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Sünder ja – Korrupte und Verdorbene: nie!

29. Jänner 2016 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Die Sicherheit des Teufels – ‚Ich schaffe das!’. Der Verdorbene und Korrupte fühlt sich sicher und verspürt nicht das Bedürfnis, um Vergebung zu bitten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Man kann auf viele Arten sündigen, und für alles kann man Gott um Vergebung bitten und ohne Zweifel wissen, dass Gott diese Vergebung gewähren wird. Das Problem hingegen ist die Verdorbenheit, das Problem sind die Korrupten. In seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der dritten Woche im Jahreskreis ging Papst Franziskus von der Lesung aus dem zweiten Buch Samuel aus (2 Sam 11,1-4a.c. 5-10a.13-17).

Das absolut Schlimme bei einem Korrupten bestehe darin, dass „er nicht das Bedürfnis hat, um Vergebung zu bitten“, da ihm die Macht genüge, auf der seine Korruption, seine Verdorbenheit basiere.

Das sei das Verhalten, das König David annehme, als er sich in Batseba verliebe, die Frau eines seiner Offiziere, Urija, der in der Ferne Krieg führe. Franziskus durchging die in der Bibel erzählte Geschichte, als David die Frau verführt hatte und einen Plan ausheckte, um den Ehebruch zu verbergen, dies nachdem er erfahren hatte, dass Batseba schwanger geworden war. David lasse Urija von der Front zurückkommen und biete ihm sein Haus an, um auszuruhen. Doch Urija wolle nicht zu seiner Frau gehen, während seine Männer an der Front fielen. So versuche es David erneut, indem er ihn trunken mache, doch auch dies gelinge nicht:


„Das hat David in Schwierigkeiten gebracht, doch er sagte: ‚Aber nein, ich schaffe das...’. Und er hat einen Brief geschrieben, wie wir gehört haben: ‚Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, so dass er getroffen wird und den Tod findet’. Das Todesurteil. Dieser Mann, dieser treue Mann – treu dem Gesetz, treu seinem Volk, treu seinem König – trägt sein Todesurteil bei sich“.

David „ist ein Heiliger, aber auch ein Sünder“. Er verfalle der Wollust, und dennoch „hatte ihn Gott so gern“. Der große, edle David fühle sich derart sicher – denn sein Reich sei stark –, dass er nachher alles in Bewegung setze, um die Dinge in Ordnung zu bringen, wenn auch auf lügnerische Weise, bis zu dem Punkt, dass er die Ermordung eines aufrechten Mannes anordne und so tue, als handle es sich um einen kriegsbedingten Unglücksfall:

„Das ist ein Augenblick im Leben des Königs David, der uns etwas sehen lässt, das uns allen in unserem Leben geschehen kann: den Übergang von der Sünde zur Korruption, zur Verdorbenheit. Hier beginnt David, er macht den ersten Schritt hin zur Korruption. Er hat Macht, er ist stark. Und deshalb ist die Korruption eine leichtere Sünde für uns, die wir Macht haben, kirchliche, religiöse, wirtschaftliche, politische Macht... Denn der Teufel lässt uns sicher fühlen: ‚Ich schaffe das’“.

Verdorbenheit und Korruption hätten das Herz jenes mutigen Jungen angegriffen, der einst den Philistern mit einer Schleuder und fünf Steinen entgegengetreten sei.

„Ich möchte heute nur das unterstreichen“, so der Papst abschließend: „Es gibt einen Moment, in dem die Gewohnheit der Sünde – oder einen Moment, in dem unsere Situation so sicher ist, in dem wir so wohlgelitten sind und so viel Macht haben, dass die Sünde aufhört, Sünde zu sein und Verdorbenheit und Korruption wird“:

„Der Herr vergibt immer. Doch etwas vom Schlimmsten, das der Korruption eignet, besteht darin, dass der Korrupte nicht das Bedürfnis verspürt, um Vergebung zu bitten, es ist ihm nicht danach... Heute wollen wir für die Kirche beten, angefangen bei uns, für den Papst, für die Bischöfe, für die Ordensleute, für die Laiengläubigen: ‚Herr, rette uns, rette uns vor der Korruption. Sünder ja, Herr, das sind wir alle, doch Korrupte – nie!’ Wir wollen um diese Gnade bitten“.

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Lesermeinungen

 RetoGe 30. Jänner 2016 
 

@Ehrmann

Wunderbar! Es gibt vieles in der Bibel, wo man einfach mal weiter lesen muss :-). Jeremia Kapitel 44? Och, ich hoffe die Stelle ist nicht zu direkt :-)


0
 
 Ehrmann 29. Jänner 2016 

Bitte weiterlesen!!

David mußte Batseba nicht verführen - er hat sie sich einfach geholt und sie kam. Als König hatte erdie Macht, ja, aber vertuschte auch das Offenbarwerden des Ehebruches und hielt sich dabei auch im Recht - dem Tötungsbefehl wurde ja auch widerspruchsvoll gefolgt. Est durch das Beispiel vom gestohlenen Lammm, das ihm der Prophet vorhielt, erkannte ein Unrecht darin, auf die Vorhaltung, daß er derjeneige sei, den er streng verurteilte, ERKANNTE ER SEINE SCHULD VOR GOTT UND DAS VOLLE AUSMASS,WAR ER ABSOLUT BUSSFERTIG!!! Eine Sünde gegen den Geist?? Die Folge, die ihm von Gott auferlegt wurde, nahm er widerspruchsvoll auf sich ("das Schwert wird von deinem Haus nicht weichen"), auch den späteren Tod des damals gezeugten Kindes.Eigenartig ist, daß gerade die etwas einfältige Batseba in die Ahnenreihe Jesu aufgenommen wurde und nicht etwa die kluge Abigail.


3
 
 antonius25 29. Jänner 2016 
 

@gerdich: Korruption=Sünden gegen Heiligen Geist

Ich habe das Gefühl, dass das auf Italienisch auch rüber kommt.

Zudem sollten wir trotz des Beispiels, das der Papst macht, nicht denken, dass so eine spirituelle Sünde von uns nicht begangen werden könne, wenn wir keine weltliche Macht haben. Letztendlich handelt es sich doch darum, dass man das eigene Gewissen korrumpiert und nicht mehr die Sünde von der guten Tat zu unterscheiden bereit ist. Egal ob mächtig oder ohnmächtig. Egal ob arm oder reich.


2
 
 Stefan Fleischer 29. Jänner 2016 

@ girsberg74

Richtig. Das muss für uns alle eine Frage der Gewissenserforschung sein: "Habe ich das Bedürfnis um Vergebung zu bitten?" Gerade dieses Bedürfnis fehlt heute sehr, sehr oft. Und ein deutliches Zeichen dafür ist, wenn wir Gottes Barmherzigkeit als Selbstverständlichkeit, sozusagen als ein uns zustehendes Recht, ansehen, wenn wir nicht mehr bereit sind, umzukehren, oder wenigstens uns ehrlich darum zu bemühen, wenn wir uns in irgend einem sündhaften Zustand häuslich eingerichtet haben.


5
 
  29. Jänner 2016 
 

Sünde gegen den Heiligen Geist

Was der Papst hier als Korruption definiert ist eine sogenannte Sünde gegen den Heiligen Geist, nämlich die Unbussfertigkeit.

Macht und Reichtum sind eine grosse Gefahr für die Seele.

Sie können Anlass zur Aeusserung von Unbussfertigkeit geben, sind aber nicht die Quelle, sondern geben umgekehrt manchmal Zeugnis von einer bestehenden Unbussfertigkeit.

Sünden gegen die Keuschheit können je nach Umständen schlimmer sein, als Machtmissbrauch. Umgekehrt macht Machtmissbrauch Sünden der Unkeuschheit besonders hässlich.


3
 
 girsberg74 29. Jänner 2016 
 

Gut getroffen"

"Das absolut Schlimme bei einem Korrupten bestehe darin, dass „er nicht das Bedürfnis hat, um Vergebung zu bitten“, da ihm die Macht genüge, auf der seine Korruption, seine Verdorbenheit basiere. "


9
 

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