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Irland: Kirche fordert Aufklärung bei Fund von Kinderleichen

11. Juni 2014 in Chronik, 7 Lesermeinungen
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Der katholische Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hat eine «vollständige Untersuchung» von Heimen für ledige Mütter und deren uneheliche Kinder in Irland gefordert.


Dublin (kath.net/KNA) Der katholische Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hat eine «vollständige Untersuchung» von Heimen für ledige Mütter und deren uneheliche Kinder in Irland gefordert. «Wenn in Tuam etwas passiert ist, dann ist es wahrscheinlich auch in anderen Mutter-und-Baby-Heimen im Land passiert», sagte der Erzbischof in einem Interview mit dem irischen Nachrichtensender RTE am Sonntag. In Tuam in der Grafschaft Galway war vor kurzem bekanntgeworden, dass 800 Kinderleichen aus einem Massengrab aus einem Mutter-Kind-Heim stammten, das von katholischen Ordensfrauen geleitet worden war.

Man müsse die «gesamte Kultur der Mutter-und-Baby-Heime» erfassen, so Erzbischof Martin weiter. Auch die Adoptionspolitik der Heime und Angaben über medizinische Experimente müssten genau untersucht werden, forderte der Bischof. Es handele sich um eine «sehr komplizierte und sehr sensible Angelegenheit», doch der einzige Weg, diesen Teil der Geschichte zu verarbeiten, sei das «Finden der Wahrheit».


Auch ehemalige Bewohner des Bessborough-Heims für unverheiratete Mütter und deren uneheliche Kinder in Cork forderten am Wochenende eine Inspektion des dortigen Friedhofsgeländes. Das Heim war das größte seiner Art in Irland. Es wurde von den Herz-Jesu- und Marien-Schwestern geleitet. Der Orden erklärte, er begrüße eine unabhängige Untersuchung der Angelegenheit.

Das irische Justizministerium hat unterdessen die Polizei mit dem Zusammentragen von Dokumenten wie Todesurkunden und Sterberegistern in Tuam beauftragt. Zudem sollen weitere Tests auf dem Friedhofsgelände durchgeführt werden. Das Massengrab in Tuam war bereits in den 70er Jahren entdeckt worden. Anwohner glaubten aber lange Zeit, bei den Leichen handle es sich um Opfer der irischen Hungersnot des 19. Jahrhunderts. Er kürzlich hatte eine Historikerin aufgedeckt, dass es sich um die sterblichen Überreste unehelicher Kinder lediger Mütter aus dem Heim handelt. Die Kinder sollen zwischen 1925 und 1961 gestorben sein.

Die irische Regierung will zudem die Geschichte von Heimen für ledige Mütter und deren uneheliche Kinder landesweit aufarbeiten. Die Todesfälle in den umstrittenen Heimen seien «ein weiterer Teil der Geschichte unseres Landes», der untersucht werden müsse, wird Premierminister Enda Kenny von der Tageszeitung «Irish Times» zitiert.

Obwohl die meisten Heime für ledige Mütter und deren Kinder von katholischen Orden geführt wurden, standen diese unter Verantwortung des Staates. Das Heim in Tuam war Medienberichten zufolge eine von zehn Einrichtungen in Irland, in denen insgesamt rund 35.000 ledige Mütter, sogenannte «gefallene Frauen», untergebracht wurden. Zum Teil mussten sie dort Zwangsarbeit verrichten. Die sogenannten «Magdalene Laundries» (Wäschereien für Sünderinnen) machten vor einigen Jahren international Schlagzeilen und wurden auch als Filmstoff verarbeitet. Die Kinder «gefallener Frauen» wurden den Müttern in der Regel weggenommen und an andere Familien weitergegeben.

Erzbischof Martin hatte bereits am Donnerstag die bekanntgewordenen Details über das Massengrab in Tuam als «erschütternd» bezeichnet. In den vergangenen Jahren hat er sich nach eigenen Angaben wiederholt mit ehemaligen Heimbewohnern getroffen. Alles müsse getan werden, um die Geschichte dieser Menschen möglichst genau aufzuarbeiten und darzustellen, so Martin.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 geistlicher rat 20. Juni 2014 

So funktioniert heutzutage Presse

Fokus titelt: "Unvorstellbarer Horror - So brutal warfen Nonnen 800 Kinder in ein Massengrab", FAZ: "Babys waren für die Nonnen Abfall"
Nun hat sich die Historikerin Corless, die mit ihren Recherchen den Stein ins rollen brachte, in der Irish Times zu Wort gemeldet: "Ich habe niemals das Wort "auf den Müll werfen" benutzt. Ich habe niemals zu irgendwem gesagt, daß 800 Leichen in einem Abwassertank entsorgt wurden. Das kommt nicht von mir."
Für jedes dieser Kinder gibt es eine Geburts- und Sterbeurkunde mit Todesursache (Tbc, Masern, Influenza etc.). Alles Krankeiten, die auch heute noch in Gemeinschaftseinrichtungen ein großes Problem darstellen.
Eines der Kinder, die 1975 den Abwassertank fanden, sagt, daß sich höchstens 20 Skelette dort befanden. Bei einer Grundfläche von 120 cm x 80 cm sind 800 unmöglich.
Weder die Presse, noch die Regierung hat bis jetzt Catherine Corless kontaktiert, die nur vermutet hat, daß die Kinder auf dem Arreal begraben wurden. Tja, so funktioniert Presse!


0
 
 geistlicher rat 17. Juni 2014 

Falls es ihnen (historisch) entgangen sein sollte, durften zu dieser Zeit uneheliche Kinder nicht in geweihter Erde bestattet werden - das war im Übrigen auch bei uns zu dieser Zeit noch so! Zum Teil wurden früher sogar separate Tauf- und Sterbebücher für "Uneheliche" geführt.
Auf der anderen Seite muß man (fast) dafür "dankbar" sein, daß man seierzeit so pragmatisch vorging, einen alten Wasserspeicher zu benutzen. Denn hätte man sie normal in der Erde vergraben, wäre heute nichts mehr von ihnen übrig und man wüßte nichts mehr über sie. So sind sie uns, als mahnendes Zeichen, geblieben. Nur sollte man nicht sofort den Stab über die damaligen Betreiber dieser Heime brechen, solange nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen. Solche Vorverurteilungen finden nur allzu gerne statt, vor allem, wenn es um die Kirche und seine Institutionen geht. So wurde in einigen Medien schon wieder von "katholischen Massenmörderinnen" gesprochen. Das ist auch nicht hilfreich!


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 Wuna 11. Juni 2014 
 

normal?

@ geistlicher Rat
Wenn die Zahl der Todesfälle in den irischen Kinderheimen wirklich "normal" war, warum hat man dann die Kinder nicht ordentlich bestattet? In einem richtigen Grab in geweihter Erde? Die Leichen wurden in einem Abwassertank entsorgt.


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 geistlicher rat 11. Juni 2014 

Vorsicht ist geboten!

Auf den ersten Blick ist diese Geschichte nahezu unglaublich! Ohne etwas beschönigen zu wollen, folgende Gedanken dazu:
Das Heim wurde 36 Jahre betrieben. Bei ca. 800 toten Kindern bedeutet das, daß alle 2-3 Wochen eines verstarb. Innerhalb Europas war Irland zu dieser Zeit ein sehr rückständiges Land (technologisch, medizinisch) und die Säuglingssterblichkeit lag zu dieser Zeit noch mehr als 10x (!) höher als heute. Ohne also zu wissen, wieviele Kinder dort in diesem Zeitraum zur Welt kamen, läßt sich überhaupt nicht beurteilen, ob die Zahl von ca. 800 toten Kindern viel, wenig oder normal ist! Also ist erstmal Vorsicht geboten!

Trotzalledem mögen sie Ruhen in Frieden und das ewige Licht leuchte ihnen!


1
 
 luzerner 11. Juni 2014 
 

"Die Knochen von 800 Kindern"

so lautete der Beitrag der "Berner Zeitung" vom 5. Juni 2014.

Die Berner Zeitung steht eher rechts von der Mitte, im Gegensatz zum "Tagesanzeiger" der eher links von der Mitte steht:

http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/Die-Knochen-von-800-Kindern/story/23519900

http://www.fr-online.de/panorama/irland-die-toten-kinder-von-tuam,1472782,27382298.html


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 marybe 11. Juni 2014 

bitte etwas Vorsicht - die Story hat viele Facetten

hier ist etwas Background:

http://www.thejournal.ie/explainer-tuam-babies-1502773-Jun2014/


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 Stephaninus 11. Juni 2014 
 

Um Gottes Willen

Worum geht es denn hier! Eine äusserst irritierende Nachricht.


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