Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  2. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  3. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  4. Wien: Schönborn-Rücktritt angenommen, Grünwidl Administrator
  5. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  6. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott
  7. McElroy ist „ein umstrittener Kardinal mit schwerem Gepäck“
  8. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  9. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“
  10. Trump zum 47. Präsident der USA vereidigt - 'Es gibt nur zwei Geschlechter'
  11. Polens Regierung startet Angriff auf den Religionsunterricht
  12. "Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen"
  13. Papst Franziskus spricht mit einem seiner scharfen Kritiker unter den Bischöfen
  14. "Was heutzutage als Hass und Hetze bezeichnet wird, ist großteils erlaubt"
  15. Exorzisten-Vereinigung warnt vor falschen Praktiken

Neues Anglikaneroberhaupt hatte Bibeln in den Ostblock geschmuggelt

8. März 2013 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der anglikanische Primas Justin Welby hat im doppelten Boden des Wohnmobils die Heilige Schrift in den Ostblock gebracht – Mindestens zweimal hatte er sich telefonisch vorsorglich von seiner Frau verabschiedet, weil sein Leben bedroht gewesen war


London (kath.net/idea) Vom Bibelschmuggler zum Kirchenführer: Das neue geistliche Oberhaupt der rund 77 Millionen Anglikaner, Erzbischof Justin Welby (London), hat in der Zeit des Kalten Krieges Bibeln in Ostblockstaaten gebracht.

Kurz nach seiner Hochzeit fuhr er Anfang der achtziger Jahre mit seiner Frau Caroline mit einem präparierten Wohnmobil im Auftrag der niederländischen Osteuropäischen Bibelmission in die Tschechoslowakei und nach Rumänien, berichtet jetzt die Londoner Zeitung „The Times“. In einem doppelten Boden seien die Exemplare der Heiligen Schrift versteckt gewesen.

Die Welbys seien gründlich auf ihre Mission vorbereitet worden: Sie hätten Fahrtrouten und Codewörter auswendig lernen müssen, um Kontakt zu Christen im Untergrund aufnehmen zu können. Außerdem habe man sie auf Gefahren durch Spitzel und Geheimpolizisten aufmerksam gemacht. Ferner hätten sie lernen müssen, wie sie sich in Verhören verhalten sollten.


Gefährliche Mission: Leben mehrfach bedroht

Der Times zufolge könnten diese Erfahrungen Welby auf seine späteren teilweise gefährlichen diplomatischen Missionen vorbereitet haben. Der heute 57 Jahre Kirchenmann war elf Jahre lang in Paris und London als Finanzmanager der Ölkonzerne Elf Aquitaine und Enterprise Oil tätig. Sein Schwerpunkt waren Förderprojekte in der Nordsee und im westafrikanischen Nigeria.

Nach seiner Hinwendung zum christlichen Glauben verließ er 1989 seine bisherige Karriere und studierte Theologie, um Pfarrer zu werden. Von 2002 bis 2007 leitete er als Kanonikus (Domherr) unter anderem die Versöhnungsarbeit an der Kathedrale von Coventry (Mittelengland). Bei Friedensmissionen in Afrika und im Nahen Osten verhandelte er mit Kriegsherren in Nigeria, etwa über die Freilassung von Geiseln.

Dabei war sein Leben mehrfach bedroht. Mindestens zweimal habe er sich mit einem Telefonanruf vorsorglich von seiner Frau verabschiedet, weil sein Leben bedroht gewesen sei, berichtet die Times. Ein weiteres Mal habe er keine Chance gehabt, sein Handy zu benutzen. Welby vermittelte auch zwischen Israelis und Palästinensern. Nach dem Einmarsch der US-Truppen und ihrer Verbündeten im Irak im Jahr 2003 eröffnete Welby zusammen mit Kanonikus Andrew White die anglikanische Kirche in Bagdad.

Durch Alpha-Kurs zum Glauben

Welby wird dem evangelikalen Flügel der Anglikaner zugerechnet. Seine Lebenswende wurde durch einen tragischen Verkehrsunfall in Paris ausgelöst, bei dem 1983 seine sieben Monate alte Tochter ums Leben kam. Inzwischen haben die Welbys fünf weitere Kinder.

Welby kam durch einen Alpha-Kurs an der „Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit“ im Londoner Stadtteil Brompton zum Glauben. Er studierte Theologie in Durham (Nordostengland) und war als Pfarrer von 1993 bis 2002 in der mittelenglischen Grafschaft Warwickshire tätig. Dort führte er auch modern gestaltete Gottesdienste ein, worauf sich die Zahl der Besucher vervielfachte. Es folgten Ämter in Coventry und Liverpool. 2011 wurde er zum Bischof von Durham und im November 2012 zum Primas der Anglikaner gewählt.

Fällt Inthronisierung mit Papstwahl zusammen?

Er folgt auf den 62-jährigen Waliser Rowan Williams, der nach zehnjähriger Amtszeit ab 1. Januar die Leitung des Magdalene College an der Universität Cambridge übernommen hat. Am 21. März wird Welby als „Erzbischof von Canterbury“ inthronisiert.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Termin mit der Wahl des neuen Papstes zusammenfällt. Welby bezeichnete Benedikt XVI., der am 28. Februar zurückgetreten war, als einen „außergewöhnlichen“ Theologen und Kirchenleiter. Er freue sich auch, mit dessen Nachfolger im Laufe des Jahres zusammenzutreffen. „Ich bin überzeugt, dass wir eine gemeinsame Liebe für Christus entdecken werden“, so Welby.

Foto Bischof Welby: © www.durham.anglican.org


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 bereschit 8. März 2013 
 

Neues Anglikaneroberhaupt hatte Bibeln in den Ostblock geschmuggelt

Darauf fallen mir Jesu Worte auf die Frage ein, wer Bruder oder Schwester sei: „Jene, die den Willen meines Vaters tun, sind mir Bruder und Schwester!”
Ist doch wunderschön. Danke für so viel Courage oder besser Gottvertrauen, Bruder Welby! Seien und bleiben Sie gesegnet!


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Anglikaner

  1. Anglikanischer Schulseelsorger verliert Stelle nach Kritik an LGBT-Ideologie
  2. Anglikanische Bischöfe erkennen Führungsrolle der Kirche von England nicht mehr an
  3. Queen Elisabeth II. erinnert an das unveränderliche Evangelium Christi und seiner Lehren
  4. Anglikanischer Erzbischof: Mangel an Geistlichen ‚würde uns wirklich einschränken’
  5. Kathedrale von Sheffield löst um „Inklusion“ willen traditionsreichen Kirchenchor auf
  6. Anglikanischer Erzbischof: ‚Statuen werden entfernt, Namen geändert’
  7. Anglikaner entschuldigen sich für christliche Ehemoral
  8. Welcome Home!
  9. Riesenrutsche in britischer Kathedrale
  10. „Auf solche Schnapsideen kommen derzeit nur wir Christen“







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  2. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  3. Trump wird seinen Amtseid erneut auf zwei Bibeln ablegen
  4. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  5. Wie CNN und deutschsprachige Medien gezielt Fake-News über Elon Musk verbreiteten
  6. Papst Franziskus spricht mit einem seiner scharfen Kritiker unter den Bischöfen
  7. Wer ist der Priester, der bei Trumps Angelobung den Schlusssegen gab?
  8. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  9. McElroy ist „ein umstrittener Kardinal mit schwerem Gepäck“
  10. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  11. Trump zum 47. Präsident der USA vereidigt - 'Es gibt nur zwei Geschlechter'
  12. Wien: Schönborn-Rücktritt angenommen, Grünwidl Administrator
  13. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott
  14. Exorzisten-Vereinigung warnt vor falschen Praktiken
  15. Apostolischer Visitator: Medjugorje kein Ort für religiösen Tourismus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz