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Wenn 'Pille danach' tötet, muss man auf sie verzichten

28. Februar 2013 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Doch eine „Pille danach“, die nicht abtreibend, sondern wirklich nur verhütend, nur ovulationshemmend wirkt, kann nach einer Vergewaltigung gegeben werden – Ein Klartext von Weihbischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Die Frage der „Pille danach“ und die Stellung der Katholischen Kirche dazu ist ein Thema, das ist letzter Zeit viel Aufregung erzeugt hat. Dass die sogenannte „Welt“ die Kirche oft nicht versteht ist nicht verwunderlich, aber die Erfahrung zeigt: Oft handelt es sich um ein Nichtverstehenwollen und bewusstes „Andersverstehen“.

Ausgangspunkt war die - ganz katholische -- Klarstellung von Kardinal Meisner: Eine „Pille danach“, die nicht abtreibend, sondern wirklich nur verhütend, nur ovulationshemmend wirkt, kann nach einer Vergewaltigung gegeben werden.

Man könnte sagen: Eine solche Pille ist wie ein „Weglaufen“ vor dem Täter im Schoß der Frau, sie schlägt ihm sozusagen die „Türe zu ihrer Eizelle“ vor der Nase zu. Das ist, zur Sicherheit sei es gesagt, auch etwas völlig anderes als ein verhütendes Eingreifen in die eheliche Vereinigung.

So weit sollte die Sachlage klar sein, und dass die Kirche unerschütterlich bei ihrem Nein zu einer Abtreibung, auch im Frühstadium, auch nach einer Vergewaltigung, auch bei Behinderung, bleibt, sollte sogar einem Kirchenhasser längst klar geworden sein!

Bleibt nur die Frage: Worüber streitet man? Eigentlich nicht um eine Frage der Moraltheologie, sondern um eine medizinische: Welches „Pille-danach“-Präparat am Markt wirkt wirklich nur verhütend und nicht doch auch oder gar nur früh abtreibend? Gibt es ein solches Präparat überhaupt, und wenn es behauptet wird, wie sicher kann man sich der wissenschaftlichen Korrektheit in diesem Falle sein?


Man erinnere sich: Zur Zeit, als „die Pille“ auf den Markt kam, hieß es am Anfang immer, sie hemme nur die Ovulation, habe also mit Abtreibung nichts zu tun. Aber es dauerte nicht lange, und es stand auch auf den Beipackzetteln unter den Wirkungs-Mechanismen der Pille die Nidations-Hemmung.

Ein Blick auf die Diskussion um die Bemerkung von Kardinal Meisner zeigt: So glasklar die moralische Antwort – wie sie z.B. M. Spieker in einem Leserbrief an die Tagespost dargestellt hat - ist, bezüglich der medizinischen Frage sind sich die Fachleute nicht einig. Manche sind überhaupt überzeugt: Die theoretisch denkbare, nur verhütende Pille danach gibt es nicht und wird es auch nie geben. Hier kommt wieder die Moral ins Spiel: Wenn es unsicher ist und bleibt, gilt ein absolutes Nein zur Pille danach: Wenn die Möglichkeit besteht, dass die Pille danach einen kleinen Menschen tötet, muss man auf sie verzichten.

Dazu kommt: Zu vertrauen, dass sich die Ärzte um den in ihren Augen wahrscheinlich sehr kleinen Unterschied zwischen Verhütung und Nidations-Hemmung kümmern werden, geht an den Zeichen der Zeit vorbei.

Dies umso mehr, dass die Wirkung auch davon abhängt, zu welcher Zeit des Zyklus alles geschehen ist und die Pille eingenommen wird. Man erinnere sich an die erste, geradezu begeisterte Reaktion mancher katholischer Krankenhäuser, dann ahnt man, wie die Realität aussehen wird.

Dazu kommt die unglückliche Formulierung der bischöflichen Erklärung, auf jeden Fall sei die „Entscheidung der Frau zu respektieren!“ Man fragt sich, welch andere Entscheidung in diesem Kontext gemeint sein kann als dasjenige, das Risiko einer Frühabtreibung einzugehen.

„Respektieren“ heißt dann doch: Man gibt ihr das gewünschte Präparat und lässt das ohnehin unbekannte Wie der Wirkung auf sich beruhen. Dass man die Entscheidung „respektieren müsse“ wurde in Österreich auch ganz direkt mit Blick auf Abtreibung gesagt, gut gemeint aber verwirrend. Man braucht es nur auf eine andere Sünde übertragen: Niemand, dem sein Auto gestohlen wurde, wird sagen: Schade, aber er respektiere die Entscheidung des Diebes.

Heute ist zu beobachten, dass das Wort „Respektieren“ mit seinem guten Klang nicht selten dort verwendet wird, wo man dem Zeitgeist ein Stück weit nachgibt. Etwa wenn sogar Bischöfe, wie in Österreich geschehen, sagen, man müsse die sexuelle Orientierung eines Menschen „respektieren“. Gut gemeint, aber irreführend! Man kann und soll jeden Menschen respektieren, mit seinen Krankheiten und mit allen seinen psychischen Merkwürdigkeiten, aber man kann nicht die Krankheit als solche respektieren und auch nicht eine psychische „Unordnung“. Bei den sexuellen „Orientierungen“ müsste man dann auch pädophile, sadomasochistische und andere Philien „respektieren, was kaum jemand sagen würde.

Im Grunde ist es einfach: Den Sünder lieben, nicht die Sünde, so auch hier: Den Menschen achten und ehren, nicht das an ihm, was der Schöpfungsordnung nicht entspricht, also weder eine körperliche Missbildung noch eine seiner Psyche!


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Lesermeinungen

 Konstantinopel 2. März 2013 
 

Wann ist ein Mensch ein Mensch?

Grundsätzlich ist jede Abtreibung abzulehnen, da es ein Eingriff in den menschlichen Körper ist und darüber hinaus unser Trinkwasser belastet, sowie Gottes Schöpfung (Natur) in Mitleidenschaft zieht.
Auch danke ich Weihbischof Andreas Laun für seinen wertvollen Beitrag!

Aber der Beginn eines Menschenleben am Eintritt der Spermie in die Eizelle anbinden zu wollen, halte ich für gewagt. Schlussendlich "leben" ja bereits die Spermien.

Ist es nicht die Seele, die den Unterschied von Mensch und Tier ausmacht? Wieso mutmassen wir uns dann an, BIOLOGISCHE Vorgänge mit dem Beginn eines Menschenleben gleichzusetzen?

Empfehlungen statt strikter Verbote wären zu bevorzugen, da die Frage "Wann ist ein Mensch ein Mensch", wie viele weitere, nicht zu beantworten ist.


0
 
 jean-louis 28. Februar 2013 
 

Klar und einleuchtend

Dieser Bischof versteht es Wahrheiten klar zu artikulieren und er beweist viel Realitätssinn, wenn er die Folgen einer unkontrollierten Freigabe einschätzt. Bischof Laun ist ein Glücksfall für uns Christen im deutschsprachign Raum. Ich glaube, weltweit gesehen, steht er unter seinen Bischofskollegen sicher nicht alleine mit seiner Meinung.


0
 
 Ester 28. Februar 2013 
 

Dsa ist mal wundervoller

Klartext und zeigt von Kenntnis der Realität, die man sonst bei bischöflichen Erklärungen, egal zu was, meist sehr vermisst.
Beispielsweise dieser Satz:
---------------------------------------
Dazu kommt: Zu vertrauen, dass sich die Ärzte um den in ihren Augen wahrscheinlich sehr kleinen Unterschied zwischen Verhütung und Nidations-Hemmung kümmern werden, geht an den Zeichen der Zeit vorbei.
.........
zeigt: Bischof Laun kennt seine Pappenheimer.
Danke!


0
 
 prof.schieser 28. Februar 2013 

Ist das denn der einzige Bischof...?

Ist das denn der Einzige im Bischofsrang, der noch Bescheid weiss--und den Mut hat, es zu sagen?
Mit der Enzyklika "Humanae Vitae" hat die Kirche doch ganz klar gesagt, wie es mit der "Geburtenkontrolle" steht. Bis heute halten die (deutschen und österreichischen) Bischöfe stur an ihren "Erkläungen" fest, dass man das doch "differenziert" sehen muss..
Schon lange von der Wirklichkeitr eingeholt, hört man jetzt nichts mehr von ihnen, als "Reden um den heissen Brei"....
Gut, dass wir den Weihbischof Laun haben!


1
 
 waldbern 28. Februar 2013 

Danke Bischof Laun

Der unsägliche Eiertanz über eine "Pille danach", die es nicht gibt von Kardinal Meisner, der DBK bis zum Vatican hat bei mir in der ersten Reaktion die Überlegung ausgelöst, meine Missio zurückzugeben. Wie soll ich meinen Schülern klar machen, dass die o.g. Trias irrt, ohne der Kirche weiteren Schaden zu zufügen. Die Korrektur kann nur intern aus der Kirchenleitung selbst kommen. Auf ein "mea culpa" werden wir wohl vergeblich warten dürfen. Bischof Laun hat mit seiner klarenStellungnahme der katholischen Kirche ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgegeben. Danke hierfür!


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