Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Die Achillesferse des Teufels
  15. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“

Und dennoch ist es Ostern

13. April 2020 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Man hat gesehen, dass die Klagen vor weltlichen Gerichten gegen Gottesdienstverbote nicht zuletzt daran gescheitert sind, dass die Hirten der Kirche dem Staat vorauseilend gehorchten. Darüber wird noch zu reden sein Montagskick v. Peter Winnemöller<


Linz (kath.net)
Ostern ausgesperrt zu sein ist schon eine harte Nummer. Da legt sich ein Schleier über die Osterfreude, den auch das schöne Wetter kaum zu lichten vermag. Livestreams sind kein Ersatz für die leibliche Präsenz. Das Gebet in der Kammer ersetzt nicht die Liturgie. Und dennoch ist Ostern. Die kosmologische Dimension von Ostern kann einem erst so richtig bewusst werden, wenn man sich klar macht, dass Ostern auch dann wäre, wenn kein einziger Mensch auf der Welt daran denken würde. Ostern ist ein Geschehen, das weit über unsere Zeit und über die Möglichkeiten unseres Geistes hinaus geht.

Vielleicht erklärt das die albernen Piktogramme, die das Bistum Münster auf Facebook präsentierte. Sie wurden mit Ausdruck des Bedauerns zurückgenommen, weil man angeblich Gefühle verletzt hat und die Kritik daran zu polemisch war. Schade eigentlich.

Diese Weicheinummern, nachdem man sich erst aus dem Fenster gelehnt hat, helfen uns auch nicht weiter. Warum steht man nicht dazu, von Ostern überfordert zu sein und es sportlich (Workout) nehmen zu wollen. Die Pressestelle Münster hätte statt um Entschuldigung für die albernen Piktiogramme zu bitten, einfach zugeben sollen, sorry Leute, wir sind von dem Geschehen an den Kar- und Ostertagen total überfordert.

Das hätte mal eine Sympathiewelle gegeben. Denn wer ist nicht davon überfordert? Der Schöpfer wird seinen Geschöpfen nicht nur gleich, sondern nimmt alle Last der Schöpfung auf sich trägt unser Kreuz, stirbt einen grausamen Tod und überwindet damit den Tod und die Welt ist erlöst. Über diesen locker aus der Tastatur geflossenen Satz sind ganze Bibliotheken geschrieben worden, ohne es je in voller Tiefe verstanden zu haben.

Darum ist eine Überforderung durch Ostern eigentlich nicht das Problem. Das Problem ist, es nicht einsehen zu wollen.

In dieser Krisenzeit ist es noch krasser, erschöpft sich unser Ostern doch neben Livestream und privatem Gebet in diesem Jahr in bunten Bildern auf Facebook, in Grüßen über Messengerdienste oder Halleluja- Tweets. Diese zuweilen gedämpfte Osterfreude mit gekappten Traditionen bringt ein mattes Licht in die trostlosen Tage der Krise, die, wenn der Shutdown endet, ihre wahre Dimension erst zeigen wird.

In der Kirche wird sich zeigen, ob die letzten treuen zehn Prozent zurückkommen. Die Kirche hat ihre Systemrelevanz aufgegeben. Die Glaubenspraxis wurde privatisiert. „Ich war im Kölner Dom, ich im Vatikan, ich in Südafrika.“ So mancher ehemalige Dorfpfarrer wird zum Videostar. Bislang hörte ihm keiner zu, jetzt ist er im Fernsehen. Zugriffszahlen auf Youtube ersetzen den Zählsonntag.

Auch dieser Aspekt der Krise wird später einzufangen sein. Wer Kathedralliturgie mit Bischof, Starorganist und Chor von Weltrang haben kann, wird kaum je wieder in die Dorfkirche wollen. Keiner kann wissen, ob es wir in der Osterzeit dieses Jahres überhaupt noch einmal eine Messe werden feiern können.

Man hat gesehen, dass die Klagen vor weltlichen Gerichten gegen Gottesdienstverbote nicht zuletzt daran gescheitert sind, dass die Hirten der Kirche dem Staat vorauseilend gehorchten. Darüber wird noch zu reden sein!

Ostern ist schon in normalen Zeiten eine Überforderung. In Zeiten der Krise bringt es einen bis an den Rand und darüber hinaus. Ostern wird es auch, wenn es keiner wahrhaben will. Ostern wird es ohne Traditionen und Ostern wird es, wenn an uns schon lange keiner mehr denkt. Ostern wird es auch in Zeiten von Corona. Der Herr bleibt nicht im Grab, unsere Erlösung ist getan, auch wenn wir die Mühsal der Zeit noch zu tragen haben.

Christus resurrexit, alleluia ! --- Resurrexit vere, alleluia!
Allen Lesern des Montagskick wünsche ich eine gesegnete Osterzeit!




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Das Ende der Säkularisierung hat begonnen
  3. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  4. Rotes Licht für verfolgte Christen
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  8. Und sie glauben doch
  9. Abtreibung – und was dann?
  10. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  10. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz