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| Auf das Wichtige kommt es an, nicht auf das Dringliche12. Oktober 2008 in Spirituelles, keine Lesermeinung Kommentar zum Evangelium des XXVIII. Sonntags im Jahreskreis von P. Raniero Cantalamessa. Rom (www.kath.net/ Zenit) Es ist lehrreich zu beobachten, aus welchen Gründen es die Eingeladenen des Gleichnisses ablehnen, zum Festmahl zu kommen. Bei Matthäus heißt es: Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Das Lukasevangelium geht mehr ins Detail. Hier werden die Gründe für die Ablehnung angeführt: Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen (Lk 14,18-20). Was haben all diese Menschen gemeinsam? Alle drei haben etwas Dringendes zu tun etwas, das nicht warten kann, das sofort ihre Aufmerksamkeit erfordert. Und was ist Hochzeitsmahl? Es verweist auf die messianischen Güter, die Teilnahme am Heil, das Christus gebracht hat, also die Möglichkeit des ewigen Lebens. Das Festmahl steht somit für das Wichtige im Leben, ja, mehr noch: das einzig Wichtige. Es ist daher klar, worin der Irrtum besteht, den die Eingeladenen begehen. Er besteht darin, das Wichtige angesichts des Dringenden, das Wesentliche angesichts dessen, das keinen Bestand hat, zu vernachlässigen! Das ist eine verbreitete und drohende Gefahr, und zwar nicht nur auf religiöser, sondern auch auf einer rein menschlichen Ebene, so dass es sich lohnt, ein wenig darüber nachzudenken. Zunächst zur religiösen Ebene. In geistlicher Hinsicht das Wichtige zugunsten des Dringenden zu vernachlässigen heißt, ständig die Erfüllung der religiösen Pflichten aufzuschieben, weil es immer etwas Dringendes gibt, das zu tun ist. Es ist Sonntag und Zeit, zur Messe zu gehen, aber da ist jener Besuch abzustatten, jene Arbeit im Garten zu tun, das Mittagessen vorzubereiten. Die Messe kann warten, das Mittagessen nicht. So verschiebt man die Messe auf später und stellt sich hinter den Herd. Ich habe gesagt, dass die Gefahr, das Wichtige wegen des Dringenden zu vernachlässigen, auch im menschlichen Bereich gegeben ist, im alltäglichen Leben, und ich möchte auch dazu etwas sagen. Für einen Mann ist es sicher sehr wichtig, der Familie Zeit zu widmen, mit den Kindern zusammen zu sein, mit ihnen zu reden, wenn sie groß sind, oder mit ihnen zu spielen, wenn sie klein sind. Aber schau an: Im letzten Moment gibt es da immer dringende Dinge, die im Büro zu erledigen sind, Überstunden, die zu machen sind. Man verschiebt alles auf ein anderes Mal und endet damit, dass man zu spät und zu müde nach Hause zu kommen, dass man zu müde ist, um an andere Dinge als die Arbeit zu denken. Für einen Mann oder eine Frau ist es sehr wichtig, ab und zu die Eltern besuchen zu gehen, die alleine zu Hause sind oder in einem Altersheim. Für jeden ist es sehr wichtig, einen kranken Bekannten zu besuchen, um ihm seinen Beistand zu erweisen und eventuell ganz konkret zu helfen. Aber es ist nicht dringend. Wenn man diese Gelegenheit aufschiebt, bricht deswegen anscheinend nicht die Welt zusammen, und wahrscheinlich merkt es ja auch niemand. Und so verschiebt man es auf später. Dasselbe geschieht auch bei der Sorge um die eigene Gesundheit, die auch zu den wichtigen Dingen gehört. Der Arzt oder auch einfach der eigene Leib sagen einem, dass man auf sich aufpassen, sich eine Zeit der Erholung nehmen und dabei jenen Stress vermeiden soll Man antwortet gerne: Ja, ja, ich werde es tun, sobald ich diese Arbeit beendet habe; wenn ich mit dem Haus fertig bin; wenn ich alle Schulden getilgt habe Bis man merkt, dass es zu spät ist! Hier liegt das Tückische: Man verbringt das Leben damit, tausenderlei Kleinigkeiten hinterher zu rennen, die zu erledigen sind, und man findet keine Zeit für die Dinge, die für die menschlichen Beziehungen wirklich wichtig sind und wahre Freude im Leben (und wahre Traurigkeit, so man sie vernachlässigt) bringen können. So sehen wir, dass das Evangelium indirekt auch eine Schule des Lebens ist. Es lehrt uns, Prioritäten zu setzen, nach dem Wesentlichen zu streben. Mit einem Wort: Es lehrt uns, nicht das Wichtige wegen des Dringenden zu verlieren, wie es den Eingeladenen unseres Gleichnisses geschehen ist. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. 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