Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  8. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  9. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  14. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Lebensschützerin Bisonette: „Ich war sehr schockiert vom Zwischenfall“

16. Oktober 2018 in Prolife, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Marie-Claire Bissonnette im kath.net-Interview: „Ich halte es für wichtiger denn je, jetzt weiterzumachen. Millionen haben das Video gesehen und realisieren jetzt hoffentlich, dass die Pro-Life-Haltung zumindest Achtung verdient.“ Von Petra Lorleberg


Toronto (kath.net/pl) Die kanadische Lebensschützerin Marie-Claire Bissonnette war körperlich angegriffen worden. Ein Mann hatte ihr einen gezielten Fußtritt an die Schulter versetzt, als sie die jährliche Pro-Life-Veranstaltung „Life Chain“ in Toronto/Kanada leitete. Die Veranstaltung wird regelmäßig von tausenden Pro-Life-Aktivisten besucht. Vom Vorfall gibt es ein Video, dieses wurde vielfach auf youtube angeschaut und weltweit verbreitet.

kath.net: Frau Bisonnette, sind Sie schockiert von dem Zwischenfall? Wurden Sie verletzt?

Marie-Claire Bissonnette: Ja, ich war sehr schockiert. Sie können in dem Video sehen, wie Jordan Hunt sich einige Sekunden lang in die richtige Position schob und dann zutrat. Ich hatte keine Ahnung, was kommen würde. Trodzem war ich nicht überrascht über die Gewalt. Zwar ist Getretenwerden ein seltenes Extrem, doch werden Lebensschützer häufig verbal und körperlich angegangen.

Ich hatte hinterher erstmal keine Schmerzen, da mich das Adrenalin antrieb. Einige Stunden nach dem Zwischenfall spürte ich einen leichten Schmerz. Jedenfalls bin ich froh, dass es kein größerer Mann gewesen war, sonst hätte das deutlich mehr geschmerzt.

kath.net: Was genau war passiert?

Bissonnette: Ich stand für Life Chain an einer Straßenkreuzung im stillen Protest ohne graphische Bilder. Hunt kam dazu und fing an, auf unsere Schilder zu kritzeln, deshalb warnte ich andere Teilnehmer, die Schilder zu beschützen. Daraufhin begann er, den Leuten auf den Rücken zu schreiben. Das betraf fünf Personen, darunter ein zehnjähriges Mädchen. Ich nahm daraufhin mein Smartphone heraus und filmte ihn. Was dann passierte, sehen Sie auf dem Video. Er trat mir an die Schulter und mein Smartphone flog mir aus der Hand. Ich fing an zu rufen, dass jemand die Polizei verständigen solle und ich sagte ihm, er soll mich nicht anrühren. Ein anderer Lebensschützer rief die Polizei an. Hunt rannte zwar weg, aber zuvor riss er mir noch das Band von der Brust, das mich als die Leitungsperson kennzeichnete.


kath.net: Ermittelt die Polizei?

Bissonnette: Ja, die Polizei ermittelt. Hunt hat sich selbst der Polizei gestellt. Er wurde auf Kaution freigelassen, aber unter strengen Bedingungen. Er wird angeklagt wegen neun Tätlichkeiten und sieben Fällen von Sachbeschädigung.

kath.net: Welche Reaktionen erlebten Sie sowohl von Lebensschützern wie von Abtreibungsbefürwortern?

Bissonnette: Ich bekam überwältigende Unterstützung durch Lebensschützer weltweit, viele Gebete und viele ermutigende Worte. Jemand schickte mir heute sogar Schokolade zu!

Außerdem bekam ich einige wenige wirklich fiese Nachrichten. Ganz besonders eine: eine Hassbotschaft über meinen verstorbenen Großvater, der ebenfalls Lebensschutzaktivist gewesen war. Das regte mich erst ziemlich auf, aber dann betete ich für den Mann, der mir das zugeschickt hate, denn er ist offenkundig sehr gestört.

kath.net: Sind Sie nun eingeschüchtert oder werden Sie mit Ihren Lebensschutzstatements weitermachen?

Bissonnette: Ich halte es für wichtiger denn je, jetzt weiterzumachen. Millionen haben das Video gesehen und realisieren jetzt hoffentlich, dass die Pro-Life-Haltung zumindest Achtung verdient und dass es ein „zu weit [gegangen] für die Linke gibt.

Wenn die Botschaft, dass [bei Abtreibungen] Babys sterben, wahr ist, ich aber aufhöre, sie weiterzusagen, nur weil ich einen kleinen Tritt an die Schulter bekommen habe, dann Schande über mich. Ich werde zwar nicht immer einen Vollzeitjob in der Pro-Life-Bewegung haben, aber ich hoffe, dass ich immer darüber reden werde. Und so sollte es auch jeder sonst halten.

kath.net: Warum sind Sie eigentlich pro-Life?

Bissonnette: Ich bin pro-Life, weil jeder Mensch vom Moment seiner Empfängnis an beschützt und wertgeschätzt werden sollte. Jeder Mensch ist in allererster Linie ein geliebter Sohn oder eine geliebte Tochter von Christus dem König, und erst dann ein Geschenk an die Menscheneltern, er/sie ist auch keine Last oder eine Wahl. Jede Menschenseele hat das Potential, heilig zu werden, um Gott die Ehre in dieser Welt und in der kommenden Welt zu geben. Dies behindert man nicht, sondern verteidigt es.

Ich bin pro-Life, weil Abtreibung dazu führt, dass Mütter und Väter zu Eltern toter Kinder werden. Wenn dein Kind vor dir stirbt, ist das eine der herzzerreißendsten Erfahrungen der Menschheit. Die Menschen sind aber derart verstrickt in Angst und in die Lügen, dass sie nicht einmal verstehen, was sie machen, oder dass es sie nicht kümmert. Doch wenn ihnen dann klar wird, wie schwerwiegend Abtreibung ist, dann verursacht dies in ihnen unglaublichen Schmerz und manchmal sogar Verzweiflung. Das ist tragisch.

Ich bin pro-Life, weil jede Frau stark genug dafür ist, eine Mutter zu sein, egal unter welchen Umständen. Manchmal sind gerade jene die stärksten und die liebevollsten Mütter, welche sich für das Beste für ihr Kind entscheiden und es in eine Adoptionsfamilie freigeben.

Ich bin pro-Life, weil die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist. Wir brauchen gute, liebevolle und hilfsbereite Familien, um eine sichere und blühende Gesellschaft aufzubauen. Kinder sind kein Feind, sondern die Lösung. Ich könnte noch mehr Gründe nennen, aber ich denke, ich belasse es mal dabei.


kath.net: Papst Franziskus verglich neulich Abtreibung mit Auftragsmord. Wie stehen Sie dazu?

Bissonnette: Ich glaube, man kann das vergleichen, auch wenn es etwas unsensibel ist, es so auszudrücken. Aber genau darum geht es bei der Abtreibung. Die Motivationen und der jeweilige Grad der Schuld mögen unterschiedlich sein, aber Du (oder Deine Regierung) bezahlen jemanden dafür, um eine andere Person zu töten.

Lebensschützerin Marie-Claire Bissonnette


Video des Vorfalls!


Foto(c) Marie-Claire Bissonnette


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lebensschutz

  1. "Jugend für das Leben" stellt klar: Es gab keinerlei Belästigung vor Abtreibungsklinken
  2. "Social Egg Freezing": Ethikerin kritisiert VfGH-Entscheidung
  3. 40 Jahre CDL: Festredner Prof. Christian Hillgruber warnt vor reduziertem Lebensschutz
  4. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  5. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  6. Jugend für das Leben fordert Bekenntnis zum Leben
  7. Gerichte sichern Gebet vor Abtreibungseinrichtung in Regensburg!
  8. Gebet vor Wiener Abtreibungspraxis: Polizei sieht sich nicht zuständig
  9. Erzdiözese Bratislava war die Schirmherrin für Marsch für das Leben in der Slowakei
  10. Menschenrechtler Felix Böllmann beim Marsch für das Leben/Köln: „Lebensschutz ist Staatsauftrag“






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  11. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  12. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  13. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz