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Heiligenkreuzer Abt verteidigt Benedikt gegen Feindseligkeit

1. Februar 2022 in Österreich, 5 Lesermeinungen
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Abt und Ratzinger-Preisträger Heim: Emeritierter Papst war schon als Präfekt der Glaubenskongregation "Vorreiter" bei Missbrauchs-Aufklärung - "Einseitige Debatte" um Fehlverhalten blendet unleugbare Verdienste aus


Würzburg/Wien (kath.net/KAP) Der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim verteidigt Benedikt XVI. gegen die "sprungbereite Feindseligkeit", die dem emeritierten Papst nach dem Münchner Missbrauchsgutachten entgegenschlage. Die Debatte um ein mögliches Fehlverhalten von Joseph Ratzinger als früherem Erzbischof von München und Freising habe zu "zahlreichen ungewöhnlich scharfen Kommentaren" geführt, "mich und viele andere in der Kirche erschüttert und wegen ihrer von vielen empfundenen Einseitigkeit befremdet", sagte der Zisterzienser der deutschen katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" (27. Jänner).

Benedikt als Lügner, "nur auf den Schutz der Kirche bedachten Kirchenfürsten" oder gar als "Verbrecher gegen die Menschlichkeit" darzustellen, könne er sich aufgrund seiner persönlichen Erfahrung mit dem nun aggressiv Beschuldigten "überhaupt nicht vorstellen", erklärte Heim. Der Abt des Zisterzienserklosters im Wienerwald ist zugleich Großkanzler der "Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz", erster Preisträger des Ratzinger-Preises und Mitglied des Jüngeren Ratzinger-Schülerkreises.


Gegen "ortskirchliche Vertuschungen"

Diesen persönlichen Eindruck von der Person Ratzingers untermauerte der Abt mit dem Hinweis auf dessen Verdienste im Kampf gegen Missbrauch in der Kirche: Als Präfekt der Glaubenskongregation sei Ratzinger noch zur Zeit von Papst Johannes Paul II. hier "der Vorreiter" gewesen, der sich für kirchenrechtliche Möglichkeiten ein- und diese dann auch durchgesetzt habe, Priester wegen des sexuellen Missbrauchs als schwerwiegende Straftaten (delicta graviora) aus dem Klerikerstand zu entlassen. Er habe im Auftrag des Papstes den Bischöfen weltweit das Thema des Missbrauchs entzogen, "d. h. er hat sie, manchmal zu deren Ärger, angewiesen, solche Fälle nach Rom in seine Behörde zu melden, um Missbrauch vor Ort effektiver zu bekämpfen und ortskirchliche Vertuschungen zu vermeiden", wies Heim hin.

Als Papst hatte Ratzinger 2010 die Verjährungsfrist für die kirchenrechtliche Ahndung verlängert und "den längst fälligen Perspektivenwechsel eingeleitet, dass nicht die straffälligen Priester zu schützen sind, sondern die Opfer im Mittelpunkt der Hilfe und Aufklärung stehen müssen", so Abt Heim weiter. Auch bei seinen Reisen habe der Papst diesen seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. An die von einem Skandal erschütterte Ortskirche in Irland habe Benedikt einen "aufwühlenden Brief" gerichtet - und damit auch an die katholische Kirche weltweit. Heim erinnerte auch daran, dass die "sonst für ihre Kirchennähe nicht gerade bekannte" Berliner "taz" anerkannte, dass Benedikt 2011 und 2012 hunderte von Priestern wegen Missbrauchsvorwürfen abberief und laisierte.

Heims Fazit: "Es ist mir unverständlich, wie manche ihm unterstellen, dieses Thema verdrängt oder verleugnet zu haben." Manche Verantwortungsträger in der Kirche, die nun "sehr bereit und wohlfeil" das Verhalten des damaligen Präfekten und späteren Papstes kritisieren, sollten sich laut dem Abt selbstkritisch fragen, ob sie beim Thema Missbrauch Ähnliches leisteten.

"Auch Päpste sind Menschen"

"Auch Päpste sind Menschen", räumte der Ordensmann ein. "Sie sind wie wir alle in der Kirche Sünder." Auch die "Unfehlbarkeit", die dem Papst als der letzten Instanz der Glaubensverkündigung zugeschrieben wurde, meine nicht eine kognitive Irrtumslosigkeit, ein Freisein von Fehlern in der Erinnerung oder eine moralische Sündenlosigkeit, erklärte der versierte Theologe. Fehler in Bezug auf die Erinnerung an einen Termin oder an eine Gegebenheit vor mehreren Jahrzehnten seien somit durchaus denkbar.

Es tue ihm von Herzen leid, so Abt Heim abschließend, dass sich der fast 95-jährige, gesundheitlich angeschlagene, aber immer noch geistig frische Papst em. Benedikt XVI. in dieser Phase seines Lebens gerade in seinem Heimatland "für den Missbrauch entschuldigen muss, für dessen Aufklärung er sich Zeit seines Lebens intensiv eingesetzt hat".

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto (c) Stift Heiligenkreuz

 


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Lesermeinungen

 Andrea Pirringer 16. Februar 2022 
 

Die sprungbereite Feindseligkeit

erlebe auch ich seit Jahren.
Manche Leute scheinen hauptberuflich Wadlbeißer zu sein.


0
 
 vk 1. Februar 2022 

Der Stein der Weisen

Egal ob die Perikope Jesus und die Ehebrecherin ursprünglich im Lukasevangelium war und jetzt zum Sondergut des Johannesevangelium zählt. Man erinnert sich gern an diese Geschichte und jedem der sie einmal gehört hat bleibt sie im Gedächtnis. Dunkel erinnert man sich dass der gütige Diener Gottes als Präfekt der Glaubenskongregation in einer bestimmten Strenge und Konsequenz den rechten Glauben verteidigt und weitergetragen hat.
mir ist nicht bekannt, und auch im Gutachten von München steht nichts dass die Angeschuldigten bzw Beschuldigten, die manch mit einem Tein um den Hals im Meer versenken wollen unter dem Wirkens des jetzigen Benedikt XVI den ihnen nachgesagten Neigungen nachgegeben haben. an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen sprach einst der, den jetzige Einsiedler emeritus ein Leben lang verteidigt hat. Nun möge ihn auch die Worte dessen, der ihm einst nahe sein wird aufrichten und Mauern des Vatikan mögen die scharfkantigen Steine gegen ihn abfangen.


2
 
 H.v.KK 1. Februar 2022 
 

H.v.KK

Herzlichen Dank HW Hr.Abt!Als ehemaliger "Altersstudend",Freund und Förderer ist es eine besondere Freude für mich,daß unser Hr.Abt so eindeutig Stellung bezieht!Meines Erachtens handelt es sich um die "Rache der Synodalen Community",die die Integrität unseres Papa em.mit ihrem höllischen Dreck bewirft!Sie werden ihrem gerechten Richter nicht entrinnen!"...ich aber blicke auf meine Hasser herab..."!


3
 
 Herbstlicht 1. Februar 2022 
 

Abt Maximilian Heim zeigt Kante! Dafür "danke!"

Es geht nicht um das Fragen nach evtl. wirklichen
Versäumnissen des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger. Es geht vermutlich darum, seine Würde, sein Ansehen, seinen Ruf als großen Theologen kaputtzumachen.

Möge so mancher selbstgefällige Überkritiker in einer stillen Stunde sich einmal fragen, ob er selbst in seinem Leben jederzeit alles richtig gemacht hat.
Und wenn er dann zur Überzeugung gelangt sein sollte, dass dem so ist und er sich nie nichts zuschulden kommen ließ, dann möge er den "ersten Stein aufheben".


5
 
 sr elisabeth 1. Februar 2022 
 

ein großes Vergelts Gott

dem Abt. von Heiligenkreuz für diese klaren Worte und dem mitfühlenden Verständnis mit dem em. Hl. Vater! Mich wundert es daher schon lange nicht mehr, dass das Stift Heiligenkreuz so einen großen "Zulauf" an Mönchen hat. Es ist nicht nur wegen der einmalig schönen Landschaft des Wienerwaldes.....


6
 

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