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God save the Redefreiheit

24. November 2014 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Eigentlich steht die University of Oxford in England wie kaum ein anderer Ort in Europa für Denkfreiheit. Scheuklappenfreies Diskutieren pro und kontra auch im Themenkreis Abtreibung ist hier selbstverständlich - oder? Gastkommentar von Mareike Bues


Oxford (kath.net) Eigentlich steht die University of Oxford in England wie kaum ein anderer Ort in Europa für Denkfreiheit und Diskussionsfreude. Diese Woche jedoch sorgte die traditionsreiche Universität für negative Schlagzeilen, als sie kurzfristig aus vermeintlichen „Sicherheitsgründen“ einer Debatte der Oxford Students for Life (OSFL) den Veranstaltungsort aufkündigte.

Dass nicht zum Tagesgeschäft übergegangen wurde, sondern eine breite kritische Berichterstattung folgte, zeigt vor allem Eines: Viele sind schockiert, wenn es selbst an einer Universität nicht mehr möglich sein soll, eine zivilisierte, freie und offene Debatte zu führen.

Was war passiert? Vergangenen Dienstag sollte in Christ Church, einem der 38 Colleges der Universität, eine Debatte unter dem Titel „Britain’s Abortion Culture Hurts Us All“ stattfinden. Thema sollte nicht das ethische Für und Wider von Abtreibung sein, sondern der Einfluss, den die verbreitete Abtreibungspraxis in Großbritannien auf die Gesellschaft als Ganzes hat. Die Oxford Students for Life hatten dafür zwei bekannte Journalisten eingeladen, Tim Stanley und Brendan O’Neill. Sie sollten mit unterschiedlichen Positionen gegeneinander argumentieren.


Kein Grund für Hysterie, sollte man meinen. Oder eben doch, zumindest für eine Gruppe von Feministinnen, die sich auf Facebook unter dem Namen Oxrev Fems formierte. Stein des Anstoßes war für sie, dass mit den beiden Journalisten zwei „Cis“-Männer die Debatte führen würden. Dem unbedarften Leser sei erklärt, dass sich hinter den „Cis“-Männern all jene Männer verbergen, die sich auch als solche fühlen. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht!

Es sei „absurd“, dass sich diese Männer darüber äußern, was „Menschen mit Gebärmüttern“ mit ihren Körpern machten, ließ auch die Women’s Campaign (WomCam) in einer Stellungnahme verkünden. Sie forderten nicht nur eine Entschuldigung von OSFL, sondern riefen auch dazu auf, die Veranstaltung mit „non-destructive but oh so disruptive instruments“ zu stören. Was man sich darunter genau vorstellen darf, bleibt im Dunkeln, da die College Censors von Christ Church – so tatsächlich der sprechende Name – entschieden, die Debatte vorsorglich wegen „möglicher Sicherheitsprobleme“ zu canceln.

Es ist bereits fragwürdig, warum man nur über Themen sprechen sollte, von denen man unmittelbar betroffen ist. Schließlich besitzt der Mensch die geistige Fähigkeit zur Abstraktion, dank derer er den eigenen Erfahrungskreis verlassen kann. Im Eifer der Empörung scheinen die Feministinnen auch übersehen zu haben, dass es nicht um Abtreibung selbst, sondern um deren gesellschaftliche Implikationen gehen sollte.

Noch bedenklicher ist allerdings an diesem Fall, dass ein intellektueller Austausch an einer Universität inzwischen als potentielle Gefahr gesehen wird. Hier wird die Redefreiheit im Namen einer „Sicherheit“ unterminiert, die in Wirklichkeit Intoleranz ist. So wie sprachlich Männer zu „Cis“-Männern umdefiniert werden, soll auch der gesellschaftliche Diskurs neuen Spielregeln folgen. Recht unverfroren bekennt sich eine der feministischen Studentinnen in einem Artikel dazu, dass eine freie Gesellschaft für sie nicht bedeute, dass wir alles offen diskutieren können.

Die Frage ist nicht nur, ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, die sich zunehmend darüber definiert, wie wir am besten Nachwuchs verhindern und Sterbewilligen in den Tod helfen. Die Frage ist auch, ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der nicht mehr die Freiheit besteht, diese Themen öffentlich zu diskutieren. Gerade Universitäten sollten Orte sein, an denen frei gedacht und debattiert werden darf. In Deutschland erinnert uns dieses Jahr nicht zuletzt der Mauerfall daran, wie wichtig Freiheit für die Demokratie ist.

Mareike Bues ist Sprecherin der Initiative Pontifex.



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Lesermeinungen

 doda 24. November 2014 

Schon vor 1985

haben Feministinnen eine Info-Veranstaltung zum Lebensschutz an der Uni Köln gewaltsam gestört.
Während dieser Veranstaltung von Studenten für Studenten, bei der der Film "Der stumme Schrei" gezeigt werden sollte, mit anschließendem Statement und Diskussion, schreckten die Feministinnen des Frauenzentrums nicht vor massiver Sachbeschädigung zurück.
Der Film konnte nicht gezeigt werden, weil der Film zerstört und der Vorführapparat beschädigt wurde. Das Statement und die Diskussion waren aufgrund der Beschädigung der Mikrophone und ununterbrochen aggressiver Sprechchöre unmöglich.
Auf dem Albertus-Magnus-Platz vor dem Hauptgebäude standen mehrere! komplette Löschzüge der Feuerwehr, da die Feministinnen mehrere Feuermelder eingeschlagen hatten.
Aussage des Rektorats der Uni Köln am nächsten Tag: Dies war die erste und letzte Genehmigung einer Veranstaltung zum Lebensrecht in der Uni Köln!
Seitdem haben die Feministinnen ihr Repertoire nicht nur um nackte Oberkörper erweitert...


4
 
 Richelius 24. November 2014 
 

Das ist sehr schlimm. Oxford war eigentlich eine der wenigen Bastionen echter Redefreiheit unter den Unis.
Jeder der die Alma Mater Rudolphina kennt, weiß, daß eine solche Veranstaltung dort schon längst nicht mehr möglich wäre.


2
 
 Ehrmann 24. November 2014 

@Schlegeli - es gibt sie, die Kehrtwendung

denken Sie an Marburg - da ist es gelungen, den Kongress doch noch durchzuführen. Warum nicht auch in England - beim nächsten Versuch?


5
 
 Rolando 24. November 2014 
 

Schlegel

Resignieren Sie bitte nicht, sonst überlassen Sie das Feld dem Feind, das will er doch, beten Sie, wie @Feigenbaum schrieb, mit mehr Eifer, hätten wir doch wenigstens den Eifer der Meinungsunterdrücker.


6
 
 Feigenbaum 24. November 2014 
 

Antwort für "Schlegeli"

Nicht resignieren!!! Denken wir doch nur daran, welche Macht das Gebet bewiesen hat: es bringt sogar Mauern zum Einstürzen! Für GOTT ist nichts unmöglich!
Wir können wenig ausrichten, ja! Aber ER wird zu SEINER Zeit siegen! Und unser Gebet, (das wir ohne "Rücksicht" auf unsere Familien, sogar zu deren Segen,) immer und überall darbringen können, wird ER nach SEINEM Willen erhören.


10
 
 Limburger 24. November 2014 
 

"der Einfluss, den die verbreitete Abtreibungspraxis[...] auf die Gesellschaft als Ganzes hat"

Das immerhin dürfte durch die Absage der Debatte und den Gründen dafür mehr Menschen bewusst geworden sein, als die Debatte selbst dazu hätte beitragen können. WomCam, Oxrev Fems und all die anderen linksideologischen Gruppierungen sollen den Bogen ruhig weiter spannen: Bis er zerreißt, dauert es nicht mehr lange.


5
 
 Uwe Lay 24. November 2014 
 

Die Linke an der Macht

Es ist eine bittere Wahrheit, daß die politische Linke, dazu zählen auch die Feministinin, solange sie noch nicht an der Macht sind, den Dialog und den herrschaftsfreien Diskurs fordern-haben sie aber die Macht inne, sofort zur Unterdrückung aller Andersdenkender übergehen. Ihren eigenen Argumenten trauen sie dabei wenig Durchgschlags-kraft zu und setzen so lieber auf die Gewalt, bzw die Androhung von Gewalt.Und das Erschreckende: damit haben sie regelmäßig Erfolg. Aus Angst vor ihrer Gewalt wird die Versammlungs-und Redefreiheit der Anderen beseitigt.Einst konnte die Kirche im Schutze des Staates, der Staatsgewalt die Wahrheit frei lehren und verkünden;jetzt wird ihr dies Recht zusehens von militanten Linken verwehrt: sie versuchen, jedes öffentliche Auftreten von Christen, das nicht politisch korrekt ist, zu unterbinden durch nackte Gewalt-man denke nur an die üblichen "Gegendemos" zu allen Kundgebungen zum Schutz des Lebens! Wer Gewalt hat, braucht keine Argumente mehr, das beweist auch diese


11
 
 Feigenbaum 24. November 2014 
 

Männer und Abtreibung

Diese Frauen scheinen noch nicht verstanden zu haben, dass bei jeder Schwangerschaft nicht nur eine Frau Mutter, sondern auch ein Mann Vater wird. Wieder liegt eine deutliche Abspaltung vor. Die gesamte Abtreibungspolitik und ihre Folgen beruhen auf Abspaltungen z.B. Sexualität getrennt von Fruchtbarkeit, Schwangerschaft getrennt von Freude auf das Kind, Elternschaft getrennt von beiden Geschlechtern und letztendlich Leben und Sterben getrennt vom natürlichen Verlauf, für Gläubige von dem Herrn über Leben und Tod. Persönlichkeitsspaltungen sind eine bedrohliche psychische Krankheit,deren Symptome inzwischen ohne Weiteres auch gesllschaftlich erkannt werden können. Wie krank muss unsere Gesellschaft noch werden? Wir alle sind aufgerufen,dem entgegenzuwirken, da wo wir leben.


7
 
 Schlegeli 24. November 2014 
 

Keine Hoffnung mehr

Liebe Mitchristen,

mittlerweile lasse ich alle Hoffnungen fahren, dass es uns in Europa noch gelingen könnte, eine moralische Kehrtwende beizuführen. Europa ist fest in der Hand derer, die diesen über Jahrhunderte gewachsenen Kulturraum zerstören wollen. Die wenigen, die sich dagegen aufbäumen, sind vielfältiger Verfolgung ausgesetzt (ich habe auch privat resigniert und werde aus Rücksicht auf meine Familie mich dbzgl. nicht mehr exponieren).

Grüße

Herzliche Grüße


5
 

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