Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  3. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  15. Gott, sei mir Sünder gnädig! Über Demut, Wahrheit und die Heilung der Seele

R. I. P. André Glucksmann

10. November 2015 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der französische Philosoph André Glucksmann starb im Alter von 78 Jahren in der Nacht auf Dienstag. Glucksmann war einer der wichtigsten Gegenwartsphilosophen und hatte in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel vollzogen


Paris (kath.net/rn)
Der französische Philosoph André Glucksmann ist tot. Glucksmann starb im Alter von 78 Jahren in der Nacht auf Dienstag in Paris, wie französche Medien berichteten. Glucksmann war einer der bekanntesten Philosophen Frankreichs und hatte in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Umkehr vollzogen. Ursprünglich war Glucksmann überzeugter Marxist und militanter Maoist, später war er einer der schärfsten Kritiker des Totalitarismus.
Der Philosoph stammte aus einer jüdischen Familie mit Wurzeln in Prag und Rumänien. Während des 2. Weltkriegs rettete seine Mutter ihn und seine Schwestern vor der Deportation durch die Nazis. Nach den Erfahrungen in in der Studentenbewegung und die Konfrontation mit der kommunistischen Wirklichkeit gründete er mit anderen Philosophen die Bewegung der „Nouveaux philosophes“ , zu der auch Bernard-Henri Lévy und Alain Finkielkraut gehörten. 1968 veröffentlichte er sein erstes Buch. In einem weiteren Buch "Köchin und Menschenfresser - Über die Beziehung zwischen Staat, Marxismus und Konzentrationslager" kritisierte der den Totalitarismus grundsätzlich.


Als Glucksmanns Hauptwerk gilt seine erschienene philosophische Abhandlung "Die Meisterdenker" (Les maîtres penseurs). Zu dem Werk wurde er durch das Meisterwerk von Alexander Solschenizyns Archipel Gulag angeregt. In dem Buch kritisierte Glucksmann die deutschen Philosophen Fichte, Hegel, Nietzsche und Marx und machte diese für den nicht oder nicht ausreichend vorhandenen Widerstand gegenüber Totalitarismen verantwortlich. Als eines seiner besten Bücher gilt das Buch "Die Macht der Dummheit". Seine These war, dass die Dummheit eine Weltmacht geworden ist. Eine der berühmtesten Zitate aus dem Buch laut: "Den Vollidioten erkennt man eben daran, daß er durch nichts aus der Fassung zu bringen ist. Er ist stets bereit, sich über das eine Meinung zu bilden, was er nicht versteht, und unfehlbar über das zu urteilen, was er nicht weiߓ.

Die Gesellschaft bedrohter Völker hat am Dienstag den Philosophen gewürdigt. „Mit André Glucksmann haben die Opfer von Völkermord in Bosnien und Tschetschenien einen scharfsinnigen Fürsprecher verloren“, erklärte der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch, am Dienstag in Göttingen. „Wir trauern um den französischen Philosophen, der auch uns Menschenrechtlern den Rücken gestärkt hat.“
Zülch erinnerte daran, dass Glucksmann während des Bosnienkrieges schon früh unverblümt kritisierte, dass Europa durch Stillschweigen zu den Verbrechen serbischer Truppen Mitschuld trägt am Genozid an den Bosniaken. Auch die Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin an die tschetschenische Zivilbevölkerung 1999, ihre Hauptstadt Grosny zu verlassen oder sterben zu müssen, geißelte Glucksmann unmissverständlich: Er verglich Putins Ultimatum an Grosny mit Hitlers Ultimatum an Warschau und Pol Pots Ultimatum an Phnom Pen.

Foto: (c) Wikipedia. „Andre Glucksmann2“ von Daniiltaimyr - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Philosophie

  1. ,Die Geschichte des Westens ist eine Geschichte des Mutes‘
  2. Gibt es eine Vielfalt der Geschlechter? – Versuch einer Orientierungshilfe
  3. „Deutschlandfunk“ interviewt Philosophen Markus Gabriel: „Das Böse nimmt spürbar zu“
  4. „Selbstrechtfertigung seiner sündhaften Leidenschaften“
  5. Vom Verstummen der Wahrheit in der Schweigespirale
  6. "Im Aschenputtel lebt das Magnificat"
  7. Wider die Abdankung des Denkens
  8. R. I. P. Robert Spaemann
  9. Die Stunde der Propheten
  10. Christliche Philosophie: Denkwege mit C.S. Lewis und Josef Pieper






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  8. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  9. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  13. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  14. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz