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Corona/Österreich: Ab Montag kommt das kirchliche Leben zum Erliegen

13. März 2020 in Österreich, 15 Lesermeinungen
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Erzdiözese Wien: „Die Priester sind aufgerufen, die Eucharistie weiterhin für die Gemeinde und für die Welt zu feiern. Die Gläubigen sind eingeladen, über Medien teilzunehmen (Radio, Fernsehen, Onlinestream) und sich im Gebet zuhause anzuschließen.“


Wien (kath.net) Ab Montag werden in Österreich öffentliche Gottesdienste sowie kirchliche Versammlungen und kirchliche Familienfeiern weitestgehend gestrichen werden. So werden beispielsweise Taufen und Hochzeiten verschoben. In Absprache mit den Gesundheitsbehörden treffen nun die einzelnen Diözesen Maßnahmen.

kath.net dokumentiert beispielhaft die Presseaussendung der Erzdiözese Wien „Neue Maßnahmen Coronaprävention“ in voller Länge:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe MitarbeiterInnen,

zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat der Bundeskanzler die Spitzen der anerkannten Kirchen- und Religionsgemeinschaften am heutigen Donnerstag zu einer Beratung eingeladen. Seitens der katholischen Kirche hat Kardinal Schönborn als Vorsitzender der österreichischen Bischofkonferenz teilgenommen. Dabei wurden den Kirchenvertretern von Seiten der Regierung die Expertise und aktuellen Erkenntnisse zum Coronavirus vorgelegt. Aufgrund der jüngsten Situation wurden gemeinsam Maßnahmen vereinbart.

Daher ordnet der Erzbischof von Wien für seine Diözese folgendes an:


• Versammlungen aller Art (in geschlossenen Räumen und im Freien) bedeuten ein hohes Übertragungsrisiko und sind bis auf weiteres abzusagen.

• Gottesdienste finden daher ab Montag, 16.3.2020 ohne physische Anwesenheit der Gläubigen statt. Doch die Kirche hört nicht auf zu beten und Eucharistie zu feiern. Die Priester sind aufgerufen, die Eucharistie weiterhin für die Gemeinde und für die Welt zu feiern. Die Gläubigen sind eingeladen, über Medien teilzunehmen (Radio, Fernsehen, Onlinestream,..) und sich im Gebet zuhause anzuschließen.
>
• Sämtliche aufschiebbare Feiern (Taufen, Hochzeiten, etc.) sind zu verschieben.

• Begräbnisse sollen im kleinsten Rahmen und nur am Grab, bzw. außerhalb des Kirchenraumes stattfinden. Das Requiem, bzw. andere liturgische Feiern im Zuge des Begräbnisses, sind auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

• Weitere Versammlungen (Gruppenstunden, Sitzungen, Sakramentenvorbereitungen, Bibelkreise, Gebetsrunden, Exerzitien,..) sind abzusagen.

• Kirchen sind zum persönlichen Gebet tagsüber offen zu halten.

Diese Anweisungen sind den Gläubigen verpflichtend am kommenden Sonntag im Gottesdienst, durch Aushang im Schaukasten und über die pfarrlichen Medien mitzuteilen.

Wir empfehlen:

• Für die Seelsorge in Krisenzeiten Telefondienste in den Pfarren einzurichten, auch die Möglichkeiten der sozialen Medien auszuschöpfen, um mit der Gemeinde in Kontakt zu bleiben. Der Parteinenverkehr in Pfarrkanzleien sollte sich nach Möglichkeit auf Telefonate und Emailverkehr beschränken.

• In der Pfarre einen kleinen Krisenstab zur Umsetzung der Anordnungen einzurichten (Ausnahme zur oben genannten Absage von Sitzungen).

• Die bekannten Hygienemaßnahmen unbedingt einzuhalten.

• Familienfeiern zu verschieben, da sie ein erhöhtes Ansteckungsrisiko darstellen.
Hilfestellungen finden sich unter https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/schwerpunkt/kircheundcorona(wird laufend ergänzt). In Arbeit ist eine Handreichung zum Thema „zuhause feiern und beten“ und Behelfe der Pfarrcaritas, Hilfen zur Handhabung von social media von Pfarren u.a. Für ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen der EDW steht eine Hotline zur Verfügung: 0676 610 52 52, bzw. [email protected] (von Montag bis Freitag, 09:00 Uhr – 16:30 Uhr erreichbar).

Weitere Informationen meinerseits folgen spätestens vor der Karwoche.
Es ist mir bewusst, dass dies schwerwiegende Maßnahmen sind, die wir nicht leichtfertig treffen. Bei all dem geht es darum, vor allem die Gruppe der alten und kranken Menschen zu schützen, die am meisten gefährdet sind. Die Maßnahmen sind Ausdruck einer recht verstandenen christlichen Selbst- und Nächstenliebe. Wir als Kirche hören nicht auf, für die Sorgen und Nöte der Menschen in verantwortungsvoller Weise da zu sein, für sie zu beten und die Eucharistie zu feiern, gerade in dieser schwierigen Situation.

Mit freundlichen Grüßen
Nikolaus Krasa, Generalvikar


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Lesermeinungen

 Ehrmann 16. März 2020 

Die "Medien" sind oft für Kranke, Ältere und Spitalspatienten nicht zugänglich!

Dazu keine Unterstützung der Kirche : die Zentrale v Radio Mariae in Wien (Vertrieb eines Spezialradios für den einfache Gebrauch) wurde auf den Betrieb durch nur 1 Person reduziert - dadurch gibt es gerade jetzt keine Bestellmöglichkeit.


0
 
 theotokos-parthenos 15. März 2020 

@lakota: Sie bringen es auf den Punkt! Herzlichen Dank und lieben Gruß!


0
 
 Fatima 1713 14. März 2020 
 

@Montfort

Ja, es kursieren immer mehr Videos von solchen "Aktionen". Beten wir dass es immer mehr Priester werden. Es wäre auch gut, wenn Priester in den Gebieten in denen keine öffentliche Hl. Messen gefeiert werden zumindest einen Ministranten dabei haben, wenn sie die Messe zelebrieren.


3
 
 lakota 14. März 2020 
 

@Triceratops

Was soll der Unfug mit dem Nicknamen?
Haben wir keine anderen Sorgen?


2
 
 Triceratops 14. März 2020 
 

@theotokos-parthenos

1. Seelen sind unsterblich.
2. Ihr Argument, dass man das heutige Leben nicht mit dem vor der Liturgiereform vergleichen kann, kann ich leider nicht nachvollziehen.

PS: Ein Nickname in einem Blog o.ä. ist der Name, mit dem man von den anderen Blog-Teilnehmern angeredet zu werden wünscht. Ich darf also annehmen, dass Sie mit "Gottesmutter" angeredet werden wollen.


1
 
 priska 14. März 2020 
 

Schade.


2
 
 Norbert Sch?necker 14. März 2020 

Danke, Montfort,

für die Übermittlung dieses ermutigenden und inspirierenden Beispiels!


2
 
 Montfort 14. März 2020 

@Norbert Sch?necker

Ich kenne einen Priester, der das Allerheiligste in der Monstranz am Hauptaltar der Kirche aussetzt, damit die Gläubigen dort im "persönlichen Gebet" mit ausreichend Abstand zueinander sein können. Die Beichte bietet er - viel länger als sonst - in der Sakramentskapelle an, in der sowohl der ausreichende Abstand zwischen Priester und Beichtendem als auch der notwendige akustische Schutzraum gegeben sind.

Krankenkommunion und Krankensalbung spendet er auf Bitte der Gläubigen hin auch einzeln - in der Kirche.

Und er geht in Begleitung eines Ministranten in "Bittprozession" mit dem Allerheiligsten durch das Gebiet seiner Pfarrei.

Auf solchem priesterlichen Dienst liegt Gottes Segen!


7
 
 theotokos-parthenos 13. März 2020 

@Triceraptos: Auch Seelen können sterben durch Verhungern, weil sie keine Nahrung bekommen!

Jeder, der wirklich aus dem Glauben u. den Glaubensmitteln (= Sakramente) lebt u. Menschen geistlich begleitet, weiß, wie wichtig u. unabdingbar es ist, dass die Seele täglich real genährt wird!

Das Problem heutiger Zeit ist, dass die meisten Gläubigen - v.a. in unseren normalen Gemeinden - ohnehin geistlich unterernährt sind u. nun nimmt man ihnen auch noch das letzte Minimum an geistlicher Nahrung!

Das, was die Lebensmittel für den Leib sind, sind die Sakramente und deren Empfang für die Seele.

Im übrigen ist die heutige Zeit, das Leben, wie auch das Glaubensleben nicht mit der VOR der Liturgiereform zu vergleichen.

P.S.: Glauben Sie, dass Argumente durch persönliche Angriffe glaubwürdiger werden? Sie bewirken genau das Gegenteil, was allgemein bekannt ist.

Oder steckt hinter Ihrem Angriff die Frage nach der Bedeutung meines Nicknamens?
Ihr Nicknamensgeber, das Dreihorngesicht, ist bereits ausgestorben, meine Namensgeberin - die GOTTESMUTTER - ist sehr lebendig+wirkmächtig! ;)


5
 
 Norbert Sch?necker 13. März 2020 

Wie ist es mit der Beichte?

Ich habe leider (?) vom Ordinariat noch keine klaren Anweisungen bzgl. Beichte bekommen. Eine Beichte kann wesentlich dringender (nicht wichtiger, aber dringender) sein als die Teilnahme an einer Eucharistiefeier. Zum Glück ist eine Beichte nie eine Gruppen- oder gar Massenveranstaltung, also sollten die Beichtzeiten problemlos weiterhin angeboten werden dürfen.
Vielleicht ist es besser, ich frage sicherheitshalber NICHT nach ...


5
 
 elisabetta 13. März 2020 
 

@Triceratops

Es geht ja „nicht nur" darum, dass Gläubige die Hl. Kommunion nicht empfangen können, der Entfall der Hl. Messe an sich ist mehr als bedauerlich und wäre nicht notwendig, weil die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ohne weiteres eingehalten werden könnten. In einigen deutschen Bistümern ist schon jetzt ein Zeitraum bis 19. April festgelegt, sodass sowohl in der Karwoche als auch zu Ostern alle Gottesdienste entfallen. Sieht ganz aus nach einer geplanten liturgischen Entwöhnungskur.


7
 
 Montfort 13. März 2020 

Bei aller Wertschätzung der Zelebration der Eucharistie durch Priester:

"Gottesdienste finden daher ab Montag, 16.3.2020 ohne physische Anwesenheit der Gläubigen statt. Doch die Kirche hört nicht auf zu beten und Eucharistie zu feiern."

Glaubt dieser Generalvikar, dass "die Kirche" nur die Priester sind?

Wenn die notwendige Distanz zwischen den Gläubigen eingehalten wird, warum dürfen sie dann nicht während einer vom Priester zelebrierten hl. Messe in der Kirche sein?!

Hat nicht Papst Benedikt XVI. deutlich erklärt, dass es keine "privaten", also "geschlossenen hl. Messen gibt, sondern jede Eucharistiefeier den Gläubigen der Kirche offenstehen muss?

Ist die Mit-Feier einer hl. Messe "gefährlicher" als eine persönliche Anbetung des ausgesetzten Allerheiligsten oder als die Gegenwart des eucharistischen Herrn Jesus im Tabernakel?

"Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben."


7
 
 theotokos-parthenos 13. März 2020 

Wie wäre es,verehrter Herr Generalvikar Krasa, wenn sie sich Essen (Nahrungsmittel) im TV anschauen,

anstatt es wirklich zu sich nehmen? Das müsste doch auch hinlänglich sein!
Den Gläubigen wollen Sie doch glauben machen - und muten es ihnen zu -, dass sie die Hl. Messe im TV schauen und den hl. LEIB des HERRN nur geistig empfangen sollen und dass das quasi ausreicht.

Bitte nehmen Sie, Herr Krasa, die Nahrung nur noch geistig zu sich unter Zuhilfenahme des TV - und dann gehen Sie in sich und überlegen bitten nochmals, ob es dasselbe ist, wie wirklich zu essen. Vielleicht geht Ihnen dann auch der Unterschied zwischen dem Beiwohnen einer TV-Messe mit geistiger Kommunion und dem Besuch der Eucharistiefeier und Empfang des Hl. LEIBES CHRISTI realiter!

So wie der Leib des Menschen nur von echten Nahrungsmitteln genährt wird, so braucht die Seele aus demselben Grunde den wahrhaftigen Empfang des Hl. LEIBES CHRISTI in SEINEM Haus, der Kirche, und in SEINER wahren Gegenwart im Tabernakel!


9
 
 elisabetta 13. März 2020 
 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein...

Ich verstehe nicht, wie die österr. Bischöfe sich so kleinlaut geben gegenüber staatlichen Anordnungen. Dort wird uns gesagt, dass die Grundversorgung gesichert ist, aber wie auch die Bischöfe wissen müssten, lebt der Mensch nicht vom Brot allein und braucht neben der physischen auch die seelische Nahrung, wofür die Kirche zuständig ist. Aber political correctnes und vorauseilender Gehorsam gehen bevor. Indoor-Veranstaltungen bis zu 100 Personen sind erlaubt, das muss auch für Gottesdienste gelten und ich bin mir sicher, dass die einzelnen Pfarren bis 100 zählen können. Wochentags dürfte diese Beschränkung ohnehin kein Problem sein, am Sonntag, wenn es die Erfahrung vor Ort verlangt, kann ja eine zusätzliche Hl. Messe oder am Samstag eine Vorabendmesse eingeschoben werden – in Polen ist das kein Problem. Ich denke, wir Gläubigen müssen uns gegen diese Absagen wehren, wenn glaubensschwache Bischöfe die Notwendigkeit der Sonntagsmessen nicht erkennen oder nicht erkennen wollen.


11
 
 Fatima 1713 13. März 2020 
 

Ich habe mehrere Priester angeschrieben

und gebeten, mit dem Allerheiligsten segnend durch die Straßen zu gehen und ihnen angeboten, sie dabei zu unterstützen, indem ich z. B. mit einer Kerze mitgehe und währenddessen Rosenkranz bete. Das kann man zu einer Zeit machen wo nur wenige auf der Straße sind, um sich selbst und andere nicht zu gefährden.


11
 

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