Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  2. Papst: Einwanderer können fehlende Geburten ausgleichen
  3. AstraZeneca räumt schwere Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoff ein
  4. Salzburg: Piusbruderschaft plant Kirchenerweiterung
  5. Papst wirbt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
  6. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken
  7. Vatikan legt neue Normen für Beurteilung von Marienerscheinungen fest
  8. Frühere CDU-Spitzenpolitikerin Kristina Schröder: Bin für Wehrpflicht, aber warum auch für Frauen?
  9. Kirchenzeitungen kann man auch abbestellen!
  10. Warum man am 26. Mai NICHTS in den katholischen Kirchen in Deutschland spenden sollte!
  11. Neue Räte braucht das Land
  12. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  13. ,Jesus ließe sich eher von Elon Musk einladen als von Rüdiger Schuch‘
  14. Ex-Verfassungsrichter Steiner zu Scharia und Kalifat: Wir setzen Wertordnung des Grundgesetzes durch
  15. „Von Beginn des Priesterwegs unseres Sohnes an war ich von einem großen Gefühl des Friedens erfüllt“

Priester in Russland: Gegen "Spezialoperation" predigen undenkbar

30. August 2022 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Deutschstämmiger Pfarrer Seiffert: Katholiken in Westsibirien fasten und beten für den Frieden, Ukrainekonflikt für Seelsorger jedoch heikle Gratwanderung


Moskau (kath.net/KAP) Katholische Priester in Russland haben keinerlei Möglichkeit, in Predigten oder seelsorglichen Gesprächen kritische Bemerkungen zu der nun bereits ein halbes Jahr andauernden "Spezialoperation" Russlands gegen die Ukraine zu äußern: Das hat der seit 20 Jahren im westsibirischen Kuibyschew tätige Pfarrer Dietmar Seiffert im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress (Dienstag) dargelegt. Mit jeglicher Andeutung in diese Richtung verschließe man die Türen sogar bei den eigenen Gläubigen, da die Unterstützung des Vorgehens von Präsident Wladimir Putin weiter ungebrochen hoch sei, berichtete der aus Süddeutschland stammende Geistliche.

Seifferts Pfarrgebiet umfasst mit 80.000 Quadratkilometer eine Fläche der Größe Österreichs - mit zumindest offiziell nur 320 registrierten Katholiken. Dass selbst diese Gruppe den Angriff auf die Ukraine mehrheitlich gutheißt, sieht der Priester als Ergebnis russischer Regierungspropaganda. Diese stelle die Operation - vom "Krieg" zu reden ist in Russland streng verboten - als "Befreiung der unterdrückten Ukraine von feindlichen Mächten" dar, mit Kriegsverbrechen allein auf ukrainischer Seite.
Als verstärkende Faktoren ortete Seiffert eine Mentalität, die jegliches Infragestellen der eigenen Regierung ablehne und auch die von der russisch-orthodoxen Kirche geförderte Deutung als "heiliger Krieg gegen den dekadenten Westen, der die Genderideologie gutheißt". Letztere werde in Russland als "Bedrohung der eigenen Identität" wahrgenommen und mehrheitlich abgelehnt.


Angesichts dieser Vorbedingungen verzichte er auf jeglichen politischen Kommentar und konzentriere sich ganz auf die Seelsorge, erklärte der Missionspriester. Wichtig sei dabei besonders das gemeinsame Gebet für den Frieden, der für die russische Bevölkerung sehr wohl ein wichtiges Anliegen darstelle: "Viele beten und fasten sogar dafür". Die katholische Kirche arbeite darauf hin, unter "Friede" nicht nur den Erfolg der "Spezialoperation" zu verstehen.

Skeptisch äußerte sich der nahe Ulm geborene Priester im Kathpress-Interview angesichts von Hoffnungen, der für Mitte September angesetzte Besuch von Papst Franziskus in Kasachstan - das an sein Pfarrgebiet grenzt - könne den Dialog der christlichen Kirchen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion verbessern oder zum Frieden in der Ukraine beitragen.
In Russland sei der Dialog zwischen der Orthodoxie und der katholischen Kirche nicht erst seit Februar 2022 schwierig, bemerkte Seiffert. Auch verstehe man unter "Ökumene" etwas ganz anderes als im Westen, nämlich "dass jeder seine Sachen macht und man sich nicht gegenseitig ins Gehege kommt". Allgemein werde die katholische Kirche in Russland mehr schlecht als recht geduldet, so der Eindruck des Priesters: "Die orthodoxe Kirche hätte wohl am liebsten, wenn wir Katholiken ausreisen, da sie Russland als ihr kanonisches Territorium betrachtet, vergleichbar mit dem, was der Vatikan für die katholische Kirche ist."

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 1. September 2022 
 

@J. Rückert

Ja, so manches ist nur noch mit Ironie oder auch Sarkasmus zu ertragen...


0
 
 J. Rückert 31. August 2022 
 

Tandaradei

Bei uns ist das nicht so. Es ist ganz anders.
Des wolln wir alle froh sein.


1
 
 Richelius 31. August 2022 
 

Ich weiß von orth. Priestern, die ihr Amt verloren haben, nur weil sie für den Frieden beteten.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Warum man am 26. Mai NICHTS in den katholischen Kirchen in Deutschland spenden sollte!
  3. Vatikan legt neue Normen für Beurteilung von Marienerscheinungen fest
  4. Kirchenzeitungen kann man auch abbestellen!
  5. AstraZeneca räumt schwere Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoff ein
  6. Salzburg: Piusbruderschaft plant Kirchenerweiterung
  7. Neue Räte braucht das Land
  8. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  9. „Von Beginn des Priesterwegs unseres Sohnes an war ich von einem großen Gefühl des Friedens erfüllt“
  10. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  11. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken
  12. Associated Press: „Überall in den USA erlebt die katholische Kirche einen gewaltigen Wandel“
  13. ,Jesus ließe sich eher von Elon Musk einladen als von Rüdiger Schuch‘
  14. Wir stehen vor einer neuen Epoche
  15. "Die Bischöfe haben das Grundgesetz entweder nicht gelesen ..."

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz