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| ![]() Ein Affront gegenüber dem Preisstifter30. Oktober 2013 in Kommentar, 14 Lesermeinungen Skandalverleihung der Deutschen Bischofskonferenz an die Journalistin Lara Katharina Fritzsche. Publizist Andreas Püttmann veröffentlicht Offenen Brief Bonn (kath.net) Der Publizist Andreas Püttmann hat dazu einen Offenen Brief an die Journalistin veröffentlicht: Kirchenjournalisten und Verteidiger des Katholizismus in säkularen Medien, darunter auch exzellente Stilisten und Analytiker, scheinen für diesen Preis sogar eher schlechte Karten zu haben. Es soll allein um die konkrete journalistische Leistung gehen bei offenkundiger Bevorzugung von betroffen machenden Reportagen oder Features , und nicht um die Glaubens- oder Moralüberzeugungen der Person. Und so kommt es, dass die Preisträger oft nicht sonderlich kirchennah sind oder sogar ausgesprochen kirchenkritisch. So wie Sie gestern Abend. Sie haben ausdrücklich als Frau Ihren Ärger über die katholische Kirche artikuliert. Was schon mal nicht erfreulich ist für die Preisstifterin und Gastgeberin: beim eigenen Festakt von der Geehrten in die frauenfeindliche Ecke gestellt zu werden. Aber das wurde freundlich und selbstkritisch hingenommen. Dann bezeichneten Sie die bischöfliche Zulassung der Pille danach für vergewaltigte Frauen als viel zu kleinen Schritt und kündigten an, Ihr Preisgeld von 5000 Euro an das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung weiterzuleiten. In deren Forderungskatalog findet sich allerlei von der Sexualaufklärung für alle jungen Menschen über Verhütung als Kassenleistung bis hin zum uneingeschränkten Zugang zur legalen Abtreibung und der Streichung des § 218. Christliche Gegner dieser Forderungen, speziell die friedlichen Teilnehmer des jährlichen Berliner Schweigemarsches für das Leben, werden beschimpft als reaktionär, militant, diffamierend, fundamentalistisch; sie erstrebten eine totale Kontrolle über Frauen und sprächen ihnen die Selbstbestimmung über ihr eigenes Leben und ihren Körper ab. Entsprechend hasserfüllt und übergriffig stellt sich regelmäßig die vom Bündnis organisierte Gegendemo in Berlin dar. Passend zu dem Zerrbild, das man von seinen weltanschaulichen Gegnern zeichnet, wird auch noch über deren zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Einfluss fantasiert. Als kritischer Journalistin mit Realitätssinn und Differenzierungsvermögen müssten solche verächtlichen und kontrafaktischen Einlassungen bei Ihnen eigentlich professionelle Distanz auslösen. Das scheint leider nicht der Fall zu sein. Auch wenn Sie die Wertüberzeugung der Lebensschützer nicht teilen, die eines der zentralsten und ältesten christlichen Moralgebote vertreten es ist schon für das erste Jahrhundert belegt , müssten Sie doch spüren, dass die Art der Auseinandersetzung, wie das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung sie intoniert, eines toleranten, sachlichen Diskurses unwürdig ist. Wenn Sie trotzdem dieser Initiative Ihr Preisgeld spenden, ist dies bedauerlich, aber letztlich Ihre private Angelegenheit. Eine andere Qualität gewinnt es freilich, wenn Sie die Verwendung bei der Preisverleihung demonstrativ verkünden. Dann wird sie zum Affront gegenüber dem Preisstifter, sowohl atmosphärisch als auch sachlich: Der Schutz menschlichen Lebens, auch des vorgeburtlichen, ist für die Kirche ein christliches Gewissensgebot von hoher Verbindlichkeit. Für sie ist Abtreibung keine Selbstbestimmung über den eigenen Körper, sondern die radikalste Form der Fremdbestimmung über ein menschliches Leben mit laut Bundesverfassungsgericht eigenem Recht. Wer sein Preisgeld öffentlich weiterreicht an eine Organisation, die der moralischen Selbstverpflichtung des Preisstifters diametral entgegen arbeitet, verletzt das Gebot der Fairness und lässt einen Mangel an Respekt und Toleranz erkennen. Machen Sie Ihrerseits eine Gewissensüberzeugung geltend, dann hätten sie die Möglichkeit gehabt, den Preis auszuschlagen oder das Preisgeld diskret einzusetzen. Dass Sie sich stattdessen für das rücksichtslose, brüskierende Vorgehen entschieden haben, steht auch in Spannung zum sensiblen, empathisch verstehenden Duktus Ihres Artikels. Das ist sehr schade. Denn irgendwie wünscht man sich als Teilnehmer einer solchen Preisverleihung ja doch, dass die Jury nicht nur das preiswürdigste Produkt ganz nach vorne gewählt hat, sondern auch die dazu passende journalistische Persönlichkeit. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuAufreger
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