Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  6. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  13. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  14. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  15. Evangelische Theologische Hochschule/Basel ehrt Peter Seewald

Vitamine für das Herz

18. Jänner 2012 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der belgische Ordensmann und Erfolgsautor Phil Bosmans ist gestorben. Von Christoph Arens (KNA)


Brüssel (kath.net/KNA) Seine Bücher sind Vitamine fürs Herz: Licht, Güte, Liebe - diese einfache Grundmelodie durchzieht die Texte des flämischen Ordensmannes und Erfolgsautors Phil Bosmans, der am Dienstag in einem belgischen Krankenhaus im Alter von 89 Jahren gestorben ist.

Rund zehn Millionen Mal sind seine Bücher - ganz ohne große Marketingstrategie - weltweit verkauft worden, vor allem in den 80er Jahren. Der Klassiker «Vergiss die Freude nicht» erzielte zahllose Auflagen und rund eine Million verkaufte Exemplare allein in Deutschland.

Nicht nur Christen hat der 1922 in Gruitrode in der belgischen Provinz Limburg geborene Ordensmann Mut zum Leben gemacht. Mit Titeln wie «Liebe wirkt täglich Wunder» oder «Blumen des Glücks musst Du selber pflanzen» wandte er sich an Menschen, die «ein Herz unter ihrer Jacke haben». Bosmans habe Botschaften «in fassbaren Portionen» transportiert, beschrieb einmal ein Lektor ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Autors.

Bosmans war Volksmissionar. Als Absolvent einer Ordensschule trat er 1941 in den Orden des Wanderpredigers Grignion de Montfort ein und wurde 1948 zum Priester geweiht. Er ging in die Arbeiterstädte Nordfrankreichs, zu Menschen, die mit der traditionellen Sprache der Kirche und mit Bürgerlichkeit nichts anzufangen wussten.


Ab 1950 beteiligte er sich an der Volksmission in Belgien, zog mit einer mobilen Kapelle über Land, hielt Predigten und Versammlungen, fand Zeit für Hausbesuche.

1954 dann die große Erschöpfung: Bosmans erlitt einen Zusammenbruch, hütete zwei Jahre lang das Bett. Die Ärzte schrieben ihn ab. Doch 1957 war er so weit wiederhergestellt, dass er eine Aufgabe angehen konnte, die sein Lebenswerk werden sollte: Nach einem Vorbild in den Niederlanden baute der Montfortaner in Antwerpen den «Bund ohne Namen» auf - eine überkonfessionelle Bewegung, die durch Wort und Tat die Liebe zu Gott und dem Nächsten im Alltag wieder beleben will.

Der Montfortaner wurde zum Meister der Spruchkarten, brachte Aphorismen und Texte heraus, die Markenzeichen für eine Lebenshilfe aus dem Geist des Evangeliums wurden. Mit Radioansprachen und «Hebelkarten» - gedruckten Sinnsprüchen, die als geistiger Hebel dem Leben einen Impuls geben sollen - fing es an.

Besondere Bekanntheit erlangte der Ordensmann aber durch die «Vitamine für das Herz": Nachdem Bosmans über ein Jahrzehnt eine Art Telefon-Mission betrieben hatte, erschien eine Auswahl der Texte in Buchform. Das Werk wurde ein Bestseller.

Doch Bosmans war nicht nur ein Meister des Wortes: Er gründete die erste soziale Anlaufstelle in Belgien für Strafentlassene und Arbeitslose ohne Unterstützung, dann ein Haus für wohnsitzlose Frauen. In Deutschland ging 1988 aus der Organisation «Freunde schaffen Freunde» ein deutschsprachiger «Bund ohne Namen» hervor.

1994 dann ein Schicksalsschlag: Durch einen Schlaganfall war Bosmans seitdem rechtsseitig gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. «Gott hat meinen Terminkalender durchgestrichen», kommentierte er seine Behinderung, die ihn jedoch nicht verbitterte.

Er lebte in den folgenden Jahren in einem kleinen Zimmer im Montfortaner-Kloster im belgischen Kontich. Es hing voller Clown-Darstellungen, die Bosmans so sehr liebte.

Das Schreiben hatte der Erfolgsautor schon in den vergangenen Jahren fast ganz eingestellt. Allerdings wurden noch weiter unveröffentlichte Texte von ihm veröffentlicht. Seine Werke wurden in 26 Sprachen übersetzt, er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

In der vergangenen Woche wurde der 89-Jährige mit einer schweren Bronchitis und Fieber in das Sankt-Josefs-Krankenhaus im belgischen Mortsel aufgenommen. Rasch wurde klar, dass sein Zustand unumkehrbar war. Noch in den Dienstagsausgaben belgischer Zeitungen war zu lesen, dass jederzeit mit dem Abschied zu rechnen sein würde.

«Mein letztes Wort: Dankbarkeit» heißt der Satz, mit dem Bosmans sich von der Öffentlichkeit verabschiedete. Ganz im Geist seines jahrzehntelangen Wirkens.

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (c) www.bund-ohne-namen.de



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 1Pace 18. Jänner 2012 

Herr, schenke ihm jetzt das vollkommene Glück in Dir!

Es gibt Menschen, die niemals richtig glücklich sein können. Für sie ist das Glück abhängig von tausend Dingen, und etwas fehlt ihnen immer. Sie vergessen, dass Glück aus vielen Teilen besteht. Immer ist irgendein Teil zu kurz. Ganz schlimm wird es, wenn sie ihr Leben lang auf das eine Teil warten, das nicht da ist. Sie sind blind für die vielen anderen Teile, mit denen sie glücklich sein könnten. Aber sie sehen sie nicht, die kleinen gewöhnlichen Dinge. (Phil Bosmans, Ich hab dich gern, Verl. Freiburg 9. Auflage 1995, S. 32) - http://i.mnpls.com/645/64511.gif


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Literatur+Kunst

  1. Drei Lehren aus ‚Der Herr der Ringe’
  2. ‚Aurë entuluva!’ – eine literarische Reise ins Abendland
  3. Papst: "Literatur ist wie ein Stachel im Herzen"
  4. Franziskus würdigt italienischen Dichter Dante zum 700. Todestag
  5. Christlicher Lotse durch die Welt der Literatur
  6. R. I. P. Christopher Tolkien!
  7. ‚Noel’: Weihnachtsgedicht von John R.R. Tolkien entdeckt
  8. Griffener Pfarrer dementiert Kirchenübertritt Peter Handkes
  9. Dabei hat der “Fat Guy”über jedem Glas Whisky das Kreuz geschlagen
  10. ‘Herr der Ringe’-Autor J.R.R. Tolkien war tiefgläubiger Katholik






Top-15

meist-gelesen

  1. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  2. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  11. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  12. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz