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Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz

8. Mai 2013 in Aktuelles, 27 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Evangelisierung heißt nicht Proselytismus. Diejenigen, die nicht gehen, um keine Fehler zu machen, machen den größten Fehler. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Evangelisierung ist kein Proselytismus. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heiligen Messe am Mittwoch der sechsten Osterwoche vor den Gläubigen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae". Der Papst bekräftigte, dass der Christ, der das Evangelium verkünden will, mit allen in einen Dialog treten muss, dies im Wissen, dass keiner die Wahrheit besitzt, da die Wahrheit durch die Begegnung mit Jesus empfangen wird. Am Gottesdienst nahm eine Gruppe von Angestellten der allgemeinen Dienste des Governatorats, der Kanzlei des Gerichts des Staates der Vatikanstadt und der Floristen teil. Es konzelebrierten Francesco Kardinal Coccopalmerio und Erzbischof Oscar Rizzato.

Die Christen von heute sollen wie Paulus sein, der mit seiner Rede an die Griechen im Areopag Brücken baute, um das Evangelium zu verkündigen, ohne dabei irgendjemanden zu verurteilen. Franziskus unterstrich die mutige Haltung des Paulus , der „sich mehr dem Herz nähert und den Dialog sucht“. Aus diesem Grund sei der Völkerapostel ein wahrer „Pontifex, ein Brückenbauer“ gewesen. Dies gebe Anlass, an die Haltung zu denken, die ein Christ immer einnehmen müsse.

„Ein Christ muss Jesus Christus in einer Weise verkünden“, so der Papst, „dass dieser akzeptiert und empfangen und nicht abgelehnt wird. Und Paulus weiß, dass er diese Botschaft des Evangeliums aussäen muss. Er weiß, dass die Botschaft Jesu Christi nicht leicht ist, aber nicht von ihm abhängt: er muss alles Mögliche tun, doch die Botschaft Jesu Christi, die Botschaft der Wahrheit, hängt vom Heiligen Geist ab. Jesus sagt uns im heutigen Evangelium: ‚Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen’ (Joh 16,13). Paulus sagt zu den Athenern nicht: ‚Das ist eine Enzyklopädie der Wahrheit. Lernt das und ihr werdet die Wahrheit besitzen!’. Nein! Die Wahrheit geht in keine Enzyklopädie hinein. Die Wahrheit ist eine Begegnung. Sie ist eine Begegnung mit der höchsten Wahrheit Jesu, der großen Wahrheit. Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit wird in einer Begegnung empfangen“.


„Warum aber hat Paulus so gehandelt?“, fragte sich Franziskus. Vor allem, weil dies die Art und Weise Jesu sei, der „mit allen gesprochen hat“: mit den Sündern, den Zöllnern, den Gesetzeslehrern. So folge Paulus des Haltung Jesu.

Der Christ, „der das Evangelium bringen will, muss diesen Weg beschreiten: allen zuhören! Doch jetzt stehen wir in einer guten Zeit des Lebens der Kirche: diese letzten fünfzig, sechzig Jahre sind eine schöne Zeit, denn ich erinnere mich, als wir als Kinder in den katholischen Familien, in der meinen, hörten: ‚Nein, zu denen nach Hause können wir nicht gehen, weil sie nicht kirchlich verheiratet sind’. Es war das wie ein Ausschließen. Nein, du konntest da nicht hingehen! Oder weil sie Sozialisten oder Atheisten sind, können wir da nicht hingehen. Jetzt – Gott sei es gedankt – spricht man nicht mehr so, nicht wahr? Man sagt das nicht! Es gab da so etwas wie eine Verteidigung des Glaubens, allerdings eine Verteidigung mit Mauern: der Herr aber hat Brücken geschlagen! Erstens: Paulus nimmt diese Haltung ein, weil dies die Haltung Jesu gewesen ist. Zweitens: Paulus ist sich bewusst, dass er evangelisieren muss und keinen Proselytismus betreiben darf“.

Franziskus rief seinen Vorgänger Benedikt XVI. und dessen Lehre in Erinnerung: „Die Kirche wächst nicht durch Proselytismus“, sondern „sie wächst durch innere Anziehung, durch das Zeugnis, durch die Verkündigung“. Paulus „hatte gerade diese Haltung eingenommen: er verkündigt und betreibt keinen Proselytismus. Und er konnte so handeln, weil er nicht am Herrn zweifelte“.

„Die Christen, die Angst haben, Brücken zu schlagen, und es vorziehen, Mauern zu errichten“, so die Warnung des Papstes, „sind Christen, die ihres Glaubens nicht gewiss sind, die Jesu Christi nicht gewiss sind“. Aufgabe der Christen sei es, wie Paulus zu handeln und anzufangen, Brücken zu bauen und so voran zu gehen:

„Paulus lehrt uns diesen Weg der Evangelisierung, weil Jesus das so getan hat, weil er sich wohl bewusst ist, dass Evangelisierung nicht Proselytismus bedeutet. Er handelt so, weil er sich Jesu Christi sicher ist und es nicht notwendig hat, sich zu rechtfertigen und Gründe für eine Rechtfertigung zu suchen. Wenn die Kirche diesen apostolischen Mut verliert, wird sie zu einer Kirche, die stehen bleibt, zu einer geordneten, schönen, ach so schönen Kirche, doch ohne Fruchtbarkeit, weil sie den Mut verloren hat, in die Peripherien zu gehen, wo so viele Menschen leben, die Opfer des Götzendienstes, der Weltlichkeit, des postmodernen Denkens sind. So vieles.... Wir wollen heute den heiligen Paulus bitten, dass er uns diesen apostolischen Mut gebe, diesen geistlichen Eifer, sicher zu sein.

‚Aber Pater, wir können doch Fehler machen’... ‚Vorwärts, wenn du einen Fehler machst, dann stehst du wieder auf und gehst weiter: das ist der Weg’. Diejenigen, die nicht gehen, um keine Fehler zu machen, machen den größten Fehler. Amen“.

Dem Autor auf Twitter folgen!

Die Papst-Franziskus-Predigt in Casa Santa Marta(Rome Reports)



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Lesermeinungen

 Mysterium Ineffabile 10. Mai 2013 

@Marcus

Zur Erinnerung:

"Wir haben der Liebe geglaubt: So kann der Christ den Grundentscheid seines Lebens ausdrücken. Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluß oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt. In seinem Evangelium hatte Johannes dieses Ereignis mit den folgenden Worten ausgedrückt: ,,So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt ... das ewige Leben hat’’ (3, 16). Mit der Zentralität der Liebe hat der christliche Glaube aufgenommen, was innere Mitte von Israels Glauben war, und dieser Mitte zugleich eine neue Tiefe und Weite gegeben" (Deus caritas est, 1)


6
 
 Mysterium Ineffabile 10. Mai 2013 

@Familienvater

Genau so ist es. So habe ich den Sinn der "Perlen" verstanden. Dazu kommt, dass ich es schätze, in den Duktus der frei gesprochenen Predigt gewissermaßen hineingezogen zu werden. Nicht absorbiert zu werden. Sondern hineingezogen: um dann weiterzumachen.


5
 
 Scotus 10. Mai 2013 

Die wilde Wahrheit. Ein wirbelndes Abenteuer!

"Es ist leicht, verrückt zu sein; leicht, ein Häretiker zu sein. Es ist immer leicht, die Welt überhandnehmen zu lassen; schwierig ist, selbst die Vorhand zu behalten. Es ist immer leicht, Modernist zu sein, wie es leicht ist, ein Snob zu sein. In irgendeine dieser offenen Fallen des Irrtums und der Übertretung zu geraten, die eine Modeströmung nach der andern dem Christentum auf seinen geschichtlichen Weg gelegt hatten – das wäre in der Tat leicht gewesen. Auf irgendeine Liebhaberei vom Gnostizismus bis zur Christian Science hereinzufallen, wäre nahe liegend und zahm gewesen.

Sie alle vermieden zu haben, ist ein wirbelndes Abenteuer; und in meiner Vision fliegt der himmlische Wagen donnernd durch die Jahrhunderte – die langweiligen Häresien straucheln und fallen der Länge nach zu Boden, die wilde Wahrheit aber hält sich schwankend aufrecht."

Gilbert Keith Chesterton


5
 
 Familienvater 10. Mai 2013 
 

Perlen

@Marcus
Eine "Perle" ist diese Predigt nicht etwa deshalb, weil sie theologisch besonders ausgefeilt wäre oder weil der Papst in jedem zweiten Satz Augustinus, Thomas oder, um besonders gebildet zu klingen,Duns Scotus zitieren würde. Eine "Perle" ist sie deshalb, weil hier der Papst mehrere sehr Wesentliche Dinge sagt: a) auf Leute jeglicher Couleur zugehen, Brücken statt Mauern bauen, b)nicht denken, dass wir diejenigen sind, die "evangelisieren", sondern der Heilige Geist, c)sich nicht in sich selbst, hinter unsere Kirchenmauern verschliessen, sondern Christus an die "Peripherien" bringen, d)sich bewusst sein, dass Christus selbst die "Wahrheit" ist, Verkündigung nicht mit Katechismusunterricht oder einer noch so guten Theologievorlesung verwechseln.
Wenn das keine Perlen sind? Falls Sie italienisch verstehen, empfehle ich Ihnen, die Ansprachen auf news.va zu verfolgen. Dort kann man sie z.T. auch nachhören. Das klingt nochmal ganz anders als die deutsche Übersetzung.


8
 
 jadwiga 10. Mai 2013 

@Marcus

Darf ich auch etwas sagen?
Sie gehören scheinend zu dieser menschlichen Sorte, die noch immer an der Babelturm bastelt. Nur die hochmutigen können, wollen, dürfen die einfache Sprache nicht verstehen. So möchte das der Allmächtige.

Hoffentlich schaut ER nicht so detalliert auf eure Vergehen, wie ihr im Einzelnen auf jeder Fehler von Franziskus achtet!


3
 
 bücherwurm 10. Mai 2013 

@Marcus:

Zu Ihrer Frage, erstens:
Bitte bedenken Sie, dass die Predigten von Papst Franziskus völlig frei (ohne Konzept) gehalten werden und außerdem nicht auf deutsch, sondern durch einen Übersetzungsprozess hindurch müssen.
Zweitens: Sie können natürlich gern sagen, wenn Sie etwas nicht so gut verstehen. Aber für deutlicher werdende Kritik am Papst (egal ob Franziskus oder Benedikt XVI.) ist KATH.NET kein geeigneter Ort - bitte werden Sie diese Kritik anderweitig los oder schlucken Sie sie am allerbesten hinunter ;)


11
 
 Marcus 10. Mai 2013 
 

Darf man hier nicht schreiben, daß die Ansprachen von Papst Franziskus

immer etwas schillernd und schwer verständlich sind?
Und daß er sich vielleicht im vorhinein klar werden sollte, was er sagen will?

Ich tue mir schwer, hier eine "Perle" zu erkennen.


23
 
 Mithrandir 9. Mai 2013 

@gertrud/viator

Sehe ich ebenso!
@Bergsteiger: Sie haben recht. Es nützt nichts, nur in der Wahrheit zu sein. Aber das heißt nicht, dass die Wahrheit und das Dogma unwichtig oder auch nur zweitrangig sind. Gott ist gleichsam Wahrheit und Liebe. Die Liebe ohne die Wahrheit weiß nicht, worauf und wonach sie sich richten soll. Beides darf nicht gegeneinader ausgespielt oder relativiert werden.


2
 
 gertrud mc 9. Mai 2013 
 

@Viator Hungaricus

Sie haben das sehr gut zusammengefasst und ausgedrückt. Danke.


1
 
 kreuz 9. Mai 2013 

bestens, danke Hl. Vater

„Die Christen, die Angst haben, Brücken zu schlagen, und es vorziehen, Mauern zu errichten“, so die Warnung des Papstes, „sind Christen, die ihres Glaubens nicht gewiss sind, die Jesu Christi nicht gewiss sind“

und schönen Tag @virda99 :-)


2
 
 Viator Hungaricus 9. Mai 2013 

@Mithrandir

Volle Zustimmung. Ich teile Ihre Sorgen, genau so wie von Ihnen beschrieben. Der Personalismus ist dann fruchtbar, wenn sich die lebendige Begegnung mit unserem Herrn vor allem in den Sakramenten vollzieht. Für diese Begegnung ist eine tief gehende und sich ständig noch vertiefende Kenntnis (und somit Darlegung seitens der Hirten) des Glaubens unverzichtbar. Der Selige Johannes Paul II., hat diese notwendige Verbindung sehr klar gesehen und praktiziert. Er war überzeugt, daß dieser wahrhaft sakramentale Personalismus die Antwort auf das Glaubensproblem unserer Zeit ist.


3
 
 jadwiga 9. Mai 2013 

@Bergsteiger

Sie haben auch Recht; beichtet nur der, der sich als Sünder empfindet. Leider derjenige, der glaubt kein Sünder zu sein, steht noch nicht im Licht der Wahrheit.

Papst Franziskus sagt, dass die Wahrheit durch die Begegnung mit Jesus empfangen wird. Das Sakrament der Beichte ist so eine Begegnung.


4
 
 Bergsteiger 9. Mai 2013 
 

@Mithrandir

Sie schreiben "Wozu Normen, wenn es nur auf die Person Jesu ankommt. Wozu Dogmen, wenn ich gut mit Jesus stehe? Ich sehe argumentative Sackgassen."

Da denke ich spontan an den Vers "der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig".
Ohne die lebendige Beziehung mit der Person Jesus Christus, mit dem Dreieinigen Gott, ist ein Dogma eigentlich toter Buchstabe, auch wenn es noch so wahr ist.
"Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unsren Augen gesehen haben, was wir beschaut und was unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns erschienen ist; was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habet. Und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus." 1.Joh 1
Verkündigung immer aus der lebendig Beziehung mit dem Herrn, sonst ist sie eine tote Sache.


3
 
 Bergsteiger 9. Mai 2013 
 

@Jadwiga

Ja, da haben Sie recht. Will ich den Heiligen Geist, der ja Gottes Stimme ist, hören, dann muss ich mich von dem, was mir bewusst ist an Sünde, reinigen lassen. Im Licht wandeln (1.Joh 1,5-9)."Es sind eure Sünden, die euch von mir trennen" steht (frei zitiert) im AT.
Ich meinte nur, auch wenn die Kirche den ganzen Tag geöffnet ist (was gut und sinnvoll ist)und man den ganzen Tag beichten könnte,(was ebenfalls sehr gut ist) wird man diesen Segen nicht in Anspruch nehmen, wenn man sich selber nicht als Sünder sieht. Der Bibelteil, den Sie zitieren, bestâtigt das ja. Derjenige, der gerechtfertig wegging, hatte sich ja als Sünder erkannt.
Die schmerzhaftesten und gleichzeitig segensreichsten Zeiten meines Lebens sind immer die, wo Gott mich ganz persönlich auf bestimmte Dinge in meinem Leben anspricht. Und ich sie dann ablegen kann und "gerechtfertigt" aufstehen und befreit weitergehen darf.


3
 
 Mithrandir 9. Mai 2013 

PS:

Ich verstehe sämtliche Äußerungen als THEOLOGISCHE Anmerkungen, nicht als seelsorgliche oder solche, die in irgendeiner Weise den Hl. Vater angreifen wollen!


1
 
 Mithrandir 9. Mai 2013 

@Viator Hungaricus

Das klingt sehr einleuchtend, was Sie sagen. Danke! Ich betrachte diesen Personalismus - obwohl ich auf einem scholastischen Standpunkt stehe - durchaus als Bereicherung, sicher auch lehramtlich im II. Vatikanum vorgezeichnet. Aber auch dieses fordert den Hl. Thomas als Lehrmeister für die Theologie (und damit auch für das Lehramt). Freilich handelt es sich hier um eine Predigt, nicht um eine lehramtliche Verlautbarung. Nur denke ich, dass eine einseitige "Substitution" des Personalismus langfristig gesehen kontraproduktiv und der Wahrheit außerdem abträglich ist. Man kann einmal erkanntes (oder offenbartes) nicht einfach in eine Schublade oder ein Museum stecken. Und um ehrlich zu sein, fällt mir eine Aufrechterhaltung bestimmter angegriffener (oder nach Benedikt zurückzuholender) kirchlicher und liturgischer Regelungen allein auf dieser Grundlage schwer. Wozu Normen, wenn es nur auf die Person Jesu ankommt. Wozu Dogmen, wenn ich gut mit Jesus stehe? Ich sehe argumentative Sackgassen.


1
 
 virda99 9. Mai 2013 

vertrauen :)

ja, @Peregrin T. ...
es ist wirklich nicht einfach immer und alles zu "begreifen", zu "verstehen", ... geht mir auch so...

damit habe ich persönlich aber kein problem (mehr).
ich vertraue einfach - auch dem Hl. Vater :)

und da halte ich mich einfach an die große Kleine Hl. Therese... sie soll einmal gesagt haben:
"Das Vertrauen und nichts als Vertrauen soll uns zur Liebe führen."
das ist so schön...

l.g. und sei gesegnet +++

(p.s.: ich finde meine balkenfärbung total lustig ;)))... gar kein "grün" und nur ein hauch von "rot"... hmmm... sieht gut aus ;))


7
 
 Peregrin T. 9. Mai 2013 
 

Nicht einfach

@ virda99 Es ist wirklcih nicht einfach, die vielen Stegreifworte unseres Heiligen Vaters richtig zu begreifen. Man muss sie hin und her überlegen, dann kann man vermuten, waser er vielleicht gemeint hat. Und manches will dennoch gar nicht in meinen Kopf hinein.


3
 
 virda99 9. Mai 2013 

zu favoriten hinzufügen...

dieser artikel geht sofort zu den favoriten!! :)

danke Herr, für diesen wunderbaren Papst...

ich halte mich einfach an unseren BXVI... > bedingungslose Hochachtung, Gehorsam und Treue :)

lieber Hl. Vater - seien Sie ganz fest gesegnet +++


7
 
 jadwiga 9. Mai 2013 

Mut und geisiger Eifer

ist gewiss notwendig aber oft nicht ausreichend.
Als ich einmal auf der Zeil in Frankfurt spazieren ging, sah ich einen Mann, der aus Leibeskräften schrie:"Jesus lebt!!!"
Die Fußgänger schienen ihn keinerlei Beachtung zu schenken. Ich dachte damals darüber nach, was kann man noch tun, was kann man noch den Menschen sagen, dass sie endlich "aufwachen"?
Es wurde schon alles mögliche gesagt und getan!!!!!!
Dann erinnerte ich mich plötzlich an diese Worte:
"Und wenn jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von eurem Füßen. Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der Sodomer und Gommorer wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt" (Mt. 10, 14-16)
Gleich um die Ecke befindet sich die Liebfrauenkirche, wo man fast rund um die Uhr beichten gehen kann. Jesus wartet aber wie lange noch?


2
 
 Viator Hungaricus 9. Mai 2013 

@Mithrandir II

vom Personalismus geprägten phil.-theol. Haltung, wie wir sie bei JPII., aber durchaus auch bei B XVI. finden. Und auf diese Weise sollen wir nach Franziskus evangelisieren: Nicht mit manipulativen Methoden die Religionen der anderen anschwärzen und schlechtreden - das meinte B XVI., als er sich 2008 gegen jeden Proselytismus aussprach (kath.net/news/20994) sondern die Menschen zur Begegnung mit Jesus Christus zu führen. Aus der Liebe folgt alles weitere, wie Augustinus an einer ebenso häufig fehlinterpretierten Stelle sagt: "Liebe und tu was du willst". Denn wenn der Wille in Liebe ganz mit der Wirklichkeit Jesu Christi übereinstimmt, dann richtet er sich ausschließlich auf das Wahre und Gute. Franziskus sagt klipp und klar: Die Kirche soll wachsen und das heißt –ja! – daß sich alle Menschen zu ihr bekehren sollen, die heute noch nicht in ihr sind. Aber nicht als Proselyten, sondern als Liebende. So verstehe ich Franziskus, wenngleich ich seinen Optimismus nur schwer zu teilen vermag.


2
 
 Bergsteiger 8. Mai 2013 
 

Johannes 14,6

Ich habe mich sehr über diese Worte gefreut. Jesus sagt: ICH bin der Weg, die WAHRHEIT und das Leben". Und Johannes 16,14-15, "der Geist der Wahrheit, der uns in alle Wahrheit leitet."
Nur der dreieinige Gott IST die Wahrheit, und je mehr wir in seinem Licht wandeln (1.Joh 1,5-9), je tiefer unsere Gemeinschaft mit ihm und je deutlicher wir Wahrheit erkennen können.


1
 
 Karlmaria 8. Mai 2013 

Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug

Spr 10,19 An dieses Wort denke ich oft, vor allem beim schreiben im Internet. Ist es deshalb besser nichts zu schreiben? Wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Wer keine Fehler macht wird befördert. Das ist ja eine alte Regel aber hat das auch mit Liebe zu tun? Ich verstehe die Worte Seiner Heiligkeit so, dass man aus Liebe es eben riskieren soll selbst auch schmutzig zu werden. Natürlich bringt es nichts über alle möglichen Übel zu schreiben nur damit es alle wissen dass der und der ein Sünder ist. Sünder sind wir ja sowieso, also was ist da neues? Wenn durch das Geschriebene vielleicht etwas besser werden kann, dann kann ich auch riskieren dass Sünde dabei ist! Denn das Wort kann ja nicht aufgehoben werden: Spr 10,19
Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug


0
 
 Mithrandir 8. Mai 2013 

Ein guter Link ist der kathpedia-Artikel:

http://www.kathpedia.com/index.php?title=Wahrheit


1
 
 Mithrandir 8. Mai 2013 

Dies ist wieder ein Moment,

der mich ratlos macht. Wahrheit ist die Übereinstimmung von dem Gedachten/Erkannten und dem Tatsächlichen/Seienden. Freilich, als Christen glauben wir, dass die Wahrheit zugleich Person, nicht irgendein Abstractum ist. Aber Wahrheit ins rein Personale zu ziehen, erscheint mir schwierig. Natürlich haben wir nicht die Wahrheit, vielmehr hat die Wahrheit uns (oder genauer: die Kirche/Lehre). Aber wenn wir z.B. ein Dogma vorliegen haben, ist es wahr. Wenn bestimmte Dinge naturrechtlich einfach so sind, wie sie sind, sind sie wahr (z.B. das Lebensrecht) - unabhängig von personalen Denkbezügen. Freilich ist Prosyletismus nicht richtig, weil es dem Wesen des Menschen oft nicht entspricht und faktisch - auf die lange Sicht gesehen - auch nicht viel bringt. Also muss man mit Maß, Klugheit und Liebe vorgehen, darf die anderen nicht vor den Kopf stoßen oder beleidigen - das widerspricht ihrer Würde, aber bestimmte Dinge sind wahre Tatsachen, die als solche benannt werden müssen.


5
 
 mia k 8. Mai 2013 

Der Herr der Wahrheit

Kein Mensch ist Herr der Wahrheit. Gott ist der Herr der Wahrheit, Gott ist die Wahrheit. Wenn wir alle nicht Herren der Wahrheit sind - hat dann jeder die Wahrheit? Oder keiner?
Die eine, Göttliche Wahrheit kann in der Begegnung sein, muss aber nicht. Es gibt eine relativistische Wahrheit, die immer gilt.


4
 
 @mathi 8. Mai 2013 
 

Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz

„Die Christen, die Angst haben, Brücken zu schlagen, und es vorziehen, Mauern zu errichten“, so die Warnung des Papstes, „sind Christen, die ihres Glaubens nicht gewiss sind, die Jesu Christi nicht gewiss sind“. Aufgabe der Christen sei es, wie Paulus zu handeln und anzufangen, Brücken zu bauen und so voran zu gehen:Der Christ, „der das Evangelium bringen will, muss diesen Weg beschreiten: allen zuhören!
Danke Papst Franziskus für diese wunderbaren Wort.
Ich wünsche mir das viel Christen sich diese Perle zu Herzen nehmen und genau zuhören was sie sagen!


5
 

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