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Müller zu Kurienreform: Sehe nur Baustellen, aber keinen Plan

25. Juli 2017 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Kardinal in "Tagespost"-Interview zu seinem Amtsende: "Es gibt Jubel aus einem gewissen Teil der Medien, hinter denen bestimmte ideologische Gruppierungen stehen", doch diese "schätzen Rolle des Präfekten völlig falsch ein"


München (kath.net/KAP) Der vor drei Wochen durch Auslaufen seiner Amtsperiode aus dem Amt geschiedene Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich in einem "Tagespost"-Interview am Wochenende skeptisch über die Kurienreform geäußert. "Man sieht allenfalls einige Baustellen, aber welcher Plan dahintersteht, erschließt sich mir bisher nicht", so Müller.

Die römische Kurie sei eine kirchliche Wirklichkeit, betonte der Kardinal. Sie sei nicht einfach ein Verwaltungsapparat für eine weltliche Institution. "Was Reform heißt, kann einerseits eine strukturelle oder organisatorische Anpassung an die moderne Kommunikation sein. Aber kirchlich betrachtet verstehen wir unter Reform eine innere geistige und geistliche Erneuerung in Christus mit dem Willen, seiner Kirche treu zu dienen", sagte Müller.

Zur Frage allfälliger Spannungen mit Papst Franziskus sagte er, die Kardinäle dienten der Weltkirche "mit dem Papst zusammen unter seiner Leitung". Die Kirche solle nicht mit politischen Organisationen verglichen werden, einem Sozialkonzern oder einer Hilfsorganisation. "Sie ist Zeichen und Werkzeug, Sakrament des Heils der Welt in Christus. Die Kirche dient der Wahrheit und steht nicht unter dem Gesetz politischer und ideologischer Machtkämpfe", erklärte der Kardinal.


Den Eindruck, dass die Nichtverlängerung seiner Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation von außen instrumentalisiert wurde, um gegen Papst Franziskus Stimmung zu machen, gebe es verschiedenerseits, räumte er ein. Es gebe aber auch Jubel aus einem "gewissen Teil der Medien, hinter denen bestimmte ideologische Gruppierungen stehen". Doch diese schätzten "die Rolle des Präfekten völlig falsch" ein. Der Präfekt habe dem Papst zu dienen in seinem Dienst an der Einheit der Kirche in der Wahrheit des Evangeliums, "deshalb ist es von vorneherein falsch, die Kirche sozusagen in zwei ideologische Flügel aufzuteilen und die eigene Energie darin zu investieren, dass der eine den anderen überwindet".

Lob für Nachfolger Ferrer

Müller lobte auch seinen Nachfolger Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer: "Wir haben die Arbeit in der Glaubens- und Disziplinarabteilung in vollkommener Harmonie ausgeführt. Er ist in seinem theologischen Grundverständnis vom Zweiten Vaticanum, von den Kirchenvätern sowie den großen Theologen des Mittelalters und der Neuzeit geprägt. Wir haben auch die Entwürfe zu Amoris laetitia gemeinsam kommentiert." Es habe hier keinen Dissens in der Auslegung gegeben.

Der Kardinal kritisierte dabei jene Stimmen, die Lehramtsänderungen ausmachen wollten. "Es ist eigentlich kaum verständlich, dass jemand einen Zweifel daran haben kann, dass die Aussagen eines Papstes immer im Licht und in Konformität mit der Heiligen Schrift, der apostolischen Tradition und den bisherigen Lehrbestimmungen der Päpste und der Konzilien gelesen werden müssen. Sonst steht einer nicht mehr auf dem Boden des katholischen Glaubens. Man lese dazu nur die Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung des Zweiten Vaticanums, "Dei verbum" Kapitel 10."

Zu seiner Zukunft in Rom sagte Müller, er sei Bischof, das heiße, "Diener des Wortes" in der Verkündigung des Evangeliums, und als Kardinal habe er "die besondere Verantwortung auch für die Weltkirche im Senat des Papstes". Allerdings sei Ruhe nicht die erste Bürgerpflicht, "und ein Bischof, dem es nur darauf ankäme, keinen Ärger zu haben und möglichst alle Konflikte zu übertünchen, ist für mich eine abschreckende Vision", zitierte der Kardinal aus dem Interviewbuch Benedikts XVI.

Foto Kardinal Müller


Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Kardinal Müller (c) Markus Gehling/kath.net


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Lesermeinungen

 veronica giuliani 25. Juli 2017 

Päpste und Jesuiten

Es gibt den Spruch, dass der Papst mehrere Dinge nicht wisse. Eines sei, was ein Jesuit wirklich denkt. Wir haben nun erstmals die Konstellation, dass ein Jesuit Papst ist. Nicht verwunderlich also, dass ein deutscher Theologe keinen Plan erkennen kann...


7
 
 Wynfried 25. Juli 2017 

@ Elija-Paul

Vollkommen richtig! Kardinal Müller ist sicher ein kluger Mann, m. E. ist sein theologischer Ansatz aber zu verkopft. Theoretisch hat er recht, praktisch leider nicht. Aber wir können die Praxis nicht von der Theorie trennen.


4
 
 Elija-Paul 25. Juli 2017 
 


0
 
 Elija-Paul 25. Juli 2017 
 

Blinder Fleck?!

Wir können doch nicht übersehen, daß Bischofskonferrenzen und Bischöfe AL anders interpretieren und Handlungsanweisungen geben, welche im Widerspruch zur bisherigen Lehre stehen! Diese wurden und werden vom Papst nicht korrigiert, sondern belobigt! Kardinal Schönborn möchte gerne zur ersten dubia Ja sagen! Davor kann man doch nicht die Augen verschliessen! Der frühere Ungehorsam in manchen Diözesen in Bezug auf den Kommunionempfang sog. WvG mutiert nun zu einer Art prophetischer Vorwegnahme von dem was die Kirche nun offiziell duldet! Kardinal Müller sollte sich nichts vormachen! Die Lehre wird von der neuen pastoralen Praxis wie ausgehebelt! machen! Ich sage es nochmal ohne Anklage! Kardinal Müller hätte als Glaubenspräfekt aufstehen müssen und offiziell sich hinter die dubia stellen müssen!


11
 
 idefix_DEL 25. Juli 2017 
 

Also "klare Worte" schauen für mich anders aus. Mir ist nicht klar, was er unter "kirchlicher Wirklichkeit" versteht.
In Wahrheit gilt für die Kurie genau dasselbe, was Kardinal Müller über die Bischofskonferenzen gesagt hat: Auch die Kurie ist theologisch und nach der Kirchenverfassung nicht notwendig. Die Leitung der Kirche wird von Papst und Bischöfen ausgeübt. Die Kurie ist ein reiner Hilfsapparat des Papstes (can. 360 CIC)


3
 
 Bernhard Joseph 25. Juli 2017 
 

@Chris2

Es gab immer mal wieder Zeiten der drohenden Verdunkelung des Glaubens in der Kirche. Wie Kardinal Müller treffend hervorhebt, kann kein Bischof AL anders interpretieren als im Licht und in Konformität mit der Heiligen Schrift, der apostolischen Tradition und den bisherigen Lehrbestimmungen der Päpste und der Konzilien. Tut er es doch, ist er nicht mehr katholisch. Bei einigen Bischöfen ist das tatsächlich der Fall. Diese werden sie spätestens vor Gott verantworten müssen.

Man darf aber auch nicht übersehen, dass viele Bischöfe weiterhin treu zur Lehre stehen.

Was auch immer die Fußnote in AL zu bedeuten hatte, sie vermag nicht das zu bewirken, was sich einige erträumt haben.

Darum ja auch die teils wutschnaubende Reaktion derer, die nicht mehr treu an dem festhalten wollen(!), was wahr ist. Eine eigene Wahrheit hat die Kirche aber nicht zu verkünden, sondern die Wahrheit wie sie durch Jesus Christus offenbart wurde.


19
 
 Aloe 25. Juli 2017 

Man sieht allenfalls einige Baustellen

Aus "Der Präfekt hat dem Papst zu dienen" TAGESPOST 25. Juli 2017: In der Kurie ist ein Umbau im Gange. Wie beurteilen Sie Stimmen, die sagen, dass die Linien Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. verwischt werden sollen?
"Man sieht allenfalls einige Baustellen, aber welcher Plan dahintersteht, erschließt sich mir bisher nicht. Wichtig ist zu sehen, dass die römische Kurie eine kirchliche Wirklichkeit ist und nicht einfach ein Verwaltungsapparat für eine weltliche Institution (Vgl. das Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe des II. Vatikanums (Christus Dominus 9f). Was Reform heißt, kann einerseits eine strukturelle oder organisatorische Anpassung an die moderne Kommunikation sein. Aber kirchlich betrachtet verstehen wir unter Reform eine innere geistige und geistliche Erneuerung in Christus mit dem Willen, seiner Kirche treu zu dienen."
DANKE.


11
 
 Chris2 25. Juli 2017 
 

Im Licht des NT und der Glaubenstradition

Nur so kann die Kirche handeln. Doch was ist, wenn ein Papst nach 2000 eine Diskussion zu einem möglichen (?) neuen Eheverständnis anstößt, auch nach Jahren und 2 Synoden keine Entscheidung trifft und jedes Bistum etwas anderes handhabt? Immerhin sind davon sogar 3 Sakramente betroffen: Ehe, Buße / Versöhnung und die Eucharistie. Ein unhaltbarer Zustand...


24
 
 Laus Deo 25. Juli 2017 

KLARE WORTE

Man lese dazu nur die Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung des Zweiten Vaticanums, "Dei verbum" Kapitel 10."

DAS HEISST, ALLES WAS NICHT IN DIESEM LICHT STEHT, IST NICHT KATHOLISCH SONDERN HÄRETISCH.


12
 

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