treten für sie zum Altar und flehen zu dem Lamme, welches da gegenwärtig ist und wegnimmt die Sünde der Welt; sondern wir tun es, damit den Verstorbenen dadurch eine Linderung werde. Warum jammerst du, warum weinest du also, wenn dem Verstorbenen eine so große Gnade der Vergebung erfleht werden kann? Du hast den Verstorbenen nicht verloren; sage Das nicht, denn es ist kein Tod, sondern nur ein Schlaf;


4
 
 Hadrianus Antonius 31. Jänner 2020 
 

Die langsame und repetitive Apostasie

Das ganze Pachamamatheater wurde sehr lange im voraus geplant und dann repetitiv durchgeführt.
Es war kein plötzlicher anflug von Apostasie, aber sorgfältig vorbereitet, repetitiv durchgeführt, und am Ende von PFranziskus durch seine "Entschuldigungn" bei den "Indigenen" nachträglich komplett konfirmiert.
Errare humanum est, perseverare diabolicum.
Die 1950 plötzlich entdeckte "Göttin" Pachamama (die Götzenbilder wurden erst 1985, also 35 Jahre später, erfunden) hat in der Tat die passende Ohrfeige verdient: die Feststellung daß PFranziskus das erste Gebot und den ersten Satz des Credos verlassen hat und fundamental apostat geworden ist.


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