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Das Ringen um den wahren katholischen Glauben muss christlich sein!

1. März 2011 in Aktuelles, 53 Lesermeinungen
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KATH.NET-KLARTEXT von Bischof Andreas Laun über "Problempriester", "fromme Selbsttäuschungen" und warum man manchmal etwas "übersehen" muss, selbst wenn es auf Kosten irgendeiner Vorschrift geht


Salzburg (kath.net) Ja, es gibt „Problempriester“, so nenne ich sie, die es nicht nur in einer Diözese gibt. Dabei denke ich hier und jetzt nicht an Themen wie Zölibat, Führung des Pfarramtes oder gar Missbrauchs-Vorwürfe. Ich denke vielmehr an jene Priester, die fromm sind, fest hinter dem Papst stehen und alle Vorschriften einzuhalten bemüht sind – aber abgelehnt werden nicht von allen, aber von einer Mehrheit in der jeweiligen Pfarrei und auch von den priesterlichen Mitbrüdern. So kann es sein, dass der Generalvikar nicht mehr weiß, wohin er diesen Mitbruder schicken soll – trotz des Priestermangels!

Die für alle schmerzliche Frage lautet dann: Wie kann man diesem Priester helfen, was kann man ihm raten? Denn wer es auch sei, seine Anhänger, die er meist auch hat, oder seine Kritiker, alle sollten bedenken: Es geht erstens um einen Menschen und zweitens um einen Priester! Beide, der Mensch und der Priester, verdienen Zuwendung, Liebe, Achtung und auch Toleranz. Aber wo ist die Lösung? Vor allem, wenn man ratlos ist, erschallt In Zeiten wie diesen dann schnell der Ruf nach einer geistlichen Begleitung oder einer psychologischen Therapie, um den Fall auszulagern und je nach Diagnose, wo des Übels Wurzel liegt, und die Therapie empfiehlt sich dann wenigstens als Ergänzung auf jeden Fall!

Der Grund für Ablehnung eines solchen „Problempriesters“ ist nicht in jedem „Fall“ derselbe, in der Regel sind es wohl verschiedene Gründe, die ihn in Außenseiter-Rolle gebracht haben. Ein ziemlich gemeinsamer Nenner scheint zu sein: Seine Anhänger und auch er selbst sagen: Er wird „verfolgt, weil er so fromm ist, so papsttreu, so gläubig, und weil die bösen Liberalen das nicht wollen!“

Diese fromme Treue mag eine Rolle spielen, aber ist diese „Erklärung“ wahr, so dass nur „die Anderen“ schuld sind und ihr Verhalten ändern müssten? Ist sie nicht auch eine fromme Selbsttäuschung? Auffallend ist: Solche Priester gehen in der Regel auch guten, keineswegs halb zu Protestanten gewordenen Priestern und Laien auf die Nerven und das sicher nicht, „weil sie so fromm sind“! Warum ist das so? Auf diese Frage bekommt man kaum eine klare, sozusagen „verwertbare“ Antwort, um zu begreifen, meistens werden „Kleinigkeiten“ erzählt, die für sich genommen unbedeutend wären und erst in der Summe bedeutsam sind.

Gut wäre es vor allem für die Betroffenen selbst, sich die Frage zu stellen: „Warum werde ich abgelehnt?“ Aber bei der Suche nach der Antwort sollten sie sich nicht die „Märtyrer-Antwort“ geben: „Ich werde verfolgt, weil ich ein so guter Diener Christi bin“! Sogar dann, wenn die Kritik ungerecht ist und vielleicht wirklich auch den Konflikt zwischen Glauben und Irrglauben widerspiegelt, sollte man sich fragen: Nicht: „Habe ich einen Fehler gemacht?“, sondern: Welchen Fehler habe ich gemacht?


Vielleicht in der Art, wie ich den Glauben verkündigt oder verteidigt habe? Mag schon sein, dass einer den wahren Glauben „hat“, wenn er damit Anstoß erregt, sollte er sich auf die Suche machen nach den vielleicht unklugen, rechthaberischen oder lieblosen „Balken oder Splitter“ im eigenen Verhalten und nicht versuchen, auch noch den kleinsten „Häresie- und Ungehorsams-Splitter“ bei seinem Gegenüber zu entfernen.

Kardinal Thuan erzählt in seinem Hoffnungsbuch, wie er sich mit der Frage quälte, was er, abgeschnitten von seiner Gemeinde im Gefängnis, machen könnte außer eben „nichts“? Und er gab sich selbst die Antwort: „Meine Wächter lieben!“ Das tat er mit den Möglichkeiten die er hatte! Deswegen kam er zwar nicht frei, aber es gelang ihm, die Herzen der Männer, die ihn bewachten und quälten, zu gewinnen und sie sich zu Freunden zu machen! Manche wurden dadurch sogar Christen!

Daher noch einmal: Es ist sehr gefährlich, sich nur als Märtyrer zu sehen und sich in dieser „Rolle“ vielleicht sogar ein wenig zu gefallen.

Mein wichtigster Rat ist: Mit allen freundlich sein, mit allen reden, die mit sich reden lassen, und vor allem auch: Manches einfach „übersehen“, sogar dann, wenn es auf Kosten irgendeiner Vorschrift geht – einer, die durch die Tugend der Epikie (Nachsicht) außer Kraft gesetzt werden kann und manchmal der Liebe wegen sogar außer Kraft gesetzt werden muss!

Denn Epikie ist die Tugend, die nicht Gottes Gesetz, wohl aber ein rein menschliches Gesetz um der höheren Gerechtigkeit und Liebe willen in einer bestimmten Situation außer Kraft setzt.

Übrigens sollte jeder Priester heikle Themen nur mit Vorsicht ansprechen und dabei nicht besonders „dick auftragen“! Das gilt zum Beispiel für Themen wie die Sexualität oder das Gericht Gottes! Schon in der Apostelgeschichte wird erzählt, wie der römische Statthalter Felix den Dialog mit Paulus abbricht in dem Augenblick, in dem dieser von „Enthaltsamkeit“ und „Gericht Gottes“ spricht. Wie man sieht:

Das waren immer schon „sensible Themen“ und sie sind es bis heute geblieben. Bei Papst Benedikt könnte man zum Beispiel lernen, wie man von den „letzten Dingen“ reden kann!

Und wer sich an Papst Johannes Paul II. hält, wird befreit werden von den letzten von Prüderie Resten, die vielleicht in ihm noch schlummern und gefördert werden von dem Irrglauben, man könne die jetzige sexuelle Entartung am besten durch ein Zurück zur verklemmten Enge des 19. Jahrhunderts heilen. Oder noch ärger: Man lässt Irrtümer, die es gab, neu aufleben: Beim 6. Gebot gibt es nur schwere, keine lässlichen Sünden und die meisten Menschen, die in der Hölle sind, sind es wegen sexuellen Sünden!

Aber das hieße, Beelzebul mit dem Teufel austreiben wollen, einen Irrtum gegen einen anderen tauschen!

Nein, die Lösung ist immer nur die Wahrheit, und so, wie Papst Johannes Paul II. ein „Evangelium des Lebens“ geschrieben hat, könnte man seine Schriften zum Thema Liebe und Sexualität auch ein „Evangelium von der sexuellen Liebe“ nennen. In diesem „Ton“ sollte man es auch verkünden, als frohe Botschaft, die es nämlich ist!

Wenn das die Theologen des „Memorandum“ gemeint hätten, hätten sie sogar recht gehabt: In diesem Sinn brauchen wir wirkliche eine erneuerte Sexualmoral, ebenso jenseits von Prüderie wie jenseits der sexuellen Revolution. Denn was Sexualität und Liebe betrifft, besteht die wahrhaft christliche Haltung in der „Freude und in dem Ja zum Leib, dem Ja zur Sexualität, gesehen als eine Gabe, zu der immer auch Disziplin und Verantwortung gehören“ So hat es Papst Benedikt XVI. erst kürzlich gesagt!

Im Brevier legte die Kirche uns Geistlichen vor kurzem eine Paulus-Lesung (1 Kor 10,23f) ans Herz, die, genau betrachtet, der Schlüssel sein könnte für den Durchbruch unserer lieben „Problempriester“: Paulus leitet an dieser Stelle an zu einem erstaunlich gelassenen Umgang mit dem „Götzenopferfleisch essen“: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles nützt. «Alles ist erlaubt» - aber nicht alles baut auf. Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, ohne aus Gewissenhaftigkeit nachzuforschen. Denn dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt. Wenn ein Ungläubiger euch einlädt und ihr hingehen möchtet, dann esst, was euch vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen nachzuforschen. Wenn euch aber jemand darauf hinweist: Das ist Opferfleisch!, dann esst nicht davon, mit Rücksicht auf den, der euch aufmerksam macht, und auf das Gewissen; ich meine das Gewissen des anderen, nicht das eigene; denn (an sich gilt): Warum soll meine Freiheit vom Gewissensurteil eines anderen abhängig sein? Wenn ich in Dankbarkeit mitesse, soll ich dann getadelt werden, dass ich etwas esse, wofür ich Dank sage?

Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes! Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.“

Wenn die „Problempriester auf der einen Seite wie Paulus „allen in allem entgegenzukommen“ suchen und die Kritiker umgekehrt ihrer vielleicht wirklich störenden Enge mit der Liebe entgegenkommen, von der es heißt, dass die Liebe „alles erträgt“, entstünden zwischenmenschliche Beziehungen, in denen auch der Dialog zwischen liberal und „besonders treu“ in Gang kommen und Probleme mit geduldiger Liebe auf beiden Seiten lösen könnte. Das Ringen um den wahren, katholischen Glauben muss sein, aber christlich, und zum christlichen Ringen gehört die Liebe, der Wille, den Anderen nicht zu verletzen!

Einige konkrete Beispiele: Wenn ich wüsste, dass es „manche Leute stört“, dass ich ständig den Talar trage, würde ich ihn eben nur selten, vielleicht nur in der Kirche und bei wirklich rein kirchlichen Festen anziehen. Wenn ich weiß, dass manche Christen aus der Handkommunion eine „Glaubensfrage“ machen, würde ich auch dann, wenn ich Mundkommunion für viel angemessener halte, nicht päpstlicher sein wollen als Papst Johannes Paul II. und auch nicht als Papst Benedikt XVI., der zwar Mundkommunion vorzuziehen scheint, aber Handkommunion nicht verbietet. Und wenn eine Kronenzeitung auf dem Tisch liegt, hätte ich weder Scheu, in ihr zu blättern noch an diesem Tisch zu essen. Auch würde ich die Messe mit dem Wein feiern, den mir der verantwortliche Priester hinstellt, auch wenn dieser Wein den Vorschriften nicht entspricht.

„Alles aus Liebe, nichts aus Zwang“, war ein Grundsatz des hl. Franz von Sales. Die hier gemeinte Liebe ist weder rechthaberisch noch Mangel an Treue, sondern Treue, die Wahrheit und Liebe zu verbinden weiß. Liebe Priester, die ihr euch angesprochen fühlt, wenn ich in dieser Weise von „Problempriestern“ rede! Ich hoffe, ihr spürt, dass ich euch nicht beleidigen will und nicht beleidigt habe!

Die Kirche braucht euch, eure Hingabe und eure Treue! Es geht darum, für euch einen guten Weg zurück in die Gemeinschaft zu finden. Mir scheint, Paulus hat ihn gezeigt, es liegt an Euch, ihn zu gehen und an den „Anderen“, Euch entgegenzugehen!

kathTube: Bischof Andreas Laun über die "Liebe"





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Lesermeinungen

 1Pace 8. März 2011 

Orthographie nur „befriedigend“ - Korrektur

@GvdBasis
Ich bitte um Entschuldigung.
Es muss in meinem letzten Beitrag heißen:
„Nach einem Rätsel, das die Kinder lösen konnten …“
und
„Mysterium iniquitatis“ (siehe Link http://www.human-life.ch/vkas/dokumente/Identit_t.pdf).

Wer weiß, wo sich der „Fehlerteufel“ noch eingeschlichen hat.

www.human-life.ch/vkas/dokumente/Identit_t.pdf


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 1Pace 8. März 2011 

Ostern - eine bescheidene Vorschau

@GvdBasis

Neulich hat der Schulseelsorger mit den Kindern geübt: „Also – ich sage: ;Geheimnis des Glaubens‘, dann sagt ihr: ‚Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir‘. - Also jetzt: ‚Geheimnis des Glaubens‘“ – Antwort: …

Nach einem Rätsel, dass die Kinder lösen konnten, stellte der Priester sehr einleuchtend dar, was ein „Geheimnis“ ist: „Wisst ihr z. B., was ich jetzt denke?“

In der Kirche mag einem „Nicht-Eingeweihten“ vieles „mysteriös“ erscheinen – sehr vieles. So kennt sie doch tatsächlich ein „Mysterium Inequitatis“, aber vor allem das „Mysterium paschale“. (Mit diesen Ausdrücken hat der Seelsorger - „weise“ - die Kinder allerdings „verschont“.)

Paulus schreibt im ersten Brief an Timotheus, wie die Diakone sein sollen:
„… achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben und nicht gewinnsüchtig; sie sollen mit reinem Gewissen am GEHEIMNIS DES GLAUBENS festhalten“.

Ein Geheimnis kann nicht wie ein Rätsel gelöst und nicht erklärt werden. Es kann „OFFENBART“ werden. So spricht man beispielsweise auch im Patentwesen von der „Offenbarung einer Erfindung“ („DISCLOSURE OF AN INVENTION“) und - weil eine Erfindung nur dann eine Erfindung ist, wenn sie dem Fachmann nicht naheliegt („NON-OBVIOUSNESS“), muss es dann naturgemäß viele Fachleute geben (man sprach hier früher vom „Durchschnitts-Fachmann“), die die Sache sehr zweifelhaft finden.

Was die Auferstehung betrifft, hat der Apostel Thomas seine Zweifel angemeldet. Das ist heute sehr nützlich für unseren Glauben.

Dann gibt es im gewerblichen Rechtsschutz eine bis ins Detail gehende Prüfung, ob die „Erfindung“ wirklich eine Erfindung ist, die unter anderem auch eine Untersuchung einschließt, ob die Sache auch wirklich praktikabel („gewerblich anwendbar“) ist. Diese Prüfung kann den Erfinder sehr viel „kosten“ und er kann in der Öffentlichkeit als „Spinner“ dastehen. Wenn jemand eine „Offenbarung“ über ein „Perpetuum Mobile“ oder eine andere, den Naturgesetzen widersprechende Sache hat, bekommt er kein Patent. Wenn die Sache gut geht, reden alle darüber – auch die Zeitungen. Das kann u. U. dann dazu führen, dass der Erfinder selbst manchmal sehr „schmunzeln“ muss, wenn er über seine Erfindung liest. Wenn die Sache gut geht, will die „Konkurrenz“ sie auch haben - kriegt sie aber nicht, höchstens, wenn sie Lizenzgebühren zahlt. Das Patent ist ein „Verbietungsrecht“. Im Sozialismus war das etwas anders. Es gab in der Sowjetunion sogenannte „Urheberscheine“ und in der DDR „Wirtschaftspatente“, die durften im Gebiet des „Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ von allen Betrieben frei praktiziert werden. Nur der Erfinder musste „abgefunden“ werden.

In der katholischen Kirche kann man die Prüfung des Patentamtes mit dem vergleichen, was die Kongregation für die Glaubenslehre tut (früher: das „Heilige Offizium“) oder z.B. bei Katharina von Siena mit der Tätigkeit des Generalkapitels von 1374 (von dem wir nichts mehr wissen) - um beim THEMA „Problempriester“ oder „Problemlaien“ zu bleiben. Und viele haben gar keine Ahnung davon, wie viele echte und vermeintliche „Erfinder“ es in der Kirche, die ja wie der SCHÖPFER immer „KREATIV“ ist, tatsächlich gab und gibt!

Auf die „Sache“ mit dem „AUFERSTANDENEN“ und den „ZWEI ODER DREI“ hat tatsächlich schon das „Heilige Offizium“ ein „Patent“ erteilt – allerdings (wie im Sozialismus) nicht als „Ausschließungsrecht“. Das „Patent“ ging an eine Frau, die von vielen bis zur „Patenterteilung“ die „Hexe von Trient“ genannt wurde.

Ob allerdings 1Pace mit seiner Darstellung, wo sich „Ostern ereignen kann“, die „Erfindung“ – hier im Forum bleibt ja meist alles fragmentarisch - richtig dargestellt hat, ob er vor allem richtig wiedergegeben hat, was bei der \"Erfindung\" „IN MEINEM NAMEN“ heißt, das wollen wir hier mal offenlassen. Vielleicht würde die „Erfinderin“ „schmunzeln“. Auf jeden Fall könnte man aber \"aus der Erfindung Profit ziehen\".

Das Schöne an den GEHEIMNISSEN ist in der Kirche, dass wir durch die Liturgie - mehr als in einem „Mysterienspiel“ - einfach in sie hineingenommen sind - wie die Schulkinder, ob wir eine göttliche „Erfindung\" verstanden haben oder nicht, einschließlich „Problempriestern“ und „Problemlaien“.

„Also – ich sage: ;Geheimnis des Glaubens‘, dann sagt ihr: ‚Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir‘“.

„Martha, GLAUBST Du das?“ (Joh 11,27)

@GvdBasis, in diesem Sinne wünsche ich mir, dass die Liturgie der Osternacht auch dieses Jahr für Sie (und uns alle) wieder „ergreifend“ wird, wie Sie das so schön gesagt haben!

***

Bis dahin hat jeder von uns noch etwas in seiner Rolle der „Divina Commedia“ MITZUSPIELEN, wobei vielleicht schon vor Ablauf von zehn Jahren etwas deutlicher zu sehen sein wird, ob wir die Gesellschaft verändern, oder die Gesellschaft uns. Vielleicht haben wir dabei „Wir sind Kaiser“ zu spielen oder „Dompfarrer“ oder „Problempriester“ oder nur eine Rolle, wie die der „Armut“ (siehe Link: http://www.divina-commedia.de/la_divina_commedia/paradies_011_la_divina_commedia.htm), die nach Dante „elfhundert Jahr trüb und allein saß“ und

“né valse esser costante né feroce,
sì che, dove Maria rimase giuso,
ella con Cristo pianse in su la croce”.

Hauptsache, wir “spielen” gut und geben, wenn wir “dran” sind, immer die richtige Antwort: „… … …“

IMMER die RICHTIGE? – Manchmal wird es wohl nur eine „befriedigende“ oder „ausreichende“ werden, wie bei „Problemschülern“. Hauptsache, wir verlieren die Freude am Spiel nicht – die OSTERFREUDE!

www.divina-commedia.de/la_divina_commedia/paradies_011_la_divina_commedia.htm


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 GvdBasis 7. März 2011 

Ostern wird anscheinend auch immer komplizierter

Zitat von 1Pace: \"Ostern kann sich in dieser Haltung ereignen: der des Zu-Ende-Zuhörens, der des Verstehen-Wollens, der des Sich-in-den-Anderen-Hinein-Versetzens, der des Ringens gegen die allgegenwärtige Antipathie, der des Zurück-Stecken-Könnens um der Liebe willen … \"
---------

Das ist nichts für mich, dazu bin ich ein zu einfacher Mensch. Zu Ostern feiere ich nur die Auferstehung Jesu in der alljährlich sehr ergreifenden Liturgie der Osternacht in der Kirche mit.


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 Claudia Caecilia 7. März 2011 
 

Anderes \"Problem\"

Ich finde WB Launs Anmerkungen großartig.

Nun aber zu einem anderen Problem.
Pfr. Faber ist auf dem Opernball eindeutig als Priester zu identifizieren. Ist das noch keinem aufgefallen?
Wir sind doch immer dafür, dass Priester immer zu erkennen sind oder ist das etwa an so einem Ort ein Sakrileg? :-)


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 GvdBasis 7. März 2011 

@ 1Pace

Ich will mich nur kurz melden (Zeitmangel heute) und mich bedanken nach Ihrer ausführlichen Antwort an mich. Unten noch ein Link speziell für Sie, wird Ihnen gefallen: Toni Faber bei \"Wir sind Kaiser\". Ich bringe das hier jetzt nicht als Kritik, gefällt mir nämlich selber ganz gut.

Eine Bitte habe ich aber schon: laßt die Priester ihre Talare tragen, wenn sie dies wollen. Und ein bißchen besorgt bin ich, ob das beim Toni Faber alles gut geht. In zehn Jahren wird man deutlicher sehen, ob er die Gesellschaft verändert hat, oder die Gesellschaft ihn.

www.youtube.com/watch?v=47EdzQh_1EY


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 1Pace 7. März 2011 

Ja, warum eigentlich?

@GvdBasis

Zitat Jetzt habe ich noch die Osterpredigt gelesen, zu der Sie verlinken. Finden Sie die so besonders gut? Warum? Zitat Ende

Freut mich, dass Sie das getan haben, wenngleich etwas spät. Manchmal meinen wir, schon nach den ersten Worten des Romans kennen wir das ganze Buch. Der Mörder ist aber nicht immer der Butler und auch nicht immer der Gärtner (frei nach Frederic - Reinhard Mey).

Gewissermaßen als Konklusion steht in dieser Osterpredigt:

„Kirche als Raum der Begegnung
Kirche als Institution, als Organisation wird heute von vielen Menschen sehr skeptisch betrachtet. Zu viele negative Erfahrungen mit Lobbys, Konzernen und Organisationen schwingen mit. Die Stärke der Kirche und ihre eigentliche Aufgabe liegt meines Erachtens darin, dass sie Menschen Orte und Räume der Begegnung mit dem lebendigen Gott und der Begegnung mit Menschen bietet, die ihre Lebendigkeit nicht mehr auf den ‚Highways‘ des Lebens suchen. Frei-Räume und Frei-Zeiten zu schaffen, in denen Menschen einander und Gott begegnen können, könnte ein Zeugnis des Glaubens an die Auferstehung sein, das auch in unseren Tagen angenommen wird“.

Klingt ein bissschen ähnlich, wie das was, Herr Weihbischof Laun schreibt:
„Wenn die ;Problempriester‘ auf der einen Seite wie Paulus ‚allen in allem entgegenzukommen‘ suchen und die Kritiker umgekehrt ihrer vielleicht wirklich störenden Enge mit der Liebe entgegenkommen, von der es heißt, dass die Liebe ‚alles erträgt‘, entstünden zwischenmenschliche Beziehungen, in denen auch der Dialog zwischen liberal und ‚besonders treu‘ in Gang kommen und Probleme mit geduldiger Liebe auf beiden Seiten lösen könnte. Das Ringen um den wahren, katholischen Glauben muss sein, aber christlich, und zum christlichen Ringen gehört die Liebe, der Wille, den Anderen nicht zu verletzen!“

Ostern kann sich in dieser Haltung ereignen: der des Zu-Ende-Zuhörens, der des Verstehen-Wollens, der des Sich-in-den-Anderen-Hinein-Versetzens, der des Ringens gegen die allgegenwärtige Antipathie, der des Zurück-Stecken-Könnens um der Liebe willen … Einer Gruppe mit einer solchen Dynamik hat der AUFERSTANDENE seine Gegenwart versprochen. Die Konsequenz des gelebten Wortes Mt 18,20 ist keinesfalls nur ein weiteres „Attribut“ zu seiner eucharistischen Gegenwart oder zu seiner Gegenwart im Wort. Und KIRCHE ist dann nicht primär ein Raum wie ein insbesondere sonntäglich genutztes Gebäude, sondern eben ein „Raum der Begegnung“, so wie es in der Physik den „Riemannschen Raum“ oder den „Lobatschewski-Raum“ gibt.

Der AUFERSTANDENE hätte dem FPÖ-Chef auch schon auf dem Ball begegnen können. – Herr Strache hätte nicht auf die Sonntagsmesse warten müssen. Und der AUFERSTANDENE hätte eben gerade gegenwärtig auf dem Ball sein können - durch die Haltung von \"zweien oder dreien\", die sich dort „im Namen Jesu versammeln“ wollen, z. B. von Herrn Faber und Herrn Strache. Und nur ER schenkt die Freiheit von den „vielen negativen Erfahrungen mit Lobbys, Konzernen und Organisationen“, in welche Richtung sie auch den einzelnen Christen gemäß ihren Interessen zu drängen versuchen.

Ich glaube fast, das war zu viel KLARTEXT.

P. S.: Schön ist auch das!
http://www.christliches-artikelverzeichnis.de/david-tanzt-fuer-gott.html


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 1Pace 7. März 2011 

Unter dem Dach der KLARTEXTES …

… von Herrn Weihbischof Laun finde ich diese „Meinungsversammlung“ sehr schön. Ehrlich!

@GvdBasis

Der Bischof bezieht sich auf den ersten Korintherbrief:
„Paulus leitet an dieser Stelle an zu einem erstaunlich gelassenen Umgang mit dem ‚Götzenopferfleisch essen‘: ‚Alles ist erlaubt, aber nicht alles nützt. ‚Alles ist erlaubt‘ - aber nicht alles baut auf. Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen“.

Wahrscheinlich waren damals die Diskussionen in Korinth ähnlich „engagiert“ wie oft hier im Forum. Zumal es schließlich um nichts Geringeres als vermeintlichen oder potentiell möglichen Götzendienst ging. Darum schreibt Paulus:
„Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung“ (1 Kor 1,10).

Seinen Teil zur „Meinungsbildung“ trägt er auch bei, indem er den Korinthern den Gekreuzigten und Auferstandenen nahezubringen versucht, dem er begegnet ist.

Allerdings muss er leider feststellen (Kap 3, 1-4):
„Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus. Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht; denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt. Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen? Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, seid ihr da nicht Menschen? (Lutherbibel: „…seid ihr da nicht fleischlich?).

Die „Unmündigkeit“ bestand nach Paulus Auffassung also nicht im „Essen des Götzenopferfleisches“, sondern in „Eifersucht und Streit“.

Also hier jetzt mein von Ihnen gewünschter KLARTEXT: Ich halte es für die Kirche für aufbauender, sich vielleicht vor Gott zu sammeln und mal eine Stunde im ersten Korintherbrief zu lesen, anstatt sich sofort zu echauffieren. Einen Ausdruck des Fotos des Dompfarrers und der Meinungen aus diesem Forum könnte man zu dieser \"Lesung\" mitnehmen und IHM dann z. B. sagen: „Schau dir das an, Jesus! Dieser 1Pace! Ich könnte ihn \'fressen\', aber nicht, weil ich ihn so gern habe!“ (Sie kennen Don Camillo von Guareschi?). Ich komm von meiner „Palme“ überhaupt nicht mehr herunter! – Und vielleicht kommt dann aber plötzlich ein anderes Gefühl hoch: „Schau Dir doch mal das Gesicht von Toni genau an. Hat er nicht schöne, blaue lächelnde, fast ‚gütige‘ Augen? Du hast überhaupt keine Vorstellung davon, was WIR beide zusammen schon alles ‚angestellt‘ haben – und erst, was wir zusammen noch ‚anstellen‘ werden – der „himmlische Gentleman“, wie Sophia ihn genannt hat, und ich. Ich werde ihn mir niemals ‚wegschnappen‘ lassen!“

Zitat „Meinen Sie, nächstes Jahr soll dann auch der Wiener Kardinal in den Frack schlüpfen und das Tanzbein am Opernball schwingen? Also dann bitte aber gleiches Recht für alle, und auch den Papst einfracken und zum Tanzkurs schicken. Zitat Ende

Nun, Herr Dompfarrer Toni Faber ist nicht der Papst. Wird er wohl wahrscheinlich auch nicht werden. Wäre er es, wäre ihm wohl auch eher nicht zum Tanzen zu Mute. Auf jeden Fall lässt der Papst sich wohl aber weder von jemandem einfracken noch abwracken. Kardinal Schönborn wird für Tanzkurse wohl auch keine Zeit haben.

Sicher kann man sich als Dompfarrer zur Entscheidungsfindung die Frage stellen: „Was würde Kardinal Schönborn tun?“ – Zumal der ja dann das „nächste gefundene Fressen“ für allzeitbereite Kritiker wäre: „Wie kann der Kardinal so etwas dulden?“ – Kennen wir doch, oder? (;-). „Man haut auf den Sack und meint den Esel“. Von Johannes XXIII. wird erzählt, dass er wegen eines Problems nachts schweißgebadet aufgewacht sei: „Das muss ich mit dem Papst besprechen!“ Da fiel ihm ein, dass er das ja selber war. Herrn Dompfarrer kann das nicht passieren. Jeder Priester ist Priester in Einheit mit dem Bischof. Und Priester, die Bischöfe haben, die ihnen gegenüber so eingestellt sind, wie Herr Kardinal Schönborn und Herr Weihbischof Laun und die ihnen (wie uns) sowohl „Milch“ als auch „feste Speise“ geben, können sich freuen!

Entscheidend ist jedoch aber wohl letztlich die Frage: Was will Gott JETZT von MIR? Das ist in der Regel wohl etwas anderes, als das, was er von anderen will. Und – Sie kennen vielleicht auch die Frage: „WWJD?“ – KLARTEXT konkret: „Was würde Jesus hier im Forum jetzt an meiner Stelle schreiben?“

Ob Jesus auf der Hochzeit zu Kana getanzt hat? In einem bin ich mir ganz sicher: Wenn, dann weder Polka noch Walzer.

www.kath.net/detail.php?id=30350


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 1Pace 6. März 2011 

Sie haben recht …

@GvdBasis

.. wir müssen uns wieder und wieder entscheiden, nach WESSEN \"Pfeife wir tanzen\" wollen, WOHIN wir (vielleicht um die Wette wie Petrus und Johannes) laufen wollen und was unsere TRIEBKRAFT sein darf …

www.cssr.at/prarchiv/b1997/bo1_pred.htm


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 1Pace 6. März 2011 

„… und ihr habt nicht getanzt“

Dieses Wort Jesu scheint auf Herrn Dompfarrer Toni Faber ganz offensichtlich nicht zuzutreffen.

@GvdBasis

Mt 11,17-18: „Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen“.

Sicherlich, die Worte des Herrn werfen immer wieder neue Fragen auf (siehe Link:
http://www.rhm.uni-koeln.de/139/M-Merkelbach.pdf) und lassen für den, der sie sucht, verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu. Einer nimmt dabei ein Jota weg, der andere fügt eins hinzu ...

Gut, dass wenigstens der Sinn noch erhalten geblieben zu sein scheint.

www.rhm.uni-koeln.de/139/M-Merkelbach.pdf


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 GvdBasis 5. März 2011 

Priesterfrack

Und so sieht das Gegenteil eines Problempriesters aus:

http://www.oe24.at/leute/opernball/Ich-tanzte-mit-dem-Dom-Pfarrer/19348532

www.oe24.at/leute/opernball/Ich-tanzte-mit-dem-Dom-Pfarrer/19348532


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 GvdBasis 5. März 2011 

Ich benötige Nachhilfe: War das eine kirchliche Hochzeit?

Zitat aus dem unten verlinkten Artikel: \"In einer leisen Zeremonie ohne Medien in der Katharinen-Kapelle des Stephansdoms erbat Toni Faber für das Hochzeitspaar Gottes Segen.\"
-------------
Ohne Medien ist gut! Man kann es problemlos googeln, weil die Medien trotzdem darüber berichteten.

Wie schon unten erwähnt, ging der Wiener Dompfarrer heuer auf den Opernball. Eingeladen von Freunden, wie er öffentlich sagte, den \"Muchas\". Da gab es aber vor nicht allzu langer Zeit \"Die Mucha\", auch so öffentlich beworben (googeln!), und das war damals eine andere Frau. Ob diese vorherige Ehe kirchlich geschlossen war, weiß nicht. Ob es die erste Ehe war, weiß ich auch nicht.

Die in Österreich ziemlich bekannten Muchas können meinetwegen allesamt tun, was sie wollen, die interessieren mich auch nicht. Auskennen würde ich mich aber schon gern: War die Zeremonie im Dom nun eine Trauung oder nicht? Oder wurde hier etwas in sogenannter christlicher Liebe einfach \"übersehen\"?

www.extradienst.at/Artikel.53+M57b96b1876a.0.html


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 Geronimo 5. März 2011 
 

Wahrheit

Der Hinweis auf die Wahrheit ist richtig, diese sollte aber von allen berücksichtigt werden!


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 1Pace 4. März 2011 

„… es gibt drei Arten von ‚Ärgernissen‘“ (Franz von Sales)

Zitat: Mag schon sein, dass einer den wahren Glauben „hat“, wenn er damit ANSTOß ERREGT, sollte er sich AUF DIE SUCHE MACHEN … Zitat Ende (Hervorhebungen hinzugefügt).

FRANZ VON SALES
„Alle diese Arten von Ärgernissen gibt es überreich in der Welt und man sieht nichts so dicht gesät wie das Ärgernis; es ist das wichtigste Gewerbe des Teufels, von dem Unser Herr (Mt 18,7) sagte: Wehe der Welt ob der Ärgernisse. Aber der Anstoß, den man ohne Anlass nimmt, hat den ersten Rang von allen, ist am häufigsten, am gefährlichsten und schädlichsten; und nur von diesem ist Unser Herr der Gegenstand für Menschen, die sich der Bosheit ergeben haben. Doch ein wenig Geduld: Unser Herr kann nicht Ärgernis geben, denn in ihm ist alles überaus gut; er kann keinen Anstoß nehmen, denn er ist überaus mächtig und weise. Wie kann es also geschehen, dass man an ihm Anstoß nimmt und dass er zum Untergang vieler gereicht? Es wäre eine schreckliche Gotteslästerung, unser Übel seiner Majestät zuzuschreiben. Er will, dass alle gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (1 Tim 2,4). Er will nicht, dass einer verlorengehe (2 Petr 3,9). Unser Verderben kommt von uns und unsere Hilfe von der göttlichen Güte (Hos 13,9)“.


Franz von Sales, Deutsche Ausgabe, Band 10, 2003, (sein eigenes) Vorwort, S. 23 ff.

Das könnte nach der Katechese unseres Hl. Vaters (vgl. http://www.kath.net/detail.php?id=30374) vielleicht eine „LITERATUREMPFEHLUNG“ sein - nicht nur, was die sogenannten „Problempriester“ betrifft …

www.wahre-wege.de/ebook/franz%20v.%20sales/FvSBand10.pdf


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 Diasporakatholik 4. März 2011 
 

Eigene Erfahrungen

Wir hatten in unserer Heimatgemeinde vor Jahren auch einen glaubenstreuen Priester, der Jahrzehnte in der Mission in Afrika gewesen war und der durchaus viel Zuspruch (sogar u.a. durch den Besuch seiner Gottesdienste eines evangelischen Militärpfarrer) hatte.
Er wurde aber von in der Gemeinde einflussreichen Mitchristen vehement abgelehnt als \"zu romtreu\".
Man scheute sich auch nicht, zu versuchen Ihn beim Bischof anzuschwärzen und als nicht tragbar hinzustellen. Unterstützt wurde er nur von wenigen, auch die Sekretärin ließ ihn regelrecht auflaufen, wenn er mit der modernen Technik nicht so gut klarkam.
Als er uns schließlich um Rat fragte, rieten wir ihm, nicht länger seine Gesundheit zu ruinieren, gemäß dem Rat des HERRN diesen Wirkungsort wo man von entscheidender Stelle ihm nur Steine in den Weg legte und ihn regelrecht mobbte, aufzugeben und dahin zu gehen, wo man ihn noch hören wollte.
Er hat das getan und ist inzwischen trotz fortgeschrittenen Alters wieder in Ghana tätig, soweit wir wissen mit Zufriedenheit und Erfolg.
Wir haben unserer unbotmäßigen Gemeinde, die sogar den unseligen von führenden CDU-Politikern unterstützten Abtreibungsverein Donum Vitae in ihren Räumen werben ließ, voll Abscheu den Rücken gekehrt und nehmen seit 10 Jahren weite Wege für die Messbesuche in Kauf, haben so aber unseren Seelenfrieden.
Die Gemeinde ist inzwischen nicht mehr eigenständig sondern mit einer 20km weit entfernten Gemeinde, wo auch der jetzige Pfarrer sitzt, zusammengelegt.


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 Ja Ja-Nein Nein 3. März 2011 
 

Con-Sequenz

Bei Konflikten soll man sich nicht fragen: habe ich einen Fehler gemacht, sondern WELCHEN Fehler habe ich gemacht.

Braucht es noch mehr zum Verständnis dieses klaren, christlichen Klartextes?

Und das Beispiel von Thuan! reicht es denn nicht zum Verständnis?

Allen Alles sein: d.h.halt doch auch nicht immer konsequent gleich sich zu verhalten, das aber ist eben im tieferen Sinne konsequenter, echt Nachfolge (con-sequere) Christi.


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 alexius 3. März 2011 

Dies ist insgesamt eine

wirklich großartige und hilfreiche Analyse!


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 GvdBasis 3. März 2011 

Ansichtssache

Die einen stört ein Priester im Dauer-TALAR, die anderen wundern sich halt eher über den Dompfarrer im FRACK mit eigens dafür geschneiderten Kolarhemd am Opernball:

www.heute.at/starsstyle/leuteheute/Balldebuetant-Kein-Fracksausen-bei-Dompfarrer-Faber;art743,534741


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 1Pace 3. März 2011 

„Inmitten der anderen Priester bin ich wie ein Idiot!“ (Jean Marie Vianney)

@Thomas71

Unser Bild von Heiligkeit ist oft ein falsches und diverse Hagiographen haben dazu beigetragen.

Als wir noch kleine Kinder waren, nahmen uns unsere Eltern des Öfteren auch mal werktags mit in die Hl. Messe. Ich gehe dabei davon aus, dass vielleicht so manche der Grauen Schwestern, in deren Kapelle wir dabei waren, nicht immer von der von uns hin und wieder ausgehenden Unruhe begeistert war. Der Geistliche sah das jedoch als nicht so schlimm an. Und einmal sagte er zu meinen Eltern: „Und wissen Sie … falls eines von Ihren Kindern einmal heilig werden sollte, dann schreibt man in seine Biografie: ‚Schon im zartesten Kindesalter zog es ihn zum Hause des Herrn‘“.
Nachträglich wird gewissermaßen alles etwas „verklärt“.

Wir sind dann geneigt, uns aus den Biografien (oder selbst dem Evangelium) das auszusuchen, was uns gefällt, das andere wird verdrängt. Z. B. habe ich so, was den Pfarrer von Ars betrifft, meine Schwierigkeiten damit, verschimmelte Kartoffeln zu essen - und auch hiermit:
„Ihr habt gebetet, ihr habt gestöhnt, ihr habt geweint; aber habt ihr gefastet, habt ihr gewacht, seid ihr auf dem Boden gelegen? Solange ihr noch nicht so weit seid, habt ihr noch nicht alles getan“ (Jean Marie Vianney).

Vieles dieser Art kann auch „Privatsache“ bleiben, wenn es andere nicht stört. Was sie ganz bestimmt nicht stört ist, wenn ich die Treppe nehme, damit der Aufzug nicht zu voll wird - mit dem Kinderwagen darin.

Auch die Seiten meiner Arbeiten mit dem Worten des „Ave Maria“ zu nummerieren (wie Johannes Paul II.), habe ich Schwierigkeiten. Zumindest habe ich aber auf eine der für mich wichtigsten Arbeiten eine Widmung geschrieben: „… et omnia mea tua sunt“. Diejenige, die damit gemeint ist, wird das verstehen. Die anderen mögen es ignorieren. Gestört hat sich daran bisher noch keiner.

Welches Ärgernis würde wohl Katherina von Siena im Gottesdienst jeder Gemeinde (mit oder ohne „Problempriester“) mit „ihrem Gehabe“ auch heute erregen?

Wichtig ist:
„Rimanere nella sua volontà“ (In seinem Willen bleiben). Und ich bin mir relativ sicher, der besteht heute darin, mir von einer unserer Kolleginnen um 11.11 Uhr die Krawatte abschneiden zu lassen und dann nicht verschimmelte Kartoffeln zu essen, sondern süße „Ballen“. – Manchmal soll darin allerdings auch Senf sein.

www.priesternetzwerk.net/gfx/pdf/geistliches_leben/pfr_v_ars_geistliches_leben_6.pdf


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 Thomas71 2. März 2011 
 

Pfarrer von Ars auch Problem-Priester?

Ich weiß was Bischof Laun auszudrücken versucht; und ich schätze seine Aufforderung an uns alle, trotz Differenzen in christlicher Liebe zueinander zu stehen. Die Wellen schlagen manchmal zu hoch, und auch ich fühle mich selber diesbezüglich angesprochen.

Der Begriff \"Problem-Priester\" gefällt mir allerdings nicht. Wäre der Pfarrer von Ars und Pater Pio dann nicht auch in selbiger Kategorie zu finden; oder in heutiger Zeit wohl sogar in der Psychatrie? Und doch verehrt man sie heute, zu Recht, als große Heilige.


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 1Pace 2. März 2011 

PROBLEME …

„Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden.“
Wernher von Braun (*23.03.1912 +16.06.1977, Wegbereiter und Visionär der Raumfahrt)

„Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.“
Martin Luther King (*15.01.1929 +04.04.1968, erwirkte die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung und die Durchsetzung des uneingeschränkten Wahlrechts für die schwarze Bevölkerung der US-Südstaaten)



… UND „PROBLEMPRIESTER“

Konrad Beißel (*01.10.1935 +14.09.2010 , Pfarrer, Sekretär des früheren Kardinals von Berlin Alfred Bengsch) erzählte einmal, dass der Kardinal in seinem Gebetbuch eine ziemlich abgegriffene Gebetsliste hatte. Darauf standen alle Priester, die ihren priesterlichen Dienst quittiert hatten und für die der Kardinal täglich betete.

Pfarrer Beißel (siehe auch Link http://www.rosenkranz-basilika.de/index.php/archiv-anzeige/items/zum-tod-von-pfarrer-konrad-beissel.html)
liebte das Lied der DDR-Rockband „Die Puhdys“ „Jegliches hat seine Zeit“ (vgl. Hoheslied 1,15; 2,7; 3,5; Prediger 3,1-8) sehr.

Der Text dazu wurde aus einem „PROBLEM“ geboren:

Die Moderatorin Inka Bause erzählt: „… `Wenn Ein Mensch Lebt`- aber ist Ihnen eigentlich schon einmal aufgefallen, dass der Titel - der Text aus Bibelzitaten besteht? Mir ehrlich gesagt nicht auf Anhieb - aber einen Tag vor der Studio-Aufnahme bemerkte Heiner Carow, der Regisseur des Filmes ‚Die Legende von Paul Und Paula‘, dass sein Drehbuch-Autor Ulrich Plenzdorf keinen Text zu dem Lied geschrieben hat. Plenzdorf dachte, die Puhdys würden das tun. Ulrich Plenzdorf geriet dadurch so unter Druck, dass ihm überhaupt kein Wort mehr einfiel. AUS LAUTER VERZWEIFLUNG GRIFF ER ZUR BIBEL. Und so entstand der Text zu diesem Lied.“

„Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht.
Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit . . .

Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen,
weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich hab\' mich in ihren Schatten gelegt.

Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln - Steine zerstreun.
Bäume pflanzen - Bäume abhaun, leben und sterben und Streit.

Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt dass er zu früh geht.
Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit ... dass er geht.

Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln - Steine zerstreun.
Bäume Pflanzen - Bäume abhaun, leben und sterben und Frieden und Streit.

Weckt sie nicht, bis sie selber sich regt,
ich habe mich in ihren Schatten gelegt.

Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt dass er zu früh geht.
weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich hab\' mich in ihren Schatten gelegt.

Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen.
Weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich hab\' mich in ihren Schatten gelegt.“

Pfarrer Beißel weckte stattdessen einmal seinen Mitbruder Prälat und Generalvikar Theodor Schmitz (*24.09.1916 +21.03.2003) im Haus „Hinter der katholischen Kirche“ in Berlin, und zwar, indem er morgens vor dessen Tür eine Schallplatte mit dem Lied abspielte: „Theo wir fahr’n nach Lodsch … Steh auf, du altes Murmeltier, bevor ich die Geduld verlier …“

Ja – es gibt halt solche Problempriester und solche Problempriester Sind sie aber etwa nicht alle „LIEBENS-WÜRDIG“? Am Ende hat jeder so seine Problemchen. „Armer Bischof“, dem alles aufgeladen wird.

www.rosenkranz-basilika.de/index.php/archiv-anzeige/items/zum-tod-von-pfarrer-konrad-beissel.html


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 GvdBasis 2. März 2011 

Wohin mit talartragenden romtreuen Priestern

Zitat aus dem Artikel: \"So kann es sein, dass der Generalvikar nicht mehr weiß, wohin er diesen Mitbruder schicken soll – trotz des Priestermangels!\"
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Nur eine Überlegung: Das könnte natürlich auch am jeweiligen Generalvikar liegen.


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 Simplicius 2. März 2011 
 

Eine Fünf auch mal grad\' sein lassen...

Von unserer Kirche sollte wirklich eine Aura jener Größe und Güte ausgehen, die sich u.a. in der Fähigkeit dokumentiert, \"eine Fünf auch mal grad\' sein zu lassen\" (wie der Volksmund so schön sagt). Auch beherzige ich den Text als gut gemeinte Mahnung, bei allem Eifer für die Wahrheit und die Kirche nicht zu verhärten, nicht kleinlich und selbstgerecht zu werden und nicht hinter jedem interpretierbaren Zwichenton gleich \"Häresie\" und \"Anpassung an den Zeitgeist\" zu vermuten. Gerade in der Hitze des Gefechts besteht diese Gefahr und niemand (hier nimmt sich der Verfasser dieses Postings beileibe nicht aus) ist davor gefeit. Zudem würden wir uns in der innerkirchlichen Debatte durch einen gehässigen und verbitterten Kommunikationsstil nur unglaubwürdig machen und der \"Gegenseite\" Vorwände liefern, \"Intoleranz\" und \"Fundamentalismus\" via \"SZ\" und \"Spiegel\" öffentlich zu bejammern. Allerdings - und das ist jetzt die Kehrseite der Thematik - setzt die Generosität und Souveränität, \"eine Fünf auch mal grad\' sein zu lassen\" voraus, daß ein Mindeststandard an \"Geradheit\" (um im Bilde zu bleiben)gewährleistet ist, von den Priestern und Bischöfen einhellig aufrechterhalten und in den Reihen der Gläubigen summa summarum geteilt wird. Nach bald zwei Generationen Kontinuitätsbruch und \"Aggiornamento\" aber scheint der Mainstream des säkularisierten Katholizismus im deutschsprachigen Raum - Laien, Priester, Jesuiten und selbst Bischöfe - nachgerade an allem Anstoß zu nehmen (oder zumindest massive \"Schwierigkeiten\" damit zu haben), was nur irgend \"typisch katholisch\" ist, und das Gros der \"engagierten Laien\" kommt oft erst dann so richtig in Fahrt und wächst vor Elan über sich hinaus, wenn es um \"Impulse\" geht, die Kirche den Erwartungshaltungen und Vorgaben der Säkulargesellschaft anzupassen. Wenn es aber einmal so weit gekomen ist, fragt sich schon, wo hier noch Spielraum bleibt, \"ein Auge zuzudrücken\": Wenn es die \"modernen Katholikinnen und Katholiken\" schon stört, daß von Trinität oder der Gottmenschheit Jesu die Rede ist (subtile theologische Haarspaltereien weltfremder griechischer Philosophie, ein Ärgernis für Juden und Muslime) oder von Realpräsenz und Transsubstantiation (mittelalterlicher Aristotelismus, Hindernis der Ökumene), wenn die Latinität und Romanität katholischer Kultur ignoriert wird (Uniformismus versus \"Inkulturation\") und man sich als besonders \"progressiv\" und \"kritisch\" dadurch profiliert, daß auf Pfarrgemeinderatssitzungen wohlige Empörung über den \"schwerhörigen\" Papst, \"der nichts mehr mitbekommt\" hinter seinen vatikanischen Mauern\" zelebriert wird (von Liblingsthema \"Sex und Strukturen\" ganz zu schweigen) - dann, ja dann wüßte ich nicht, wie es sich noch entgegenkommend und nachsichtig sein ließe ohne daß dies darauf hinausliefe, daß die Römisch Katholische Kirche sich selbst abschafft. Hier wäre dann seitens der Hirten doch eher angebracht, wofür, erinnere ich mich richtig, Bischof Laun hier auch schon einmal plädiert hat, nämlich die Betreffenden mit der Aufforderung zu konfrontieren, sie möchten doch einmal ernsthaft darüber nachdenken, ob sie überhaupt noch katholisch sind, ob sie nicht objektiv mit dieser Kirche schon gebrochen haben und ob hieraus ggf. die letzten Konsequenzen zu ziehen sind.


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 Incomódo 2. März 2011 

einander \"coachen\"

Vor meinen letzten Beitrag (heute Nacht) sind zwei Sätze geraten, die ich nicht geschrieben habe, was mir egal wäre, wenn ich zustimmen könnte, was beim zweiten Satz nicht der Fall ist: \"Beide, der Mensch und der Priester, verdienen Zuwendung, Liebe, Achtung und auch Toleranz. Aber wo ist die Lösung? In Zeiten wie diesen dann schnell der Ruf nach einer geistlichen Begleitung.\" Es scheint mir schon sehr notwendig, dass wir einander helfen, aber auch \"Coaching\" will gelernt sein, es braucht vor allem einen klaren Standpunkt. Ja, wich ich schon sagte: Es gibt viel zu tun.

\"


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 roxana 2. März 2011 
 

Ich kenne keinen Priester, der in die von Weihbischof Laun beschriebene Kategorie fallen könnte. Die Priester, die ich kenne, kann ich eindeutig in romkritisch und romtreu einordnen. Aber die Liebe finde ich genauso eindeutig ganz stark auf der Seite der romtreuen.


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 Felizitas Küble 2. März 2011 
 

Der Priester und die \"hochwürdigen\" Gremien

@Cyrill Erswill
Ihr Offener Brief an Bischof Laun benennt viele \"Problemfelder\", wodurch es zu sog. \"Problempriesterm\" kommen kann.

Sie haben zudem einige Einwände, die ich kurz erwähnte, anschaulich in Beispielen erläutert und ergänzt.

Tatsächlich gibt es wohl weitaus mehr modernistische als konservative \"Problempriester\" - zudem wollen wir die \"Problemgemeinden\" nicht vergessen (\"Problembischöfe\" hatte ich schon erwähnt) - denn es gäbe sicher weniger verbitterte konservative Geistliche, wenn sie sich nicht ständig mit Besserwisser-Laien und der weitverbreiteten \"Räte-Diktatur\" herumschlagen müßten und dabei einen großen Teil ihrer Energie verbrauchen.

Daß manche Priester nach langen zermürbenden Konflikten mit den hochwürdigsten \"Gremien\"´, den ach so kreativen \"Liturgie-Ausschüssen\" und sonstigen \"Räten\" (die zuweilen mehr kommandieren als raten) etc vielleicht die Geduld verlieren bzw. in eine verbitterte, abweisende Haltung verfallen können, ist zwar schade, nicht weiter verwunderlich.

Das Problem sind nicht in erster Linie die im Laun-Artikel erwähnten \"Problempriester\" der treu-gläubigen Art, sondern das Problem ist die Tatsache, daß sie oft einen Zweifrontenkampf führen müssen: einerseits gegen modernistische Räte und Oberlaien in den Pfarreien, andererseits gegen Diözesangremien und gewisse Ordinariate, die glaubenstreue Geistliche bestenfalls im Stich lassen - oder das Intrigenspiel sogar mitbetreiben.

Umso besser, daß eine neue Petition den Papst um eine Beschwerde-Instanz bittet: eine Anlaufstelle, damit berechtigte Eingaben und Sorgen glaubenstreuer Katholiken endlich ernst genommen werden. Diese kürzlich erstellte Bittschrift wurde bereits von vielen Priestern, Theologen und Laien unterzeichnet - und wird nicht mehr totzuschweigen sein.


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 Richelius 2. März 2011 
 

Lob

Einer der besten Beiträge Seiner Exzellenz!

Eine kleine Bemerkung in die Runde:
Wir alle wissen, welche unangenehmen Persönlichkeiten im liberalen Lager herumlaufen. Dennoch gibt es auch Fehler auf konservativer Seite. Fehler die viel zu selten angesprochen werden. Gibt es nicht wirklich einige Priester (und Laien) die das Evangelium mit der Diplomatie und dem Auftreten einer sowjetischen Panzerdivision verkünden, so daß ihnen die Leute (auch die gutwilligen) vor Angst dann davonlaufen?
Der Heilige Thomas schreibt irgendwo (ich finde die Stelle gerade nicht): \"Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit, Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist Auflösung.\"


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 quovadis 1. März 2011 
 

Nur in der Liebe muss man extrem sein,

nicht in den Formen. Danke, Herr Bischof, für Korrekturen \"rechts und links\"! - Wer Bischof Laun nur lobt, wenn er die \"anderen\" zurecht weist, dem gelten die Worte des Bischofs. Ich mache Fehler, links und rechts. Noch einmal: Danke für die früheren und jetzigen weisen Worte an mich und die anderen!


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 Incomódo 1. März 2011 

Ein heißes Eisen von vielen

Beide, der Mensch und der Priester, verdienen Zuwendung, Liebe, Achtung und auch Toleranz. Aber wo ist die Lösung?

In Zeiten wie diesen dann schnell der Ruf nach einer geistlichen Begleitung

Bischof Laun hat ein heißes Eisen angepackt, aber eines von vielen, wie ich meine und mich da in Übereinstimmung mit einigen der bisherigen Kommentatoren sehe. Mir gefällt der Beitrag, mir gefällt auch der „offene Brief“ von Cyrill Erswill, mir gefallen alle bisherigen Kommentare. Das Wesentliche aus des Beitrag sehe ich in dem Appell, nicht rechthaberisch zu sein und auch nicht trennend etwa in dem den anders Denkenden niederschmetternden „Ich werde für dich beten“. Aber ich frage mich, warum man einen Priester dazu ermahnen muss. Offensichtlich hat er das nicht gelernt, offensichtlich enthält seine Ausbildung kein Fach Pädagogik, offensichtlich wurde ihm nicht die Ahnung vermittelt, was er an Führungsqualität braucht und wie man gewinnend kommuniziert. Offensichtlich auch wird nicht gefragt, ob ein Mensch überhaupt geeignet ist für den Beruf, weil man gebannt ist von der Angst, zu wenige Priester zu haben. Unser Problem ist nicht die geringe Quantität, sondern die Qualität. Und das betrifft dann natürlich auch die „andere Seite“ der Medaille: die den lauten Gemeinde-Aktivisten angepassten Priester. Ich denke, es gibt viel zu tun, und auszugehen hat die „Reform“ von oben, sonst wäre es eine Revolte.


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 Dismas 1. März 2011 

Bischof Laun enttäuscht mich diesmal etwas

unser Problem sind nicht die \"Superfrommen\" Laien oder Prieser sonder ganz andere Leute!
\"Liebe\" soll uns nicht zu Relativisten werden, wie z.B. gewisse Theologen.
\"Liebe\" auch im christlichen Sinne wird auch sehr missbraucht, z.B. der Hl.Vater ist \"lieblos\" wenn er \"Wisiki\" Forderungen nicht erfüllt.
Der Grundsatz ist liebet den Sünder , doch hasset die Sünde!
Exc.Laun spricht natürlich ein Problem an, auch \"lehrtreue\" Katholiken (sollten eigentlich alle sein) dürfen nicht dem Hochmut verfallen, der Versucher lauert überall!
Aber das Problem wie er es hier schildert, ist wie paar Kuchenkrümel von der Tischdecke zu wischen, während sonst in der Wohnung der Abfall und Dreck haufenweise herumliegt!!


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 Felizitas Küble 1. März 2011 
 

Problemgemeinden und Rätediktatur

@Cyrill Erswill
Ich stimme Ihnen voll zu - Sie haben die von mir kurz erwähnten Einwände anschaulich in Beispielen erläutert und ergänzt.

Tatsächlich gibt es wohl weitaus mehr modernistische als konservative \"Problempriester\" - zudem wollen wir die \"Problemgemeinden\" nicht vergessen (\"Problembischöfe\" hatte ich ja schon erwähnt) - denn es gäbe sicher weniger verbitterte konservative Geistliche, wenn sie sich nicht ständig mit Besserwisser-Laien und der weitverbreiteten \"Räte-Diktatur\" herumschlagen müßten und dabei einen großen Teil ihrer Energie verbrauchen.

Daß manche Priester nach langen zermürbenden Konflikten mit den hochwürdigsten \"Gremien\"´, den ach so kreativen \"Liturgie-Ausschüssen\" und sonstigen \"Räten\" (die zuweilen mehr kommandieren als raten) etc vielleicht auch mal die Geduld verlieren können, ist nicht weiter verwunderlich.

Das Problem sind nicht in erster Linie die im Laun-Artikel erwähnten \"Problempriester\" der treu-gläubigen Art, sondern das Problem ist die Tatsache, daß sie oft einen Zweifrontenkampf führen müssen: einerseits gegen modernistische Räte und Oberlaien in den Pfarreien, andererseits gegen Diözesangremien und gewisse Ordinariate, die glaubenstreue Geistliche bestenfalls im Stich lassen - oder das Intrigenspiel sogar mitbetreiben.

Umso besser, daß es eine Petition des Kardinal-von-Galen-Kreises gibt, der den Papst um eine zentrale Beschwerde-Instanz bittet: eine Anlaufstelle, damit berechtigte Eingaben und Sorgen glaubenstreuer Katholiken endlich ernst genommen werden.

Die kürzlich erstellte Bittschrift wurde bereits von vielen Priestern, Theologen und Laien unterzeichnet - und wird nicht mehr totzuschweigen sein.
Nachfolgend die bisherigen Unterzeichner.


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 AlbinoL 1. März 2011 

@Cyrill

\"Petition an den Papst zur Einrichtung einer Beschwerdestelle\"
Petitionen und Memoranden sind wohl grad in Mode...
Beschwerdestelle...das ist ja mal wieder typisch deutsch^^


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 veitstanz 1. März 2011 
 

in Liebe

ein wenig erscheint der Artikel des sonst von mir hochgeschätzten Weihbischof Laun, doch ein wenig an die \"nur-nicht-anecken-Strategie\" der meisten unserer Bischöfe zu erinnern. Natürlich wird jemand ohne einen persönlichen \"Draht\" zu seinen Mitmenschen aufzubauen, mit diesen auf die Dauer nur ein mühsames Miteinander zustande bringen; jedoch haben wir in den letzten Jahrzehnten nicht massenhaft erlebt, wie gerade die Mitchristen, geweiht oder nicht, aus der linkskatholischen Fraktion genau dieses \"in Liebe-ertragen\" der romtreuen Christen schamlos für ihre Zwecke ausgenutzt haben? Umgänglich, beliebt, für jeden etwas dabei habend, wurde \"in Liebe\" die Liturgie hemmungslos protestantisiert, \"in Liebe\" gemeinsam Abendmahl gehalten, \"in Liebe\" kritische Hinterfragen lächelnd ignoriert usw, usw.
Ich will hier keineswegs die von WB Laun angesprochenen menschliche Defizite bei so manchen Priestern der romkatholischen Fraktion schönreden, jedoch wird es mE langsam wieder Zeit, dass mehr kernig auftretende romtreue Hirten auf der Bildfläche erscheinen und die Generation der wortreich unverbindlich politiksprech geübten Hirten sich ins Altenteil begibt.


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 Cyrill Erswill 1. März 2011 
 

Offener Brief an Weihbischof Laun

Hw. Herr Bischof Laun, herzlichen Dank für Ihre \'Klartexte\'.

Bei diesem Klartest kann ich Ihnen einerseits gut folgen, denn auch ich habe mehrfach erlebt und erlebe es gerade wieder, dass Priester welche konsequent katholisch sind, anecken. Und manche sicher auch dadurch, dass sie sich nicht so geschickt verhalten, wie Sie es hier mit einigen Beispielen darstellen. Das ist die eine Seite.

Aber die andere Seite hätte m. E. hier sofort mit angesprochen werden müssen: nämlich die Tatsache, dass wir inzwischen in vielen (in den meisten) Gemeinden andere und zwar mehr echte Problempriester haben, nämlich diejenigen, die sich nicht an die Ordnungen der Liturgie und an die Lehre der Kirche halten und damit die \'treuen und um die Ordnungen wissenden Katholiken\' in Unruhe versetzen. Wenn solche \'modernen Priester\' aus den Gemeinden versetzt werden und dann durch einen Priester ersetzt werden, welcher treu die Ordnungen einhält bzw. versucht, diese wieder einzuführen, dann wird dieser treue Priester von der Gemeinde (Pfarrgemeinderäte/Seelsorgeeinheitsräte aus WisiKi-Geist u.ä.) und dem Hauptpfarrer zum \'Problempriester\' abgestempelt und als solcher von der inzwischen \'modernen Gemeinde/Seelsorgeeinheit\' (fast alle würden das Theologen-Memorandum unterschreiben) behandelt und oft sogar (weg)gemobbt; und dann sind diese Priester (oft zu Unrecht) schnell als \'Problempriester\' abgestempelt.

Mir ist gerade ein solcher Fall in meinem Bekanntenkreis begegnet, in welchem ich vielleicht ein wenig vermitteln durfte. Ich habe diesen noch relativ neuen \'konservativen Priester\' gebeten, auch bei sich zu schauen, in wie weit er das Evangelium in seinem persönlichen Verhalten vielleicht nicht genügend beachtet hat. Und darüber hinaus habe ich versucht, einem Mitglied der \'Gegenseite\' die Schwierigkeiten zwischen der \'modernen (Un)Ordnung\' (z. B. nicht notwendige Kommunionhelferdienste u.ä.) und der eigentlichen liturgischen Ordnung etwas verständlich zu machen, sowie die Schwierigkeiten die daraus (meistens) erwachsen. Ich habe beiden Seiten empfohlen, sich Gott in der Beichte zu zuwenden und zu betrachten, wie Gott die Situation denn wohl sehen könnte. Es scheint, dass jetzt ein gewisser Friede möglich wird, da jetzt beide Seiten bereit sind, eigene Fehler einzugestehen.

In meiner eigenen Seelsorge-Einheit (drei verschiedene Kirchen, fünf verschiedene überwiegend ältere Priester) erlebe ich ständig andere Priester und jeder \'macht\' seine eigenen Besonderheiten in der Tages-Liturgie. Da fehlt dann meistens die siebte Vater-Unser-Bitte (in Versammlungen wird dann immer auch nur das \'evangelische Vater Unser\' gebetet und das Ave Maria kennt man gar nicht mehr), oder es wird die Doxologie \'Durch ihn und mit ...\' und andere Priester-Gebete mit der ganzen Gemeinde gebetet, oder es werden freie Formulierungen angewandt, die Zweifel aufkommen lassen, ob diese Priester die Worte Jesu noch als Worte des Mensch gewordenen Gottessohnes Jesus verstehen. Kurz und (un)gut, ein horizontales Verständnis von der Heiligen Messe (u.a. auch Liedauswahl) verdirbt (oft) die Freude an der Liturgie. Und wir \'konservativen Katholiken dürfen uns ständig darüber ärgern, dass die Ordnungen nicht eingehalten werden; wir opfern dies natürlich für den jeweiligen Priester auf, aber es ist sehr anstrengend. Am Sonntag wurde sogar das Evangelium unterbrochen, um genauer auf den ersten Teil hinzuschauen, und wir sollten uns hinsetzen, aber anschliessend sollten wir beim Weiterhören des Evangeliums sitzen bleiben. Manche Priester kommunizieren nur mit den Altardienern zusammen und viele viele weitere Ungereimtheiten. Und ein junger Kaplan wird schrittweise \'auf Linie gebracht\'.

In meinen Augen sind solche \'modernen Priester\' die wahren Problempriester. Und solche Art von (Problem-) Priestern haben z. B. einen designierten Weihbischof Gerhard Maria Wagner oder einen Bischof Krenn oder Bischof Haas oder Bischof Mixa aus dem Bischofs-Amt gejagt; und jetzt gibt es gerade Probleme - durch solche \'modernen Priester\' - gegen den Bischof von Chur. Da drückt m. E. der Schuh viel eher als bei den \'ungeschickten Priestern\'.

Hw. Herr Bischof Laun, ich wünsche mir sehr, dass Sie bald auch zu diesen \'eigentlichen Problempriestern\', die sich nicht an die Ordnungen der Liturgie und nicht an die (ganze) Lehre der Kirche halten, und dem Papst nicht gehorsam sind, uns einen neuen Klartext schenken.

Vielleicht können Sie ja auch (und viele andere) den Link zu einer Petition an den Papst zur Einrichtung einer Beschwerdestelle mit unterstützen, denn die ist m. E. wegen der häufigen liturgischen Missbräuche und der vielen Glaubensverkürzungen längst überfällig. Danke.

Im Gebet mit Ihnen für den Papst und die Kirche verbunden grüßt Sie herzlich, bittend um Ihren priesterlichen Segen. C. E.

www.kvgk.de/berichte.php


8
 
 Bote 1. März 2011 
 

Kluge Worte

alpha, ich schließe mich Ihren Äußerungen an!
Sich selbst treu zu bleiben und dass zu tun, wovon man überzeugt ist, ist die eine Seite. Für die Wahrheit einzutreten, sollte selbstverständlich sein. Doch WIE sag ichs meinem Kinde?! Spricht z.B. durch den Priester der \"liebende Vater\"?
Väterliche Strenge ist etwas völlig anderes als ein verhärtetes Herz.


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 Apfelkuchen 1. März 2011 
 

Das Ringen um den wahren katholischen Glauben muss christlich sein!

In der Sache hart, aber fair im Umgang.
Ich denke, so ist es hier gemeint.

Trotz aller gravierender Auffassungen dürfen wir uns nicht ineinander verbeissen.
Denn wir sollten auch NIE die Tatsache vergessen, daß Dritte auf uns schauen.
Und die sollen sich auch nicht diebisch freuen können.
Die mögen nämlich beide Gruppen nicht, Reformer und Bewahrer, ergötzen sich aber an unseren Streitigkeiten und giessen noch zusätzlich Öl ins Feuer des Gefechts, um uns in der veröffentlichten Meinung ganz schlecht aussehen zu lassen.
Aber davon hat die GANZE Kirche nichts.


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 AlbinoL 1. März 2011 

@ Felizitas, Chuck, Vergilius,

Ich denke Weihbischof Laun meint einfach die Korinthenkacker wie man hier in Deutschland so schön sagt. Diese Menschen die auf Grund dieser Art komplett die Beziehung zur Gemeinde verloren haben oder riskieren diese zu verlieren. Ich denke da gibt es Bischöfe, Priester und Laien.
Er spricht davon nicht dauernd auf der Wahrheit zu Pochen ohne sie aus dem Blick zu verlieren.
Papst Benedikt ist hierzu ein Gutes Beispiel, gerade in Sachen Liturgie. Wo er versucht Mäßigend zu wirken und mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Dass das nicht immer und überall reicht ist auch klar.
Wen er gleichzeitig nicht bestätigen will sind die
\"Laize Fair\" Priester, Bischöfe, Laien,
Das macht den Text hier für manche so unklar oder sie zeigen sich uneinsichtig.
Ich denke diese Leute meint Bischof Laun.
Also: Bevor man den nächsten Post schreibt einfach nochmal darüber nachdenken und genau nachlesen ob vieleicht doch etwas Wahrheit im text liegt;-)


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 Karlmaria 1. März 2011 

Teamfähigkeit ist auch für Priester sehr wichtig

Mich wundert es immer, wieso sich so viele verkämpfen gegen zusammengelegte größere Pfarreien wo dann mehrere Priester in einem Haus zusammen wohnen. Dass mehrere Priester zusammen sind hat doch so viele Vorteile! Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.
Spr 18,1
Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und gegen alles, was gut ist, geht er an.


1
 
 alpha 1. März 2011 
 

Wohl auch bei Euch was getroffen.

@Chuck Norris, Vergilius:

Wenn ich Eure Statements lese, denke ich, Bischof Laun hat auch bei Euch was getroffen.
Geht nicht darum, nichts mehr zu sagen. Aber auch in meinem weltlichen Beruf erlebe ich immer wieder, dass es hilfreich ist, manche Dinge nicht sofort und/oder nicht jedesmal anzusprechen, sondern erst mal eine Beziehung entstehen zu lassen. Erst dann entsteht manchmal der Raum dafür, essentielle Themen anzusprechen, insbesondere wenn sie kontrovers sind. Geht nicht darum, ein \"Weichei\" zu werden, aber um die Möglichkeit, die anderen nicht zu verprellen, Beziehung zu ermöglichen.
Gebe zu, kann auch ausarten und unangebracht sein, aber das geht auch bei der Härte und der \"Wahrheit\" - und Bischof Laun warnt vor der Gefahr, zu hart, zu selbstgerecht, zu lieblos zu sein.


6
 
 Felizitas Küble 1. März 2011 
 

Paulus vor Felix - und Johannes vor Herodes....

Bis zu einem gewissen Grad hat Weihbischof Laun recht, aber mir scheint, er überspitzt seine Mahnungen an die \"Problempriester\" - einmal abgesehen von der Frage, ob es nicht auch \"Problembischöfe\" gibt - allerdings nicht etwa, weil diese \"zuviel\" auf Wahrheit pochen, sondern zuwenig!

Warum sollten nur die allzu \"Strengen\" als Problemfälle angesehen werden, warum nicht mindestens genauso die allzu \"Weichherzigen\"?!

Heute ist doch die Gefahr viel größer, daß man links vom Pferd herunterfällt als rechts - die Weichherzigkeit ist doch viel stärker verbreitet als die übertriebene Strenge.

Außerdem \"winkt\" Weihbischof Laun mit dem teilweisen rücksichtsvollen Beispiel des Apostels Paulus - schreibt aber andererseits selbst, daß der römische Statthalter Felix das Gespräch mit dem Völkerapostel beendete, nachdem ihm etwas von \"Enthaltsamkeit\" und \"Gericht\" vorgepredigt wurde.
Also hat Paulus hier die Wahrheit gepredigt, ob gelegen oder ungelegen - denn daß der Römer derlei Klartext nicht gerne hörte, war Paulus wohl von vornherein klar.

Vergessen wir auch nicht Johannes den Täufer, einen der größten Heiligen, der
\"Mannesmut vor dem Königsthron\" bewies und deshalb eingekerkert wurde.

Weihbischof Laun sieht zwar manche Probleme im \"konservativen\" Spektrum durchaus richtig, aber seine Lösungsvorschläge erscheinen mir zum Teil mißverständlich bis irreführend.


9
 
 alpha 1. März 2011 
 

Auch \"Problemlaien\" ?

Ich finde den \"Klartext\" klar und verständlich. Und er spricht wohl nicht nur Priester, sondern auch \"Problemlaien\" an - nicht zuletzt mich selbst. Müssen (gerade) wir, die wir auch nach aussen als lehrtreue Katholiken auftreten, uns immer wieder hinterfragen, ob die Art unseres Auftretens noch zur Botschaft passt ? Und stehen nicht gerade wir in der Gefahr, uns für die \"besseren\" Christen zu halten ? Für mich kann ich das alles bejahen. Auch in den \"Dienstanweisungen eines Unterteufels\" finden sich entsprechende Richtlinien für die andere Seite, solche Tendenzen zu schüren und auszunützen.
Das heisst nicht, alles zu erdulden, aber eben auch nicht bei jeder Kleinigkeit sofort verbissen loszuschlagen. \"Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade.\" Das gilt für alle (Gott sei Dank auch für mich / uns).


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 johnboy 1. März 2011 
 

@Claudia Caecilia

Hätten Sie die Sünderin in Jesu Nähe gelassen? Erst mals die Antwort: Ja, selbstverständlich.
m.E passt diese Vergleicht nicht richtig zur Thema.
Ich bin selbst etwas irritiert zur diese Ausführung von Bischof Laun, mir fehlt nur ein was in der Kirche seit vielen Jahren (mehr als 40 Jahren) vieles geduldet wird, besonders bei der Liturgie, und (fast) nichts ist unternommen worden. Genau auch wie Sie schreiben \"die Liebe\" aus Liebe sollen doch was Irrtum ist zurecht gewiesen werden. Daher kann ich @Chuck Norris seine posting verstehen, es sei denn ich habe Bischof Laun missverstanden.


5
 
 Wildrosenöl 1. März 2011 
 

Klartext?

Irgendwie und vielleicht ahne ich ja, was Bischof Laun wirklich meint. Irgendwie kann ich es mir zusammenreimen - oder auch nicht. Nur das ist mir klar: Der Bischof spricht ein Problem öffentlich an, dass sehr differenziert formuliert werden sollte, um nicht unnötige, überflüssige Missverständnisse zu prvozieren. Plakative, mehrdeutige Äußerungen hören wir gerade in der letzten Zeit immer wieder.
Diesen \"Klartext\" finde ich ziemlich unklar und von daher nicht sehr hilfreich.


9
 
 Claudia Caecilia 1. März 2011 
 

@Chuck Norris

Bei Ihrer Einstellung sollten Sie vielleicht doch nochmal in Ruhe die Gedanken des Weihbischofs durchdenken.

Es geht nicht um Auflösung, sondern um das, was das Entscheidene unseres christlichen Glaubens ist: die LIEBE!, die sich uns in Christus zeigt; die ER uns verkündet hat ohne das Gesetz aufzuheben.
Hätten Sie die Sünderin in Jesu Nähe gelassen?

\"Superfromme\" können einen wirklich nerven und das ist ganz bestimmt nicht aufbauend.


10
 
 Vergilius 1. März 2011 
 

ich hielt den beitrag von bischof laun

anfangs für einen beitrag zum karneval. scheinbar war er aber doch ernst gemeint. das verstimmt mich etwas. mit dieser einstellung ist liturgischen missbräuchen tür und tor geöffnet, um ja nicht anzuecken. die folgen erleben wir sonntäglich.


9
 
 Chuck Norris 1. März 2011 
 

Relativismus?

Öffnet man nicht mit so einer Einstellung nicht allen Missbräuchen und Vergehen Tür und Tor?

Es heißt zwar wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

Aber In der Kirche sollte es doch anders sein, der welcher die Wahrheit sagt und Missstände anprangert ist nicht das Problem, sondern die welche sich über Weisungen hinwegsetzen.

Mit einer Bestrafung der Leute die \"alles\" richtig machen und einer einseitigen \"Vergebung\" für die Gesetzesbrecher wird ein falsches Signal gesetzt.

Laun spricht hier für eine Entwicklung welche unser Papst in seinem Buch Licht der Welt ebenso nennt, aus falscher Güte und \"Liebe\" hat man aufgehört die Strafnormen des Kirchenrechts zu praktizieren. Es ist ähnlich wie die Sache mit den deutschen Abtreibungsgesetzen:

Es ist zwar ein Verbrechen, aber es wird nicht geahndet.

So etwas führt nur dazu, dass man dann aus diesem geduldeten Missbräuchen auf einmal \"Rechte\" herausinterpretiert.

Diesen Weg halte ich für sehr kurzsichtig.
Ich habe wohl Weihbischof Laun falsch eingeschätzt.

Sein vorgeschlagener Weg wird seit Jahren beschritten und hat bis jetzt nicht viel Gutes gebracht.


9
 
 wwjd 1. März 2011 

wwjd?

@Michael72:
\"Ich frage mich, wie viel man den wirklich einfach aus Liebe hinnehmen muss?\"

Wirklich?

Dann kannst Dir gerne noch einmal diesen KLARTXT durchlesen ...
oder Du probierst es mit Joh. 3,16 ...

wwjd?


5
 
 AlbinoL 1. März 2011 

beeindruckend Bischof Laun

Wenn ich auch nicht immer ganz auf ihrer Linie bin, haben sie mich heute schwer beeindruckt.:-)
Einige Priester(und auch einige Bischöfe) von heute, müssen wieder lernen mehr Hirte und weniger Stadthalter zu werden.
Danke Bischof Laun
Ps: Der Text so Lebensnah und Praktisch erinnert mich an die Texte von dem Mann hinter meinem Nickname


7
 
 stormiigelchen 1. März 2011 

Ich

bin beeindruckt, das ist genau meine Meinung, es geht nur um die Liebe. Wie sagt schon Kardinal König: Die Wahrheit in Liebe tun.


7
 
 bernhard_k 1. März 2011 
 

\"Problempriester\"

Wenn etwa mein Mathelehrer zornig(!) und ohne viel Mitgefühl zu mir sagen würde \"deine Rechnung ist falsch\", dann mag ich mich vielleicht über diese \"Art\" der Mitteilung ärgern, in der Sache aber hat er recht und DAS darf mich nicht ärgern.

Die Wahrheit bleibt wahr, auch dann, wenn sie vielleicht etwas unglücklich und ungeschickt übermittelt wurde. Im Zweifel ist mir ein \"Zorniger\", der klar (aber unbeholfen) die Wahrheit sagt, lieber als ein \"Lächler\", der mich vielleicht aufs falsche Gleis \"verführen\" will ...

Aber selbstverständlich ist es ideal, wenn die \"Wahrheit in Liebe\" verkündet wird.

Vergelt\'s Gott!


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 Michael72 1. März 2011 
 

Wirklich?

\"Auch würde ich die Messe mit dem Wein feiern, den mir der verantwortliche Priester hinstellt, auch wenn dieser Wein den Vorschriften nicht entspricht. \"

Ich frage mich, wie viel man den wirklich einfach aus Liebe hinnehmen muss?
Nehme ich es einfach in Liebe hin, wenn die Relilehrerin gegen die Kirche hetzt und die Kinder weinend heim kommen, weil ein zur Redestellen einfach nur Streit geben würde?
Gehe ich weiter am Sonntag zum eigenen Pfarrer zur Messe, ob wohl dieser so viele liturgischen Regeln verletzt, das es selbst meinen Kindern unwohl ist?
Muss ein Pfarrer hinnehmen, das die Laien und Laiinnen wärend der Messe \"hinter den Tabernakel gehen\" oder sich das Lesen des Evangeliums erzwingen oder gar die Predigt, nur weil es nicht ohne Krach abgeht, wenn man ihnen erklären möchte, warum es nicht geht?


11
 
 H1 1. März 2011 

VIELEN DANK!!!!

Hoffentlich fallen ihre Worte auf guten Boden und bringen reiche Frucht!


9
 
 sttn 1. März 2011 
 

Bischof Andreas Laun überrascht mich positiv

und ich kann ihm nur recht geben.


11
 
 Eichendorff 1. März 2011 
 

Danke !

ein gutes Wort, das hoffentlich auch in Chur gehört wird


6
 

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