Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Deutsche Familienministerin zieht Skandal-Aufklärungsbroschüre ein

1. August 2007 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Umstrittene Sex-Tipps für kleine Kinder enthält ein Ratgeber, der seit zwei Jahren weit verbreitet war. Kritiker sehen darin eine Anleitung zum sexuellen Missbrauch.


Köln (www.kath.net) Die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat nach einem Bericht der Zeitung „Express“ eine skandalöse Kinder-Aufklärungsbroschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Verkehr gezogen.

Die Ratgeber „Körper, Liebe, Doktorspiele“ für 1- bis 6-jährige Kinder wurden in ganz Deutschland vertrieben. Sie wurden außerdem ungezählte Male im Internet heruntergeladen und liegen noch heute in zahlreichen Kindergärten, Familienbildungsstätten und bei Kinderärzten aus.

Vor kurzem stoppte die Ministerin den Internet-Auftritt der Broschüren plötzlich; auch in gedruckter Form gibt es sie nicht mehr. Ursache für den Stopp dürfte die massive Kritik sein, die nach Jahren offenbar jetzt gehört wurde.

„Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen“

Der „Express“ druckte einige Auszüge aus der Skandal-Broschüre ab. „Es kann auch vorkommen, dass ein Kind, das seine Genitalien noch nicht als Lustquelle entdeckt hat, von einem anderen Kind lernt, sich selbst zu berühren und zu befriedigen“, ist da etwa zu lesen.

Oder: „Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener können manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen.“ – „Scheide und vor allem Klitoris erfahren kaum Beachtung durch zärtliche Berührung (weder durch Vater noch Mutter) und erschweren es damit für das Mädchen, Stolz auf seine Geschlechtlichkeit zu entwickeln.“

Schließlich ist zu lesen: „Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt... Wenn Mädchen Gegenstände zur Hilfe nehmen, dann soll man das nicht als Vorwand nutzen, die Masturbation zu verhindern.“

„Realitätsfremd und gefährlich“

Professor Thomas Schirrmacher, Leiter des Instituts für Familienwissenschaften (Bonn), hält die Brüschüre für „realitätsfremd und gefährlich“. Und er ist überzeugt: „Den Kitzler seiner kleinen Tochter streicheln, ihm Kosenamen geben: Wenn ein Vater das tatsächlich täte, würde es vor jedem Gericht den Tatbestand des Missbrauchs Minderjähriger erfüllen.“

Auch der Chef des Instituts für Kinderpsychologie (Hannover), Wolfgang Bergmann, ist empört über Inhalt der Broschüren: „Kinder, die die Genitalien ihrer Eltern erkunden sollen – das geht nicht“, sagte er dem „Express“. „Wo Scham verfällt, greift Dummheit um sich, sagt Sigmund Freud.“

Auch Irene Johns vom Vorstand des Kinderschutzbunds kritisiert die Broschüre: „Das ist mehr als missverständlich. Pädophile könnten solche amtlichen Anleitungen als Rechtfertigung benutzen.“

Der Abteilungsleiter Sexualaufklärung der BZgA verteidigt hingegen den Ratgeber. „Das ist alles wissenschaftlich abgesichert“, behauptet Eckhard Schroll. „Von den befragten Erzieherinnen fanden 93 Prozent die Broschüre hilfreich. Das ist zeitgemäße Sexualerziehung!“ Die Broschüre werde überarbeitet. „Zur inhaltlichen Änderung sehe ich aber keinen Anlass“, wird Schroll in der Zeitung zitiert.

Bei der Staatsanwaltschaft Köln liegt mittlerweile die Anzeige einer Mutter gegen die BZgA vor. Der Vorwurf lautet: Aufruf zum Kindesmissbrauch.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Aufreger

  1. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  2. ‚Vater, Sohn, Heiliger Geist’: Model löst mit Bikinifoto heftige Gegenreaktion aus
  3. Jane Fonda: Covid-19 ist ‚Gottes Geschenk für die Linken’
  4. USA: Katholiken demonstrieren gegen öffentliche ‚Schwarze Messe’
  5. Fürstin Gloria zieht Unterschrift von Protestschreiben zurück!
  6. #Splashamama -" Warum ich diese Figuren in den Tiber werfen musste!"
  7. Satanist bot angeblich konsekrierte Hostien über Internet an
  8. Vatikanberater Rosica gibt Plagiate zu
  9. Kanadischer Medienpriester wirft Viganó ‚Lügen’ vor
  10. Wie Kardinal Kasper die Leser manipuliert...






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz