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Jüdischer Weltkongress: Papst verurteilt die antisemitische Störung

20. November 2013 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Jüdischer Weltkongress zitiert Papst Franziskus: «Aggression kann kein Akt des Glaubens sein» - Die Piusbruderschaft hatte den Vorfall ausdrücklich begrüßt


New York (kath.net/KNA/red) Papst Franziskus hat nach Angaben des Jüdischen Weltkongresses (WJC) die antisemitische Störung eines Gedenkgottesdienstes in Buenos Aires zur Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 verurteilt. «Aggression kann kein Akt des Glaubens sein», zitiert der WJC den Papst am Dienstag auf seiner Internetseite. Das Predigen von Intoleranz sei militant und müsse überwunden werden, so Franziskus mit Blick auf die lautstarken Proteste einer Gruppe konservativer Katholiken.

Demnach äußerte sich Franziskus am Dienstag bei einer Begegnung im Vatikan mit dem Vorsitzenden des Lateinamerikanisch-Jüdischen Kongresses, Claudio Epelman. Die beiden kennen sich aus der Zeit, als Franziskus noch Erzbischof von Buenos Aires war. Epelman sei mit einer Delegation von sechs Religionsvertretern aus Südamerika empfangen worden, darunter auch einem Muslim sowie Vertretern evangelikaler und protestantischer Kirchen.

Epelman lobte laut WJC die deutlichen Absagen an Antisemitismus, die der Papst in der Vergangenheit mehrfach geäußert habe. Franziskus habe mit diesem Treffen erneut seinen Willen gezeigt, für den Frieden starke Brücken zwischen den Religionen zu bauen.


Bei dem Gottesdienst in der argentinischen Hauptstadt zum Gedenken an die Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Juden am 9. November 1938 hatte eine Gruppe antisemitischer Katholiken versucht, den Beginn der Gedenkfeier zu verhindern, indem sie mit lautstarken Gebeten gegen die Anwesenheit von Juden in dem Gotteshaus protestierten. Erst nach Eintreffen der Polizei und dem Zureden eines Priesters zogen sich die Demonstranten zurück.

Die Piusbruderschaft hatte den Vorfall begrüßt. In der Bruderschaft können Laien zwar keine Mitglieder sein, aber der Vorsitzende der lateinamerikanischen Piusbruderschaft, Christian Bouchacourt, hatte gesagt, dass er die Menschen, die die Aktion während des Gedenkgottesdienstes durchgeführt hatten, „kenne und verstehe“. Darüber hatte die argentinische Tageszeitung „La Nación“ berichtet. Auch international reagierte die Piusbruderschaft auf verschiedenen Homepages mit Erläuterungen, warum sie eine christlich-jüdische Gedenkveranstaltung in einer katholischen Kirche für nicht verantwortbar halte.

Foto: Rabbi Abraham Skorka, Freund von Papst Franziskus, zeigt eine Thorarolle, die 1938 von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland gerettet wurde


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Lesermeinungen

  21. November 2013 
 

Klare Worte:)

Wer JESUS liebt der liebt auch das Jüdische Volk:)
Mann kann nicht sagen ah ich liebe mein Bruder und Erlöser aber nicht seine ganze FAMILIE:)....Denn Jesus und Maria und der Heilige Josef usw...gehören dem Jüdischen Volk an:)Ja auch wir Katholiken:) und das ganze Christentum
sind Nachfahren des Volkes Israel:)
Gottes Segen


1
 
 Linus 20. November 2013 
 

Paris

Es gab doch schon mal vor einiger Zeit so eine ähnliche Aktion in Sacre Coeur, als ein Rabbi zu einer Ansprache eingeladen worden ist. Für mich völlig unverständlich und abstoßend.


0
 
  20. November 2013 
 

@QuintusNSachs

Ich habe auch Bauchschmerzen, wenn in katholischen Kirchen Musikveranstaltungen oder Theaterstücke abgehalten werden. In diesem Fall war es aber ein Gottesdienst. Ein Gottesdienst mit Juden zusammen, aber nicht ein rein jüdischer Gottesdienst. Da sehe ich persönlich jetzt kein Problem (außer vielleicht in der Frage, ob Juden und Christen überhaupt gemeinsame Gottesdienste abhalten können. Aber das hat jetzt nichts mit dem Kirchenraum selbst zu tun).

Es stimmt, dass früher nicht-Getaufte an der Eucharistie nicht teilnehmen durften. Aber das war natürlich keine Eucharistiefeier, deswegen kann das auch nicht als Argument durchgehen.


0
 
 Josepha-Maria 20. November 2013 
 

Null Toleranz bei Intoleranz

Ich bin empört über die Pius Brüder. Mein Lieblingssatz zitiere ich immer gerne wieder: Ein (wahrer) Christ kann kein Antisemit sein. Das schließt sich kategorisch aus.

Du sollst Vater und Mutter ehren. Und das Judentum sind unsere Eltern. Ohne unsere Eltern gäbe es uns Christen nicht.


2
 
 QuintusNSachs 20. November 2013 
 

Verstehen ist eine Seite

sich daneben benehmen eine andere. Daß bestimmte Kreise nicht gerne sehen, daß nicht-katholike Veranstaltungen in konsakrierte Gotteshäuser abgehalten werden, kann ich gut nachvollziehen. Früher durften nicht-Getaufte sogar nach der Predigt nicht bleiben. Die Katechumenen mußten raus.

Eine Aktion jedoch, wobei die Ruhe im Hause des Herrn derart gestört wird, ist einfach unverzeihlich. Außerdem; sind wir Katholiken nicht auch Nachfahren des Volkes Israel? Auch wir sind Juden, nur ist bei uns das Herz beschnitten (hoffe ich...) Fast alle Heiligen aus dem 1. Jahrhundert sind jüdischen Blutes.


8
 

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