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Was am Katholizismus so klasse ist: Der Zölibat!

30. Oktober 2018 in Spirituelles, 41 Lesermeinungen
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„Ich lebe aufgrund eines Gelübdes zölibatär. Ich bin glücklich. Dass einige Menschen mich für komplett verrückt halten, war schon vorher so. Zum Glück ist mir diese gelegentlich geäußerte Meinung nicht mehr besonders wichtig.“ Von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/Blog „Katholisch? Logisch!“/cs) Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Dies sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr euch in rechter Weise und ungestört immer an den Herrn haltet. 1 Kor. 7,32-35

Paulus ist nicht „ehefeindlich“; er sagt ja im gleichen Kapitel, dass die Ehe grundsätzlich gut, ja eine Gnadengabe (ebenso wie der Zölibat) ist. Er ist auch nicht „leibfeindlich“; er sagt ja, dass die Eheleute einer über den Leib des anderen „verfügen“, dass sie sich einander nicht entziehen sollen. Er sieht nur sehr klar, dass ein Mensch in einer Partnerschaft den Kopf nicht in dem gleichen Maße frei für Gott hat wie ein zölibatär lebender.

Die Kirche hat von Anfang an dem zölibatären Leben eine große Bedeutung beigemessen. Geweihte Jungfrauen gab es schon in der Frühzeit der Kirche. Eremiten und mönchische Gemeinschaften kamen im späten 3. Jh. auf. Das klösterliche Leben entwickelte sich daraus im 4. Jh. Seit 1950 gibt es Säkularinstitute, d.h. Gemeinschaften, deren Mitglieder nach einer ordensähnlichen Regel zölibatär leben, aber nicht in einem Kloster, sondern in der Welt, wo sie ihre Berufe ausüben. Schließlich gibt es Privatgelübde, die Keuschheit um Christi willen beinhalten.


Bei jeder Form christlichen zölibatären Lebens geht es immer um den Einen: Zölibat um Gottes Willen! Zölibatär Lebende verachten Ehe und Sexualität nicht, sondern sie verzichten aus Liebe zu Gott auf Partnerschaft und Sexualität, um dem Herrn zu dienen. Das bedeutet keinesfalls, dass sie ständig so aussehen, als ob sie verzichten. Ganz im Gegenteil! Denn man beschließt nicht einfach „So, ich will besonders fromm sein, also lebe ich zölibatär“ – sondern man spürt den Ruf Gottes zu dieser besonderen Form der Nachfolge. Dann wird man im Gebet und im Gespräch mit Geistlichen herausfinden, ob der Ruf echt oder eingebildet ist. Und wenn er sich als echt erweist, wird man auch darüber mit Gott und mit einem Priester darüber sprechen – und schließlich ein zunächst auf wenige Jahre begrenztes Gelübde ablegen. Erst dann folgen die „ewigen Gelübde“ – wenn man will, und wenn man die Berufung weiterhin spürt. Die Kirche schützt also vor leichtsinnigen Gelübden, hält aber zugleich ihre mütterliche Hand über alle, die in ihr ein Gelübde ablegen, sei es als Geweihte Jungfrau, in einem Orden oder Säkularinstitut oder in einem Privatgelübde. Das zölibatäre Leben ist ein Schatz für alle Gläubigen, da die gewonnene Freiheit für Gott auch jenen hilft, die nicht zölibatär leben. Zölibat ist ein Gnadenschatz.

Der priesterliche Zölibat – also das, woran alle zuerst denken, wenn sie „Zölibat“ hören – wurde im 4. Jh. eingeführt, im 7. Jh. teilweise aufgeweicht und erst im Hochmittelalter verpflichtend. Erfunden hat das Hochmittelalter ihn nicht, es gab ihn ja längst.

Priestern wird durch den Zölibat ermöglicht, ihren Aufgaben ungeteilt nachzukommen. Sie sind (was in Ländern mit Christenverfolgung bedeutsam ist) weniger erpressbar als Familienväter. Als Erblasser begünstigen sie nicht eine Familie, sondern die Kirche. Es gibt keine Priesterdynastien. Das sind alles gewichtige Gründe für den Zölibat, aber der erste, schönste und eigentliche Grund ist die Liebe zum Herrn.

Die Kirche kann vom Zölibat dispensieren. Das geschieht sinnvollerweise bei den gar nicht so wenigen Geistlichen anderer Konfessionen, die bereits eine Familie haben, zur Katholischen Kirche konvertieren und die Priesterweihe anstreben. Hier wird weder der Zölibat aufgeweicht noch die Kirche beschädigt, sondern die Kirche zeigt sich großherzig und praktisch zugleich. An dieser Stelle wünsche ich den am Sonntag in Augsburg geweihten Priestern André Schneider und Andreas Theurer und ihren Familien Gottes Segen auf ihrem Weg.

Der Dispens schmälert übrigens weder die Bedeutung des Zölibats noch die Würde der dispensierten Priester.

Ich selbst lebe aufgrund eines Gelübdes zölibatär. Ich bin glücklich. Dass einige Menschen mich für komplett verrückt halten, war schon vorher so. Zum Glück ist mir diese gelegentlich geäußerte Meinung nicht mehr besonders wichtig. „Gott allein genügt.“

Symbolbild: Junger Mann betet in einer Kirche



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