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Vatikan besorgt um Ausbeutung von Kindern für Organhandel

17. Juli 2014 in Chronik, 7 Lesermeinungen
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"Niemandskinder" auf der Flucht leichte Beute für Organmafia – Kritik an fehlender Erforschung von Alternativen zur Transplantation


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Menschen aus armen Ländern, darunter häufig auch Kinder, werden oft vom organisierten Verbrechen für Organhandel ausgebeutet: Davor hat die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" in ihrer aktuellen deutschsprachigen Wochenausgabe gewarnt. Der wissenschaftliche Fortschritt habe neue, "schreckliche" und "nie dagewesene" Formen der Unterdrückung von Menschen entstehen lassen, von denen niemand den Blick abwenden dürfe und die einen Nachdenkprozess erfordere. Es sei keine "zweitrangige Frage", in der Kosten-Nutzen-Rechnung für Organtransplantation deren ethische Schäden zu berücksichtigen, so die Zeitung.

In zunehmendem Ausmaß würden "Niemandskinder" in die Fänge der Organmafia gelangen, erinnert der "Osservatore". Eine wachsende Zahl von auf sich allein gestellten Kindern - oft sogar Kleinkinder im Alter von drei bis vier Jahren - würden von Kriminellen auch über das Mittelmeer geschmuggelt. Teils seien diese Kinder von ihren eigenen Eltern weggeschickt worden in der Hoffnung auf Zuflucht aus der Gefahr eines Krieges oder von Drogenhändlern, teils hätten die Kinder ihre Eltern unterwegs verloren oder seien Waisen.


Ärger als Sklaverei und Prostitution

Die Nachfrage nach Organen wächst in den reichen Ländern immer mehr, während die Zahl der Organspender aus Altersgründen zurückgeht. Dies verleite zu "böswilligen Handlungen, die immer die Ausbeutung armer Menschen einschließen und auch zu regelrechten Verbrechen werden können", so die Zeitung. Reiche alte Menschen würden somit durch Ausbeutung armer Menschen in anderen Ländern ihr Leben retten oder verlängern. Vor diesem "Produkt der Moderne und des wissenschaftlichen Fortschritts" würden selbst die Sklaverei oder der Menschenhandel zum Zweck der Prostitution erblassen.

Weniger schwerwiegend, aber immer weiter greife die Praxis der Leihmutterschaft um sich - "dass Frauen aus armen Ländern ihre Gebärmutter an unfruchtbare oder auch homosexuelle Paare vermieten". Auch dies sei "eine Form der Ausbeutung, die als Akt der Barmherzigkeit ausgegeben werden soll".

Heftige Kritik übt der Vatikan an der wissenschaftlichen und technischen Forschung: Statt den modernen Tragödien ein Ende zu setzen, schlage sie scheinbar andere Wege ein, da derzeit kein Therapieersatz für Transplantation erforscht oder darin investiert werde. "Vielmehr scheint die Tendenz dahin zu gehen, monströse menschenähnliche Wesen zu konstruieren - regelrechte Depots von Organen, die jeder aus sich selbst heraus, also ohne die Gefahr einer eventuellen Abstoßung, klonen könnte", so der "Osservatore".

Während die meisten der weltweit über 100.000 jährlich transplantierten menschlichen Organen von verstorbenen Spendern oder Verwandten der Patienten stammen, boomt besonders in Schwellenländern der Schwarzmarkt mit menschlichen Nieren und anderen Organen, zumal die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich 10.000 Organe am Schwarzmarkt verkauft werden, von einem Umsatz von über 500 Millionen Dollar ist die Rede.

Hintergrund: kath.net-Interview mit Prof. theol. Joseph Schumacher: "Organspende: Hat ein Toter lebendige Organe?".

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Rut2007 18. Juli 2014 

Bei lebendigem Leib...

... werden den sterbenden Menschen die Organe entnommen. Ich habe das auch aus mehreren Quellen so verstanden, dass auch die Angehörigen keine Zeit bekommen, beim Sterbevorgang zugegegen zu sein, und dass es eine äußerst schmerzhafte Sache ist, die der Organspender erlebt, wenn er auch nicht bei Bewusstsein ist. Aber der Schmerz wird wahrgenommen und der Körper reagiert durch Rötung, schneller Puls entsprechend darauf. Er wird wirklich bei lebendigem Leib ausgeweidet.
Und da soll sich eine Seele vom Körper lösen können? Soll der Gang zum letzten Gericht beginnen, wo vielleicht noch irgendwie ein Akt der vollkommenen Reue möglich wäre?
Ich habe mich deswegen aus religiösen Gründen gegen eine Organspende entschieden und das bei meinen Ausweisunterlagen entsprechend vermerkt.


3
 
 Der Nürnberger 17. Juli 2014 

Puuuh,

ich habe mir grade das oben als Hintergrund angegebene Interview mit Hr. Prof. theol. Schumacher durchgelesen. Ehrlich, ich hab's nur zu 2/3 geschafft, dann mußte ich abbrechen. Ich sehe mich in meiner Entscheidung bestärkt: keine Organentnahme. Das ganze Szenario erinnert mich an einen Film über die "Organmafia", ich weiß nicht mehr, wie der hieß. Wie können Menschen so verkommen sein, noch Lebende durch die Organentnahme erst zu töten? Ob sich das ein Patient, der auf eine Organspende wartet, schon mal durchdacht hat, was da passiert? Damit er leben kann, wird ein anderer lebender Mensch getötet. Also ich möchte nicht mit diesem Wissen weiterleben wollen. Dann lieber auf einen gnädigen Tod unseres Herrn hoffen. Eigentlich wollte ich jetzt kurz was essen, ich laß' es bleiben. Da fahr' ich ja mit einer Portion Gulasch im Magen noch lieber 10 Runden Achterbahn, da ist mir nicht so schlecht.


3
 
 Marienzweig 17. Juli 2014 

dienstbereit?

Die Armen müssen den Reichen zu Diensten sein!
Ist das ihr einziger Daseinszweck?
Ob Organhandel schon bei Kindern oder Leihmutterschaft bei Frauen.
Die Armen und Hungrigen haben strammzustehen und die Wünsche der Reichen und Satten zu erfüllen!

Auch bei diesem Thema -und nicht nur hier- kann man erkennen, wie verkommen unsere Gesellschaft ist.
Aber der Weg nach unten geht weiter - wir werden es erleben; spätestens unsere Kinder und Enkel.
Aber ob sie dann noch ein Gespür dafür haben, weil sie diesem Denken permament ausgesetzt sind und sich daran gewöhnt haben werden?


4
 
  17. Juli 2014 
 

Losinger und Faulhaber

jetzt würde ich aber gerne mal die Meinung von Weihbischof Losinger und Pfarrer Frank Faulhaber hören. Die haben ja ein kritisches Hinterfragen, was "ex cadavere" heißt als fundamentalistische Sturheit gegeiselt. "Gott ist ein Freund des Lebens" haben sie laut getönt und haben so mit ihren frommen Sprüchen nur "das Recht des Stärkeren" propagiert.


3
 
 geistlicher rat 17. Juli 2014 

Organentnahme bei Toten?

Den "Kardinalfehler" den man immer macht ist, wie auch in obigem Artikel des OR, daß man immer meint, das die Organe einem Toten entnommen werden! Wenn man einmal bei einer solchen Organentnahme zugegen war, wird man feststellen, daß die Patienten alles andere als tot sind! Mit dem Tod des Patienten würden auch seine Organe sterben und wären entsprechend unbrauchbar! Das ist ja u.a. auch der Grund, warum man ihnen bspw. Muskelrelaxanzien in hohen Dosen spritzt, weil sie ansonsten, im wahrsten Sinne des Wortes, vom OP-Tisch springen würden! Summa summarum muß es also richtigerweise heißen, daß man den Patienten bei lebendigem Leib ohne Narkose die Organe entfernt! Darum ist die "Organspende" an sich schon indiskutabel! Ich kenne genügend Kollegen, die das "Spiel" nicht mehr mitmachen und OP-Teams verlassen haben, weil sie den seelischen Druck nicht mehr aushalten, einem lebenden Menschen die Organe zu entreißen und ihn damit überhaupt erst zu töten!


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 SpatzInDerHand 17. Juli 2014 

Bin ich eigentlich der Einzige, der sich entsetzt???

Warum geht eigentlich hier in den Posts kein Hurrican der Empörung los???


3
 
 SpatzInDerHand 17. Juli 2014 

Organentnahme bei schutzlosen Kinder - das habe ich bisher immer für Progaganda gehalten.

Nun muss ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass es so teuflische Machenschaften wirklich gibt!!!
"Reiche alte Menschen" beuten aus... boah!


5
 

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