Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Der verkleidete Menschenfreund
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  10. Gott will, dass wir treu sind!“
  11. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  12. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  13. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  14. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  15. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“

Vorwürfe gegen Kardinal Marx wegen Umgang mit Missbrauchsfall

17. August 2016 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In einem zehn Jahre zurückliegenden Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch eines Minderjährigen durch einen Priester im Bistum Trier steht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in der Kritik.


Trier (kath.net/KNA) In einem zehn Jahre zurückliegenden Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch eines Minderjährigen durch einen Priester im Bistum Trier steht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, in der Kritik.

Wie der Saarländische Rundfunk berichtete, wusste Marx als damaliger Trierer Bischof 2006 von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen den Geistlichen. Der Beschuldigte habe den Missbrauch eines Jugendlichen teilweise gestanden. Weil die Vorwürfe jedoch strafrechtlich verjährt gewesen seien, habe die Behörde die Ermittlungen eingestellt. Das Bistum Trier habe den Pfarrer zwar befragt, woraufhin dieser die Vorwürfe bestritten habe. Die Akten der Justiz seien jedoch nicht angefordert worden.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Mittwoch gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte, wurde das Bistum 2006 über die Einstellung des Verfahrens informiert. Dies sei jedoch vermutlich formlos geschehen - ohne Angaben von Gründen, etwa, dass die Einstellung aufgrund einer Verjährung erfolgte.


Ein Sprecher des Erzbistums München und Freising bestätigte am selben Tag, dass Marx 2006 an einer Sitzung der Personalkommission des Bistums Trier teilgenommen habe, in welcher eine Meldung der Anklagebehörde über die Einstellung der Ermittlungen behandelt wurde. Es sei «entsprechend der damals geltenden Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz» aus dem Jahr 2002 verfahren worden. «Heute wird in einem solchen Fall anders verfahren, es würden eigene Ermittlungen angestrengt werden», so der Sprecher. «Die deutschen Bischöfe haben Konsequenzen aus bitteren Erfahrungen gezogen und entsprechende neue Leitlinien beschlossen, die für alle Bistümer gelten.»

Der Umgang der Kirche mit der Staatsanwaltschaft bei Missbrauchsfällen wurde in den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz erst 2010 und dann nochmals 2013 präzisiert. In der Fassung von 2010 heißt es, dass kirchenrechtliche Voruntersuchungen unabhängig von Verfahren der weltlichen Justiz geführt werden müssten. Sie bedienten sich aber soweit gegeben der Ergebnisse der staatlichen Strafverfolger.

2013 wurde erstmals auch der Umgang mit staatsanwaltlich nicht aufgeklärten Fällen geregelt. So heißt es dort in der Nummer 39: Wenn eine Verjährung eingetreten sei, «jedoch tatsächliche Anhaltspunkte bestehen, die die Annahme eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenen rechtfertigen, sollen sich die zuständigen kirchlichen Stellen im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst um Aufklärung bemühen».

Wie das Bistum Trier im Mai mitteilte, liefen in den Jahren 2006, 2013 und 2016 staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den heute 64-Jährigen. Die Verfahren seien jeweils eingestellt worden. Die Akten des Jahres 2006 habe die Diözese erst im Frühjahr 2016 erhalten. Aus diesen Unterlagen ergebe sich ein hinreichender Anfangsverdacht für Taten gegen eine damals minderjährige Person, die zwar nach staatlichem, nicht aber nach kirchlichem Recht verjährt seien. Der Vatikan hat die Verjährungsfristen für solche Verbrechen in den vergangenen Jahren mehrfach verschärft.

Auf dieser Grundlage habe der heutige Trierer Bischof Stephan Ackermann eine kirchliche Voruntersuchung gegen den Geistlichen eingeleitet, so die Diözese. Dem Priester, der rund 30 Jahre in einer saarländischen Pfarrei tätig war, sei es seitdem untersagt, öffentlich Gottesdienste zu feiern und Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu pflegen. Der Geistliche hatte laut Bistum mehrfach Urlaubsfahrten mit Jugendlichen unternommen.

Kardinal Marx bei DBK-Vollversammlung über Hilfe für Flüchtlinge und Migranten


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marx

  1. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  2. US-Bischof Strickland: "Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er sollte zurücktreten"!
  3. Kardinal Marx und die Anbiederung an die Münchner Gay-Community
  4. Der Angriff von Marx auf die Lebensform von Jesu
  5. 'Bruder Marx', bleib in München!
  6. Rundumschlag statt geistige Auseinandersetzung
  7. Marx-Kurs in München: Erstmals mehr als 10.000 Kirchenaustritte in 1 Jahr
  8. Marx-Bätzing-Kurs: Neuer Rekord an Kirchenaustritten in Deutschland!
  9. DBK: Marx steht für Wahl des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung!
  10. Kriminologe Pfeiffer: Kardinal Marx soll zurücktreten!






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  7. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  13. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  14. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  15. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz