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Die Taufe ist das Eingangstor zum ewigen Heil

7. Jänner 2007 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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P. Raniero Cantalamessa zum Fest der Erscheinung des Herrn und zum Fest Taufe Jesu


Rom (kath.net/ Zenit.org)
Wie sich Christus heute zu erkennen gibt: P. Raniero Cantalamessa zum Fest der Erscheinung des Herrn - Kommentar des Predigers des Päpstlichen Hauses. In seinem Kommentar zum Fest der Erscheinung des Herrn (Jes 60,1-6; Eph 3,2-31.5-6; Mt 2,1-12) fordert P. Raniero Cantalamessa OFM Cap., Prediger des Päpstlichen Hauses, dazu auf, Jesus in den Armen zu erkennen. Sie seien besondere „Zeichen der Zeit“, die es zu schätzen gelte.

Die Zeichen der Zeit

„Drei Wunder heiligen diesen Tag: Heute führte der Stern die Weisen zum Kind in der Krippe. Heute wurde Wasser zu Wein bei der Hochzeit. Heute wurde Christus im Jordan getauft, uns zum Heil.“ Mit diesen Worten fasst die Liturgie den Inhalt des heutigen Fests zusammen. Er besteht in der dreifachen Offenbarung Christi: gegenüber den Weisen, während der Hochzeit von Kana und bei der Taufe Jesu im Jordan. Was die Liturgie seit Alters her dazu veranlasst hat, diese drei Ereignisse in einem einzigen Fest zu vereinen und somit auch die ihnen gemeinsame Bedeutung von Erscheinung (auf Griechisch: epifania), ist, dass sich Jesus dabei immer mehr als derjenige zu erkennen gibt, der er wirklich ist, das heißt als Messias und Heiland.

Christus offenbart sich jedem Volk und jeder Kategorie Mensch, und zwar durch Zeichen, die ganz genau auf sie zugeschnitten sind und die sie verstehen können. Den einfachen Hirten schickt er einen Engel; den Weisen, die gewohnt sind, den Gang der Gestirne zu erforschen, einen Stern; den Juden, die an Zeichen hängen, gibt er ein Zeichen, das heißt ein Wunder: Er verwandelt Wasser zu Wein.

Mit welchen Zeichen offenbart sich Christus dem heutigen Menschen?

Das Zweite Vatikanische Konzil hat große Aufmerksamkeit auf die „Zeichen der Zeit“ gelegt (vgl. Gaudium et Spes, 11). Zu ihnen zählte es den Sinn für die Solidarität und die gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Völkern, den Ökumenismus unter den Christen, die Förderung des Laienstands, die Befreiung der Freu, den neuen Sinn der Religionsfreiheit.

Als Jesus von den „Zeichen der Zeit“ sprach, meinte er vor allem die messianischen Zeichen: „Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet“ (Mt 11,5). Gibt es auch heute solche Zeichen? Natürlich gibt es sie! Blinde, die durch den Kontakt mit dem Wort Gottes das Licht des Glaubens und der Hoffnung wieder neu entdecken; geistig (und vielleicht auch körperlich) Lahme, die sich aufraffen und wieder gehen; solche, die von sich selbst, vom Bösen oder von anderen Menschen gefangen gehalten worden sind, aber ihre Ketten abschütteln können – Menschen also, die durch die Macht Christi und seines Geistes umkehren und leben.

Eines dieser Zeichen hebt Jesus in besonderer Weise hervor: „Den Armen wird das Evangelium verkündet“ (Lk 7,22). Ist es nicht ein Zeichen, dass in der Kirche diese gerade für die heutige Zeit so bezeichnende Sorge, dass die Frohe Botschaft zu den Armen gelange, lebendig ist? Vielleicht sind wir heute in der Lage, die Worte Jesu „Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer“ (Mt 26,11) neu zu verstehen – so, als würde er sagen: Wenn ich physisch nicht mehr unter euch weile, werden es die Armen sein, die mich verkörpern: Behandelt sie so, wie ihr mich hättet behandeln wollen!

Es mag den Anschein haben, dass das Evangelium die Armen nicht schnell genug erreicht, dass die Wege zu ihnen zu unsicher sind und nicht immer konsequent verfolgt werden. Aber es wäre ungerecht zu leugnen, dass in der ganzen Kirche ein besonderes Interesse, ein besonderer Eifer und – selbst das ist ein positives Zeichen! – Gewissensbisse hinsichtlich der Armen vorhanden sind, seien es nun Einzelpersonen oder ganze Völker. Es ist dieses neue Bewusstsein, das die Macht des Wortes Christi „erscheinen“ lässt.

Das sind einige Zeichen der Erscheinung des Herrn, die um uns herum weitergeht. Jedem ist es aufgetragen, diese Zeichen zu entdecken, sie in ihrem Wert zu schätzen und selbst ein Zeichen der Gegenwart Christi in der Welt zu werden!

Die Frage der Taufe: P. Raniero Cantalamessa zum Fest der Taufe des Herrn - Kommentar des Predigers des Päpstlichen Hauses

In seinem Kommentar zum Fest der Taufe des Herrn (Jes 40,1-5.9-11; Tit 2,11-14; 2,4-7; Lk 3,15-16.21-22) geht P. Raniero Cantalamessa OFM Cap., Prediger des Päpstlichen Hauses, der Frage nach, ob die christliche Taufe heilsnotwendig ist oder nicht. Der Kapuzinerpater unterstreicht den Wert der „christlichen Initiation für Erwachsene“ und warnt davor, die Taufe der eigenen Kinder aus falscher Rücksicht zu unterlassen: „Es ist nicht dasselbe, seine Kindheit und Jugend mit oder ohne der heilig machenden Gnade zu durchleben“, merkt er diesbezüglich an.

Der Heilige Geist kam auf ihn herab

Das Fest der Taufe Jesu ist immer eine Gelegenheit, über die Taufe der Christen nachzudenken. Als Jesus in den Jordan stieg, so sagen die Väter, hat er im geistigen Sinn das Wasser aller Taufbecken der Welt geheiligt.

Die Taufe ist das Eingangstor zum ewigen Heil. Jesus selbst sagt es im Evangelium: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk 16,16). Heute sagt niemand, dass man aufgrund der einfachen Tatsache, nicht getauft zu sein, verdammt wäre und in die Hölle kommen würde. Die Kinder, die ungetauft sterben, können genauso gerettet werden wie jene Menschen, die ohne eigene Schuld außerhalb der Gemeinschaft der Kirche leben (letztere natürlich nur, wenn sie nach dem Diktat ihres Gewissens leben).

Jemand hat sich einmal die Frage gestellt: „Was passiert mit den ungeborenen Kindern, die das wunderbare Abenteuer des Lebens nicht erleben können?“ Auf diese Frage würde ich folgendermaßen antworten. Vergessen wir die Idee des Limbus als Welt des für immer Unvollendeten, ohne Freude und ohne Leid, wo die ungetauften Kinder zusammen mit den Gerechten, die vor Christus gestorben sind, ihr Ende finden. Diese Lehre, die zwar Jahrhunderte hindurch üblich gewesen ist und von Dante in der „Divina Commedia“ beschrieben wurde, ist von der Kirche nie offiziell bestätigt worden. Es handelte sich um eine theologische Hypothese, die provisorisch war und auf eine mehr zufrieden stellende Lösung erwartete, die also dank eines besseren Verständnisses des Wortes Gottes überwunden werden konnte.

Die Kind, die gar nicht geboren werden, und diejenigen, die ohne Taufe sterben, werden gerettet und werden sofort in die Schar der Seligen im Himmel aufgenommen. Ihr Schicksal unterscheidet sich nicht von dem der Unschuldigen Kinder, derer wir gleich nach Weihnachten gedacht haben. Der Grund dafür ist, dass Gott die Liebe ist und den Wunsch hat, dass alle gerettet werden – und Christus ist auch für sie gestorben! Die Wassertaufe ist das „normale“, aber nicht das exklusive Heilsmittel.

Wir brauchen uns also nicht um diejenigen Sorgen zu machen, die ohne eigene Schuld ungetauft sterben, auch wenn wir alles daran setzen müssen, dass das nicht geschieht. Anders verhält es sich allerdings im Fall desjenigen, der Jesus Christus und sein Wort kennt, es aber aus Trägheit oder Sorglosigkeit vernachlässigt, die Taufe zu empfangen, obwohl er in der Tiefe seines Gewissens erkennt, wie wichtig und notwendig sie ist. In diesem Fall behält das Wort Jesu, an das wir zuvor erinnert haben, sein volles Gewicht bei: Nur wer „glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet“.

Aus verschiedenen Gründen gibt es in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen, die als Kinder nicht getauft worden sind. Manchmal geschieht das, weil die Eltern meinen, dass man den Kindern selbst die Entscheidung überlassen müsse, sich taufen zu lassen oder nicht, und zwar, wenn sie einmal erwachsen sind. Jetzt möchte ich nicht weiter darauf eingehen. Ich möchte nur auf eine große Gefahr hinweisen: dass nämlich diese Kinder, wenn sie erwachsen geworden sind, diesbezüglich überhaupt keine Entscheidung treffen – weder in der einen noch in der anderen Weise. Die Eltern kümmern sich dann nicht mehr um diese Frage, weil sie denken, dass sie jetzt nicht mehr dafür verantwortlich seien, und die Kinder auch nicht, weil sie der Meinung sind, an andere Dinge denken zu müssen; und auch, weil es noch nicht ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen ist, dass der Mensch selbst die Initiative ergreifen muss, um getauft zu werden. So entsteht ein Teufelskreis. Einige kommen erst drauf, dass sie nicht getauft und gefirmt sind, wenn sie sich auf die Ehe vorbereiten.

Gerade um dieser Situation zu begegnen, legt die Kirche heute großen Wert auf die „christliche Initiation für Erwachsene“. Diese bietet dem ungetauften Jugendlichen oder Erwachsenen die Möglichkeit, sich zu unterrichten und vorzubereiten, um in aller Freiheit zu entscheiden. Die Vorstellung, dass die Taufe nur für Kinder ist, muss überwunden werden, auch wenn keinesfalls geleugnet werden darf, dass die Taufe, die in der Morgendämmerung des Lebens empfangen wird, gültig ist und ein großes Geschenk darstellt. Ich persönlich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich in den ersten Tagen meines Lebens taufen ließen. Es ist nicht dasselbe, seine Kindheit und Jugend mit oder ohne der heilig machenden Gnade zu durchleben!

KATHPEDIA: Limbus



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