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In dieser schwierigen Zeit die Angst überwinden

26. März 2020 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus in Santa Marta: die Gefahr des nostalgischen und selektiven Götzendienstes, der alle Gaben Gottes verlieren lässt. Die versteckten Götzen der Weltlichkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus – Donnerstag der vierten Woche der Fastenzeit, achtzehnte Messe in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“„gegen“ die Coronavirus-Pandemie.

Zur Einführung der Messfeier betete Franziskus, dass der Herr uns helfen möge, die Angst in dieser Zeit der Covid-19-Pandemie zu überwinden:

„In diesen Tagen so großen Leids gibt es so viel Angst. Die Angst der alten Menschen, die allein, in Pflegeheimen oder in Krankenhäusern oder zu Hause sind und nicht wissen, was passieren kann. Die Angst von Arbeitnehmern ohne feste Arbeitsstelle, die darüber nachdenken, wie sie ihre Kinder ernähren können und den Hunger kommen sehen. Die Angst vieler Sozialarbeiter, die in dieser Zeit dazu beitragen, die Gesellschaft am Laufen zu halten, und die sich die Krankheit einfangen können. Auch die Angst – Ängste – eines jeden von uns: Jeder weiß, was seine eigene ist. Lasst uns zum Herrn beten, dass er uns hilft, Vertrauen zu haben und unsere Ängste zu tolerieren und zu überwinden“.

In seiner Predigt, in der er die erste Lesung aus dem Buch Exodus (Ex 32,7-14) mit der Geschichte des Goldenen Kalbs kommentierte, sprach Franziskus von den Götzen des Herzens, Götzen, die wir oft listig versteckten. Der Papst betonte, wie der Götzendienst uns alles und die Gaben des Herrn verlieren lasse. Der Götzendienst führe uns zu einer falschen Religiosität. Franziskus forderte dann eine Gewissenserforschung ein, um unsere verborgenen Götzen zu entdecken:

„In der ersten Lesung ist da die Szene der Meuterei des Volkes. Mose ging auf den Berg, um das Gesetz zu empfangen: Gott gab es ihm, in Stein, von seinem Finger geschrieben. Aber das Volk langweilte sich und drängte sich um Aaron und sagte: ‚Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat – wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist und wir sind ohne Führung. Mach uns einen Gott, der uns hilft, weiterzumachen’. Und Aaron, der später ein Priester Gottes werden sollte, dort aber ein Priester der Dummheit, der Götzen war, sagte: ‚Aber ja, gebt mir alles Gold und Silber, das ihr habt’, und sie gaben alles und machten jenes Goldene Kalb.

Im Psalm hörten wir Gottes Klage: ‚Unsere Väter machten am Horeb ein Kalb und warfen sich vor dem Gussbild nieder. Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst’. Und hier, in diesem Moment, wenn die Lesung beginnt: ‚Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sich vor ihm niedergeworfen und ihm Opfer geschlachtet, wobei sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben’. Ein wahrer Glaubensabfall! Vom lebendigen Gott zum Götzendienst. Sie hatten keine Geduld, auf die Rückkehr des Mose zu warten: sie wollten etwas Neues, sie wollten etwas, ein liturgisches Spektakel, etwas...

Dazu möchte ich ein paar Dinge erwähnen. Zunächst einmal diese götzendienerische Nostalgie im Volk: in diesem Fall dachte es an die Götzen Ägyptens, aber die Nostalgie, zu den Götzen zurückzukehren, zum Schlimmsten zurückzukehren, ohne zu wissen, wie man auf den lebendigen Gott wartet. Diese Nostalgie ist eine Krankheit, auch unsere. Man beginnt mit der Begeisterung, frei zu sein, aber dann beginnen die Klagen: ‚Aber ja, das ist eine schwere Zeit, die Wüste, ich habe Durst, ich will Wasser, ich will Fleisch... aber in Ägypten haben wir Zwiebeln gegessen, gute Dinge, und hier gibt es keine...’.

Der Götzendienst ist immer selektiv: er bringt einen dazu, über die guten Dinge nachzudenken, die er einem gibt, aber er lässt einen nicht die schlechten Dinge sehen. In diesem Fall dachten sie darüber nach, wie sie bei Tisch waren, mit diesen Mahlzeiten, die so gut waren, dass sie sie so sehr mochten, aber sie vergaßen, dass dies der Tisch der Sklaverei war. Der Götzendienst ist selektiv.

Dann noch etwas: der Götzendienst lässt dich alles verlieren. Um ein Kalb zu machen, bat Aaron sie: ‚Gebt mir Gold und Silber’, aber es war das Gold und Silber, das der Herr ihnen gegeben hatte, als er zu ihnen sagte: ‚Bittet die Ägypter um Gold als Leihgabe’, und dann gingen sie mit ihnen. Es ist eine Gabe des Herrn, und mit der Gabe des Herrn machen sie den Götzen. Und das ist sehr schlimm. Aber dieser Mechanismus passiert auch bei uns: wenn wir Einstellungen haben, die uns zum Götzendienst führen, hängen wir an Dingen, die uns von Gott entfremden, weil wir einen anderen Gott machen und dies mit den Gaben tun, die der Herr uns gegeben hat. Mit Intelligenz, mit dem Willen, mit Liebe, mit dem Herzen... das sind die Gaben des Herrn, die wir für den Götzendienst nutzen.

Ja, jemand von euch kann mir sagen: ‚Aber ich habe keine Götzen zu Hause. Ich habe das Kruzifix, das Bild der Muttergottes, die keine Götzen sind...’ – Nein, nein: in deinem Herzen. Und die Frage, die wir uns heute stellen sollten, lautet: was ist der Götze, den du in deinem Herzen hast, in meinem Herzen? Dieser versteckte Ausweg, bei dem ich mich gut fühle, der mich vom lebendigen Gott wegführt. Und wir haben auch eine sehr schlaue Haltung gegenüber dem Götzendienst: wir wissen, wie man die Götzen versteckt, wie Rahel es tat, als sie vor ihrem Vater davonlief und sie im Sattel des Kamels und zwischen ihren Kleidern versteckte (vgl. Gen 31,33). Auch wir haben zwischen unseren Kleidern des Herzens viele Götzen versteckt.

Die Frage, die ich heute stellen möchte, lautet: was ist mein Götze? Jener mein Götze der Weltlichkeit... und der Götzendienst wird auch zur Frömmigkeit, weil sie das Goldene Kalb nicht wollten, um einen Zirkus zu veranstalten: nein. Zur Anbetung: ‚Sie haben sich vor ihm niedergeworfen’. Der Götzendienst führt Sie zu einer falschen Religiosität, im Gegenteil: oft bringt dich die Weltlichkeit, die Götzendienst ist, dazu, die Feier eines Sakraments in ein weltliches Fest zu verwandeln.

Ein Beispiel: ich weiß nicht, ich denke, denken wir nach, ich weiß nicht, denken wir am eine Hochzeitsfeier. Man weiß nicht, ob es ein Sakrament ist, bei dem die Neuvermählten wirklich alles geben und sich vor Gott lieben und versprechen, vor Gott treu zu sein und die Gnade Gottes zu empfangen, oder ob es eine Ausstellung von Models ist, wie jeder gekleidet sein soll... die Weltlichkeit. Das ist ein Götzendienst. Dies ist ein Beispiel. Denn der Götzendienst hört nicht auf: er geht immer weiter.

Heute möchte ich uns allen die Frage stellen: was sind meine Götzen? Jeder hat seine eigenen. Was sind meine Götzen? Wo verstecke ich sie? Und möge der Herr uns nicht am Ende unseres Lebens finden und von jedem von uns sagen: ‚Du hast dich selbst verdorben. Du bist sind von dem von mir angegebenen Weg abgewichen. Du hast dich vor einem Götzen niedergeworfen’.

Bitten wir den Herrn um die Gnade, unsere Götzen zu kennen. Und wenn wir sie nicht verjagen können, dann wollen wir sie wenigstens in der Ecke halten...“.

Der Papst beschloss die Messfeier mit der Anbetung und dem eucharistischen Segen und lud die Menschen mit dem Gebet des heiligen Alfons Maria de’ Liguori zur geistlichen Kommunion ein:

„Anbetungswürdiger Jesus! Ich glaube fest, dass du in dem heiligsten Sakramente des Altars wesentlich zugegen bist. Ich liebe dich über alles. Meine Seele verlanget, dich zu empfangen. Weil ich dich aber gegenwärtig wesentlich im Sakramente nicht kann empfangen, so komme geistlicher Weise und kehre mit deiner Gnade in mein Herz ein. Ich umarme dich, oh Jesus, als schon wirklich gegenwärtig. Ich vereinige mich ganz mit Dir, lasse nicht zu, dass ich mich jemals von Dir trenne“.

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Lesermeinungen

 phillip 26. März 2020 
 

Bitten wir den Herrn um die Gnade, unsere Götzen zu kennen, ...

... sagt Papst Franziskus - und er hat Recht. Gott sei es gedankt, dass er Alexander Tschugguel die Erkenntnis, die Gnade und den Mut geschenkt hat, die sogenannte "Pachamama" als Götzen zu erkannen, nicht auf dem zur Anbetung im Haus unseres Herrn und Gottes aufgestellten Platz zu belassen, ihn auch nicht in Ecke zu stellen, sondern von dort zu entfernen und in den Tiber zu werfen. Danke Alexander!


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