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'Volles Interesse für die Politik gehört zum praktischen Christentum'

12. Juni 2017 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Hildegard Burjan, die erste österreichische Parlamentarierin, wurde 2012 selig gesprochen – Am 12. Juni ist ihr Gedenktag -Jetzt wurde eine Gedenktafel am Wiener Rathaus enthüllt - Von Gudrun Kugler-Lang


Wien (kath.net) Am 15. Mai enthüllte der Wiener Bürgermeister Michael Häupl gemeinsam mit Gemeinderätin Gudrun Kugler eine Gedenktafel für die einzige selig gesprochene und gewählte Politikerin der Neuzeit, die selige Hildegard Burjan. Im Arkadenhof des Wiener Rathauses erinnert nun eine Gedenktafel an diese besondere Frau. Am 11. Juni gedenken wir ihres Todes, am 12. Juni ist ihr Gedenktag.

Hildegard Burjan, Wiener Gemeinderätin und später Nationalratsabgeordnete, wurde 2012 im Wiener Stephansdom selig gesprochen. Als Politikerin und Gründerin der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis (CS) ist sie für viele ein Vorbild: "Das Anbringen einer Gedenktafel am Wiener Rathaus ist etwas ganz Besonderes und geht weit darüber hinaus, was wir mit Orden und Ehrungen leisten können", betonte der Wiener Bürgermeister am 15. Mai, "Hildegard Burjan war eine dieser ganz, ganz besonderen Menschen, die Nachhaltiges für unsere Gesellschaft erreicht haben.“

Doch was macht ihren Lebensweg so besonders? Hildegard Burjan entstammte einer liberalen jüdischen Familie und konvertierte nach Heilung von einer schweren Krankheit mit 26 Jahren zum Katholizismus. Sie übersiedelte nach Wien, wo sie ihre einzige Tochter Elisabeth zur Welt brachte, obwohl ihr die Ärzte aus gesundheitlichen Gründen dringend zu einer Abtreibung geraten hatten. Als Frauen 1918 erstmals das aktive und passive Wahlrecht ausüben konnten, zog Burjan in den Wiener Gemeinderat ein. Ab 1919 hatte sie ein Mandat für die Christlich-Soziale Partei im Parlament inne.


Burjan leistete in sozial schweren Zeiten Großes. Darunter eine Initiative um Heimarbeiterinnen ohne Versicherung Schutz zu verschaffen, sowie die Versorgung von Menschen in abgelegenen Regionen während des 1. Weltkriegs. 1919 gründete sie die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, die heute für ihren Dienst an Sterbenden renommiert ist. Ihre besondere Berufung war es außerdem gegen den Antisemitismus zu kämpfen und für die Rechte der Frauen sowie für den Schutz des Lebens einzutreten. Man nannte sie sogar das „Gewissen des Parlaments“!

An Hildegard Burjan sieht man, dass das christliche Menschenbild wesentlich ist für die Zukunft der Gesellschaft. Sie zeigt, wie man über Parteigrenzen hinweg lösungsorientiert in den großen Anliegen der Zeit wirken kann. Politik braucht Ideale, wenn wir eine freie, gerechte Gesellschaft schaffen wollen, in der die Würde jedes Menschen geachtet und geschützt wird.

Hildegard Burjan hat für die Christen von heute eine wichtige Botschaft: Sie fordert heraus, furchtlos in unserer Gesellschaft voran gehen, und für christliche Werte und Mitmenschlichkeit einzutreten. Sie ermutigt, Licht in diese Welt zu tragen und für Gerechtigkeit zu kämpfen - unabhängig davon ob es gerade populär ist oder eben nicht. Das bedeutet auch, dass sich Christen nicht verstecken, sondern aktiv ihre Stimme in der Gesellschaft erheben sollen. "Volles Interesse für die Politik gehört zum praktischen Christentum", betonte die selige Hildegard Burjan.

Gleichzeitig hörte man von ihr: „Ich nehme mir vor nur Deine Ehre zu suchen, vor keiner Schwierigkeit und Mühe zurückzuweichen, mich durch keinen Misserfolg erschüttern, durch keinen Erfolg von Dir entfernen zu lassen. Aus tiefstem Herzen, mit klugem Verantwortungsgefühl, mit gotterfüllter Seele bereit sein zu jeder Arbeit im Großen und Kleinen, in Gemeinschaft oder als Einzelperson in Christus mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen: Die Gegenwart Gottes bei keiner Arbeit, bei keinem Verkehr mit den Menschen zu verlieren, das muss unser Ziel sein.“

Hildegard Burjan war eine Frau, die von einem inneren Antrieb heraus aktiv mitgestaltete. „Nichts Frömmelndes, keine Schaustellung ihres Inneren, sondern das Sehen der Not, das Zupacken, das vernünftige soziale Handeln: das hat ihr über Parteigrenzen hinweg hohe Anerkennung eingebracht“, betonte Kardinal Christoph Schönborn 2012 bei seiner Predigt zur Seligsprechung, kath.net hat berichtet.

Aber was ist diese innere Kraft, die sie für die Nöte der Zeit so aufmerksam machte? "Die Liebe Christi drängt uns", schrieb Paulus. Hildegard wählt dieses Wort als Motto für die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis. Die von ihr selbst gewünschte Grabinschrift fasst ihre Grundhaltung zusammen: "Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.“

Möge die Frau, Mutter, Politikerin, Aktivistin, die in sozial schweren Zeiten ein Licht für die Welt und von der Liebe Christi ganzheitlich durchdrungen war, uns alle inspirieren!

Link auf Hildegard Burjan - Gedenktafel in Wien enthüll.


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