Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  3. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  4. Papst an Pfarrer: "Die Kirche könnte ohne euer Engagement und euren Dienst nicht fortbestehen"
  5. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  6. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  7. Papst wirbt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
  8. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken
  9. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  10. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  11. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  12. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  13. Salzburg: Piusbruderschaft plant Kirchenerweiterung
  14. Linzer Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde warnt vor Antisemitismus bei 'Pax Christi'
  15. Nancy Pelosi: Wenn sie gewinnen, werden Demokraten Abtreibung landesweit legalisieren

Joseph Ratzinger und die Stasi

14. Februar 2023 in Chronik, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen ergab, „dass Joseph Ratzinger bereits seit Mitte der 1970er-Jahre im Visier des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gewesen war.“ Von Karin Wollschläger/Vatikan Magazin


Vatikan (kath.net/Vatikan Magazin) Papst Benedikt XVI. war ein halbes Jahr im Amt, da meldete sich im Oktober 2005 die Stasi-Unterlagen-Behörde zu Wort. Sie bestätigte, dass Joseph Ratzinger bereits seit Mitte der 1970er-Jahre im Visier des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gewesen war. Vorangegangen war ein Bericht der Zeitung „Bild am Sonntag“, der sich auf Unterlagen der Birthler-Behörde berief, wonach „mindestens acht Spione“ Material über Ratzinger geliefert hatten.

„Die Stasi scheint an bestimmten Punkten seiner Karriere sehr systematisch Informationen zu Ratzinger und seinen kirchenpolitischen Situationen gesammelt zu haben, um so verschiedene biografische Angaben zusammenzustellen“, erklärte ein Sprecher der Stasi-Unterlagen-Behörde. Das Ministerium für Staatssicherheit habe Kardinal Ratzinger in seinem Amt als Chef der römischen Glaubenskongregation, das er seit 1982 innehatte, als einen der „schärfsten Gegner des Kommunismus“ im Vatikan bezeichnet.


Damals erhielt die Stasi regelmäßig Berichte und Analysen aus Rom. Es war ihr gelungen, gleich zwei „Maulwürfe“ im Umfeld des Vatikans zu platzieren: den Trierer Benediktinerpater Eugen Brammertz, der zugleich Mitarbeiter des „Osservatore Romano“ war, und den römischen KNA-Korrespondenten Alfons Waschbüsch.

Die „Bild am Sonntag“ beantragte bereits einige Monate vor der Papstwahl mit Erfolg, die Akten über „Stasi-Einflußnahme auf die Kirchen am Beispiel der Person Ratzingers“ einsehen zu dürfen. Mitarbeiter der Stasi-Unterlagen-Behörde suchten daraufhin entsprechendes Material zusammen. Wie im Stasi-Unterlagen-Gesetz vorgeschrieben, wurde Benedikt XVI. vorab über die Herausgabe des Materials an das Blatt informiert. Er habe in einem Schreiben an die damalige Behörden-Chefin Marianne Birthler der Veröffentlichung zugestimmt und seine Wertschätzung für die Arbeit der Behörde bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit ausgedrückt, so der Behördensprecher.

Die ersten Stasi-Aufzeichnungen datieren offenbar auf den 26. April 1974: Joseph Ratzinger, damals noch Theologie-Professor in Regensburg, besuchte, wie schon einige Male zuvor, in Erfurt das einzige Priesterseminar in der DDR und hielt Vorträge vor Theologie-Studenten und anderen Akademikern zu „modernen Problemen der Theologie“, wie ein „Inoffizieller Mitarbeiter“ (IM) der Stasi notierte. Ratzinger galt damals bereits als herausragender und prominenter Theologe.

Die „Bild am Sonntag“ zitierte aus einem Spitzelbericht: „Ratzinger gilt im Vatikan nach dem Papst und Staatssekretär Casaroli als derzeit einflussreichster Politiker und führender Ideologe.“ Dem Sprecher der Unterlagen-Behörde zufolge suchte die Stasi offenbar auch nach belastenden Dokumenten aus Ratzingers Jugend während der nationalsozialistischen Herrschaft – fand allerdings nichts.

Das Interesse der Stasi an Ratzinger verstärkte sich erneut 1987 beim einzigen DDR-weiten Katholikentag, der in Dresden mit mehr als 100.000 Teilnehmern stattfand. Das Treffen wurde als Gradmesser für das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und sozialistischem Staat gesehen. Ratzinger war dort der prominenteste Besucher aus dem Westen.

Insgesamt 138 „Inoffizielle Mitarbeiter“ waren laut Akten bei dem Ereignis als Spitzel im Einsatz. Sie berichteten unter anderem aus einem Gottesdienst mit Ratzinger sowie über seine beiden Vorträge beim Katholikentreffen.

Leseprobe aus dem aktuellen Vatikan Magazin: siehe Link


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 15. Februar 2023 
 

@Bücherwurm

Was die Stasi z.B. gerne nutzte, beschreibt das (zweite) Münchener Missbrauchsgutachten auf S. 324 so: "Hinzu treten deutlichste Zeichen dafür, dass dergestalt sexuell orientierte Personen besonders enge Kontakte pflegten, sodass der Eindruck eng geknüpfter Netzwerke entsteht, die bis hin zu herausgehobenen Positionen in der Hierarchie des Ordinariats unterhalten wurden."
Allerdings: Brauchte die skrupellos agierende Stasi wirklich Gründe? Notfalls ließ sich doch sicherlich etwas konstruieren oder jemandem eine (Photo-) Falle stellen. Überflüssige Mühe übrigens in Zeiten, in denen die Meisten sich aus Angst vor "Kontaktschuld" nicht einmal mehr für Ihre Grundrechte auf die Straße wagen.
P.S.: Man macht sich kahane Vorstellung davon, was möglich gewesen wäre, wenn die perfekt organisierte "Stasi" mit ihren 200.000 bis 300.000 Mitarbeitern die heutigen technischen Möglichkeiten gehabt hätte...

westpfahl-spilker.de/wp-content/uploads/2022/01/WSW-Gutachten-Erzdioezese-Muenchen-und-Freising-vom-20.-Januar-2022.pdf


1
 
 Chris2 15. Februar 2023 
 

Selbst im freien Westen war niemand sicher

So wurden ca. 400 Menschen aus Westdeutschland in die D"DR" entführt, darunter etliche Flüchtlinge, die sich im Westen sicher glaubten. Selbst
Und die Partei, die so etwas, die Mauer mit Todesstreifen quer durch Deutschland, den allgegenwärtigen Stasi-Terror und vieles mehr verbrochen hat, darf bis heute im Bundestag sitzen und sich mit lautem Geschrei nach dem "Kampf gegen Rechts" persilreinwaschen.
Und in Berlin hat man gerade erst nur die Abgeordnetenhauswahl wiederholt, obwohl die Bundestagswahl zeitgleich unter im gleichen chaotischen Bedingungen stattfand - und das, obwohl die mehrfach dezent umbenannte SED zwei ihrer drei Direktmandate, die ihr den Wiedereinzug in den Bundestag überhaupt erst ermöglichten, in Berlin gewonnen hatte...

www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/223062/wie-das-mfs-menschen-entfuehren-liess/


1
 
 Hope F. 15. Februar 2023 
 

Papst Benedikt XVI. - ein Märtyrer der Neuzeit

Was muß er gelitten haben. Er konnte sich glücklich schätzen, daß er den integren Georg Gänswein als Privatsekretär an seiner Seite hatte sonst hätten vielleicht noch mehr Menschen ihm böses nachgesagt.


5
 
 Chris2 14. Februar 2023 
 

Die allgegenwärtige Gestasipo also

Wenn man bedenkt, dass die Geschichte Westdeutschlands anders verlaufen wäre, wenn nicht der als Polzist eingeschleuste Stasi-Spitzel Kurras den Studenten Ohnesorg erschossen hätte, was die Studentenunruhen eskalieren ließ und letztlich zum Terrorismus der RAF führte. Besonders perfide: Da die Polizei Kurras zu schützen versuchte, heizte dies die Stimmung weiter an. Perfekter kann man dem "Klassenfeind" nicht schaden.
Leider erfährt man (außer gerade hier) kaum etwas über die Aktivitäten der Stasi im Westen. Irgendwo las ich, dass selbst Hakenkreuze auf jüdischen Friedhöfen von Stasi-Agenten gemalt wurden, um den Westen zu diskreditieren. Bezeichnenderweise hörte man nach dem Zerfall des Kommunismus kaum mehr von solchen Vorfällen. Dafür werden heute selbst an AfD-Büros geschmierte Hakenkreuze als "Straftat rechts" verbucht. Genau die selbe perfide Masche also. Honeckers Rache hat ganze Arbeit geleistet - und wir dürfen ihr ihre 9 Mitarbeiter bezahlen...


4
 
 Hope F. 14. Februar 2023 
 

Der Rauch Satans

Wieder einmal mehr zeigt sich, daß der Rauch Satans bereits vor langer Zeit in der Kirche Einzug gehalten hat. Der Feind sitzt also in den eigenen Reihen. Deshalb wurde wohl auch das Attentat auf den polnischen Papst Johannes Paul II verübt. - Es muß verhindert werden, daß Putin den Krieg gewinnt oder gar noch ausweitet. Der Weltuntergang ist wohl näher als wir wahrhaben wollen.


2
 
 greti 14. Februar 2023 
 

Stasi und kein Ende

niemand weiß, mit was der Ordensmann unter Druck gesetzt wurde.
Die Stasi war schon eine "feine" Institution. Wohl dem, der nichts mit ihr zu tun hatte.


2
 
 girsberg74 14. Februar 2023 
 

Schlimm und Schlimmer!

Dank an @bücherwurm für den Link, der noch mehr ans Licht bringt.


3
 
 girsberg74 14. Februar 2023 
 

Man muss die Stasi fast schon loben,

dass diese Zeugnis für Joseph Ratzinger sich so gestaltet; ausgelassen haben die nämlich bestimmt nichts

So unlieb einem „Maulwürfe“ sind, - „falsche Fuffziger“ gibt es in jeder Währung -, sie haben ihren Dienst zur Wahrheitsfindung geleistet.


4
 
 bücherwurm 14. Februar 2023 

Ich gebe zu, dass es mich brennend interessieren würde,

mit was man den Ordenspriester und den KNA-Korrespondenten unter Druck setzen oder womit man sie locken konnte. Leider werde ich das wohl nicht erfahren!

Zum KNA-Korrespondenten Waschbüsch findet sich im Internet übrigens folgende interessante Information:

missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.com/2012/01/das-bistum-trier-und-die-stasi-oder_31.html


4
 
 Hängematte 14. Februar 2023 
 

Ein Ordenspriester als Stasi-Agent?

Ich bin entsetzt. Hätte er nicht irgendwann sich seinen Oberen anvertrauen können, oder zumindest die Berufung in den Vatikan ausschlagen können???


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen
  3. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  4. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  5. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  6. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  7. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘
  8. Vier Dinge, die Katholiken vor der heiligen Messe tun sollen
  9. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche
  10. ,Ich will nicht wie Yoda klingen…‘
  11. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  12. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  13. „Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt, gehört nicht zu Deutschland!“
  14. ,Bild‘: Senatorin will Meinungsfreiheit einschränken
  15. Wenn der Heilige Vater bei Finanzthemen mitredet

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz