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Rekordtransfers: Macht der Mammon den Fußball kaputt?

6. September 2013 in Deutschland, 7 Lesermeinungen
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Christliche Experten: „Der Profifußball gerät außer Rand und Band. Das Geld verdirbt immer mehr den Charakter des Spiels.“ - Die Spieler müssten den Eindruck gewinnen: „Ich bin nur noch ein Spielball marktwirtschaftlicher Kräfte.“


Düsseldorf/Essen (kath.net/idea) Macht der Mammon die Freude am Fußball kaputt? Diese besorgte Frage stellen kirchliche Repräsentanten angesichts immer neuer Rekordsummen auf dem Transfermarkt. Für rund 100 Millionen Euro hat der spanische Spitzenverein Real Madrid den walisischen Nationalspieler Gareth Bale (bisher Tottenham Hotspur, London) erworben. Er soll ein Jahresnetto-Gehalt von zehn Millionen Euro erhalten. Zugleich verkaufen die „Königlichen“ – wie Real auch genannt wird – den deutschen Nationalspieler Mesut Özil für 50 Millionen Euro an Arsenal London.

Der Sportseelsorger der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Pfarrer Thomas Nonte (Düsseldorf), übt scharfe Kritik an dieser Entwicklung. Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte er: „Da verschlägt es mir den Atem. Der Profifußball gerät außer Rand und Band. Das Geld verdirbt immer mehr den Charakter des Spiels.“ Angesichts Millionen von Jugendarbeitslosen in Spanien stelle sich die Frage: „Wo ist der Gedanke des Maßhaltens geblieben?“


Sportpfarrer: Regulierungen dringend geboten

Der Profifußball sei zu einer „Zirkusarena des Kapitalismus“ geworden. Dadurch bestehe die Gefahr, dass dieser Sport seine „Seele“ und Attraktivität verliere. Nonte hält Regulierungen im Fußball für dringend geboten. Angesichts der Diskussion um Mindestlöhne in Deutschland fragt er: „Brauchen wir nicht auch Höchstgrenzen für Transfersummen und Spielergehälter?“

Nonte sorgt sich auch um die Spieler. Sie müssten den Eindruck gewinnen: „Ich bin nur noch ein Spielball marktwirtschaftlicher Kräfte.“

Der Sportpfarrer wendet sich zugleich dagegen, angesichts der Millionen-Transfers von einem „modernen Sklavenmarkt“ zu sprechen, wie dies in Medien teilweise geschieht. Das sei wegen der unzähligen Opfer von Menschenhandel in Afrika und Osteuropa unangebracht. Der Sportbeauftragte des Rates der EKD, Bernhard Felmberg (Berlin), wollte sich nicht äußern.

CVJM-Sport sieht „Hang zur Dekadenz“

Einen „Hang zur Dekadenz“ im Spitzenfußball beklagt der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Sport im CVJM-Gesamtverband, Matthias Bender (Ehringshausen/Mittelhessen): „Es wird immer zügelloser.“

Angesichts der neuen Rekordmarke bei der Ablösesumme fragt er: „Ist das ein Mensch wert, nur weil er gut gegen einen Fußball treten kann?“ Außerdem stelle sich die Frage, wie mit Spitzenprofis umgegangen werde, die nicht die erwartete Leistung bringen: „Lässt man sie dann einfach fallen?“ Bender plädiert ebenfalls dafür, finanzielle Höchstgrenzen bei den Transfers einzuführen. Sie könnten nach seinen Worten vom Weltfußballverband (FIFA) oder vom Europäischen Fußballverband (UEFA) festgelegt werden.

„Sportler ruft Sportler“: Die „Blase“ auf dem Fußballmarkt wird platzen

„Erschrocken“ über die finanziellen Dimensionen auf dem Fußballmarkt ist auch der Leiter der sportmissionarischen Organisation SRS (früher: Sportler ruft Sportler), Hans-Günter Schmidts (Altenkirchen/Westerwald): „Wo soll das noch hinführen? Eines Tages wird diese Blase platzen, wie das schon auf dem Investment-Markt geschehen ist.“

Laut Schmidts wird auf dem Transfermarkt häufig über die Spieler hinweg entschieden, mit denen wie mit einer Ware gehandelt werde. Verantwortlich dafür seien Spielervermittler, bei denen oft das eigene finanzielle Interesse im Vordergrund stehe. Diese Praxis grenze an „Menschenhandel“. Schmidts hält es für notwendig, die Macht dieser Vermittler zu begrenzen.

Micha-Initiative: Wirtschaftssystem Fußball ist ausgeufert

Pfarrer Rolf Zwick (Essen), Vorsitzender der Micha-Initiative – sie tritt ein für globale Gerechtigkeit und gegen extreme Armut – fordert eine Begrenzung des „ausgeuferten Wirtschaftssystems Fußball“: „Die Spirale nach oben bei Transfers und Gehältern muss gestoppt werden.“ Ansonsten bestehe die Gefahr, dass nur noch wenige Spitzenvereine den Fußball dominierten und kleinere Vereine keine Chance hätten, mit ihnen zu konkurrieren. Zwick zufolge hat sich der Spitzenfußball zu einer „Scheinwelt“ entwickelt, „die nur noch wenig mit dem zu tun hat, was sonst in der Welt passiert“.


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Lesermeinungen

 Kurti 6. September 2013 
 

Viele Leute brauchen eben einen Götzen, da

sie nichts anderes haben. So nimmt der Fußball eine grosse Stelle in ihrem Leben ein und sie reisen zu jedem Spiel ihrer Mannschaft wie weit und teuer dies auch sein mag. Es geht heute nur noch um's Geld und nicht mehr um's Spielen an sich und wir sehen ja auch, dass derjenige auch reichlich mit Geld versogt ist, der sich die besten und teuersten Spieler kaufen und leisten kann. Diesen Spielern geht es finanziell gesehen auch blendend und die vergleichen sich wie ein Lewansdowski mit anderen, die mehr bekommen und können dann auch ihre Vereine erpressen, um mehr zu erhalten. Dabei braucht kein Mensch den Fußball, aber er ist zu einer Witschaftsmacht und auch zu einer politischen Macht geworden wie kein anderer Sport. Warum kann man diesen reichen Vereinen nicht die Kosten für den oft nötigen Polizeieinatz aufbürden, statt den Steuerzahler blechen zu lassen? Offenbar eignet für der Fußball ja auch am besten um Randale zu machen. Da können sich gewisse Leute so richtig austoben. Bei andern Sport


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 Troppau 6. September 2013 

Schönste Nebensache der Welt

Irgend jemand hat mal gesagt, dass Fußball die schönste Nebensache der Welt ist. Für die Allermeisten gilt das wohl auch heute noch.

Für sie ist der Fußball eine wunderbare Abwechslung zu der wenig ereignisreichen Arbeitswoche. Sie lassen sich von der Rasanz, der Unvorhersagbarkeit des Spiels und dem Kampfeswillen der Akteure mitreißen.

Es sei ihnen gegönnt und ich habe volles Verständnis dafür, auch wenn der Enthusiasmus hin und wieder überschwappt und hässliche Züge annimmt.


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 Cyrox 6. September 2013 
 

Zu einseitig

Hier wird doch nur ein Prozess beklagt, der bereits seit Jahrzehnten im Gange ist und im Vergleich zu anderen Sportarten, die weit weniger Fans anziehen, noch geradezu mild verläuft. All diese Anspielungen ziehen bei mir überhaupt nicht. Ich möchte behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der Zuschauer auch in Spanien aus arbeitslosen Jugendlichen besteht, die auch noch ihr letztes Hemd für den Fussball opfern würden.
Und wenn jemand nicht die Leistung bringt, die man von ihm oder ihr erwartet, trägt er oder sie halt die Konsequenzen wie jeder normal arbeitende Bürger auch. Ich denke, bei den Wenigsten von uns findet sich dann jemand, der einem das Ego streichelt. Da muss jeder einen Weg finden, sich aufzurappeln.
Wir leben nun einmal in einer Marktwirtschaft, und jeder der denkt, dass jemand, der sich Profit verspricht, aus moralischen Gründen von einem Geschäft Abstand nimmt, ist ziemlich naiv. Letztendlich haben wir Verbraucher es aber in der Hand, all dem Grenzen aufzusetzen.


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 Dismas 6. September 2013 

Fussball ist inzwischen zu einer Geldmaschine

geworden. Aber schlimmer noch zu einer Art "Ersatzreligion" mit eigener "Liturgie und Riten" und fanatischer Fankult und Gemeinde-Erlebnis. Die "Arenen" sind die neuen Kathedralen geworden. Dies wird von den Medien unterstützt z.B. Werbung für Fussballspiele und Fussbalspieler mit "Heilsbringerikonologie" untermalt mit einer Musik, die teilweise aus Händels "Messias" stammt.- Dieser Trend ist sehr bedenklich. "Fussball" wird allgemein als so (lebens-9wichtig dargestellt, das hat nichts mehr mit Freitzeit und Sport zu tun. Ich möchte erst gar nicht auf den Hass den oft "Fans" gegnerischer Mannschaften aufeinander haben und in schon kriegerischer Manier austoben, eingehen. Mit "sportlicher Leidenschaft" hat das nichts zu tun. Trainer Klopp sagte ja schon, dass er am Sonntag nicht zur Kirche, sondern auf Fussbalfeld geht... So machen es viele!!


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 Theobald 6. September 2013 
 

Ach geh, die gleichen Dinge wurden auch vor 30 Jahren schon geschrieben, als es noch um einstellige Millionen-Mark-Beträge ging.
Ein Özil oder Bale muss ja nicht wechseln, wenn er nicht will.
Schlimmer als die absoluten Summen, die da fließen, finde ich, dass viele Menschen dem Fussball überhaupt solche Bedeutung beimessen. Immerhin geht es da nur um einen netten zeitvertreib aber um keine Lebensentscheidung.


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 purple 6. September 2013 
 

Fussball ist nur Mittel zum Zweck

Das große Geld machen die Wettbüros die vor allem online von Asien aus die Leute abzocken.


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 Dottrina 6. September 2013 
 

Wie wahr!

Der Artikel spiegelt meine Eindrücke gut wider. Als Jugendliche war ich begeisterer Fußballfan. Heute sehe ich nur noch wirtschaftliche Interessen und Scheinbeglückung von Millionen vor allem junger Menschen. Und ja - wie empfindet es ein Fußballspieler, wenn er "ausgedient" hat und die Leistung nicht mehr bringen kann, die der Verein in ihn setzt? Wenn er keinen großen Namen hat und nicht vorgesorgt hat, was wird aus ihm? Schon 1974 zur damaligen WM hat bereits Joseph Ratzinger diese unangenehme Entwicklung (Geldzahlungen!) für den einst so schönen Sport in einem Zeitungsartikel vorausgesagt (er wurde damals um seine Meinung bzgl. der WM befragt).


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