Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

Wiener Tagung: Mann und Frau ergänzen einander

17. Oktober 2018 in Familie, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Fachexperten bei Veranstaltung des RPP-Instituts: Dreidimensionales Sehen erst durch bewusste Verschiedenartigkeit der Geschlechter - Philosophin Gerl-Falkovitz: Unterschied zwischen Mann und Frau ist bleibendes "Salz in der Suppe"


Wien (kath.net/KAP) In der gegenwärtigen Gesellschaft ist das "Talent" zur Männlichkeit bzw. Weiblichkeit oft verkümmert, doch würde dessen Wiederentdeckung dem Menschen dabei helfen, wieder beziehungsfähiger zu werden: Das war eine der zentralen Botschaften einer Tagung zum Thema "Mann und Frau", die das Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP) am Wochenende gemeinsam mit dem Institut für Ehe und Familie (IEF) und der Sigmund Freud Privatuniversität im Wiener Billrothhaus veranstaltet hat. Renommierte Vortragende aus Psychologie, Medizin und Philosophie beleuchteten Schieflagen im Beziehungsleben der Gegenwart und diskutierten Ansätze, um Männlichkeit und Weiblichkeit miteinander in Harmonie zu bringen.

"Erst zwei Augen, die aus verschiedenen Blickpunkten auf dieselbe Sache schauen, ergeben ein dreidimensionales Bild": So erklärte der Psychiater und RPP-Institutsleiter Raphael Bonelli die Ergänzung, die Mann und Frau in einer Paarbeziehung einander lieferten. Verleugne bzw. verdränge einer von beiden seine Geschlechtlichkeit, gehe die Räumlichkeit verloren, wodurch das Kippen in eine Konkurrenzsituation drohe. Dies sei auch eine der Ursachen, warum die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen die gegenseitige Anziehungskraft - den "Eros" - verloren hätten: "Millennials haben weniger Sex als alle Generationen vor ihnen. Mann und Frau fällt nicht mehr ein, was sie gemeinsam im Bett unternehmen können", so der Autor des Buches "Frauen brauchen Männer - und umgekehrt". Er appellierte zu einem "neuen Selbstbewusstsein" der Geschlechter und deren Begegnung auf Augenhöhe: Mann und Frau seien "nicht gleichartig, aber gleichwertig".
Speziell auf die Partnerschaft und die hier zu beobachtenden Kränkungen ging der Psychiater Reinhard Haller ein. Bei Kränkungen handle es sich um eine "psychologische Großmacht", führten sie doch oft zu nachhaltigen Erschütterungen der Werte und des "innersten Ichs" eines Menschen. Tragödien wie etwa das islamistische Terrorattentat gegen "Charlie Hebdo", die "Germanwings"-Katastrophe mit 148 Toten oder auch die vielen Schießereien an US-Schulen seien vor allem durch Kränkungen zu erklären, wobei dahinter meist Angst vor Liebesverlust, nicht verheilte Wunden oder Demütigungen stünden. Kränkung könne zur unheilbaren Verbitterung führen. Die edelste Form, Kränkung zu überwinden, sei das Verzeihen, so der Chefarzt des Vorarlberger Krankenhauses Maria Ebene.


Einblicke in neueste Forschungen zu den Geschlechterhormonen gab die Gynäkologin Doris Gruber. Abhängig vom Menstruationszyklus, sähen Frauen Männer beispielsweise ganz unterschiedlich, so die Endokrinologin vom AKH Wien. Das Gleichgewicht von weiblichen und bzw. oder männlichen Hormonen bestimme auch das Fettverteilungsmuster, gemeinsam mit anderen Faktoren wie etwa der Nahrungszufuhr. Schließlich verwies die Expertin auch auf epigenetische Spuren, welche Hormone im Körper beider Geschlechter hinterlassen: So entfalte beispielsweise das u.a. beim Orgasmus für kurze Zeit ausgeschüttete Liebeshormon Oxytocin langfristig im Gehirn jene Wirkung, die eine Bindung an den Partner verstärkt - ähnlich wie es nach der Geburt das Bonding zwischen Mutter und Kind ermögliche.
So sehr auch gesellschaftliche Einflussfaktoren die Geschlechter prägten, gebe es dennoch nicht die von Transgender-Theoretikern postulierten "20 Geschlechter", erklärte die Psychologin Beate Wimmer-Puchinger. Vielmehr sei zuvorderst die Biologie tonangebend. Erfreulich sei daher die derzeit laufende Entwicklung hin zu einer geschlechtsspezifischen Medizin ("Gendermedizin"), von der vor allem die Frauengesundheit profitiere. Wimmer-Puchinger warnte wie schon bereits zuvor die Gynäkologin Gruber vor der Verwendung der Pille als hormonelle Verhütung in der Pubertät: Derartige Präparate könnten zu Schädigungen führen, wenn sich der Zyklus der Frau dadurch nicht stabil entwickle, zudem steige das Infertilitätsrisiko.

Aus philosophischer und theologischer Sicht beleuchtete Hanna Barbara Gerl-Falkovitz die "geheimnisvolle Spannung" zwischen Mann und Frau. Beide gemeinsam seien "mehr als zwei Personen", entstehe durch das Aufeinandertreffen der Geschlechter doch "eine neue Weltschöpfung". Die in Dresden und Heiligenkreuz lehrende Religionsphilosophin verwies auf die verschiedenen altasiatischen, griechischen und germanischen Mythen, die allesamt auf gegenseitige Ergänzung der Geschlechter hinausliefen. Dargestellt werde dabei stets die Frau als Lebensbringerin sowie auch als ein bleibendes Geheimnis für den Mann, der dieses Rätsel zu lösen habe. Ein völliges Erkennen des anderen sei dabei nie möglich, der Reiz der Unergründlichkeit und bleibenden Fremdheit sei "das Salz in der Suppe".

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  2. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  3. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  4. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  5. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  6. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  7. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“
  8. CNN-Moderator Chris Cuomo: Amerikaner "brauchen keine Hilfe von oben"
  9. Fridays For Future Weimar: „Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt“
  10. Ich bin ein 'weißer Mann', aber deshalb knie ich mich nicht nieder







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz