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'Spiegel' über Evangelikale: Erzkonservativ und herablassend

19. Mai 2015 in Deutschland, 15 Lesermeinungen
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Evangelische Allianz: Beitrag ist schlecht recherchiert und enthält Unwahrheiten - EKD widerspricht „Spiegel“: Evangelikale sind kein Ärgernis


Hamburg/Stuttgart/Hannover (kath.net/idea) Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Hamburg) warnt in seiner aktuellen Ausgabe vor der evangelikalen Bewegung. „Die konservativen Christen irritieren die Amtskirche und begeistern Populisten von Pegida bis AfD“, heißt es in dem dreiseitigen Beitrag. Evangelikale propagierten „in Sachen Ehe, Sex und Erziehung erfolgreich erzkonservative Werte“. Ihre Gemeinden erlebten in Deutschland großen Zulauf. Vor allem in den Kleinstädten um Dresden sei „eine Art Bibelgürtel entstanden, der an den ‚bible belt‘ in den südlichen USA erinnert, weil konservative, mitunter auch fundamentalistische Einstellungen religiös wie politisch die Region prägen“. 1,3 Millionen Anhänger seien innerhalb der Deutschen Evangelischen Allianz zusammengeschlossen, die sich „als Zentralorgan der Evangelikalen versteht“. Wie ihre Glaubensverwandten in den USA nähmen sie die Bibel wortwörtlich. „Herablassend“ blickten sie auf die reformatorische Theologie, die Bibelverse nicht als „von Gott diktiertes Wort“ verstehe, wie es in einem Grundlagenpapier der EKD heiße, sondern nach „Sinn und Stoßrichtung“ der Texte frage.

Vorwurf: Konservative Christen suchen Allianzen mit Pegida und AfD

In Städten wie Dresden und Berlin suchten konservative Christen Allianzen mit Pegida und AfD. Insbesondere rechtskonservative AfD-Politiker wollten den „christlichen Fundamentalisten“ eine neue Heimat bieten. Die Weltbilder beider Seiten harmonierten bestens: „Gemeinsam fürchtet man den Untergang der traditionellen Familie und des Abendlandes.“ Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), sei dafür das beste Beispiel. Er sei Interviewpartner der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, den der „Spiegel“ als zentrales Organ der Neuen Rechten bezeichnet. Steeb stilisiere sich und seine Evangelische Allianz „gern zum Opfer, ähnlich wie es Pegida-Demonstranten in Dresden tun“.


Allianz-Generalsekretär Steeb weist die Vorwürfe zurück

Steeb wies die Darstellung auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea entschieden zurück. Er habe angesichts des Beitrags erhebliche Zweifel, „was die Recherchefähigkeit und Wahrheitswilligkeit von Journalisten angeht und die Frage, ob eigentlich Mindeststandards von Pressearbeit noch gekannt werden“. Der Artikel schließe „sehr willkürlich“ von den evangelikalen Gemeinden in den USA und Lateinamerika auf diejenigen in Deutschland. Die Evangelische Allianz sei auch nicht in den USA entstanden, sondern 1846 in London. Wer sich ein bisschen mit Kirchen- und Erweckungsgeschichte befasse, der erkenne, dass der „Bibelgürtel“ in Deutschland nichts mit neuen evangelikalen Gemeinden zu tun habe, sondern sich aus den Stammgegenden des Pietismus speise. Dieser habe sich seit dem 18. Jahrhundert in Deutschland ausgebreitet, nicht zuletzt in Württemberg, im Erzgebirge und im Siegerland. Zur Behauptung in dem Beitrag, für die EKD seien die „evangelikalen Glaubensbrüder ein Ärgernis“, schreibt Steeb, dazu werde keine Quelle angegeben. Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), habe dagegen erst vor kurzem das positive Verhältnis zwischen der EKD und der Deutschen Evangelischen Allianz gewürdigt. Auch die einstimmige Berufung des Allianzvorsitzenden, Präses Michael Diener (Kassel), in die EKD-Synode widerlege die Behauptung in dem Beitrag. Zur Kritik am Bibelverständnis der Evangelikalen erklärte Steeb, die Anerkennung der „höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“ schließe zwar eine „wortwörtliche“ Bibelauslegung nicht aus: „Aber genau diese theologische Frage wird seitens der Deutschen Evangelischen Allianz eher im Sinne der grundsätzlichen Inspiration der Heiligen Schrift gedeutet – also nicht so eng gesehen.“

Der Beitrag enthält „viele irreführende Nebelkerzen“

Als eine von „vielen irreführenden Nebelkerzen“ in dem Artikel weist Steeb auch den Vorwurf zurück, er sei das beste Beispiel für Gemeinsamkeiten zwischen AfD, Pegida und der Deutschen Evangelischen Allianz. Er habe noch nie an einer Pegida-Demonstration und auch keiner AfD-Veranstaltung teilgenommen. Der „Jungen Freiheit“ habe er vor sieben Jahren ein einziges Interview gegeben. Ironisch merkt er an: „Dass diese Gedanken dann 2014 die Pegida beeinflusst haben sollten, gibt meinen Worten ein Gewicht, dass ich selbst nicht für möglich gehalten hätte.“ Als Unwahrheit bezeichnet Steeb die Behauptung, dass er sich und die Allianz gern zum Opfer stilisiere. Dafür gebe es keinen einzigen Beweis.

EKD widerspricht „Spiegel“: Evangelikale sind kein Ärgernis

Die EKD teilt nach eigenen Angaben nicht die Einschätzung des „Spiegel“, dass für sie „evangelikale Glaubensbrüder ein Ärgernis“ seien. Ein Sprecher erklärte auf idea-Anfrage: „In der EKD gibt es eine grundsätzliche Offenheit für unterschiedliche Formen von Frömmigkeit. Auch halten wir ein vorschnelles Etiketten von Frömmigkeitsstilen für nicht sach- und zeitgemäß.“ Grundsätzlich sei der EKD wichtig, „dass Frömmigkeitsformen nicht zu einer Selbstgewissheit führen dürfen, die andere Menschen herabsetzt“.


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