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Voderholzer: „Die Kirche leidet in allen ihren Gliedern“

7. April 2020 in Spirituelles, 9 Lesermeinungen
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In der Predigt zur Chrisammesse kritisiert der Regensburger Bischof Theologenvorschläge, wonach jeder einer Hausmesse vorstehen könne, außerdem äußert er Unverständnis für den Vorwurf angeblicher „Geistermessen“.


Regensburg (kath.net/pbr) Bischof Rudolf Voderholzer hat mit dem Domkapitel Regensburg die Chrisammesse im Hohen Dom St. Peter gefeiert. Traditionell und seit vielen Jahren waren die Firmbewerber und Firmbewerberinnen an diesem Montag der Karwoche in den Dom gekommen. Denn während dieses Gottesdienstes werden die Öle geweiht, mit denen im Weiteren in der ganzen Diözese die Sakramente gespendet werden, auch das Sakrament der Firmung. In diesem Jahr war so ziemlich alles anders: Wegen der gesetzlichen Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Epidemie war es heuer nicht möglich, dass die Jugendlichen sowie die Priester und Diakone den Gottesdienst mitfeiern.

„Wie gerne hätten wir den etwas erhöhten Geräuschpegel im Dom in Kauf genommen, der mit dem jungen Gesicht der Kirche verbunden ist“, sagte Bischof Dr. Voderholzer gleich zu Beginn. Den Gottesdienst nannte der Bischof „Brücken des Gebets zu den Pfarreien, zu den Priestern und zu den Firmbewerbern“. Man werde den Himmel bestürmen, damit baldmöglichst die geweihten Öle von den Vertretern und Vertreterinnen der Dekanate abgeholt werden können. Durch die Öle kommt die gemeinsame Verbundenheit zum Ausdruck, sagte der Bischof. Nach den Fürbitten nahm Voderholzer die Weihe der Öle vor. Das Chrisam wird bei der Firmung und bei der Priesterweihe verwendet. Als Katechumenenöl dient es der Salbung der Taufbewerber. Schließlich wird Öl auch bei der Krankensalbung verwendet.

In seiner Predigt hatte der Bischof zuvor betont, dass die stellvertretende Feier der Eucharistie durch den Bischof und die Pfarrer „nur aufgrund einer außergewöhnlichen Notsituation gerechtfertigt ist und dass die Kirche in allen ihren Gliedern leidet. Aber es ist ein Gebot der Vernunft und der christlichen Nächstenliebe, sich diesen Beschränkungen zu fügen, so schwer es uns allen fällt“. Weiter sagte Bischof Voderholzer, die Pfarrer, die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Religionslehrer geben sich alle erdenkliche Mühe, über das Telefon und die sozialen Medien persönlichen Kontakt zu halten, Trost zu spenden, Glaubensfragen zu erörtern, Hilfen zu geben und Hauskirche zu gestalten.

In ernsten Worten wandte sich der Bischof von Regensburg gegen zwei verschiedene Richtungen, die die momentane Situation derzeit kritisieren bzw. für eigene Vorstellungen nutzen. Gegen die kirchliche Haltung, die von den Bischöfen und auch den Pfarrern angesichts der Vorgaben wegen der Corona-Krise vertreten wird, rege sich demnach Kritik von zwei Seiten. Eine Gruppe erhebe den Vorwurf, „wir hätten im vorauseilenden Gehorsam Kirchen zugesperrt, alle Gottesdienst abgesagt und die Freiheit der Religionsausübung widerstandslos preisgegeben“. Dazu sagte der Bischof: „Lassen wir die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes im Dorf! Auf den Altären wird das Messopfer dargebracht – wenn auch ,nur‛ inklusiv-stellvertretend für alle. Die Glocken dürfen läuten. Die Kirchen – nicht nur im Bistum Regensburg – sind tagsüber geöffnet, sie werden in aller Regel auch geschmückt, und ich weiß, dass sie auch zum persönlichen Gebet besucht werden.“

Ebenfalls deutliche Kritik äußerte Voderholzer an Liturgiewissenschaftlern sowie an einem Moraltheologen, die das stellvertretende liturgische Handeln der Priester als das Feiern von „Geistermessen“ abqualifizieren. Den Gipfel markiere der Vorschlag, die gegenwärtigen Versammlungseinschränkungen dazu zu missbrauchen, sich vom sakramentalen Priestertum ganz loszulösen und „Hauskirche“ in der Weise umzuinterpretieren, dass nun jeder und jede Getaufte selbst der häuslichen Messe vorstehen könne. Bischof Voderholzer erklärte: „In meiner lehramtlichen und pastoralen Verantwortung als Bischof von Regensburg und Nachfolger der Apostel weise ich diese Äußerungen, die bei nicht wenigen zu Verunsicherung, aber auch zu Verärgerung geführt haben, mit Nachdruck zurück.“ Eine Eucharistie ohne Priester sei nicht einfach nur kanonisch und liturgierechtlich gesehen „Neuland“, sondern ein Bruch mit dem Glauben der Kirche und somit häretisch, betonte der Bischof von Regensburg.

Foto (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

 nazareth 7. April 2020 
 

Danke!

Er übernimmt Leitungsfunktion. Er übernimmt Verantwortung als Hirte


3
 
 Mariettus 7. April 2020 
 

"Hausmessen"

Ich möchte Bischof Voderholzer in Schutz nehmen gegen überzogene Angriffe.
Dankbar bin ich ihm für die deutliche Aussage, dass die Idee einer priesterlosen Messe "häretisch" ist.

Vaticannews veröffentlichte gestern eine Meldung, die in der Überschrift behauptet, Bischof Oster sei für "priesterlose" Hausmessen:
"Oster sieht Chance auf neues Miteinander. Mit Blick auf Livestream-Messen ermutigt der Passauer Bischof ausdrücklich zum Feiern von Hausmessen." Was dann von Bischof Oster in der Meldung steht, spricht allerdings richtigerweise nur von "Gebet zuhause", "Andacht und Gottesdienst in der Familie". Dass die deutsche Redaktion von Vaticannews den Unterschied zwischen hl. Messe und Andacht/Wortgottesdienst nicht kennt, kann man kaum glauben. Will man da die Häresie der priesterlosen "Messe" unterschwellig propagieren und dafür gar einen Bischof missbrauchen?


8
 
 hemi 7. April 2020 
 

Messen im Stream bzw TV

im Hinblick auf den sich verschärfenden Priestermangel wird das auch zukünftig eine Option sein. Ich bin sehr dankbar für die tägliche Heilige Messe mit Pater Karl Wallner 12.00 Uhr bei missio.at


5
 
 SalvatoreMio 7. April 2020 
 

Enttäuschung gegenüber all unseren Oberhirten!

Nach wie vor gehen wir in Supermärkte und können die Waren "begrabbeln": wieviel Fett ist im Käse, welcher abgepackte Schinken gefällt mir ..." Einige "Konzerne" haben sich nun wieder Öffnungen erkämpft; zumindest in einigen Bundesländern Deutschlands spaziert man also in Baumärkte und Blumenzentren; man sucht und kauft - ohne Überwachung auf Einhaltung der Vorschriften. KIRCHE jedoch verbreitet tiefes Schweigen ohne Versuch, etwas zu ändern. Möglichkeiten gäbe es zur Genüge! Von Seiten des STAATES verstehe ich die Situation so: Lebensmittel, Tabak, Spirituosen, Blumen und Baumarktartikel sind wichtig - Gottesdienste aber nicht. Durch das Schweigen unserer Bischöfe wird dies Verhalten unterstützt: "Ob wir leben oder sterben, es geht auch ohne Sakramente und Gemeinschaftsgebet! Macht den Fernseher an, freut Euch, wenn da 4 Priester stehen - das genügt". ICH BIN ZUTIEFST ENTTÄUSCHT!!!


6
 
 Feanaro 7. April 2020 
 

Leiden in den Gleidern unterschiedlich

Bei einem gebrochenem Bein leidet der ganz Leib, aber nicht zwangsläufig all seine Glieder. Und Kopfschmerzen sind dann vielleicht anders zu bewerten.

Ebenso in dieser Situation, objektiv ist das Leiden des Gottesvolkes getrennt von der Eucharistie anders zu bewerten als das Leiden der fehlenden Gemeinschaft, das die Priester trifft. Und das leiden der Kranken, Sterbenden und Trauernden, noch ein Mal anders. Hier muss man differenzieren, auch wenn alle zu einem Grad mitleiden.

Theologisch leidet die Kirche ohnehin nicht in all ihren Gliedern, dann der triumphierende Teil der Kirche mit den Heiligen ist unsere besondere Fürsprecherin beim Vater. Er kann aus unserem Leiden Seine Früchte hervorbringen, wenn wir Ihn in uns wirken lassen.


2
 
 Seeker2000 7. April 2020 
 

Offiziell verodnete Abspaltung von Priestern zum Volk

Wenn B Vorderholzer auf der einen Seite und ganz nebenbei feststellt, dass eine Eucharistie ohne Priester ein "Bruch mit dem Glauben d Kirche ist" und auf der anderen Seite Gläubige aussperrt anstelle dafür zu sorgen, dass geeignete Regelungen ergehen, dass eine Teilnahme möglich ist, dann wird dadurch eine offiziell verordnete Abspaltung der Priester vom Volk und damit eine 2-Klassen-Gesellschaft geschaffen. Die Priester dürfen eine Eucharistie haben, die Gläubigen nicht (aktive Teilnahme, Vat II!) Dass es sich hier um eine Schutzmaßnahme handle (Zit. DBK), ist ein Wegducken vor einer Lösung und ist eine Privilegierung der Priester gegnüber dem Volk. Hier zeigt sich die Abhängigkeit des Volk/der Laien vom Priester. Hat man es wirklich nötig, so seine MACHT und seine ÜBERLEGENHEIT zu demonstrieren? Denkt man wirklich, dass "der Laie" so dumm ist u sich daran nicht erinnern wird?
Wird ein Schaf etwa vom Bild (Video) eines Grashalms im Stall satt, oder dadurch, dass man es real füttert?


3
 
 Robensl 7. April 2020 
 

Beschränkungen von wem?

"sich diesen Beschränkungen zu fügen"
Es wird der Eindruck erweckt, jemand von aussen lege der Kirche Beschränkungen auf. Aber liest man die staatlichen Verordnungen mal genau, dann geben die das völlige Gottesdienstverbot (bzw. Teilnahme daran) NICHT her! Es wäre Spielraum zur Teilnahme der Gläubigen an den Gottesdiensten (u.a. unter Beachtung von Mindestabstand etc).

Sicher, wortwörtlich hat der Bischof recht, dass nicht stimmt: „wir hätten im vorauseilenden Gehorsam Kirchen zugesperrt, alle Gottesdienst abgesagt und die Freiheit der Religionsausübung widerstandslos preisgegeben“
Aber meine Not als gläubiger Laie, der nicht an den nicht abgesagten Gottesdiensten teilnehmen und nicht die Sakramente empfangen kann, seh ich von ihm -nicht mal von ihm- leider eigentlich nicht verstanden.


6
 
 Stephaninus 7. April 2020 
 

Für die Wahrheit einzutreten

heisst eben oft, sich gegen Irrtümer auf beiden Seiten abzugrenzen. Danke Bischof Vorderholz


8
 
 gloria:olivae 7. April 2020 
 

Ein richtungsweisendes Wort! Danke, Exzellenz!

„In meiner lehramtlichen und pastoralen Verantwortung als Bischof von Regensburg und Nachfolger der Apostel weise ich diese Äußerungen, die bei nicht wenigen zu Verunsicherung, aber auch zu Verärgerung geführt haben, mit Nachdruck zurück.“

Das nenne ich einen Bischof! Das lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig.

Warum höre ich so etwas nicht von meinem Münchner Erzbischof??? Sonst hat Kardinal Marx in der Vergangenheit doch auch zu allen Themen seinen Senf dazugeben!


10
 

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