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'Unser wahrer Himmel ist der auferstandene Christus'

4. Mai 2008 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Kommentar zum Hochfest Christi Himmelfahrt von Papstprediger P. Raniero Cantalamessa


Rom (kath.net/Zenit.org)
Der Prediger des Päpstlichen Hauses, P. Raniero Cantalamessa OFM Cap., lädt die Gläubigen aus Anlass des Hochfestes Christi Himmelfahrt (Apg 1,1-11; Eph 1,17-23; Mt 28,16-20) dazu ein, über den Himmel nachzudenken.

Aber das allein genüge nicht. Der Gedanke an Himmel, Jenseits und ewiges Leben sollte jedermann dazu veranlassen, in der Erwartung der Wiederkunft Christi zu leben, „seine Sendung weiterzuführen, sein Evangelium bis zu den Enden der Erde zu tragen und die Lebensbedingungen auf der Erde zu verbessern“.

„Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“

In der ersten Lesung ist von einem Engel die Rede, der zu den Jüngern sagt: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ Diese Begebenheit gibt uns die Möglichkeit, ein für alle Mal zu klären, was unter „Himmel“ zu verstehen ist.

Beinahe in allen Völkern wird „Himmel“ mit jenem Ort gleichgesetzt, wo Gott wohnt. Auch die Bibel benützt diese räumliche Ausdrucksweise. „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade“ (vgl. Lk 2,14). Mit dem wissenschaftlichen Zeitalter gerät diese religiöse Bedeutung des Ausdrucks „Himmel“ in eine Krise. Für den modernen Menschen ist der Himmel jener Raum, in dem sich unser Planet und das ganze Sonnensystem bewegen – und sonst nichts. Wir kennen den Ausspruch, der einem sowjetischen Astronauten zugeschrieben wird, der von seiner Reise durch das Weltall zurückgekommen war und gesagt haben soll: „Ich bin lange Zeit im Weltraum gewesen und nirgends auf einen Gott gestoßen!“


Daran erkennen wir, warum es so wichtig ist, dass wir Christen verstehen, was wir meinen, wenn wir sagen: „Vater unser im Himmel“, oder wenn wir über jemanden sagen, dass er „im Himmel“ ist. Die Bibel passt sich in diesen Fällen der Umgangssprache an (dies tun im übrigen auch wir heute, im Zeitalter der Wissenschaft, wenn wir sagen, dass „die Sonne auf- und untergeht“). Sie ist sich aber auch sehr wohl im Klaren darum – und sie lehrt uns dementsprechend –, dass Gott im Himmel, auf der Erde und überall zugegen ist; dass er derjenige ist, der den Himmel erschaffen hat und somit nicht in ihm „eingesperrt“ sein kann. Wenn es heißt, dass Gott „im Himmel“ ist, so ist damit gemeint, dass er „in einem unzugänglichem Licht wohnt“; dass er von uns so weit entfernt ist wie der Himmel, der sich über die Erde erhebt.

Wir Christen sind somit der Ansicht, dass der Himmel als Wohnstatt Gottes eher ein Zustand ist als ein Ort. Wenn man von ihm spricht, so hat es keinen Sinn zu sagen: „oben, unten, hinauf, hinunter“. Damit will ich nicht sagen, dass es das Paradies nicht gibt, sondern nur, dass uns die Kategorien fehlen, um es uns vorstellen zu können.

Nehmen wir einen Menschen, der von Geburt an blind ist, und bitten wir ihn, uns zu beschreiben, was Farben sind: rot, blau, grün… Er wird uns nichts sagen können; und genauso wenig wird es einem anderen möglich sein, ihm das alles zu erklären, da die Farben nur mit den Augen wahrgenommen werden. Genau dasselbe passiert uns mit dem Jenseits und dem ewigen Leben, das außerhalb von Raum und Zeit liegt.

Im Licht des bisher Gesagten können wir uns nun fragen: Was meinen wir, wenn wir Jesus als denjenigen verkünden, „der in den Himmel aufgefahren ist“? Die Antwort finden wir im Glaubensbekenntnis: Er ist „aufgefahren in den Himmel und sitzt zur Rechten des Vaters“. Dass Christus in den Himmel aufgefahren ist, heißt also, dass er zur Rechten des Vaters sitzt, was wiederum bedeutet, dass er auch als Mensch in die Welt Gottes eingetreten ist; dass er – wie der heilige Paulus sagt – als Herr und Haupt der ganzen Schöpfung eingesetzt worden ist.

Wenn es darum geht, dass wir selbst „in den Himmel“ oder „ins Paradies“ kommen, dann ist damit gemeint, „bei Christus zu sein“ (Phil 1,23). Unser wahrer Himmel ist der auferstandene Christus, den wir nach unserer eigenen Auferstehung treffen und mit dem wir uns vereinigen werden; und auf vorläufige und unvollkommene Weise geschieht das bereits unmittelbar nach unserem Tod.

Mitunter wird der Einwand erhoben, dass keiner aus dem Jenseits zurückgekommen sei, um uns zu versichern, dass es wirklich existiert und nicht nur eine fromme Illusion ist. Das ist nicht wahr! Es gibt den, der in der Eucharistie jeden Tag aus dem Jenseits zu uns zurückkommt, um uns zu trösten und seine Verheißungen zu erneuern, wenn wir fähig sind, ihn zu erkennen.

Die Worte des Engels: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ beinhalten auch einen versteckten Tadel: Es darf nicht dabei bleiben, dass man in den Himmel hinaufschaut und über das Jenseits spekuliert. Vielmehr gilt es, in der Erwartung seiner Wiederkunft zu leben, seine Sendung weiterzuführen, sein Evangelium bis zu den Enden der Erde zu tragen und die Lebensbedingungen auf der Erde zu verbessern.

Er ist in den Himmel aufgefahren, aber ohne die Erde zu verlassen. Er ist nur aus unserem Gesichtskreis hinausgegangen. Gerade im Evangelium versichert er selbst uns: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“


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