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| Indien: Gegen Bischof Mulakkal wurde Anklage erhoben11. April 2019 in Weltkirche, keine Lesermeinung Anklageschrift enthält Aussagen von 83 Zeugen, darunter ein Kardinal, drei Bischöfe, 11 Priester und 25 Ordensfrauen - Bei Schuldspruch für sexuellen Missbrauch drohen dem Bischof bis zu zehn Jahren Haft. Von Petra Lorleberg Thiruvananthapuram (kath.net/pl) Bischof Franco Mulakkal (Archivfoto) wurde am 9. April wegen Vergewaltigung, illegaler Gefangenschaft und Einschüchterung angeklagt, sagte Hari Sankar, ein Polizeichef des Distrikts im südindischen Bundesstaat Kerala. Das berichteten internationale Medien, darunter die New York Times. Die Anklageschrift enthält Aussagen von 83 Zeugen, darunter ein Kardinal, drei Bischöfe, 11 Priester und 25 Ordensfrauen. Bei Schuldspruch drohen dem Bischof bis zu zehn Jahren Haft. Mulakkal beteuert seine Unschuld. Ob die Vorwürfe gegen ihn stichhaltig sind, lässt sich von außen natürlich nicht beurteilen. Dass die mutmaßlichen Opfer aber durch Kirche und Staat einen gründlichen und fairen Blick auf ihre Vorwürfe erwarten können, das sollte inzwischen selbstverständlich sein. Die betroffenen Ordensfrauen hatten allerdings erhebliche Schwierigkeiten, mit ihren Vorwürfen Gehör zu finden. Erst nach einer öffentlichen Demonstration kamen die Ermittlungen gegen Mulakkal in Gang. Offenbar werden die Vorwürfe staatlicherseits inzwischen in anderem Licht als ursprünglich gesehen, denn immerhin sitzt Mulakkal seit dem 21. September 2018 in Untersuchungshaft. Kirchlicherseits lässt der aus Kerala stammende Mulakkal die Leitung seines Diözese Jalandhar (Provinz Delhi) derzeit ruhen, ist aber nicht vom Amt zurückgetreten. Das Bistum Jalandhar hat Mulakkal im November 2018 die Übernahme der Kosten für seine Strafverteidigung verweigert. Zum Umgang seitens der Kirche mit den Missbrauchsvorwürfen der Ordensfrauen steht der Verdacht der Vertuschung im Raum. Beispielsweise hatten die mutmaßlichen Opfer ihre Vorwürfe in einer 72-Seiten starken Dokumentation zusammengestellt und Juni 2018 an mehrere Stellen gesandt, darunter auch an den zuständigen Nuntius sowie direkt an den Vatikan. Doch Nuntiatur und Vatikan hätten nicht einmal eine Eingangsbestätigung geschickt, beklagten sie mehrere Wochen später, kath.net hat berichtet. Der Skandal um Bischof Mulakkal zieht längst schon weitere Kreise. So wurde Ende März der Priester Antony Madassery verhaftet. Dem engen Mitarbeiter Mulakkals wird vorgeworfen, Schwarzgelder aus ungeklärter Quelle zu besitzen. Fünf weitere Personen wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls verhaftet, aber gegen Kauktion wieder freigelassen. Damit ist die Diözese Jalandhar weiter unter Druck geraten, denn der Fall von Schwarzgeldern wird eine zusätzliche Belastung für die Anklagen gegen den Bischof von Jalandhar. In Erinnerung bleibt auch der weiterhin ungeklärte Tod eines priesterlichen Zeugen gegen Malukkal. Dieser war im Oktober tot aufgefunden, seine Bruder hatte Verdacht auf eine unnatürliche Todesursache geäußert, kath.net hat berichtet. Die Bischöfe Keralas haben im Februar 2019 strengere Richtlinien zum Schutz der Gläubigen vor sexuellem Missbrauch durch Kleriker erlassen, kath.net hat berichtet. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuMissbrauch
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