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| Das Drama des verschlossenen Herzens die Verwaisung19. April 2016 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen Franziskus in Santa Marta: Ein Christ, der sich nicht vom Vater zu Jesus hinziehen lässt, ist ein Christ, der verwaist lebt. Und wir haben einen Vater, wir sind keine Waisen. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Jesus wirkt Wunder, er vollbringt Zeichen, er spricht noch nie gehörte Worte und dennoch: fast jedes Mal wird ihm dieselbe Frage gestellt: Bist du der Messias?. Papst Franziskus begann seine Betrachtungen in der Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Domus Sanctae Marthae am Dienstag der vierten Woche im Osterkreis mit dem Verweis auf den unerschütterlichen Skeptizismus, den die Juden gegenüber Jesus hegen und der auch im Tagesevangelium (Joh 10,22-30) zum Vorschein kommt. Jene Frage: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! (V. 24), die die Schriftgelehrten und Pharisäer immer wieder auf unterschiedliche Weise vorbrächten, entspringe im Grunde einem blinden Herzen, so der Papst. Es handle sich um eine Blindheit des Glaubens, die Jesus selbst seinen Fragern erkläre: Ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört (V. 26). Die Zugehörigkeit zur Herde Gottes sei eine Gnade, doch es bedürfe eines bereiten Herzens: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen (V. 27-28). Haben diese Schafe zuerst studiert, um Jesus zu folgen, und dann geglaubt? Nein. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle (V. 29). Es ist der Vater, der die Schafe dem Hirten gibt. Es ist der Vater, der die Herzen zu Jesus hinzieht. Die Verhärtung des Herzens der Schriftgelehrten und Pharisäer, welche die von Jesus vollbrachten Werke sähen, es jedoch ablehnten, ihn als den Messias anzuerkennen, sei ein Drama, das sich bis auf Golgotha fortsetze. Nicht nur: auch nach der Auferstehung gehe es weiter, als den Wachsoldaten beim Grab suggeriert werde zuzugeben, dass sie eingeschlafen seien, um den Diebstahl des Leibes Christi durch die Jünger behaupten zu können. Nicht einmal das Zeugnis derer, die bei der Auferstehung dabei gewesen seien, könne den bewegen, der sich weigere zu glauben. Dies aber ziehe eine Folge nach sich: sie sind Waisen, weil sie ihren Vater verleugnet haben: Diese Gesetzeslehrer hatten ein verschlossenes Herz, sie fühlten sich als Herren ihrer selbst, und in Wirklichkeit waren sie Waisen, weil sie keine Beziehung zum Vater hatten. Ja, sie redeten von ihren Vätern unser Vater Abraham, die Patriarchen... sie redeten davon, aber so, als handle es sich um ferne Gestalten. In ihrem Herzen waren sie Waisen, sie lebten in der Verwaisung, als Waisen, und sie zogen das vor, statt sich vom Vater anziehen zu lassen. Und das ist das Drama des verschlossenen Herzens dieser Leute. Das Gegenteil davon könne in der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte erkannt werden (Apg 11,19-26). Die nach Jerusalem gekommene Nachricht, dass sich auch viele Heiden dem Glauben geöffnet hätten, dies dank der Verkündigung der Jünger, die bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia vorgestoßen seien eine Nachricht, die die Jünger In Jerusalem zuerst ziemlich verängstigt habe offenbare, was es bedeute, ein für Gott offenes Herz zu haben. Ein Herz wie jenes des Barnabas, der nach Antiochia geschickt worden sei, um den Gerüchten nachzugehen, entrüste sich nicht aufgrund der effektiven Bekehrung auch der Heiden. Barnabas nämlich akzeptiere die Neuheit, so Franziskus abschließend, er lässt sich vom Vater zu Jesus hinziehen: Jesus lädt uns ein, seine Jünger zu sein, doch um es zu sein, müssen wir uns vom Vater zu ihm hinziehen lassen. Und das demütige Gebet des Kindes, das wir sprechen können, lautet: Vater, zieh mich zu Jesus hin. Vater, führe mich dazu, Jesus zu erkennen, und der Vater wird den Geist senden, der uns die Herzen öffnen und uns zu Jesus bringen wird. Ein Christ, der sich nicht vom Vater zu Jesus hinziehen lässt, ist ein Christ, der verwaist lebt. Und wir haben einen Vater, wir sind keine Waisen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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