Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  7. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  8. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  9. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  10. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  14. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Offene ideologiefreie Herzen voller Mitleid will der Herr

18. Februar 2020 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: die Gnade des Heils, die zum Mitleid befähigt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus kommentierte in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der sechsten Woche im Jahreskreis das Evangelium von Tag (Mk 8,14-21). Den Jüngern, die mit Jesus das Boot bestiegen haben, fehlt es an Brot, und in ihnen ergreift die Sorge um die Verwaltung von etwas Materiellem die Oberhand: „Sie aber machten sich Gedanken, weil sie keine Brote bei sich hatten“.

Jesus warne sie: „Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr keine Brote habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgehoben?“.

Der Papst ging von dieser Szene im Evangelium aus, um den Unterschied zwischen einem „verhärteten Herzen“ wie dem der Jünger und einem „mitleidigen Herzen“ wie dem des Herrn, das seinen Willen ausdrücke, verstehen zu lassen:


„Und der Wille des Herrn ist das Mitleid: ‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer’ (Mt 9,13). Und ein Herz ohne Mitleid ist ein götzendienerisches Herz, es ist ein selbstgenügsames Herz, das durch seinen eigenen Egoismus vorangeht, das nur mit den Ideologien stark wird. Denken wir an die vier ideologischen Gruppen der Zeit Jesu: die Pharisäer, die Sadduzäer, die Essener, die Zeloten. Vier Gruppen, die ihre Herzen verhärtet hatten, um ein Projekt zu verwirklichen, das nicht Gottes Projekt war. Es gab keinen Platz für Gottes Projekt. Es gab keinen Platz für das Mitleid“.

Doch es gebe eine „Medizin“ gegen die Härte des Herzens, und das sei das Gedächtnis. Deshalb kehre im heutigen Evangelium und in so vielen Bibelstellen, auf die Franziskus einging, der Aufruf zur heilbringenden Kraft des Gedächtnisses wieder, eine „Gnade“, um die man bitten müsse, weil sie „das Herz offen und treu erhält“:

„Wenn das Herz verhärtet wird, wenn das Herz sich verhärtet, vergisst es... Es vergisst die Gnade der Erlösung, es vergisst die Unentgeltlichkeit. Das harte Herz führt zu Streitigkeiten, es führt zu Kriegen, es führt zu Egoismus, es führt zur Zerstörung des Bruders, der Schwester, weil da kein Mitleid ist. Und die größte Botschaft der Erlösung ist, dass Gott Mitleid mit uns hatte. Jener Kehrreim des Evangeliums, wenn Jesus einen Menschen sieht, eine schmerzhafte Situation: ‚Er hatte Mitleid mit ihnen’. Jesus ist das Mitleid des Vaters. Jesus ist die Ohrfeige gegenüber jeder Herzenshärte“.

Also: um die Gnade bitten, ein Herz zu haben, ein „nicht ideologisiertes“ und daher verhärtetes Herz, sondern ein „offenes und mitleidiges“ angesichts dessen, was in der Welt geschehe, denn, so rief der Papst in Erinnerung, danach würden wir am Jüngsten Tag gerichtet werden, nicht nach unseren „Ideen“ oder „Ideologien“. „Ich war hungrig, ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war im Gefängnis, ihr habt mich besucht. Ich war betrübt und ihr habt mich getröstet“, so im Evangelium, und „das ist Mitleid, das ist keine Herzenshärte“. Und dann: die Demut, das Gedächtnis unserer Wurzeln und unseres Heils würden uns helfen, dass dies so bleibe. Daher das abschließende Gebet des Papstes:

„Jeder von uns hat etwas, das im Herzen verhärtet ist. Lasst uns daran denken, und es soll so sein, dass es der Herr ist, der uns ein rechtschaffenes und aufrichtiges Herz gibt – wie wir im Tagesgebet gesprochen haben – wo der Herr wohnt. In die harten Herzen kann der Herr nicht eintreten, in die ideologischen Herzen kann der Herr nicht eintreten. Der Herr tritt nur in die Herzen ein, die wie sein Herz sind: mitleidige Herzen, Herzen voller Mitleid, offene Herzen. Möge der Herr uns diese Gnade schenken“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  6. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. „Ich erinnere mich nicht“
  9. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  12. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  13. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  14. ‚Per aspera ad astra‘. Bildung, Heiligkeit und das ‚freundliche Licht’ John Henry Newmans
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz