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Der Nagekäfer der Weltlichkeit

17. November 2015 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus in Santa Marta: die Weltlichkeit – Tür zum Doppelleben. Die christliche Identität: ohne Kompromisse, ohne Doppelleben. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die erste Lesung vom Tag aus dem zweiten Buch der Makkabäer (2 Makk 6,18-31) stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der 33. Woche im Jahreskreis. Erneut warnte der Papst die Christen vor den Versuchungen des weltlichen Lebens.

Der alte und angesehene Schriftgelehrte Eleasar „lasse sich nicht vom Geist der Weltlichkeit“ schwächen“, so Franziskus. Er ziehe es vor zu sterben, als sich der Apostasie des „Einheitsdenkens“ zu ergeben: „Wenn ich jetzt heucheln würde, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, würde ich sie irreleiten, meinem Alter aber Schimpf und Schande bringen“ (V. 25). Der neunzigjährige Eleasar, „ein Mann von hohem Alter und edlen Gesichtszügen“ (V. 18), akzeptiere es nicht, Schweinefleisch zu essen, als man ihn dazu zwingen wolle. Er habe dies auch dann abgelehnt, als ihn seine „weltlichen Freunde“ darum gebeten hätten, um ihm das Leben zu retten. Er halte seine Würde aufrecht – mit jenem Adel, der einem kohärenten Leben entspringe: „er geht hin zum Martyrium, er gibt Zeugnis“.


Die geistliche Weltlichkeit „entfernt uns von der Kohärenz im Leben, sie lässt uns unkohärent werden“. So komme es, dass man „so tue als ob“, jedoch auf andere Weise lebe. Anfangs sei die Weltlichkeit schwer zu erkennen, „denn sie ist wie ein Nagekäfer, der langsam zerstört, der den Stoff zerfrisst, und dann wird dieser Stoff unbenutzbar“. Jener Mensch, der sich von der Weltlichkeit vorantreiben lasse, verliere seine christliche Identität:

„Der Nagekäfer der Weltlichkeit hat seine christliche Identität ruiniert, er ist unfähig zur Kohärenz. ‚Ach ja, ich bin doch sehr katholisch, Pater, ich gehe jeden Sonntag zur Messe, wirklich sehr katholisch’.... Und dann gehst du zur Arbeit: ‚Nun, wenn du mir das da kaufst, schmieren wir da ein wenig nach und du nimmst das Bestechungsgeld’. Das ist keine Kohärenz im Leben, das ist Weltlichkeit, nur um ein Beispiel zu nennen. Die Weltlichkeit führt dich zu einem Doppelleben, zu jenem Leben zwischen Schein und Wahrheit, und sie entfernt dich von Gott und zerstört deine christliche Identität“.

Aus diesem Grund sei Jesus „so stark“, wenn er den Vater bitte, die Jünger vor dem Geist der Welt zu bewahren, „der die christliche Identität zerstört“.

Das Beispiel eines Bollwerks gegen diesen weltlichen Geist sei gerade Eleasar: „Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele jungen Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen“ (V. 24):

„Der christliche Geist, die christliche Identität, die nie selbstsüchtig ist, trachtet immer danach, mit der ihr eigenen Kohärenz Sorge zu tragen, Sorge zu tragen, den Skandal zu vermeiden, sich um die anderen zu kümmern, ein gutes Beispiel zu geben. ‚Es ist aber nicht leicht, Pater, in dieser Welt zu leben, wo es so viele Versuchungen gibt, und der Trick des Doppellebens ist für uns eine Versuchung aller Tage, das ist nicht leicht’. Für uns – ist das nicht nur nicht leicht, sondern unmöglich. Allein er ist fähig, dies zu tun. Und deshalb haben wir im Psalm gebetet: ‚Der Herr nimmt sich meiner an’, der Herr stützt mich. Unsere Unterstützung gegen die Weltlichkeit, die unsere christliche Identität zerstört, die uns zu einem Doppelleben bringt, ist der Herr“.

Der Herr sei der einzige, der uns retten könne, und unser demütiges Gebet werde lauten: „Herr, ich bin ein Sünder, wirklich, wir alle sind es, doch ich bitte dich um deine Unterstützung, gib mir deine Unterstützung, damit ich auf der einen Seite nicht so tue, als sei ich Christ, während ich auf der anderen Seite wie ein Heide lebe, wie einer von der Welt“:

„Wenn ihr heute ein wenig Zeit habt, dann nehmt die Bibel, das zweite Buch der Makkabäer, sechstes Kapitel, und lest die Geschichte von Eleasar. Das wird euch gut tun, es wird euch Mut geben, ein Vorbild für alle zu sein, und es wird euch auch Kraft und Unterstützung schenken, um die christliche Identität voranzubringen, ohne Kompromisse, ohne Doppelleben“.

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Lesermeinungen

 Incomódo 17. November 2015 

Na ja, mit neunzig

Eleazar war 90. Ich bin heute auch im „guten Handeln“ starrer als zu der Zeit, da ich berufstätig und in Sorge um mir Anvertraute war. Und wie oft auch sah ich, dass jemand, kaum im Ruhestand, andere Meinung und anderes Handeln zeigte, als ich es von früher von ihm in seinem Job als Politiker oder Manager gewohnt war. Bittere Wirklichkeit. Und so fühlt sich der Christ, egal wo er ist, von Heiden umgeben. Das bringt Konflikte. Man möchte anders, erlebt aber Hindernisse, in sich wie um sich. In diesem Kampf um eine Veredelung unseres Verhaltens, weg von der puren Selbsterhaltung, hin zur Vernunft der Verantwortung füreinander, da wäre Coaching gefragt, die Führung durch den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, die Führung aber auch durch den mit aller Theorie beladenen Seelsorger. Solange die Kirche das nicht bieten kann, wird sich nichts ändern. Meine Versuche stießen immer auf die weltfremde Grundformel: „Ich werde für dich beten.“


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