Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  2. Derzeit sind fast zwei Drittel der Katholiken in Deutschland angetan von Papst Leo XIV.
  3. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  4. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  5. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  6. Zahl der Konfirmationen in den neuen Bundesländern sinkt um 23 Prozent
  7. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  8. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels
  9. Kirchenaustritt: Deutsche Gesetzeslage ist mit dem Evangelium nicht zu vereinbaren!
  10. Spanische Jesuiten in Broschüre: „Danke, Pachamama“
  11. "La Cumbia del Papa": Peruanisches Papst-Lied geht viral
  12. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  13. Leo XIV. - Papst bis 2050?
  14. Berlin: 24-Jähriger gab sich als getaufter Christ zu erkennen, wurde zusammengeschlagen
  15. Synodalität, Ökumene und Liturgie im Pontifikat von Papst Leo XIV.

„Nicht einmal eine Eingangsbestätigung aus der Nuntiatur“

13. September 2018 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der indische Bischof Mulakkal wird von Ordensfrau beschuldigt, sie ab 2014 über ein Dutzend Mal sexuell missbraucht zu haben – Drei weitere Frauen werfen ihm sexuelle Belästigung vor - UPDATE: Bischof muss erneut zum Verhör


Kochi (kath.net/pl) Bischof Franco Mulakkal (Bistum Jalandhar/Nordindien) wird von Ordensfrauen beschuldigt, seit 2014 eine ihrer Mitschwestern über ein Dutzend Mal sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Die betroffene Ordensfrau aus dem südinischen Bundesstaat Kerala hat ihre Vorwürfe in einer 72-Seiten starken Dokumentation zusammengestellt und Ende Juni an mehrere Stellen gesandt, darunter auch an den zuständigen Nuntius sowie direkt an den Vatikan. Doch Nuntiatur und Vatikan hätten „nicht einmal eine Eingangsbestätigung“ geschickt. Daraufhin demonstrierten sieben Ordensfrauen (davon fünf aus dem eigenen Orden sowie zwei Schwestern aus anderen Orden) am vergangenen Samstag öffentlich auf einem Platz in Kochi/Kerala. Sie vertraten: „Die Kirche hat uns keine Gerechtigkeit zukommen lassen. Ebensowenig die Polizei oder die Regierung.“ Die Demonstrantinnen wurden auch von Priestern unterstützt, außerdem von ökumenischen Gruppen sowie eigenen Verwandten und Freunden. Das berichtete der britische „Catholic Herald“ unter Verwertung indischer Medien.


Gegen den aus dem Bundesstaat Kerala stammenden Bischof liegen Vorwürfe von drei weiteren Frauen vor, auch hier geht es um sexuelle Belästigung. Trotzdem vertritt die Superiorin des betreffenden Konvents, dass der Bischof (dem der Orden unterstellt ist) unschuldig sei. Der Orden distanziert sich von den Vorwürfen und der Demontration.

Bischof Mulakkal bezeichnet sich als unschuldig. Die Ordensfrau wolle sich an ihm nur rächen, weil er sie gemaßregelt habe, da sie eine Affäre mit dem Ehemann einer ihrer Kusinen gehabt habe.

Der Priester Varghese Vallikkatt, Generalsekretär des Rates der katholischen Bischöfe Keralas, verweist darauf, dass die (weltliche) Gerichtsbarkeit nicht gegen den Bischof vorgeht, offenbar mangle es an der Stichhaltigkeit der Vorwürfe. Deshalb reagiere auch die Kirche nicht. Auch müsse man nicht öffentlich demonstrieren, denn es gebe in der Kirche genug Möglichkeiten, Missbrauch zu melden. Der Generalvikar der Diözese Jullundur, der Priester Peter Kavumkal, spricht von einer planmäßigen Kampagne gegen den Bischof, es gehe um Erpressung und es sei sogar das Leben des Bischofs bedroht.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ weist auf indische Medienberichte hin, wonach versucht worden war, das mutmaßliche Missbrauchsopfer zum Schweigen zu bringen, indem man ihrem Orden die Schenkung eines Landstückes anbot. Die Ordensfrau lehnte ab. Der katholische Laienverband Keralas ruft die indische Bischofskonferenz zu dringlichen Maßnahmen auf.

UPDATE
Der unklare Fall wird von den zuständigen indischen Behörden erneut aufgegriffen. Bischof Mulakkal hat eine Vorladung zur Polizei erhalten und muss am 19. September zu weiteren Befragungen zur Verfügung stehen, man sei auf Widersprüche in den Darstellungen des Opfers, des Bischofs und der Zeugen gestoßen, denen nachgegangen werden soll. Das berichtete "UCA-News", eine katholische Nachrichtenagentur für den asiatischen Raum.

Der Vorgang hat inzwischen die höchste politische Ebene des indischen Bundesstaates Kerala erreicht, Ministerpräsident Pinarayi Vijayan lies durch Presseverantwortliche erklären, dass er auf der Seite des Opfers stehe. Ein hochrangiger Politiker Keralas drückte bereits öffentlich sein Erstaunen darüber aus, dass die Polizei derart zögerlich reagiere, obwohl doch alle Fakten bei ihr auf dem Tisch lägen.

Ein hochrangiger Polizeioffizier bestätigte außerdem, dass die Ordensfrau inzwischen Todesdrohungen erhalten haben.

Foto: Bischof Mulakkal


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  3. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  4. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Papst wählt jungen Priester aus Peru als Privatsekretär
  7. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  8. Kardinal Reina wird neuer Großkanzler des Instituts ‚Johannes Paul II.‘ für Ehe und Familie
  9. Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens
  10. Bei den Glückwünschen kommt es zur bewegenden Umarmung zwischen Papst Leo und dessen ältestem Bruder
  11. Kirchenaustritt: Deutsche Gesetzeslage ist mit dem Evangelium nicht zu vereinbaren!
  12. "Leo XIV. ist in Top-Form"
  13. Wo der Glaube brennt. Papst Leo XIV. am Grab des Völkerapostels
  14. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  15. Beim Empfang des Fischerrings reagiert Papst Leo XIV. tief bewegt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz