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Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns

1. Oktober 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Ein Kommentar von P. Raniero Cantalamessa zum Sonntags-Evangelium: "Die unendliche Großzügigkeit Gottes zeigt sich in seinem Willen, alle Menschen zu retten."


Rom (www.kath.net/ Zenit)
Eine ganz neue Gruppe von Befürwortern erkennt Jesus in all denen, die nicht gegen ihn sind. Wer nicht „gegen“ Jesus ist und seinen Nächsten aufrichtig liebt und ihm dient, der zehrt, wenn auch unbewusst, von der gnadenhaften Wirkung des Erlösertods Jesu Christi, erklärt Pater Raniero Cantalamessa OFM Cap., Prediger des päpstlichen Hauses, anhand der Lesungen des kommenden Sonntags (Num 11,25-29; Jak 5,1-6; Mk 9,38-43.45.47-48).

Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns

Johannes, einer der Apostel, sieht, wie jemand, der nicht zum Kreis der Jünger Jesu gehört, in Jesu Namen einen Dämon austreibt; er geht hin und verbietet es ihm. Als er dem Meister davon erzählt, hört man, wie dieser ihm antwortet: „Hindert ihn nicht… Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns“ (Mk 10,39-40).

Dieses Thema ist von großer Aktualität. Was soll man über diejenigen da draußen denken, die etwas Gutes tun und Werke, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, ohne jedoch an Christus zu glauben oder sich an die Kirche zu binden? Können sie gerettet werden?

Die Theologie hat immer die Möglichkeit eingeräumt, dass Gott einige Personen außerhalb des gewöhnlichen Rahmens zu retten vermag, den uns der Glaube an Christus, die Taufe und die Zugehörigkeit zur Kirche bieten. Diese Sicherheit wurde aber erst in unserem modernen Zeitalter bestätigt, nachdem die geographischen Entdeckungen und die größeren Kommunikationsmöglichkeiten unter den Völkern gewissermaßen zur Einsicht drängten, dass es unzählige Personen gegeben haben muss, die ohne ihr Verschulden nie die Verkündigung des Evangeliums vernehmen konnten oder nur auf unsachgemäße Weise, von skrupellosen Eroberern oder Kolonialherren, was es sehr schwierig für sie machte, das Gehörte dann auch anzunehmen.

Das Zweite Vatikanische Konzil erklärte: „So müssen wir festhalten, dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein“ und sich so zu retten (Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ über die Kirche in der Welt von heute, 22, Anm. d. Red.).

Hat sich unser christlicher Glaube verändert? Nicht wenn wir daran festhalten, an zwei Dinge zu glauben: Erstens: Jesus ist objektiv und tatsächlich der einzige Mittler und der einzige Erlöser der ganzen Menschheit. Wenn jemand gerettet wird, dann geschieht das auch bei demjenigen, der Jesus nicht kennt, durch ihn und seinen Erlösertod. Und genauso gilt zweitens: Auch wer nicht zur sichtbaren Kirche gehört, ist objektiv auf sie hinorientiert und so ein Teil dieser größeren Kirche, die nur Gott kennt.

Jesus scheint in unserem Evangelium zwei Sachen von diesen Fernstehenden zu verlangen: dass sie nicht „gegen“ ihn sind, dass sie den Glauben und die damit verbundenen Werte nicht aktiv bekämpfen; das sie sich also nicht freiwillig gegen Gott stellen. Und zweitens, wenn sie schon nicht fähig sind, Gott zu lieben und ihm zu dienen, dann sollten sie zumindest sein Abbild lieben und den Menschen dienen, besonders den Bedürftigen.

Das sagt Jesus tatsächlich, in der Fortsetzung unserer Evangeliumsstelle, wo er immer noch über die Außenstehenden spricht: „Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sagen euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen“ (Mk 9,41).

Nun, nachdem der lehramtliche Aspekt geklärt ist, glaube ich, dass auch etwas anderes korrigiert werden muss, nämlich die innere Haltung; ein gewisser Reflex, den es bei uns Gläubigen gibt.

Man kann wohl verstehen, dass es bei bestimmten Gläubigen eine gewisse versteckte Enttäuschung gibt. Sie rührt aus dem Verlust jenes exklusiven Privilegs, der mit dem Glauben an Christus und der Zugehörigkeit zur Kirche verbunden war. Aber man sollte sich nicht denen anschließen, die sagen: „Was nutzt es dann, ein guter Christ zu sein…?“

Wir sollten uns ganz im Gegenteil unermesslich über diese neuen Offenbarungen der katholischen Theologie freuen. Zu wissen, dass unsere Geschwister, die außerhalb stehen, die Möglichkeit haben, sich zu retten: Was könnte jemals befreiender und machtvoller die unendliche Großzügigkeit Gottes und seinen Willen ausdrücken, dass „alle Menschen gerettet werden“ (1 Tim 2,4)?

Wir sollten uns den Wunsch des Mose zu Eigen machen, der in der ersten Lesung dieses Sonntag zum Ausdruck gebracht wird: „Wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!“ (Num 11,29).

Sollen wir nun jeden in Ruhe, bei seiner Überzeugung lassen und die Verbreitung des Glaubens an Christus einstellen, weil man ja auch auf andere Weise gerettet werden kann?

Ganz und gar nicht. Wir müssen nur stärker die positiven Gründe betonen als die negativen. Ein negativer wäre: „Glaubt an Jesus, denn wer nicht an ihn glaubt, der wird der ewigen Verdammnis anheim fallen“. Der positive Grund ist: „Glaub an Jesus, weil es wundervoll ist, ihn zu kennen und ihn im Leben und im Sterben als Erlöser bei sich zu haben.“

[ZENIT-Übersetzung des italienischen vom Autor zur Verfügung gestellten Originals]



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