Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kirchen müssen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufarbeiten!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. Papst wieder mit dem Titel "Patriarch des Westens"
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  11. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!

Türkische Regierung schürt Debatte um Hagia Sophia

13. Juni 2020 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Oberstes Verwaltungsgericht soll Anfang Juli erneut über den Status des Gebäudes entscheiden - Auch negative islamische Reaktion auf Erdogans Hagia-Sophia-Pläne


Istanbul (kath.net/KAP) Die türkische Führung verschärft die Debatte um eine mögliche Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee. Die Entscheidung darüber liege alleine bei der Türkei, betonte Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Interview des Senders NTV (Donnerstag): "Das ist definitiv keine internationale Sache, das ist eine Sache der nationalen Souveränität." Zuvor hatte bereits Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Wochenbeginn auf internationale Kritik in der Causa reagiert und betont, dass Ankara niemanden um Erlaubnis fragen müsse, ob die Hagia Sophia wieder eine Moschee werden dürfe. Vor allem Griechenland und Russland sind verärgert über die seit Jahren laufenden Bestrebungen der Türkei wegen der Bedeutung der Hagia Sophia für die griechisch-orthodoxe Kirche.

 

Am 2. Juli will das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei nun erneut über den Status des Gebäudes entscheiden, berichtete die regierungsnahe türkische Zeitung "Yeni Safak". Demnach hat die türkische Denkmalschutzvereinigung an den Verwaltungsgerichtshof (Danitay) appelliert, zu prüfen, ob das Dekret von 1934 über die Umwandlung der Hagia Sophia in ein Museum manipuliert ist. Die im sechsten Jahrhundert erbaute Hagia Sophia (griechisch: Heilige Weisheit), damals die größte Kirche der Welt, wandelten die Osmanen nach der Eroberung Konstantinopels, heute Istanbul, im Jahr 1453 in eine Moschee um. Unter Staatsführer Atatürk wurde sie 1934 zu einem Museum. Die Denkmalschutzvereinigung hatte bereits früher Vorstöße unternommen, um eine Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee zu erreichen; diese Vorstöße waren aber zurückgewiesen worden. Kritik aus Kairo Die neue Diskussion löst auch negative Reaktionen innerhalb des Islam aus.


 

Das ägyptische islamisch-sunnitische Ordinariat (Dar-al-Fetwa) bezeichnete die osmanische Eroberung von Konstantinopel zuletzt als "Besatzung" und die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee als unglückliche Entscheidung. Die Entscheidung des Dar-al-Fetwa erfolgte unter dem Vorsitz des ägyptischen Großmufti. Politische Beobachter sehen einen Zusammenhang mit dem "geopolitischen Tauziehen" zwischen Kairo und Ankara aufgrund der Situation im vom Bürgerkriegsland Libyen. Auch in der türkischen Presse gab es negative Kommentare. So schrieb Orhan Bursal, Kolumnist der Zeitung "Cumhuriyet", die Hagia-Sophia-Frage werde vom Establishment um Präsident Erdogan für Wahlzwecke instrumentalisiert, um "mögliche Feinde" zu identifizieren und so das Unbehagen der türkischen Öffentlichkeit im Hinblick auf die coronabedingte Wirtschaftskrise auf ein anderes Ziel abzulenken. "Sure der Eroberung" verlesen Erdogan hatte in den vergangenen Wochen die Pläne für eine Rückwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee offensichtlich forciert.

 

Laut der Zeitung "Hürriyet" (5. Juni) erteilte der Präsident die Weisung für eine rechtliche Formel, um den aktuellen Status des Bauwerks so zu ändern, dass sie wieder als islamische Kultstätte genutzt werden kann. Den Plan zur Änderung des derzeitigen Status soll Erdogan auf einer Sitzung des zentralen Exekutivkomitees seiner Partei AKP angekündigt haben. Demnach werde die Hagia Sophia auch als Moschee für Touristen zugänglich bleiben. Schon zuvor rückte das Thema erneut in den öffentlichen Fokus, als die türkische Regierung Ende Mai beschloss, zum 567. Jahrestag der osmanischen Eroberung von Konstantinopel am 29. Mai 1453 in der früheren christlichen Basilika aus dem Koran die sogenannte "Sure der Eroberung" verlesen zu lassen. Außerdem wurde auf dem Vorplatz der Basilika eine Multimediaschau mit Gebeten über die Eroberung von 1453 veranstaltet. Die Initiative löste eine scharfe Reaktion der griechischen Regierung aus.

 

Athen bezeichnete die Vorgänge in der und um die Hagia Sophia am 29. Mai als "Beleidigung der weltweiten christlichen Gemeinschaft" und Verletzung des Welterbe-Status der Kathedrale. Protest aus Moskau Die neue Debatte um den Status der Hagia Sophia stieß auch in Russland auf massiven Protest. So stellte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), im TV-Sender "Rossija 24" fest, jeder Versuch, den Museums-Status der Kathedrale zu verändern, würde die "heute bestehende fragile interkonfessionelle Balance infrage stellen". Der Metropolit plädierte dafür, dass die Hagia Sophia ein Museum mit offenem Zugang für alle bleibt. Wörtlich stellte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats fest: "Diese Kirche ist ein Symbol für Byzanz. Sie ist aber auch ein Symbol der Orthodoxie für Millionen von Christen in aller Welt, vor allem für die orthodoxen Gläubigen." Das orthodoxe Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel hat sich offiziell noch nicht geäußert. Doch rief Patriarch Bartholomaios I. in seiner Predigt zum orthodoxen Pfingstfest am 7. Juni den Heiligen Geist "um Schutz und Beistand in heraufziehenden Gefahren" an.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 13. Juni 2020 
 

Byzanz - der Torwächter Europas

Über knapp 1000 Jahre hinderte Byzanz den Islam daran, von Osten her in Europa eingefallen, während er Nordafrika in wenigen Jahrzehnten überrannte, Spanien und Portugal unterwarf und im 8. Jhdt. erst im Herzen Frankreichs gestoppt werden konnte (Karl Martell in der Schlacht bei Tours und Poitiers). Erst mit dem Fall Konstantinopels wurde die Unterwerfung Südosteuropas möglich. Wäre die zweite Wiener Türkenbelagerung gelungen, wären wir heute wohl Muslime. Brisant: Viele Moscheen in Deutschland sind nach dem Eroberer von Byzanz benannt ("Fatih Camii"). Man wird also nicht behaupten können, niemand habe es ahnen können...


2
 
 SCHLEGL 13. Juni 2020 
 

Methode der Diktatoren

Wenn Diktatoren Probleme haben, finden sie eine Möglichkeit zur Ablenkung! Die Türkei ist wirtschaftlich am Rande des Abgrunds, auch mit Corona kommt man nicht zurande!
Darum muss ein neues islamistisch-nationalistisches Programm her, eben die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee. Da würden nur internationale Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei helfen.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen
  8. Armenische Kirche in der Türkei abgerissen
  9. Türkei: Erster Gottesdienst nach Restaurierung im Kloster Sumela
  10. Hubschrauber am Landeplatz der Arche Noah






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. ,Meine letzte Mahlzeit wird das Mahl des Lammes sein‘
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  11. Papst wieder mit dem Titel "Patriarch des Westens"
  12. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  13. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  14. Schottische Katholiken sind schockiert: Ernannter Bischof stirbt plötzlich vor seiner Bischofsweihe
  15. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz