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„Ich möchte Jesus Freude machen“: Der „kleine Bernhard“ Lehner (1930-1944)

29. Februar 2024 in Jugend, 5 Lesermeinungen
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„Was kann ein Junge mit gerade einmal vierzehn Lebensjahren vollbracht haben, was ihn auf die Vorstufe zur Seligsprechung kommen lässt?“ Gastbeitrag von Elmar Lübbers-Paal


Regensburg (kath.net) Seitdem Papst Benedikt XVI. ihm 2011 den heroischen Tugendgrad zugesprochen hat, darf der 1944 verstorbene, 14jährige Bernhard Lehner offiziell als „ehrwürdiger Diener Gottes“ verehrt werden. Doch was kann ein Junge mit gerade einmal vierzehn Lebensjahren vollbracht haben, was ihn auf die Vorstufe zur Selig- und Heiligsprechung kommen lässt?

Nach den Schwierigkeiten bei der Geburt ihres ersten Kindes wollte das Ehepaar Wolfgang und Anna Lehner nun bei der erneuten Schwangerschaft auf besondere Weise den Himmel bestürmen. Sie pilgerten zum Marienwallfahrtsort Altötting, um das noch ungeborene Kind dem Schutz der Gottesmutter Maria anzuempfehlen.

Am Samstag, dem 4. Januar 1930, wurde Bernhard schließlich geboren. Sein priesterlicher Onkel taufte ihn fünf Tage später in der Kirche Maria Himmelfahrt im Nachbarort Semerskirchen. Dabei erbat der Priester vom Herrgott die spätere Priesterberufung für den kleinen Jungen, wenn es dem Ratschluss Gottes entsprechen würde. Schon sehr früh lernt Bernhard das innerliche Gebet von der herzensguten Mutter. Bernhard wird das Beten zu einem freudigen Ereignis, welchem er häufig und ausgiebig nachkommt. So manchen Abend muss die Mutter ihn auffordern, mit dem Beten zum Ende zu kommen und ins Bett zu gehen. Darauf erwidert der Bub: „Noch ein wenig, Mama, ich möchte JESUS Freude machen.“ Als der Großvater der Familie stirbt, sind Bernhards Eltern sehr traurig. Der Junge umarmt die Eltern und tröstet sie mit den Worten: „Weint nicht, der Großvater ist im Himmel!“

Lehrer bestätigen, dass Bernhard ein guter, freundlicher und gewissenhafter Schüler war. Im Religionsunterricht, den der Pfarrer gibt, fällt er als besonders interessiert auf, da er tiefsinnige Fragen stellt. Bernhard ist ein aufgeweckter Junge, der in seiner Freizeit gern etwas mit seinen Freunden unternimmt. Das Fußballspielen macht ihm dabei besonders Freude. Der Bub ist freundlich zu jedermann. Wenn ein Freund ihn beim Spielen aus Versehen verletzt, verzeiht er diesem gerne.


Mit dem Vater und der Schwester pilgert Bernhard nach Altötting. Dort betet er innig und verspricht der Gottesmutter, dass er oft den Rosenkranz beten werde. Er hält sein Wort, und nach den heiligen Messen verweilt er weiter in der Kirche, um den Rosenkranz zu beten. Dabei reift in ihm der Wunsch, viele Seelen retten zu wollen. Er will Priester werden, um viele Menschen mit JESUS bekannt zu machen.

Als Kommunionkind ist Bernhard vollkommen klar, was sein Ziel ist: der Himmel! Er richtet sein Leben, soweit er es vermag, darauf aus. Am Tag seiner ersten heiligen Kommunion geht er abends noch rasch zum Pfarrer, um sich zu bedanken. Seine Frömmigkeit finden wir aber nicht nur in seinen Worten, sondern auch in Taten der Liebe: so baut er eine Kniebank für eine Waldkapelle und errichtet ein Kreuz über ihr, welches er mit Blättern schmückt.

Der Heimatpriester schreibt dem Bischof, dass er bitte, Bernhard Lehner ins Seminar aufzunehmen. Dieser Bitte wird am 9. Juli 1941 mit der Aufnahme in das Knabenseminar Regensburg entsprochen. Täglich an der heiligen Messe teilzunehmen ist Bernhard ein Herzensanliegen.

Er ist gern Messdiener und wird darin ein leuchtendes Vorbild für die anderen Jungen. Dass er für seine Frömmigkeitsübungen von anderen belächelt und verspottet wird, nimmt er geduldig auf sich. Im Seminar nimmt der Leistungsdruck zu. Bernhard bekommt auch schlechte Noten, wobei ihm die Mathematik besonders zu schaffen macht. Doch sein Ziel, Priester zu werden, gibt ihm immer wieder Ansporn, auch Inhalte von unliebsamen Fächern zu lernen. Schließlich wird er zum Klassenbesten.

Doch er kümmert sich nicht nur um sein Weiterkommen, sondern ist hilfsbereit zu seinen Mitschülern. Selbst wenn ein Mitschüler Heimweh hat, tröstet er ihn. Seine Kraftquelle ist dabei das von seinem Onkel empfohlene Gebet für die Armen Seelen. Doch nicht nur seine Frömmigkeit trat zu Tage, er war ein durch und durch fröhlicher Junge, der auch die Gemeinschaft seiner Kameraden mochte. Dabei machte er auch schon mal feinsinnige Scherze, die aber niemals beleidigend waren. Streitereien ging er aus dem Weg. Er liebte den Frieden untereinander und setzte sich dafür ein.

Weihbischof Höchst spendet Bernhard am 2. Juli 1942 das Sakrament der Firmung. Ein weiterer Freudentag für den Buben. In Bernhards Geiste nehmen die Aufgaben, die ein Priester zu tun hat, Gestalt an. Er selbst legt sich kleine Opfer, von vielen unbemerkt, auf, um weiter für die zukünftigen Aufgaben zu reifen. Bernhards Vater ist zum Kriegsdienst eingezogen worden. Bernhard selbst und seine Kameraden müssen beim heimatlichen Kriegsdienst bei bitterer Kälte stundenlang Steine aufsammeln. Wenn seine Kollegen mutlos werden, heitert er sie auf und spendet neuen Mut. Doch Bernhards Gesundheitszustand verschlechtert sich. Am 3.12.1943 wird er in die Kinderklinik eingeliefert. Diagnose: septische Diphtherie. Die Mutter eilt zu ihm. Bernhard nimmt die Krankheit an und spricht zur Mutter: „Mutter, hab Mut! Wenn Gott das von mir will, dann werde ich gern sterben.“ Sein Gesundheitszustand wird zusehends schlechter. Das Fieber steigt und das Schlucken bereitet ihm große Schmerzen. Eine Schwester, die ihm etwas trotz der Schmerzen einflößen möchte, antwortet er, dass er es tröpfchenweise aufopfern wird: einen für den Heiland, einen für die Muttergottes, einen für den Heiligen Josef und für die Armen Seelen. Der Krankenschwester verspricht er: „Wenn ich im Paradies bin, werde ich Ihnen bei der Nachtwache helfen, damit kein Kind stirbt, ohne dass jemand dabei ist.“

Am Morgen des 24. Januars 1944 ist Bernhards Gesundheitszustand so schlimm, dass er die Sterbesakramente verlangt. Er verspricht seinen Angehörigen, „von da oben“ für sie zu beten. Er verabschiedet sich von seinen Eltern und bedankt sich für alles, was sie ihm Gutes getan haben. Er reicht ihnen das Kreuz zum Kusse. Seine Augen strahlen noch, aber am Abend sind seine Zunge und seine Lunge gelähmt. Sprechen ist unmöglich. Kleine Kommunikationen sind nur noch mit Hilfe eines Zettels möglich. Am gleichen Abend haucht er sein Leben aus und gibt es seinem Schöpfer zurück. Am Tag darauf wird bereits eine heilige Messe für Bernhard in der Seminarkirche gelesen. Seine Krankenschwester lässt für Bernhard ein Totenkleid in der Form einer priesterlichen Albe fertigen. Das Requiem wird am 27.1.1944 im 450-Seelen-Heimatort Herrngiersdorf gehalten. Der kleine Bernhard wird in der Nähe der Sakristei begraben. Sein Grab ziert ein Eichenkreuz mit der Aufschrift: Mein Leben ist CHRISTUS. Sterben ist mir Gewinn.

An der Überführung seiner Gebeine in die örtliche Pfarrkirche 1952 nahmen über 20.000 Menschen teil. Das Seligsprechungsverfahren für Bernhard ist 1950 eingeleitet und auf Ebene der Diözese 2004 abgeschlossen worden. Es gibt zwar schon sehr viele Gebetserhörungen auf Bernhards Fürsprache (von 1995 bis einschließlich 2021 sind 2200 Gebetserhörungen gemeldet worden), doch für eine Seligsprechung fehlt noch ein nachgewiesenes Wunder!

Hinweis: Info-Material kann unter folgendem Link bei der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse für das Bistum Regensburg bestellt werden: www.selig-heilig-regensburg.de/anfrageformular/

 


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Lesermeinungen

 KatzeLisa 29. Februar 2024 
 

wunderbar

Immer wieder wird von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichtet, die eine unglaubliche Frömmigkeit besitzen und ihre todbringende Krankheit voller Gottvertrauen annehmen.
Das allein ist schon ein Wunder.


1
 
 SalvatoreMio 29. Februar 2024 
 

Glaubensweisheit in einem jungen Menschen

Liest man den Bericht über den "kleinen Bernhard", so muss man doch sagen: Gottes Geist wirkte kraftvoll in diesem Kind! Er hatte begriffen, was Christsein heißt, es mit wachem Blick in seinem Umfeld umgesetzt, wurde seinen Zeitgenossen ein gutes Beispiel und nun auch uns. - Wie närrisch dagegen sind viele unter uns, selbst noch in fortgeschrittenem Alter.


1
 
 dalex 29. Februar 2024 
 

20.000 Menschen

Wie tief war der Glaube damals noch! Heute sind 20.000 Likes auf Facebook vielleicht ein moderner Ausdruck, aber sich auf den Weg zu machen, Zeit zu verwenden, „analog“ da zu sein, wäre in unserer Kirche viel wichtiger.


2
 
 modernchrist 29. Februar 2024 
 

Damals war Diphterie eine tödliche

Krankheit. Wie schön, der tiefe Glaube dieses Kindes


5
 
 anjali 29. Februar 2024 
 

Ein junger Heilige.

Sehr schön, aber traurig dass er noch so jung war.


3
 

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