Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  4. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  5. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  6. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  9. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  10. Hugh Grant: 'Ihr Katholiken habt bestimmt mehr Spaß im Leben als die Protestanten'
  11. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  12. Immer wieder rührt die Schönheit dieses Evangeliums unser Herz an
  13. Noel
  14. Urbi et Orbi Weihnachten 2024: Jesus ist die Pforte des Friedens
  15. Weint eine Ikone der Gottesmutter in der Kathedrale von Łódź?

„Nicht einmal eine Eingangsbestätigung aus der Nuntiatur“

13. September 2018 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der indische Bischof Mulakkal wird von Ordensfrau beschuldigt, sie ab 2014 über ein Dutzend Mal sexuell missbraucht zu haben – Drei weitere Frauen werfen ihm sexuelle Belästigung vor - UPDATE: Bischof muss erneut zum Verhör


Kochi (kath.net/pl) Bischof Franco Mulakkal (Bistum Jalandhar/Nordindien) wird von Ordensfrauen beschuldigt, seit 2014 eine ihrer Mitschwestern über ein Dutzend Mal sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Die betroffene Ordensfrau aus dem südinischen Bundesstaat Kerala hat ihre Vorwürfe in einer 72-Seiten starken Dokumentation zusammengestellt und Ende Juni an mehrere Stellen gesandt, darunter auch an den zuständigen Nuntius sowie direkt an den Vatikan. Doch Nuntiatur und Vatikan hätten „nicht einmal eine Eingangsbestätigung“ geschickt. Daraufhin demonstrierten sieben Ordensfrauen (davon fünf aus dem eigenen Orden sowie zwei Schwestern aus anderen Orden) am vergangenen Samstag öffentlich auf einem Platz in Kochi/Kerala. Sie vertraten: „Die Kirche hat uns keine Gerechtigkeit zukommen lassen. Ebensowenig die Polizei oder die Regierung.“ Die Demonstrantinnen wurden auch von Priestern unterstützt, außerdem von ökumenischen Gruppen sowie eigenen Verwandten und Freunden. Das berichtete der britische „Catholic Herald“ unter Verwertung indischer Medien.


Gegen den aus dem Bundesstaat Kerala stammenden Bischof liegen Vorwürfe von drei weiteren Frauen vor, auch hier geht es um sexuelle Belästigung. Trotzdem vertritt die Superiorin des betreffenden Konvents, dass der Bischof (dem der Orden unterstellt ist) unschuldig sei. Der Orden distanziert sich von den Vorwürfen und der Demontration.

Bischof Mulakkal bezeichnet sich als unschuldig. Die Ordensfrau wolle sich an ihm nur rächen, weil er sie gemaßregelt habe, da sie eine Affäre mit dem Ehemann einer ihrer Kusinen gehabt habe.

Der Priester Varghese Vallikkatt, Generalsekretär des Rates der katholischen Bischöfe Keralas, verweist darauf, dass die (weltliche) Gerichtsbarkeit nicht gegen den Bischof vorgeht, offenbar mangle es an der Stichhaltigkeit der Vorwürfe. Deshalb reagiere auch die Kirche nicht. Auch müsse man nicht öffentlich demonstrieren, denn es gebe in der Kirche genug Möglichkeiten, Missbrauch zu melden. Der Generalvikar der Diözese Jullundur, der Priester Peter Kavumkal, spricht von einer planmäßigen Kampagne gegen den Bischof, es gehe um Erpressung und es sei sogar das Leben des Bischofs bedroht.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ weist auf indische Medienberichte hin, wonach versucht worden war, das mutmaßliche Missbrauchsopfer zum Schweigen zu bringen, indem man ihrem Orden die Schenkung eines Landstückes anbot. Die Ordensfrau lehnte ab. Der katholische Laienverband Keralas ruft die indische Bischofskonferenz zu dringlichen Maßnahmen auf.

UPDATE
Der unklare Fall wird von den zuständigen indischen Behörden erneut aufgegriffen. Bischof Mulakkal hat eine Vorladung zur Polizei erhalten und muss am 19. September zu weiteren Befragungen zur Verfügung stehen, man sei auf Widersprüche in den Darstellungen des Opfers, des Bischofs und der Zeugen gestoßen, denen nachgegangen werden soll. Das berichtete "UCA-News", eine katholische Nachrichtenagentur für den asiatischen Raum.

Der Vorgang hat inzwischen die höchste politische Ebene des indischen Bundesstaates Kerala erreicht, Ministerpräsident Pinarayi Vijayan lies durch Presseverantwortliche erklären, dass er auf der Seite des Opfers stehe. Ein hochrangiger Politiker Keralas drückte bereits öffentlich sein Erstaunen darüber aus, dass die Polizei derart zögerlich reagiere, obwohl doch alle Fakten bei ihr auf dem Tisch lägen.

Ein hochrangiger Polizeioffizier bestätigte außerdem, dass die Ordensfrau inzwischen Todesdrohungen erhalten haben.

Foto: Bischof Mulakkal


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Montfort 16. September 2018 

Die Ordensfrau wäre nicht das erste Opfer von kirchlichem Missbrauch,

das Todesdrohungen erhalten hat, um sie zum Schweigen zu bringen. :-(


1
 
 Ad Verbum Tuum 14. September 2018 

@wedlerg &Spatz in der Hand

sie haben beide Recht, die fehlende Reaktion kirchlicherseits öffnet allen Zweifeln Tür & Tor und eine unaufgeregte Aufarbeitung tut Not.
Diese Art des "going public" ist für Indien ungewöhnlich, die Reaktion der Regierung war absehbar, da die derzeitige dem Christentum das Leben schwer macht.
Und wenn etwas politisch allzu opportun ist, werde ich vorsichtig.


2
 
 Herbstlicht 13. September 2018 
 

die Traurigkeit nimmt zu!

Es ist kaum noch zu ertragen - die Meldungen sexueller Übergriffe häufen sich.
Neben Gefühlen des immer größer werdenden Schreckens bilden sich zunehmend solche der Traurigkeit.
Vor allem, da man nicht wissen kann, ob Vorwürfe berechtigt oder nur gezielt gestreut werden, um der Kirche zu schaden.
In obigem Fall glaube ich das zwar nicht unbedingt, doch wer von uns kennt in allen Fällen die dahinterstehende Wahrheit?


7
 
 Montfort 13. September 2018 

@Selene - "Auch in Afrika"... Asien, Europa, Nord- und Südamerika, Ozeanien

Nennt mir einen Kontinent, wo das nicht passiert und nicht vertuscht wird!

Die Opfer kirchlichen Missbrauchs (klerikalen Machtmissbrauchs, geistlichen Missbrauchs, pädophilen Missbrauchs, homo- wie hetero-sexuellen Missbrauchs und der Vertuschung all dessen) sind Kinder, Jugendliche (v.a. Jungen), Gemeindemitglieder (v.a. Frauen), Ordensanwärterinnen, Ordensfrauen (kontemplative ebenso wie apostolisch tätige), Ordensanwärter, Seminaristen, junge Priester.

Und die Täter solcher Verbrechen sind Seminaristen, Priester, Ordensleute, Gemeindemitglieder, Bischöfe, Kardinäle, ...!

Für die kirchlich Verantwortlichen gibt es nur EIN mögliches wahrhaftiges Bekenntnis: "Wir alle haben es gewusst!"

Und dann müssen ordentliche kirchliche wie staatliche Strafverfahren, Strafverfolgung, Buße, Wiedergutmachung, Vergebunsbitte, Sühne, Prävention und klare katholische Glaubens- und Morallehre in Verkündigung, Pastoral, Leitung und Liturgie folgen!

Christe, eleison!


16
 
 wedlerg 13. September 2018 
 

@SpatzInDerHand: Chaos im Guerilla-Camp halt

Das zeigt eigentlich nur, dass im Umfeld des Papstes nichts mehr funktioniert.

Papst Pius XII. hat die Kirche als Staat und Apparat florieren lassen, das Kirchenrecht harmonisiert. Er war ein bescheidener Arbeiter und verantwortungsvoller Kirchenführer - das alles allein auf weltlicher Ebene.

Daneben war er durch und durch bescheiden und glaubenstreu. Das alles war selbstverständlich.

Heute macht man aus Mittelmaß eine Medienshow und hat natürlich keine Ahnung von Arbeit und Organisation.


10
 
 SpatzInDerHand 13. September 2018 

@wedlerg: Schon klar, man weiß ned, was man davon halten soll.

ABER: Eine Eingangsbestätigung aus der Nuntiatur sollte (fast ein Vierteljahr später) jetzt dringend vorliegen! Oder ist man dort mit dem Thema derart überlastet, weil zuviele Missbrauchsvorwürfe angekommen sind? Wie vielleicht auch im Vatikan? Nuuun... wo sich Dreck angesammelt hat, sollte man ausreichend Putzfrauen engagieren!


12
 
 wedlerg 13. September 2018 
 

das bringt alles nichts

Das kann echt sein und eine Schmutz-Kampagne sein. Solche Dinge müssen ohne Emotion aufgearbeitet werden und dienen der aktuellen Debatte gar nichts.

Die Zahl der echten Missbrauchsfälle ist in D jedenfalls niedriger als die Zahl der Vorwürfe.


6
 
 anjali 13. September 2018 
 

Vergewaltigung.

Es wird immer schlimmer!Vergewaltigung hat auch nichts mit Sex und Liebe zu tun,es ist Machtsmissbrauch.Solche Taeter sind geisteskrank.


9
 
 Selene 13. September 2018 
 

Auch in Afrika

sollen schon Ordensfrauen von Priestern sexuell genötigt oder vergewaltigt worden sein.


9
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  4. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  5. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  6. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  7. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  8. O Rex gentium
  9. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  10. Sr. Angela Maria Autsch - Der „Engel von Auschwitz“ starb vor 80 Jahren
  11. Weint eine Ikone der Gottesmutter in der Kathedrale von Łódź?
  12. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  13. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  14. O Oriens, lucis aeternae
  15. O Emmanuel

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz