Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  7. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  8. Etikettenschwindel in der Mutterhauskirche der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  11. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  12. 'Klima-Jesuit' Jörg Alt mit wirren Aussagen: 'Jesus hätte sich auf die Straße geklebt'
  13. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  14. Papst empfiehlt Brettspiele statt Zeit am Handy zu vertrödeln
  15. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden

Patriarch Bartholomaios würdigt Konzil aus orthodoxer Sicht

14. Oktober 2022 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Patriarch von Konstantinopel im "L'Osservatore Romano": Konzil war "logische Konsequenz des Lebens" von Papst Johannes XXIII., der darauf gedrängt hat, das "Einende" und nicht das "Trennende" zu unterstreichen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Das Zweite Vatikanische Konzil aus orthodoxer Sicht hat Patriarch Bartholomaios im Vatikanblatt "L'Osservatore Romano" gewürdigt, wie "VaticanNews" am Dienstag berichtete. Dabei weist der Patriarch von Konstantinopel darauf hin, dass die Ankündigung eines "ökumenischen" Konzils durch Johannes XXIII. 1959 zunächst zu Verwirrung und Fragen auf orthodoxer Seite geführt habe. Zwar seien Beobachter aus der Orthodoxie zum "Ökumenischen Konzil" eingeladen worden, diese sollten jedoch nicht aktiv an den Diskussionen teilnehmen. Gleichzeitig gingen die Vorbereitungen aber mit einer verstärkten innerorthodoxen Annäherung einher, wie der Ökumenische Patriarch schildert.

Als Papst Johannes XXIII. ein "großes Konzil aller Christen" angekündigt hatte, sei in der orthodoxen Welt die Hoffnung aufgekeimt, "dass ein großes ökumenisches Konzil aller christlichen Kirchen einberufen werden würde, um Wege zur Vereinigung des Leibes Christi zu finden", erinnert Bartholomaios in seinem Beitrag. Johannes XXIII., der vor seiner Wahl zum Papst als Vatikanvertreter bereits in Bulgarien, Griechenland und der Türkei tätig war, habe dort seine Erfahrungen mit den östlichen Kirchen vertiefen können; der damalige Ökumenische Patriarch Basilius III. habe ihm bereits seine "Besorgnis über die Uneinigkeit der christlichen Welt" und "seinen Wunsch nach Einberufung eines allgemeinen Konzils der gesamten Christenheit" anvertraut.


Trotz der schwierigen Umstände jener Jahre habe der spätere Papst Johannes XXIII. gut verstanden, dass "Katholiken und Orthodoxe keine Feinde, sondern Brüder sind". Der Aufenthalt in den östlichen Gebieten sei für Roncalli "eine Schule der Ökumene" gewesen, wie verschiedene Beobachter bemerkt hätten: "In diesen schwierigen Zeiten gelang es ihm, bei allen eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen", würdigt Bartholomaios.

Skepsis, Enttäuschung, Interesse

In der orthodoxen Welt habe man die Ankündigung eines ökumenischen Konzils teils mit Freude, teils mit Skepsis aufgenommen, doch als man festgestellt habe, dass "dieses Konzil nur die römische Kirche betreffen" würde, habe eine gewisse Enttäuschung vorgeherrscht, gepaart mit der Ansicht, dass dies "eine Einschränkung der Ideen von Papst Johannes" sei.

Aber, schreibt Bartholomaios weiter: "Patriarch Athenagoras ließ nicht locker und brachte seinen großen Wunsch, die Vergangenheit zu überwinden und den Weg der Begegnung zu beschreiten, nach Rom und zeigte damit Interesse an der Initiative der Kirche von Rom." Dieser Wunsch nach interchristlicher Einheit sei auch durch eine "wiederentdeckte panorthodoxe Einheit" unterstützt worden, die schließlich im Lauf der Jahrzehnte zum Konzil von Kreta im Jahr 2016 geführt habe: "Der ökumenische Weg ist offen für Ost und West und kann nicht mehr verschlossen werden", so Bartholomaios.

Das Zweite Vatikanische Konzil habe in der orthodoxen Welt und bei ihren Theologen und Seelsorgern großes Interesse geweckt und sei "in all seinen Phasen und Dokumenten verfolgt" worden, unterstreicht der Patriarch von Konstantinopel, der das Konzil nicht nur als Überwindung der "Theorie der Rückkehr" würdigt, sondern auch als "logische Konsequenz des Lebens von Papst Johannes", der darauf gedrängt habe, das "Einende" und nicht das "Trennende" zu unterstreichen.

Würdigung der Liturgiekonstitution

Von orthodoxer Seite aus hätten viele beim Konzil erörterte Themen "lebhaftes Interesse" geweckt, doch insbesondere die Liturgiekonstitution und ihr "Bezug auf die Tradition", verstanden als "lebendiger Ausdruck der Kirche", erscheine aus orthodoxer Sicht wichtig. Bartholomaios nannte in diesem Zusammenhang "das Prinzip der Rückkehr ,ad pristinam Sanctorum Patrum normam', die "Rückkehr zu den ältesten Quellen der verschiedenen Liturgien der Kirche", die die aktive Teilnahme der Gläubigen als "eine Gemeinschaft, die feiert", hervorhebe.

Dabei handele es sich um einen pastoralen Akt, "der aus dem Erlösungswerk Christi hervorgeht, frei von soziologischen oder psychologischen Funktionen, immer eins, auch in der Vielfalt der Riten". Die Liturgie werde so wieder zu einem "Werk des Volkes", in dem "das Priesterkollegium und die Gläubigen einen einzigen liturgischen Körper bilden, in dem jeder seine besondere Funktion hat", unterstreicht Bartholomaios.

Papst Johannes XXIII. habe die Liturgie "als höchste Form des Gebets der Kirche" geliebt, so Bartholomaios weiter, der darauf hinweist, dass die Liturgie "ein Zeichen der Einheit zwischen Gott und Mensch und zwischen Mensch und Gott" sei. Das Zweite Vatikanische Konzil habe "diese zentrale Bedeutung der römischen Liturgie wiederhergestellt", lobt der Patriarch. Nachsatz: "Es ist unser aller Pflicht, die wir heute Christen sind, daran zu arbeiten, unsere Einheit in diesem einen Brot und diesem einen Kelch wiederzuentdecken."

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Foto: Papst Franziskus empfängt den Patriarchen Bartholomaios


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 14. Oktober 2022 
 

Ein erfreuliches Lob

Es war das überragende Werk des hl. Papstes Johannes XXIII ein ökumenisches Konzil einzuberufen. Gerade in Bulgarien, Griechenland und der Türkei hat Bischof Angelo Roncalli in die byzantinische Kirche kennen und schätzen gelernt.
Er hat damit den Weg für den hl. Papst Paul VI freigemacht, 1965 gemeinsam mit Patriarch Athenagoras die Exkommunikationen von 1054 "der Vergessenheit" zu übergeben, wie die wörtliche Ausdrucksweise lautet.
Erfreulich ist auch, und das sollten auch die Anhänger des außerordentlichen Ritus anerkennen, das Lob von Patriarch Bartholomaios für die Liturgiekonstitution. Gerade die östlichen Kirchen haben die Wiedereinführung des "Gebetes der Gläubigen = Fürbitten" dringend gefördert.
Vor vielen Jahren habe ich zufällig in der Buchhandlung Herder dem Russ.-Orth. Vertreter beim II. Vatikanum kennengelernt und war erstaunt über seine positive Beurteilung des Konzils und der katholischen Kirche.Die putinistische Kirche Russlands ist heute weit davon entfernt.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  6. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  7. Taylor sei mit Euch
  8. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  9. 'Gott kann in die Geschichte eingreifen, wenn wir beten!'
  10. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  11. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  12. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  13. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  14. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  15. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz