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Ertragen - vergeben - barmherzig sein, wie es der Herr mit uns ist

10. September 2015 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: ein Priester, der nicht barmherzig ist, soll sich von seinem Bischof eine Arbeit in der Verwaltung zuteilen lassen. Waffenproduzenten stiften Krieg. Der ‚Krieg‘ in den christlichen Gemeinden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Seid barmherzig, wie es euer Vater ist!“ - Jesus ist der Friedensfürst, da er Frieden in unseren Herzen erzeugt. Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Donnerstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ von den Tageslesungen aus (Kol 3,12-17; Lk 6,27-38) und dachte über den Zweischritt Frieden - Versöhnung nach. Der Papst fragte sich, ob wir „für jenes Geschenk des Friedens, das wir in Jesus empfangen haben“, genug Dank sagen. Der Friede „ist gestiftet worden, doch er wurde nicht angenommen“.

Auch heute, stellte Franziskus voll Bitterkeit fest, „sehen wir in den Nachrichten, in den Zeitungen, dass es Kriege gibt, Zerstörungen, Hass, Feindschaft“:

„Es gibt da Männer und Frauen, die viel arbeiten - wirklich viel arbeiten sie! -, um Waffen zum Töten zu produzieren, Waffen, an denen am Schluss das Blut vieler Unschuldiger klebt, vieler Menschen. Da sind die Kriege! Da sind die Kriege, und da gibt es jene Bosheit, die Kriege vorzubereiten, Waffen gegen den anderen zu produzieren, um zu töten! Der Friede rettet, der Friede lässt dich leben, er lässt dich wachsen. Der Krieg dagegen - er vernichtet dich, er zieht dich nach unten“.


Doch nicht nur das sei „der Krieg“. Der Krieg „ist auch in unseren christlichen Gemeinden, unter uns“. Und das „ist der Rat, den uns die heutige Liturgie gibt: ‚Schließt Frieden untereinander!‘, ‚In eurem Herzen herrsche der Friede Christi!‘ (Kol 3,15)“. „Vergebung“ sei das Schlüsselwort: „Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“ (Kol 3,13):

„Wenn du nicht vergeben kannst, dann bist du kein Christ. Du magst auch ein guter Mann, eine gute Frau sein, aber… Denn du tust nicht, was der Herr getan hat. Und: wenn du nicht vergibst, kannst du den Frieden des Herrn, die Vergebung des Herrn nicht empfangen. Und jeden Tag, wenn wir das Vaterunser beten: ‚Vergib uns, wie auch wir vergeben…‘ - das ist ein Satz, der eine Bedingung zum Ausdruck bringt. Wir versuchen, Gott zu ‚überzeugen‘, gut mit uns zu sein, wie wir es sind, indem wir vergeben: umgekehrt. Worte, nicht? Wie es in jenem schönen Lied hieß: ‚Parole, parole, parole‘, nicht wahr? Ich glaube, es war Mina, die es gesungen hat… Parole! Vergebt einander! Wie der Herr euch vergeben hat, so sollt ihr es tun“.

Es bedürfe der christlichen Geduld, so der Papst weiter: „Wie viele heroische Frauen gibt es doch in unserem Volk, die um des Wohls der Familie, der Kinder willen viel Brutalität, viele Ungerechtigkeiten ertragen: sie ertragen es und gehen mit der Familie voran“. Wie viele „heroische Männer gibt es doch in unserem christlichen Volk, die es ertragen, früh aufzustehen, um zur Arbeit zu gehen - oftmals eine ungerechte, schlecht bezahlte Arbeit -, um dann am späten Abend heimzukehren, um Frau und Kinder zu erhalten. Das sind die Gerechten!“.

Es gebe aber auch jene, „die die Zunge arbeiten lassen und so Krieg führen“, denn: „die Zunge zerstört, führt Krieg!“. Der Papst unterstrich ein weiteres Schlüsselwort, das Jesus im Evangelium spreche: „Barmherzigkeit“. Es sei wichtig, die anderen zu verstehen und nicht zu verurteilen.

„Der Herr, der Vater, ist barmherzig“, so Franziskus, „er vergibt immer, immer will er mit uns Frieden stiften. Doch wenn du nicht barmherzig bist, dann läufst zu Gefahr, dass der Herr mit dir nicht barmherzig ist, denn wir werden nach demselben Maß gerichtet werden, nach dem wir die anderen richten“:

„Wenn du ein Priester bist und und es dir nicht danach ist, barmherzig zu sein, dann geh zu deinem Bischof und bitte ihn, dir eine Arbeit in der Verwaltung zuzuteilen. Aber bitte nicht in den Beichtstuhl gehen! Wenn ein Priester, der nicht barmherzig ist, im Beichtstuhl sitzt, dann ist das sehr schlecht! Er schlägt die Leute. ‚Nein, Pater, ich bin barmherzig, aber ich bin ein wenig nervös….‘. ‚Wirklich… Bevor du in den Beichtstuhl gehst, ist es dann wohl besser, dass du einen Arzt aufsuchst, der dir eine Beruhigungspille für die Nerven verschreibt! Aber sei barmherzig!‘. Und auch unter uns, die wir barmherzig sind. ‚Der aber hat das getan… was habe ich schon getan?‘; ‚Der ist ein größerer Sünder als ich!‘: wer kann so was sagen, wer kann sagen, dass der andere ein größerer Sünder ist als ich? Keiner von uns kann das sagen. Allein der Herr weiߓ.

Wie der heilige Paulus lehre, so der Papst abschließend, sei es notwendig, sich mit Empfindungen der Zärtlichkeit, der Güte, der Demut, der Sanftmut, der Milde, der Großherzigkeit zu „kleiden“. Dies sei der christliche Stil, „der Stil, mit dem Jesus Frieden gestiftet und versöhnt hat. Nicht der Stil der Hochmut, des Verurteilens, des Redens über andere“:

„Der Herr schenke uns allen die Gnade, einander zu ertragen, zu vergeben, barmherzig zu sein, wie der Herr barmherzig mit uns ist.

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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 10. September 2015 

zu einfach

Wir müssen - glaube ich - lernen mit den oft sehr einfachen, vielleicht sogar vereinfachenden Worten unseres Heiligen Vaters umzugehen. Wir müssen lernen, die tiefe Wahrheiten dahinter zu suchen und zu sehen.
A Propos Frieden z.B. Selbstverständlich müssen wir Christen Frieden in die Welt bringen. Aber wie? Das sagt uns der Abschiedsgruss der Liturgie: "Gehet hin in Frieden." (Es heisst nicht "gehet hin und bring Frieden, wie einige Priester das heute sagen) Wir können keinen Frieden bringen, wenn wir ihn nicht haben. Wir können es nur, wenn wir uns den Frieden Christi schenken lasen in der Eucharistie und im Busssakrament, jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Nur im Frieden mit Gott können wir auch im Frieden mit unseren Nächsten leben. Darum sollten wir beim Friedensgruss uns auch immer ganz bewusst den "Frieden Christi" wünschen.


4
 
 Filippo Neri 10. September 2015 
 

So einfach geht es nicht mit dem Schützen

Auch wenn es in unseren Breiten vielen nicht klar ist: Waffen herzustellen, ist an und für sich IMMER und ausnahmslos etwas Schlimmes. Waffen können NIE an die »Richtigen« geliefert werden, und die Frage ist niemals lediglich, wer sie gegen wen einsetzt, denn Waffen töten immer Menschen, Gottes geliebte Ebenbilder. Ihre Produktion, ihr Verkauf und ihr Einsatz sind der direkteste und krasseste nur denkbare Verstoß gegen das jesuanische Liebesgebot und gegen alles, was da irgendwie »Menschlichkeit« heißen darf und soll.
Umgekehrt: Es wird sich langfristig als einzig richtig erweisen, die *Gründe* und die Ursachen, die Menschen für die Verfolgung und Bedrohung anderer haben, zu beseitigen. Und das ist keine Aufgabe lediglich einzelner Personen und Länder, sondern aller Menschen auf der ganzen Welt. Entweder es gelingt uns allen gemeinsam, diesen einzigartigen Planeten zu einer Heimat für alle zu machen, oder wir scheitern alle gemeinsam. Es gibt keinen anderen Weg als den des Sprechens.


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 wedlerg 10. September 2015 
 

Manches ist mir zu einfach

Auch wenn es in unseren Breiten vielen nicht klar ist: Waffen herstellen ist an sich noch nichts Schlimmes. Die Frage ist immer, wer die Waffen gegen wen einsetzt. Natürlich ist der Waffenhandel ein schmutziges Geschäft. Aber möglicherweise ist das Schleuser-Geschäft dieser Tage weit schlimmer: es liefert das Geld für Waffen für die völlig falschen. Umgekehrt: Für so manchen Verfolgten oder Bedrohten sind Waffen die einzige Möglichkeit, sich und die seinen zu schützen. Und ich hätte mir wahrlich mehr Schutz für die Christen im Irak und Syrien gewünscht, als nur Sonntagsreden. Wer meint, eine Welt ohne Waffen, wäre besser, soll sich immer die Appeasement Politik der Briten und Franzosen der 1930er Jahre erinnern. Ansonsten hat der Papst natürlich recht.


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