Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  9. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  10. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden
  15. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht

‚Cancel Culture’ – Diktatur einer Minderheit

27. Juli 2023 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


‚Moralisierende Diskussionstabus’ gefährden die vom Grundgesetz intendierte Meinungsvielfalt. Abhilfe kann nur aus der Gesellschaft kommen.


Berlin (kath.net/jg)
„Gefährdungen erheblichen Ausmaßes“ für die Meinungsfreiheit entstehen auch „aus den Reihen der Gesellschaft selbst durch eine moralisierende Vorzensur unterwünschter Meinungen“. Diese Warnung von Professor Ferdinand Kirchhof zitiert Arnd Diringer in einem Beitrag über die „woke Cancel Culture“ für die Zeitung WELT.

Abhilfe könne aber nur aus der Gesellschaft selbst kommen, und zwar „entweder durch die Zivilcourage Einzelner oder argumentierende Gegenwehr anderer Gruppen“, schreibt Kirchhof in einem Beitrag in der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW) weiter.

Die Warnung sei an sich nicht neu, erhalte aber besonderes Gewicht, wenn der ehemalige Vizepräsident des deutschen Bundesverfassungsgerichts sie in der wichtigsten juristischen Fachzeitschrift äußere, merkt Diringer an.


„Nicht die Realität oder die Sorge des Äußernden um richtige Lösungen entscheiden über die Zulässigkeit von Diskussionsbeiträgen, sondern das Wohlbefinden des Zuhörers, dessen Empfindsamkeit nicht durch unerwünschte Meinungen gestört werden darf“, zitiert Diringer den Juristen.

„Moralisierende Diskussionstabus“ würden die von Artikel 5 des Grundgesetzes intendierte Meinungsvielfalt in gleicher Weise wie staatliche Zensur und Aufsicht, schreibt Kirchhof weiter. Anders als bei staatlichen Eingriffen würde die Berufung auf Grundrechte aber hier nicht weiter helfen. Auch das Zivilrecht gebe selten Schutz, etwa bei Verletzungen der Persönlichkeitsrechte, stellt Diringer fest.

Zu den Mechanismen der Diskursverhinderung gehöre die „political correctness“, die Begriffsverbote einführe, „um gesellschaftliche Fragestellungen von vornherein zu unterbinden“, schreibt Kirchhof. Dass sie sich „wie Mehltau über die Bundesrepublik“ gelegt habe, habe Professor Ingo von Münch bereits 1999 in der NJW festgestellt, merkt Diringer an.

Die „Cancel Culture“, auf Deutsch mit „Zensurkultur“ übersetzbar, ziele hingegen auf die Person des Andersdenkenden. Er solle daran gehindert werden, sich frei zu äußern. Das geschehe durch Diskreditierung bis hin zur Vernichtung seiner sozialen Existenz aber auch durch Gewalt, schreibt Diringer.

Durch die Identitätspolitik, die auf der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen basiere, sei die „Familie der Diskurszerstörung“ weiter gewachsen. Dazu gehöre die „Wokeness“, ein Wort, das aus der Vergangenheitsform des englischen Verbs „to wake“ (dt. „aufwachen“) abgeleitet worden sei. Ursprünglich sei damit ein „erwachtes Bewusstsein“ für Rassismus und soziale Ungerechtigkeit bezeichnet worden. Mittlerweile führe sie, wie Kirchhof formuliere, zu einem „Diktat einer Minderheit“, schreibt Diringer weiter.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Herbstlicht 27. Juli 2023 
 

Lassen wir uns nicht unsere Würde nehmen!

Eine Gruppe Elitärer maßt sich an, vorgeben zu können, wie der Bürger zu denken, was er zu sagen hat.
Mit welchem Recht eigentlich?
Kindheit, das Heranwachsen, das Erwachsen sein, sein Umfeld, das ihn prägt, gemachte Erfahrungen und letztendlich das eigene Nachdenken über die Dinge des Lebens ....
Dies alles gibt ihm das Recht, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, aber daneben auch die Meinung anderer zu respektieren.

Die Reichen, Einflussreichen und politischen Eliten sind nicht per se die besseren Menschen, die alleine das Denken der Bürger zu bestimmen hätten.
Sie machen Fehler, irren sich, so wie jeder andere auch und sie mögen manchmal auch gute Absichten haben, aber sicher nicht immer.


2
 
 Chris2 27. Juli 2023 
 

"Culture canceling" wäre jedenfalls zutreffender,

als "cancel culture". Denn mit "Kultur" haben Gesinnungsdikaturen in den seltensten Fällen etwas zu tun, höchstens mit deren Zerstörung oder zumindest Verengung...


0
 
 Chris2 27. Juli 2023 
 

Ja, aus der Gesellschaft heraus muss es kommen.

Deswegen hat der Staat ja die ominöse "Zivilgesellschaft" erfunden, also vom Staat finanziell abhängige oder sogar erst von ihm gegründete "NGOs" (angebliche "non governmental organizations"). Erschreckend ist, dass ausgerechnet der Bundespräsident diese Gruppen regelmäßig zum Kampf gegen Andersdenkende aufruft. Dabei wäre seine Aufgabe eigentlich, der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken...


2
 
 Taube3 27. Juli 2023 
 

Wie damals

Heute passiert genau das Gleiche wie im Nationalsozialismus und im Kommunismus: 2 extrem kirchenfeindliche Ideologien verbieten den Menschen das selbständige Denken und die freie Meinungsäußerung.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meinungsfreiheit

  1. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  2. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  3. ‚Es ist Aufgabe des Staates, das Recht durchzusetzen, nicht über Einstellungen zu wachen’
  4. Deutsche Bundesregierung will Meinungsfreiheit einschränken
  5. Kritik oder Beleidigung grüner Politiker? Strafbefehl gegen Unternehmer
  6. Türkischstämmiger Blogger Akif Pirinçci wegen Volksverhetzung zu neun Monaten Haft verurteilt
  7. Christlicher Pastor wegen Schild mit Bibelzitat vor Abtreibungsklinik in London verurteilt
  8. Bloggerin: ‚Ich soll mundtot gemacht werden, weil einigen Leuten meine Meinung nicht passt’
  9. USA: Fotograf muss nicht bei Hochzeit gleichgeschlechtlicher Paare fotografieren
  10. Pastor angeklagt, weil er Schild mit Bibelvers vor Abtreibungsklinik getragen hat







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz